Der Cr-10 Smart Pro ist das neue Flaggschiff der Firma Creality. Er hat die komplette Vollausstattung und ist kinderleicht zu bedienen. Dies übernimmt die Smartphone-App Creality Cloud. Bei der technischen Ausstattung glänzt Creality mit neuem Druckkopf und besserer Druckplatte. Der Hersteller hat sich 2022 von seinem alten Bowden-Extruder verabschiedet und ihn durch das neue Sprite-System ersetzt. Dieses zeitgemäße Leichtgewicht wiegt lediglich 210 Gramm und fusioniert Extruder, Motor, Hotend und BL-Touch-Sensor auf engsten Raum.
Das alte starre Carborundum-Druckbett wurde durch ein schickes, flexibles PEI-Federstahlblech mit goldener Farbgebung getauscht. Es bietet höhere Haftung während des Drucks und einfaches Abnehmen der gedruckten Modelle danach. Neben offensichtlichen Neuerungen wie LED-Lichtbügel, rot eloxierten Bedienelementen und einer externen HD-Kamera ist die Software das eigentliche Highlight. Der Cr-10 Smart Pro kann über jedes aktuelle Smartphone bedient werden. Zusammen mit derCreality Cloud verwandelt der Cr-10 Smart Pro so digitale 3D-Modelle aus dem Web in echte Modelle bis zu einer Größe von 300 × 300 × 400 mm.
Creality bietet den Drucker für eine UVP von 849 Euro an. Mit dem Code TE01 gibt es den Cr-10 Smart Pro im Herstellershop zeitlich begrenzt zum Sonderpreis von 689 Euro.
Dieser Einzeltest gehört zur Themenwelt 3D-Drucker. Neben FDM- und SLA-Druckern testen zeigen wir hier auch allgemeine Ratgeber und Materialtests.
Aufbau
Der Bausatz des Cr-10 Smart Pro besteht aus fünf Einzelteilen, drei davon sind größer: unteres Chassis, oberer U-Rahmen und Druckkopf. Sind diese drei verschraubt, fehlen nur noch Rollenhalter und Touchscreen und der Cr-10 Smart Pro ist einsatzbereit. Die Bedienungsanleitung begleitet mit Videos zu Aufbau und Inbetriebnahme. Generell gilt: Wer sich bei dem ein oder anderen Creality-Druckermodell nicht sicher ist, kann über den Youtube-Kanal des Herstellers wichtige Informationen einholen.
Software
Die Einrichtung von Cr-10 Smart Pro, Creality-Slicer und -Cloud ist kinderleicht. Der Cr-10 Smart Pro wird über die App „Creality Cloud“ in das Heimnetzwerk eingebunden. Nachdem sie über App- oder Play-Store herunterladen wurde, wird in dieser ein Account angelegt. Danach stellt die App über per WLAN eine Verbindung zum Drucker her und ist einsatzbereit. Hier sollte zuallererst die Firmware des Druckers aktualisiert werden. Wir hatten noch einen Firmware-Bug, dieser pausierte jeden Druckvorgang bei einer Layer-Höhe von circa zwei Zentimetern. Ein simples Firmware-Update beseitigte das Problem.
Die App Creality Cloud ist 3D-Modell-Bibliothek, Online-Slicer und Druckersteuerung in einem. Über sie können eigene 3D-Modelle hochgeladen, online für den Druck vorbereitet und direkt danach an den Drucker gesendet werden. Für die Aufbereitung eigener 3D-Modelle am PC benötigen wir das Programm Creality Print. Die Verbindung von PC zu Drucker wird auch über die Cloud-App via eingescannten QR-Code hergestellt. Jetzt kann der 3D-Drucker mit beiden Slicern kommunizieren.
Mit den Standardmaterialien wie PLA und PETG kommen beide Slicer hervorragend zurecht. Doch bei TPU zum Beispiel sind die Einstellungen nicht ausgereift und erfordern noch Feintuning.
Bilderstrecke
Creality Cr-10 Smart Pro: Aufbau und Details
Druckqualität
Dank dem ABL (Automatisches-Bed-Leveling) bietet der Cr-10 Smart Pro eine perfekte gleichmäßige Schicht über die ganze Fläche des 300 × 300 mm großen Druckbetts. ABL vermisst mit einem Sensor das Druckbett und kann mit den gewonnenen Daten Unebenheiten des Druckbetts während der ersten Druckschichten durch Heben und Senken des Druckkopfes an den entsprechenden Stellen ausgleichen.
Creality gibt Druckgeschwindigkeiten von bis zu 120 mm/s an. Dies erscheint uns für 3D-Modelle mit vielen filigranen Details unrealistisch. Unser Pantheon-3D-Modell haben wir mit unterschiedlichen Druckgeschwindigkeiten in 120/ 80/ 60/ 35 mm/ s gedruckt. Das beste Ergebnis erzielten wir mit einer langsamen Druckgeschwindigkeit von 35 mm/s. Bei einfachen Druckmodellen, wie dem Burj Khalifa, hat der Cr-10 Smart Pro mit 80 mm/s ein sauberes Ergebnis erzielt.
Creality Cr-10 Smart Pro: Druckqualität
Der Cr-10 Smart Pro druckt präzise bei moderaten Geschwindigkeiten um die 50 - 80 mm/s. Wer schneller drucken möchte, sollte sich das Add-on Creality Sonic Pad zulegen. Es ist nicht nur ein externes Interface mit einer 7 Zoll (ca. 18 cm) großen Bedienoberfläche, sondern steuert den Drucker über die professionelle Klipper-Software. Diese Software bietet unzählige Tuning-Möglichkeiten, um etwa schnellere Geschwindigkeiten bei gleichbleibender Druckqualität zu ermöglichen. Zum Beispiel können mithilfe eines Vibrationssensors Druckbewegungen gemessen und dadurch Bewegungsvibrationen reduziert werden, was schließlich in besseren Druckergebnissen resultiert. Bei Geekbuying zahlt man derzeit 129 Euro mit Code NNNFRBEDETPAD dafür.
Auch ohne diese Ausstattung hat der C-10 Smart Pro extrem viel zu bieten. Er kommt mit unzähligen Extras wie Riemenspanner, Filament-Runout-Sensor, LED-Lichtbügel, HD-Kamera und Touchscreen. Er arbeitet außerdem mit Auto-Off-Funktion sowie Auto-Resume-Funktion und ist erweiterbar mit Creality Cloud und Creality Sonic Pad. Er ist ein beeindruckender Systemdrucker mit großen Druckbereich von 300 × 300 × 400 mm und vielen Erweiterungsmöglichkeiten.
Preis
Für eine UVP von 849 Euro bietet Creality einen 3D-Drucker mit großem Bauraum und aktuellster Technik an. Mit dem Code TE01 gibt es den Cr-10 Smart Pro im Herstellershop zeitlich begrenzt für 689 Euro.
Fazit
Die vierte Generation des Cr-10 hat es in sich. Alle Upgrades, die sich 3D-Druckenthusiasten früher selbst erarbeiteten mussten, sind im neuen Cr-10 Smart Pro vereint. Vor allem die kinderleichte Steuerung über die Creality Cloud ist für alle interessant, die nicht stundenlang vor dem Computer sitzen wollen. Dank dem Druckkopf Sprite Extruder Pro mit bis zu 300° Celsius in Verbindung mit der PEI-Druckplatte mit bis 100° Celsius erfüllt er alle technischen Voraussetzungen, um fast alle Filamente zu verarbeiten.
Für Hochtemperatur-Filamente ist allerdings eine Einhausung für den Druckraum empfehlenswert, die fehlt dem Drucker ab Werk. Das ist aber auch schon alles - Crealitys Cr-10 Smart Pro bietet einen schnellen Einstieg in die 3D-Druck Welt und es dauert sehr lange, bis man die Grenzen des Cr-10 Smart Pro erreicht hat.
Eine vergleichbar hohe Druckqualität und ein ähnlich gutes Gesamtpaket bieten nur etwa der Vyper (Testbericht) und die Kobra-Serie (Testbericht) von Anycubic oder noch der Artillery Sidewinder X2 (Testbericht). Wer weniger Platz zur Verfügung hat und seinen 3D-Drucker durch eignes Tuning erweitern möchte, der sollte sich den Creality Ender 3 S1 (Testbericht) näher anschauen. Weitere Tests zeigt unsere Themenwelt 3D-Drucker.