Zwei Bluetooth-Schlüsselfinder für 3 bis 10 Euro im Test

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Viele Keyfinder locken mit praktischen Funktionen, hoher Reichweite und einem sehr niedrigen Preis. TechStage hat zwei Budget-Modelle in der Praxis getestet und verrät, ob die Anschaffung lohnt.

Keyfinder mit Bluetooth-Verbindung zum Smartphone helfen beim Auffinden von Schlüsselbund, Geldbeutel oder sonstigen Dingen. Für schusselige Menschen ist dies durchaus praktisch, wie wir selbst schon mehrfach feststellen konnten.

Zu diesem Thema sind unter anderem folgende Artikel erschienen:

Da wir in der Vergangenheit einige Keyfinder von namhaften Herstellern getestet haben, interessiert uns nun, wie aktuelle, zum Teil extrem günstige Noname-Geräte in der Praxis abschneiden. Dazu haben wir uns zwei Modelle mit Preisen von drei und zehn Euro besorgt.

Damit die Bluetooth-Keyfinder funktionieren, müssen sie mit einem Smartphone oder Tablet verbunden sein. Dazu ist eine entsprechende App notwendig, die es üblicherweise sowohl für iOS als auch für Android gibt. Die Einrichtung ist unkompliziert und die Nutzung ist generell kostenlos. Nur für Sonderfunktionen verlangen manche Hersteller eine zusätzliche Jahresgebühr. Hierzu zählt seit einem Update auch der bekannte Hersteller Tile.

Die Grundfunktion der Schlüsselfinder ist bei allen Modellen identisch und denkbar einfach: Befindet sich das Gerät in Reichweite, lässt sich per App ein Alarm auslösen. Das Piepen erleichtert dem Nutzer die exakte Ortung und erspart langes Suchen. Falls keine Bluetooth-Verbindung zustande kommt, zeigt die App den Ort, an dem zuletzt eine Verbindung bestand, auf einer Karte an. Dort angekommen hilft dann die erwähnte Alarmfunktion.

Um den Schlüsselbund gar nicht erst zu vergessen, besteht zudem häufig die Möglichkeit, einen Alarm auszulösen, sobald die Bluetooth-Verbindung der beiden Geräte abbricht. Wer dies beispielsweise am Arbeitsplatz oder zu Hause nicht möchte, kann sogenannte sichere Zonen definieren, in denen diese Zusatzfunktion deaktiviert ist.

Die meisten Modelle haben zusätzlich eine Rückwärtssuche integriert. Diese hilft beim Auffinden des Smartphones, solange es sich in Reichweite befindet. Dazu drückt man lediglich einen Taster am Keyfinder und das Handy beginnt zu klingeln. Einige wenige Modelle, wie der Protect Mobile von Terratec (Testbericht) , lassen sich auch als Fernauslöser für die Smartphone-Kamera verwenden.

Einige Markengeräte bieten zudem eine sogenannte Crowd-Suche. Diese ist zumindest in der Theorie sehr praktisch. Dieses Extra funktioniert zusammen mit anderen Nutzern von Bluetooth-Trackern. Sobald ein Smartphone in Reichweite eines beliebigen Trackers kommt, sendet es seine Position an einen Server, der sich wiederum beim Besitzer des Transponders meldet. Das hilft beispielsweise bei einer im Zug vergessenen Tasche, die sich mittlerweile an einem völlig anderen Ort befindet. Die Idee ist super – aufgrund fehlender Verbreitung der Tracker funktioniert das Ganze leider meist nur in der Theorie. Da die Apps außerdem nicht zu Geräten anderer Hersteller kompatibel sind, ist der praktische Nutzwert gleich null. Zudem funktioniert die Crowd-Suche erst nach einer Registrierung und ist Datenschutz-rechtlich zumindest bedenklich.

Liebe Hersteller: Entwickelt einen gemeinsamen Standard und am besten eine gemeinsame App. Mit Unterstützung aller Keyfinder-Nutzer wäre die Funktion wirklich richtig nützlich. So kann man getrost darauf verzichten.

Der schlicht Smart Tracker genannte Schlüsselfinder von Vodeson ist ordentlich verpackt und macht zunächst einen sehr guten Eindruck. Sowohl Design als auch Verarbeitung des schlauen Schlüsselanhängers wirken hochwertig. Sogar eine Ersatz-Knopfzelle für die Stromversorgung ist beigepackt. Der zweite Tracker, das Modell iTag von Promotech, wirkt im Vergleich sehr billig. Das liegt nicht nur Design, Farbgebung und verwendeten Kunststoff, sondern auch an der lieblosen Verpackung: Einer einfachen kleinen Plastiktüte.

Beiden Geräten liegt eine kurze Anleitung in Englisch und Chinesisch bei. Diese brauchen wir, um überhaupt herauszufinden, welche App wir benötigen. Beim Hersteller Vodeson heißt sie GoFinder, bei Promotech Kindelf. Nach dem Download der Software starten wir die Programme und koppeln den jeweiligen Tracker. Dazu wird zunächst der Taster der Keyfinder für mehrere Sekunden gedrückt. Nun taucht das Gerät in der App-Übersicht auf und lässt sich hinzufügen. Das funktioniert bei beiden Modellen schnell und unkompliziert. Wegen der fehlenden Crowd-Suche ist keinerlei Registrierung notwendig. Berechtigungen beim Smartphone wollen aber beide Apps – und das nicht zu knapp.

Als Nächstes benennen wir die Geräte und nehmen weitere Einstellungen vor. So können wir beispielsweise ein Foto von den Trackern hinterlegen. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn mehrere Geräte parallel im Einsatz sind. So ist auf einen Blick klar, welcher Keyfinder an welchem Gegenstand hängt. Dann aktivieren wir den Verbindungsalarm. Dieser soll einen Alarm am Smartphone auslösen, sobald wir außer Bluetooth-Reichweite kommen.

Anschließend starten wir den Praxistest. Dazu platzieren wir die Tracker auf unserem Schreibtisch und verlassen mit dem Smartphone den Raum. Bereits wenige Sekunden später, nur knapp sechs bis acht Meter entfernt, beginnt das Smartphone zu klingeln und das iTag zu piepsen. Auf dem noch eingeschalteten Handy bestätigen wir den Alarm und Tracker und Smartphone verstummen. Das klappt leider nur bei geöffneter App. Bei Folgeversuchen klingelt zwar das Smartphone, aber es wird nichts angezeigt. Somit bimmelt das Handy munter vor sich hin, ohne dass wir den Alarm deaktivieren können. Als Ausweg bleibt nur das Ausschalten des Smartphones oder der Umweg über die Settings in der App. Wenn wir dort den Alarmton verändern, endet auch das Gebimmel. In der Praxis ist das nervig und unzumutbar.

Die Verbindung zum Smart Tracker bricht erst deutlich später ab, hier sind gut 20 Meter Reichweite möglich. Beim Smart Tracker klingelt bei Verbindungsabriss allerdings nur das Smartphone, der Schlüsselfinder bleibt stumm. Ein weiteres Problem: Der Alarm funktioniert nicht, wenn der Klingelton des Handys auf stumm geschaltet ist. Dieses Problem ist bei den bisher getesteten Geräten nie aufgetreten.

Deutlich außerhalb der Reichweite prüfen wir dann die Kartendarstellung der beiden Apps. Hier sollte der Ort der letzten Verbindung angezeigt werden. Beim iTag funktioniert das sehr gut und erfreulich exakt.

Beim Smart Tracker funktioniert es hingegen gar nicht. Auf dem verwendeten Huawei P20 und später einem Nokia 1.3 bleibt die Karte entweder weiß oder die App hängt sich direkt auf. Auch eine Neuinstallation und ein Neustart der Geräte bringt keine Verbesserung. Immerhin: Falls sich das Programm bei der Kartenortung nicht sofort beendet, können wir uns eine Historie in Textform ansehen. Hier ist der letzte bekannte Ort zumindest annähernd exakt benannt. Ob das aber tatsächlich funktioniert, ist allerdings Glückssache, da die App in 90 Prozent der Versuche, die Karte aufzurufen, direkt abstürzt.

Nun gehen wir zurück und wollen die manuelle Alarmfunktion in Bluetooth-Reichweite ausprobieren. Das klappt beim iTag; allerdings nur in unmittelbarer Nähe. Auch wenn auf freiem Feld Entfernungen von etwa zehn Metern möglich sind, in Innenräumen liegt die Reichweite bei den meisten Versuchen unter sechs Metern (im gleichen Raum). Gleiches gilt für die Rückwärtssuche unseres Smartphones. Auch hier ist die Reichweite extrem eingeschränkt und liegt deutlich unter den Werten aller bisher getesteten Schlüsselfinder. Betrachtet man Geräte wie den Chipolo Classic oder den Chipolo Plus (Vergleichstest) mit einer Reichweite von bis zu 60 Metern, dann sind diese Werte traurig. Im Vergleich zum Musegear Finder 2 (Testbericht) oder Tile Pro (Testbericht) mit maximal 90 bis 122 Metern, ist die Distanz des Billigheimers ein Witz. Wirklich praktikabel ist das iTag somit nicht.

Der Smart Tracker wurde im Test zunächst gar nicht erkannt. Erst nach einigen Minuten zeigt die App eine erfolgreiche Verbindung. Diese bricht aber willkürlich immer wieder ab und stellt sich über den Testzeitraum von mehreren Tagen als absolut unzuverlässig heraus. Mal finden sich Smartphone und Tracker in bis zu 20 Metern Entfernung, mal gar nicht – auch wenn sie nur einen Meter entfernt voneinander sind. In der Praxis ist der Tracker deswegen völlig unbrauchbar. Wer seine Schlüssel finden will, muss sich auf eine stabile Verbindung verlassen können.

Zwar ist bei beiden Modellen die Knopfzelle auswechselbar, am Fazit ändert das aber auch nichts mehr.

Schlüsselfinder sind praktisch. Allerdings nur dann, wenn man sich auf sie verlassen kann. Auch die Reichweite muss ausreichend sein, da die Suche sonst kaum einfacher als ohne Tracker ist. Beide Punkte sind bei den getesteten Schlüsselfindern nicht gegeben und somit lautet unser Fazit: Finger weg! Diese Geräte sind letztlich Elektroschrott ohne echten Nutzwert.

Wer sich auf die Suchfunktion der Tracker verlassen will, sollte sich kein extrem billiges Noname-Modell zulegen, sondern sich unseren Vergleichstest zum Thema Bluetooth-Keyfinder ansehen. Darin haben wir Keyfinder ausprobiert, die nicht nur wesentlich zuverlässiger, sondern auch kaum teurer sind. Das günstigste Modell aus unserer Bestenliste, der Protect Mobile von Terratec (Testbericht) , ist mittlerweile deutlich im Preis gefallen und ebenfalls für unter 10 Euro erhältlich. Die anderen von uns getesteten Modelle sind mit zwischen 20 und 30 Euro zwar etwas teurer, funktionieren aber ebenfalls deutlich besser als die beiden Billig-Produkte aus diesem Vergleich. Die besten Keyfinder zeigt unser Schlüsselfinder im Vergleichstest.

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