Amazon Echo Show im Test: Alexa mit Bildschirm

Amazon Echo Show im Test: Alexa mit Bildschirm
Pro und Contra
  • riesiger Funktionsumfang
  • einfache Installation
  • visuelle Darstellung
  • schlechte Bildqualität
  • mäßige Klangqualität
  • unzufriedenstellende Bedienung
  • 3.0

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Die Smartspeaker Echo 2 und Echo Plus haben uns im Test überzeugt. Nun bringt Amazon mit dem Echo Show ein Alexa-Device mit integriertem Bildschirm auf den Markt. Wir haben den smarten Monitor getestet und verraten, wie er sich in der Praxis schlägt.

Das Design des Echo Show ist eine Mischung aus digitalem Bilderrahmen und Radiowecker. Das aufrecht stehende Gerät ist knapp 20 × 20 Zentimeter groß, bis zu 9 Zentimeter dick und wiegt knapp 1,2 Kilogramm.

Auf der Oberseite befinden sich Tasten für Lauter, Leiser und das Deaktivieren von Mikrofon und Kamera. Einen Audioausgang wie beim Echo 2 gibt es nicht.

Der Amazon Echo Show ist die logische nächste Ausbaustufe der Smartspeaker. Die Grundfunktionen Musik zu streamen, Infos aus dem Internet abzurufen oder Smart-Home-Geräte zu steuern funktionieren hier wie dort, beim Show um visuelle Darstellung ergänzt.

Beim Abspielen von Musik laufen beispielsweise die Song-Texte im Karaoke-Stil über den Monitor. Das klappt zwar nicht bei allen Liedern, aber doch bei einer großen Anzahl. Rezepte werden nicht nur vorgelesen, sondern auch dargestellt. Eine zusätzliche Funktion ist das Abspielen von Videos aus der Amazon-Video-Bibliothek, YouTube gibt es nur in den USA und wird wegen des derzeitigen Streits zwischen Amazon und Google bei uns wohl nie auf dem Echo Show laufen. Auch Video-Anrufe mit anderen Echo-Touch-Nutzern oder Schnappschüsse sind möglich.

Gleich zu Beginn der Einrichtung machen sich die ersten Unterschiede zu den Audio-Echos bemerkbar. Echo 2 und Echo Plus werden per App mit dem Amazon-Konto und dem WLAN verbunden. Beim Show passiert das direkt über den Touch-Monitor. Das Hinterlegen der eigenen Nutzerdaten und die Einbindung ins Heimnetzwerk funktionieren problemlos, wer möchte, bekommt das Gerät auch schon vorkonfiguriert geliefert. Die komplette Installation ist nach weniger als fünf Minuten abgeschlossen. Anschließend zeigt der Monitor ein kurzes Tutorial-Video mit einigen Tipps und Anwendungsbeispielen.

Auf Sprachbefehle reagiert der Show sehr präzise; auch, wenn wir uns nicht in direkter Nähe befinden. Da wir in letzter Zeit fleißig mit Alexa und Google Home geübt haben, fällt uns die Bedienung von Anfang an leicht. Wer noch mit keinem der Systeme gearbeitet hat, muss sich zuerst ein bisschen daran gewöhnen.

Musik abspielen, Rezepte oder Lottozahlen abfragen klappt problemlos. Auch die Fragen nach der nächstgelegenen Postfiliale oder dem nächsten italienischen Restaurant beantwortet der Show auf Anhieb. wie sinnvoll dieser Einsatzzweck bei einem Gerät ist, das fest im Wohnzimmer aufgestellt ist, steht auf einem anderen Blatt.

Was derzeit noch nicht gut funktioniert, ist das Abspielen von Videoinhalten. Die Suche nach dem gewünschten Film wird schnell zur Geduldsprobe. Mit dem Absetzen einer entsprechenden Anweisung („Alexa, spiele das Sandmännchen”) spielt der Sprachassistent stattdessen die passende Titelmelodie als Audio-File ab. Andere Serien findet der Show zwar, gibt sie aber nicht wieder, da sie nicht in Amazon Prime enthalten sind. Der Kauf einzelner Folgen ist nur über die Smartphone-App möglich, nicht aber über den Show selbst. Merkwürdig, denn Produkte kann man sich problemlos über das Gerät bei Amazon bestellen. Teilweise zeigt Alexa zwar Folgen einer Serie, der Sprachbefehl zur Wiedergabe wird aber komplett missverstanden und der Monitor zeigt einen vollkommen anderen Beitrag. Die Auswahl eines Wunsch-Videos verkommt so zu einem Glücksspiel. An dieser Stelle wäre eine vernünftige Bedienung am Touchscreen wünschenswert gewesen. Dies funktioniert nur sehr eingeschränkt. Bei einem Sprachassistenten eigentlich nicht verwunderlich, aber wenn schon ein Touchscreen verbaut ist, sollte man diesen auch nutzen können.

Zudem haben Amazon und Google aktuell großen Krach bezüglich ihrer konkurrierenden Sprachassistenten. Das geht vor allem zu Lasten der Nutzer. So will Google den Youtube-Zugang für Amazon Show und Fire-TV ab 1. Januar 2018 sperren. Dies schränkt die Wiedergabemöglichkeiten des smarten Displays weiter ein.

Zur Steuerung der Philips-Hue-Leuchtmittel braucht der Nutzer die entsprechende Bridge. Anders als beim Echo Plus ist diese nicht integriert.

Die Soundqualität der teuersten Echo-Variante hält nicht mit der von Echo 2 oder Echo Plus mit. Zwar verfügt der Echo Show über zwei Stereolautsprecher, diese können klanglich aber nicht überzeugen. Schon bei mittlerer Lautstärke fehlt es deutlich an Bass. Dreht man die Musik voll auf, wird schnell klar, dass sich der Echo Show vor allem als Küchenradio-Ersatz eignet. Im Wohnzimmer oder Partykeller ist der Show nicht wirklich gut aufgehoben. Das haben wir Echo 2 und Echo Plus zwar auch schon vorgeworfen, aber im Vergleich zum Show eignen sich die runden Lautsprecher schon fast, um ein Imax-Kino zu beschallen. Durch die enttäuschende Klangqualität und das Fehlen eines Audio-Ausgangs eignet sich der Bildschirm-Echo maximal für Hintergrundbeschallung in Zimmerlautstärke. Zum Vorlesen von Rezepten oder der Wettervorhersage reicht die Soundqualität aber locker aus.

Der Bildschirm des Echo Shows kann leider ebenfalls nicht überzeugen. Die schlechte Blickwinkelstabilität und der unterdurchschnittliche Kontrast enttäuschen. Schon aus zwei Metern Entfernung vom Sofa aus wirkt der Bildschirm maximal noch grau, auf keinen Fall schwarz.

Die Gegner von Alexa & Co. fragen sich, warum man sich freiwillig eine Abhöranlage im Haus installiert. In den sozialen Netzen diskutieren Befürworter und Kritiker heftig über dieses Thema.

Sprachgesteuerte Assistenten sollen künftig unseren Alltag mitgestalten. Das würde niemals klappen, wenn man den Anbietern ungebührliches Verhalten nachweisen könnte.

Ein theoretisches Risiko besteht natürlich trotzdem. Wer sich unsicher ist, kann die Systeme immer noch einbremsen – etwa mit einer Traffic-Beschränkung. Das ist allerdings nicht ganz einfach und setzt weitergehende Netzwerkkenntnisse voraus.

Das Konzept eines sprachgesteuerten Smart-Monitors gefällt uns ausgesprochen gut. Funktionen wie Videotelefonie oder das Anzeigen von Rezepten bieten einen echten Mehrwert gegenüber den Audio-Assistenten von Amazon und Google. Die Umsetzung gefällt uns allerdings weniger. Die Mixtur aus Sprach- und Touchbedienung verwirrt und ist nicht konsequent genug umgesetzt. Auch das gewöhnungsbedürftige Design, die mittelmäßige Klangqualität und der unterdurschnittliche Monitor sprechen eher für einen Schnellschuss, als für ein fertig entwickeltes Hightech-Gerät. Amazon verschenkt damit einen Teil des Potentials, dass der Echo Touch mitbringt.

Wir glauben fest daran, dass ähnliche Geräte in Zukunft eine große Rolle in vielen Haushalten spielen. Der Echo Show ist seiner Zeit zwar voraus, kann die in ihn gesetzten Erwartungen aber nicht erfüllen.

Wer heiß auf Alexa & Co. ist, sollte sich lieber den Amazon Echo 2 ansehen. Diese verzichten zwar auf eine visuelle Darstellung, haben aber einen besseren Klang und kosten deutlich weniger.

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