Zukunftsfähige Smart TVs: Android TV vs. WebOS & Co.

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Ist es wichtig, welches Betriebssystem der neue Smart-TV hat? TechStage stellt im Ratgeber die wichtigsten OS für TVs vor und erklärt, wo sie jeweils punkten.

Moderne Smart-TVs unterscheiden sich nicht mehr nur in der Optik, der Ausstattung sowie in der Bild- und Tonqualität. Ein wesentliches Merkmal ist das Betriebssystem, das maßgeblich für den Bedienkomfort verantwortlich ist. Während der Smartphone-Markt von Android und iOS dominiert wird, konkurrieren bei den Flachbildfernsehern gleich mehrere Betriebssysteme. Wir stellen Ihnen alle wichtigen vor und gehen auf die jeweiligen Stärken und Schwächen ein.

Der Beitrag erscheint in unserer Themenwelt UHD-TVs . Dort sind noch weitere Artikel erschienen, beispielsweise unser Ratgeber für wirklich große TVs , Tipps für den Kauf eines Next-Gen-tauglichen Fernsehers oder unsere ständig aktualisierte Liste der günstigsten TVs aus allen Kategorien (etwa OLED, HDMI 2.1 oder einfach nur riesig) .

Nicht nur auf Smartphones, sondern auch auf Smart-TVs erfreut sich Android großer Beliebtheit. Neben Sony und Philips setzen TCL und Metz Blue auf Android TV von Google. Entsprechende Fernseher lassen sich nicht nur über die mitgelieferte Fernbedienung, sondern optional über ein Android-Smartphone einrichten.

#Die Startseite ist auf nahezu allen Android-TVs einheitlich gestaltet: Hier findet man die wichtigsten Apps, Streaming-Dienste und TV-Sender aufgelistet. Alle Anwendungen sind kachelförmig auf der Benutzeroberfläche angeordnet, zusätzliche Applikationen lassen sich im Handumdrehen hinzufügen. War Android in früheren Versionen teilweise noch etwas träge und hakelig in der Bedienung, so sind diese Kinderkrankheiten mit Android 9.0 (Pie) behoben.

Über das Zahnrad oben rechts gelangt man zu den wichtigsten Systemeinstellungen, oben links lauert der Google Assistant, um beispielsweise Streaming-Dienste per Sprache zu durchstöbern sowie aktuelle Wetterinformationen oder Verkehrsmeldungen abzurufen.

Die App-Auswahl unter Android TV ist generell riesig und gehört mit zum Besten am Markt. Sowohl in den Bereichen Video, Musik, Spiele als auch Nachrichten findet man dank des Google Play Store ein abwechslungsreiches Portfolio. Für die flexible Kompatibilität mit Smartphones sorgt das integrierte Google Chromecast. Während die Standard-Oberfläche auf allen Android-Fernsehern identisch ist, passen die einzelnen Hersteller ihre Menüs für Bild- und Toneinstellungen individuell an.

Insgesamt punktet Android TV durch eine übersichtliche Gestaltung, hohes Bedientempo und eine umfangreiche App-Auswahl. Kleinere Schwachstellen bezüglich der Leistung findet man nur noch bei sehr preiswerten oder älteren Flat-TVs mit Android-System. Wichtig ist daher, dass man immer mal wieder überprüft, ob vielleicht ein Update fürs eigene TV vorliegt.

Samsung setzt mit Tizen auf ein eigenes Betriebssystem, allein die Masse der Samsung-TVs macht es zu einem großen Konkurrenten von Android TV. Bei Tizen OS sind alle Funktionen eine waagerechte Menüleiste gepackt. So kann man hier die wichtigsten Apps hinterlegen, eine Vorschau von Streaming-Inhalten ansehen, die Quellen wechseln, TV-Aufnahmen von USB-Sticks öffnen sowie zu den Bild- und Toneinstellungen springen.

All das gelingt auch dann zügig, wenn der gewählte Samsung-Fernseher nicht über den schnellsten Prozessor verfügt. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern Philips und Panasonic hat Samsung in Tizen OS einen leistungsstarken Mediaplayer integriert, der Fotos und Videos als 360-Grad-Ansicht anzeigen kann. Zudem findet man im „Ambient Modus“ eine Funktion, um auf dem Bildschirm im ungenutzten Zustand Gemälde, Fotos oder Infografiken mit News oder Wetterdaten anzuzeigen. Alternativ nimmt dieses den Look der Tapete hinter dem Flat-TV an.

Relativ neu ist der intelligente Programmführer, der Inhalte aus dem Fernsehen sowie aus Streaming-Diensten kombiniert. App-mäßig gehört Samsung zu den führenden Herstellern am Markt. Neben HD+ findet man hier unter anderem auch Disney+, Apple TV, DAZN, Sky Ticket, Netflix, Tidal, Amazon Music, Spotify und Deezer. Tizen OS unterstützt Apple AirPlay 2, um Fotos, Musik und Videos von iPhone oder iPad kabellos auf den Flachmann zu streamen, zudem Google Chromecast und Bluetooth.

Wer auf die Steuerung per Sprache steht, kommt mit Tizen OS ebenfalls voll auf seine Kosten. Ein kürzliches Software-Update macht neben Bixby und Amazon Alexa auch Google Assistant auf Smart-TVs von Samsung zugänglich. Gemeinsam mit WebOS von LG gehört Tizen OS zu den benutzerfreundlichsten und vielseitigsten Betriebssystemen am Markt.

LG setzt in seinen OLED- und LCD-Fernsehern auf das Betriebssystem WebOS, das optisch an die Klaviatur eines Klaviers erinnert. Die aktuellste Version WebOS 5.0 ist extrem schnell und übersichtlich gestaltet. Der hohe Bedienkomfort liegt auch daran, dass man mit der LG-Fernbedienung einen Mauszeiger auf dem TV steuern kann. So kann man die so genannte Magic Remote frei in der Luft führen und wie mit einem Laserpointer gezielt zum gewünschten Fenster navigieren. Dies gelingt überraschend präzise und man gewöhnt sich schnell daran.

Über die einzelnen Kacheln hat man unter anderem Zugriff auf das TV-Programm, die wichtigsten Apps (diese sind frei konfigurierbar), auf das Home Dashboard – eine Übersicht über alle angeschlossenen und vernetzten Geräte – sowie auf die Kunstgalerie, den Sport-Alarm und den flotten Mediaplayer für 360-Grad-Darstellungen. Die Kunstgalerie beinhaltet Gemälde, Fotos und Zeichnungen, die den LG-TV inklusive Holz- oder Metallrahmen in ein täuschend echtes Kunstwerk verwandeln. Der Sport-Alarm informiert rechtzeitig darüber, wann die Lieblingsmannschaft etwa im Fußball oder im Basketball wieder spielt und liefert permanent aktuelle Ergebnisse.

Mit AirPlay 2 sowie der Unterstützung von Chromecast und Miracast ist WebOS 5.0 sehr kommunikationsfreudig. Das Video- und Spielesortiment im App-Bereich ist üppig, hier findet man unter anderem Apple TV, Disney+, DAZN, Sky Ticket, Google Play Filme, Netflix und Zattoo. Noch Luft nach oben haben jedoch Musik- und Nachrichten-Apps. Sehr nützlich ist die bereits installierte Anwendung „Reelgood“, ein Streaming-Guide, der Inhalte von Netflix, Disney+, Amazon Prime Video und Maxdome bündelt.

Für die Sprachsteuerung hat LG an die Assistenten Amazon Alexa und Google Assistant gedacht. Bei Handling und der Übersichtlichkeit hat WebOS 5.0 aktuell die Nase vorne, dicht gefolgt von Samsung Tizen OS, Panasonics My Home Screen und Android TV.

Panasonic stattet seine aktuellen Flat-TVs mit dem Betriebssystem My Home Screen 5.0 aus. Dieses ist übersichtlich gestaltet, beinahe schon spartanisch, und benötigt wenig Platz auf einem Flatscreen. In der waagerechten Leiste findet man ab Werk unter anderem die App-Symbole von Netflix, YouTube und der „HD+“-Plattform sowie die Zugänge zum kompletten App-Sortiment und die Übersicht mit allen angeschlossenen Geräten.

Die Sortierung der Symbole ist flexibel, andere Anwendungen lassen sich hinzufügen. Außerdem kann man auf der Fernbedienung eine Taste belegen, um seine Lieblings-App mit nur einem Tastendruck zu starten.

Neu in der My Home Screen-Version 5.0 ist die Vorschau von Miniaturansichten mit diversen filmischen Inhalten, sobald man zu den Streaming-Apps von Netflix und YouTube navigiert. Die Panasonic-Software arbeitet schnell und reibungslos mit kaum spürbaren Wartezeiten bei Menüwechseln. My Home Screen bringt neben einem DLNA-Server auch die Funktion TV>IP mit. Damit kann man das TV-Signal über das Netzwerk an einen Fernseher in ein anderes Zimmer zu transportieren, in dem auf klassischem Weg keine Programme via Kabel, Satellit oder DVB-T2 zugänglich sind.

Ausbaufähig ist bei Panasonic jedoch noch das App-Angebot. Mit Disney+ und Apple TV fehlen hier unter anderem zwei Branchengrößen. Auch wer gerne Musik streamt, zieht derzeit bei den Japanern den Kürzeren. Bezüglich der Thematik Sprachsteuerung ist Panasonic ebenfalls nicht auf der Höhe der Zeit: Amazon Alexa und Google Assistant lassen sich nur im Zusammenspiel mit separaten Lautsprechern nutzen.

Die Traditionsmarke Loewe, die nach der Übernahme durch die Skytech-Gruppe das endgültige Aus gerade noch in allerletzter Sekunde abwenden konnte, baut seine hochpreisigen Fernseher mit dem Betriebssystem Loewe OS6.3. Im Gegensatz zu früheren Loewe-TVs sind die aktuellen Modelle durch eine ansprechende Bedienoberfläche mit rechteckigen Symbolen und einer simplen Menüstruktur einfach zu bedienen. An einige Kleinigkeiten muss man sich jedoch erst gewöhnen, etwa, dass ein längerer Druck auf die „Home“-Taste zu den Bild- und Toneinstellungen führt.

Über die Startseite hat man unter anderem Zugriff auf die TV-Aufnahmen, die auf der internen Festplatte landen. Bei den Apps muss man hingegen auf Branchengrößen wie Netflix verzichten. Diese sind lediglich über einen Fire TV Stick von Amazon zugänglich, den Loewe seinen Kunden nach einer Online-Registrierung kostenlos zur Verfügung stellt. Auf alle Anwendungen per Streaming-Stick hat man über die schwere Loewe-Fernbedienung Zugriff.

Im Frühjahr 2021 will Loewe mit einer neuen Plattform das App-Angebot deutlich ausweiten. Loewe OS6.3 arbeitet insgesamt zügig, ermöglicht die Sprachsteuerung per Amazon Alexa jedoch wie Panasonic nur über separate Lautsprecher wie den Echo Dot. Multimedia-Dateien lassen sich vom Smartphone oder beispielsweise einer Fritzbox abgreifen. Loewe OS 6.3 hat zu den Marktführern von LG, Samsung, Panasonic und Konsorten aufgeschlossen, kann in puncto Optik und Komfort jedoch noch nicht ganz mithalten.

Während die günstigeren Smart-TVs der Metz Blue-Serie mit Android ausgeliefert werden, kommt in einigen Metz-Fernsehern ein Linux-Betriebssystem zum Einsatz. Dieses bietet ein spezielles Feature: Der Benutzer kann selbst entscheiden, wie komplex die Bedienoberfläche erscheinen soll. Dazu lässt sich die Zahl der Funktionen stufenweise an die eigenen Bedürfnisse anpassen („Einfach“, „Komfort“, „Experte“). Die Startseite und die Untermenüs sind sehr sachlich mit klarer Beschriftung gehalten, verzichten jedoch auf farblichen Schnickschnack. Dafür weiß man sofort, welche Funktion sich wo befindet.

Das Linux-System setzt Steuerbefehle über die Fernbedienung prompt um und werkelt mit schönem Tempo. Der schwere Signalgeber aus Metall mit gut strukturierter Tastenanordnung hat drei Tasten reserviert, um diese mit bevorzugten Funktionen frei zu belegen.

Wem Apps wichtig sind, der sollte sich den Kauf eines Metz-TVs allerdings gut überlegen. Denn Netflix, Disney+, Youtube, Apple TV, Rakuten TV oder Amazon Prime Video sind nur einige der relevanten Applikationen, die hier nicht vorhanden sind. Einen Fire-TV-Stick muss man sich separat hinzukaufen.

Eine Anleitung ist im Betriebssystem hinterlegt, um bei Fragen nahezu jedes wichtige Thema schnell nachschlagen zu können. Zum Streamen werden Bluetooth und Chromecast unterstützt. Insgesamt ist das Linux-Betriebssystem sehr aufgeräumt und schnell durchschaubar, ohne optische Glanzpunkte zu setzen.

Beim stetig wachsenden TV-Hersteller Hisense hört das Betriebssystem auf den sperrigen und etwas gewöhnungsbedürftigen Namen VIDAA U3.0. Hier werden sofort Erinnerungen an Android TV wach. Dafür sorgen die großen Kacheln auf der Benutzeroberfläche, zu denen neben Apps auch die Eingänge und der Mediaplayer gehören.

Das Bedienkonzept ist durchdacht, Hisense verzichtet auf eine verschachtelte Menüstruktur und macht auch neuen Kunden, die vorher auf eine andere TV-Marke vertraut haben, das Leben leicht. Hinzu kommt eine Fernbedienung aus Aluminium, die ebenfalls übersichtlich gestaltet ist und vier Direktwahltasten für die Streaming-Portale Netflix, YouTube, Rakuten TV und Amazon Prime Video bereithält.

Mit dem App-Angebot von Sony, Philips, Samsung oder LG kann Hisense nicht mithalten, die wichtigsten Streaming-Plattformen sind allerdings an Bord. Über das Heimnetzwerk gestattet VIDAA U3.0 den Zugriff auf Multimedia-Dateien, die im Netzwerk etwas auf einer PC-Festplatte oder einem Mediaserver schlummern. Der Mediaplayer ist jedoch recht simpel und beherrscht weder 360-Grad-Darstellungen noch das Hereinzoomen in Fotos. Für Sprachbefehle via Stimme kann man Amazon Alexa nutzen.

Insgesamt macht VIDAA U3.0 einen recht geschmeidigen Eindruck, etwas Geduld muss man jedoch beim Umschalten und beim Starten von Aufnahmen auf USB-Festplatte mitbringen. Denn die Fernbedienung hat keinen eigenen Record-Button. Vielmehr muss man erst zum TimeShift-Menü und vor hier aus zum Aufnahme-Knopf navigieren. Hier haben Platzhirsche wie LG, Samsung und Panasonic im Bereich des Bedienkomforts noch die Nase vorne.

Das Betriebssystem eines TVs mag auf den ersten Blick nicht als essenziell erscheinen. Es kommt aber stark darauf an, wie man den Fernseher künftig nutzen möchte. Wer vor allem klassisches Fernsehen sieht oder über einen Blu-Ray-Player (Ratgeber) zuspielt, der muss dem TV OS nicht übermäßig viel Gewicht beimessen. Wer aber Apps und Streaming-Dienste nutzt, oder beispielsweise über einen Cloud-Dienst wie Shadow oder Geforce Now Videospiele aus der Cloud streamt, der sollte genau hinsehen, was er kauft. Android TV hat hier die Nase vorne, die App-Unterstützung erreicht kaum ein anderer Hersteller.

Die gute Nachricht ist, dass man diese Funktionen notfalls nachrüsten kann. Günstige Streaming-Sticks gibt es genügend, wie unser Ratgeber Streaming-Boxen im Vergleich zeigt. Wer etwas mehr Power benötigt, der sollte sich das Nvidia Shield TV (Ratgeber) ansehen.

Der Beitrag erscheint in unserer Themenwelt UHD-TVs . Dort sind noch weitere Artikel erschienen, beispielsweise unser Ratgeber für wirklich große TVs , Tipps für den Kauf eines Next-Gen-tauglichen Fernsehers oder unsere ständig aktualisierte Liste der günstigsten TVs aus allen Kategorien (etwa OLED, HDMI 2.1 oder einfach nur riesig) .

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