Hitzerekorde und Temperaturen über 30 Grad – auch die deutschen Sommer sind mittlerweile alles andere als moderat. Wer sich nicht in klimatisierten Zimmern aufhalten will, sollte für ausreichend Abkühlung und kalte Getränke sorgen. Wenn auch der Spaß nicht zu kurz kommen soll, dürfen natürlich auch Wasserpistole oder Wasserbomben nicht fehlen. Wer glaubt, hier hätte sich die letzten Jahre nichts getan, der irrt. Mittlerweile haben Technik und Nachhaltigkeit auch hier Einzug gehalten.
Wir haben uns angesehen, was der Markt zu bieten hat und erklären, was man beim Kauf beachten sollte.
Dieser Ratgeber gehört zu unseren Themenwelten Sommer und Garten. Hier zeigen wir etwa, was man beim Kauf eines Aufstellpools beachten sollte, welche Küchengadgets für Abkühlung sorgen, wie man die Terrasse per Sprühnebler kühlt oder welche Klimaanlagen und Verdunstungskühler es gibt. In diesem Ratgeber geht es nun um spielerische Abkühlung im Freien.
Wasserschlacht 2.0
Wasserpistolen und Wasserbomben sind seit jeher beliebt – sie sorgen für Action, Spiel, Spaß und eine erfrischende, feuchte Abkühlung. Neben den klassischen Wasserpistolen gibt es hier mittlerweile eine ganze Reihe an elektrischen Wasserpistolen (Ratgeber), die wir uns bereits in einem eigenen Ratgeber angesehen haben. Das unangefochtene Top-Modell ist hier die Spyra One, die durch ordentliche Reichweite und eine Einzelschussfunktion für maximalen Spielespaß bei Jung und Alt sorgt. Leider ist dieser Wasserwerfer der Extraklasse mit knapp 150 Euro nicht nur besonders cool, sondern auch teuer und derzeit ausverkauft. Für kleine Kinder ist dieses XL-Monster zudem völlig ungeeignet.
Doch es gibt noch günstige elektrische Wasserpistolen von 17 bis 50 Euro, die zwar weniger Power haben, so aber auch für jüngere Kids geeignet sind. Hier sind die elektrischen Modelle sogar besser als klassische Wasserpistolen. Grund hierfür: Für den Nachwuchs sind die Pumpsysteme nur schwer zu bedienen, während die elektrische Variante ganz ohne Kraftaufwand auskommt und so für Chancengleichheit sorgt. Die getesteten Modelle arbeiten mit einer kleinen elektrischen Pumpe und bringen es auf Reichweiten zwischen fünf bis sieben Meter. Der Wasserdruck ist hier nicht hoch, aber gleichmäßig und aus unserer Sicht ausreichend. Für größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind natürlich auch Supersoaker & XL-Wasserpistolen geeignet. Ein spannender Kompromiss aus neuer Technik und noch vertretbarem Preis ist die neue nicht elektrische Spyra LX für rund 79 Euro. Dieser Blaster kombiniert das klassische Pumpsystem mit der coolen Einzelschussfunktion, bei der das Wasser stoßweise abgegeben wird.
Die praktischen Erfahrungen zeigen, dass es bei einer gelungenen Wasserschlacht aber vor allem auf Chancengleichheit ankommt. Im Idealfall treten deshalb alle mit identischer Ausrüstung an. Das wäre bei Spyra & Co. allerdings nicht gerade günstig und so bieten sich hier für die nächste Gartenparty günstige Mini-Wasserpistolen im Set an. Bei Amazon gibt es zahllose günstige Angebote. Mini-Wasserpistolen gibt es zum Veröffentlichungszeitpunkt im 8er-Paket für fünf Euro, zehn Wasserpistolen im klassischen Revolver-Look gibt es ab 14 Euro, das 3er-Pack im Agenten-Design kostet 10 Euro. Das XL-Set mit 20 Mini-Wasserpistolen gibt es ab 15 Euro. Etwas mehr Reichweite und größere Tanks gibt es im 2er Set ab 19 Euro, zum Aufstellen oder mobil in Form von Blaster, Zauberstab und Ähnlichem. Die Kosten sind mit etwa 7 bis 35 Euro überschaubar, der Effekt hingegen großartig.
Ebenfalls immer gerne gesehen sind Wasserbomben. Das Auffüllen und Verknoten der kleinen Ballons ist allerdings eine echte Nervensache und zeitaufwendig. Zumindest war es das in der Vergangenheit. Mittlerweile ist das anders und so klappt das Befüllen von 30 Wasserbomben dank Selbstverschlusssystem in unter einer Minute. Das die originalen Bunch-o-Balloons kosten im 100er-Paket etwa 12 Euro, das Paket mit 256 Wasserbomben kostet 30 Euro. Die ebenfalls erhältlichen No-Name-Varianten sind deutlich günstiger. Die Erfahrung zeigt hier zwar, dass die Ausfallquote wegen kaputter Balloons höher ist, im Endeffekt sind sie trotzdem billiger. Das XL-Set mit 888 selbstschließenden Wasserbomben gibt es ab 38 Euro.
Ein großer Nachteil bleibt allerdings: Die Wasserbomben sind nicht nachhaltig und hinterlassen überall kleine Gummireste, die aufwendig zusammengesammelt werden müssen. Nachhaltiger und im Nachgang weniger nervig sind wiederverwendbare Wasserbomben. Hier gibt es zwei unterschiedliche Varianten. Aus unserer Sicht besser sind die sogenannten Splash-Bälle, welche es im 15er-Set ab 16 Euro gibt. Diese schwammartigen Stoffbälle saugen sich in Sekunden mit Wasser voll und geben es beim Aufprall wieder frei. Hier sollte man allerdings unbedingt vor der Verwendung prüfen, ob sich nach dem letzten Einsatz Dreck, Steinchen oder Holzreste festgesetzt haben. Bei Volltreffern könnten diese schnell zu Verletzungen führen. Die andere Variante sind Wasserbomben aus zwei flexiblen Kunststoffschalen. Das Set mit sechs Stück gibt es für 18 Euro, das Set mit 18 Wasserbomben für 47 Euro. Die Schalen werden unter Wasser gefüllt und dann zusammengeklappt. In der Praxis funktioniert die Variante gut, allerdings gehen die Schalen schnell ungeplant auseinander und sind zudem teuer in der Anschaffung.
Sprüher und Sprinkler
Wer sich ganz friedlich erfrischen will, sollte sich die zahllosen Sprinkler, Zerstäuber und Wasserspiele näher ansehen. Neben professionellen Sprühneblern für Terrasse und Balkon (Ratgeber) gibt es hier auch eine Menge an günstigen Angeboten. Da gibt es etwa Sprinkler-Matten, welche das Wasser ringsherum nach oben abgeben. Die Matten mit etwa 170 bis 180 cm Durchmesser gibt es je nach Ausführung ab 12 Euro. Hochwertigere Modelle mit integriertem Planschbecken gibt es ab 36 Euro. Den gleichen Erfrischungseffekt bei weniger Fläche bietet etwa aufblasbare Regenbögen mit Wasserspüher für 23 bis 60 Euro. Die lustig aussehenden aufblasbaren Einhorn-Sprinkler gibt es für 29 bis 65 Euro.
Da bei all diesen Varianten empfindliche Gummioberflächen zum Einsatz kommen, lohnt es sich den Untergrund im Vorfeld von Steinchen und Dreck zu befreien oder Poolbodenmatten auszulegen.
Wer bereits ein Trampolin im Garten hat, sollte sich die sehr günstigen Trampolin-Sprinkler ansehen. Der Sprinklerschlauch für den Anschluss am Gartenschlauch wird hier ringförmig am Trampolin oder Fangnetz verlegt und sorgt so für einen feinen und kühlenden Sprühnebel. Beim Kauf sollte man auf eine ausreichende Länge des Schlauchs achten. Die Kosten für das Trampolin-Tuning liegen bei gerade mal 6 bis 18 Euro. Mit etwas Geschick lassen sich die Schläuche auch an Rosenbogen, an einem Ast oder an Schaukel und sonstigen anderen Gegenständen befestigen. Günstiger geht es kaum und der Effekt ist der Gleiche, wie beim 65 Euro teuren Sprinkler-Regenbogen.
Am wenigsten Aufwand machen einfache Wassersprinkler mit Erdspieß oder Standfuß. An den Gartenschlauch angeschlossen versprühen sie das Wasser in möglichst viele Richtungen. Letztlich sind es einfache Gartensprinkler mit einem netten Design. Hier gibt es etwa den lustigen Hydranten für 8 Euro, den süßen Oktopus für 12 Euro, die Splash-Flower für 13 Euro oder die Schildkröte für 14 Euro.
Rutschen und Slides
Klar, es muss nicht gleich so abgehen, wie im gezeigten Video (welches übrigens ein gut gemachter Fake ist) – trotzdem machen Wasserrutschen großen Spaß. Einen geeigneten Garten vorausgesetzt, ist das Vergnügen auch gar nicht mal so teuer. Ab 15 Euro gibt es etwa das Modell Bestway H2OGO in den Abmessungen 488 cm x 82 cm. Hier sorgen kleine Sprinkler entlang der gesamten Folie für ausreichend Wasser. Die Wahu Super Slide mit gleicher Funktionsweise kostet in der Länge 750 cm 30 Euro. Die XXL-Waterslide von Team Magnus mit 950 cm Länge und einer für zwei Personen ausreichenden Breite von 160 cm ist für 70 Euro erhältlich. Die Doppel-Wasserrutsche in der Größe 480 cm x 140 cm gibt es zusammen mit zwei aufblasbaren Bodyboards für knapp 30 Euro.
Auch hier ist es wichtig, den Untergrund im Vorfeld zu polstern oder Dreck und Steinchen zu entfernen. Wirklich langlebig sind die teils sehr dünnen Folien allerdings nicht. Wer hier eine haltbare Lösung sucht, sollte besser zur teuren Variante von Slip`n Slide greifen. Die 10 m x 1 m großen PVC-Matten sind wetterbeständig und sehr robust. Nachteil dieser Lösung: Es ist keine Bewässerung integriert. Hier raten wir einfach zur Nutzung eines Sprinklerschlauchs für Trampoline.
Von aufblasbaren Varianten, wie der 400 Euro teuren Hüpfburg mit Pool und Rutsche halten wir weniger. Sie sind zu hochpreisig, bieten eine kurze Rutschenlänge und funktionieren bestenfalls bei kleinen und leichten Kindern.
Cool in Pool und Baggersee
Wer bereits einen großen Aufstellpool (Ratgeber) besitzt oder seine Freizeit am Baggersee verbringt, der sollte einen Blick auf sogenannte Wasser-Hängematten ab 15 Euro werfen. Wir haben gute Erfahrungen mit den Modellen Swimmways Singfloat für 33 Euro und Intex Mesh Mat für 24 Euro. Matten, bei denen nur Ober- und Unterteil mit Luft gefüllt sind, funktionieren zwar auch, hier ist aber mehr Körperspannung gefragt.
Noch cooler finden wir aber die sogenannten Wassermatten, welche allerdings unverschämt teuer sind (270 cm x 180 cm für 237 Euro). Hierbei handelt es sich eigentlich nur um schwimmfähige Isomatten im XL-Format. Wer bereits eine Schaumstoff-Isomatte besitzt, kann auch diese verwenden und so viel Geld sparen.
Ebenfalls viel Spaß und Abkühlung verspricht das aufblasbare Wassertrampolin von Infactory für 99 Euro. Der Luftring mit einem Durchmesser von 198 cm ist mir einem elastischen Stoff bespannt und dient so als Badeinsel und gleichzeitig als Trampolin. Für Erwachsene ist der Spaß wegen des maximal zulässigen Gewichts von 60 kg leider ungeeignet. Die Variante von Costway gibt es mit 305 cm Durchmesser für 320 Euro – hier dürfen dann auch Personen bis 150 kg hüpfen.
Teuer, aber dafür auch extravagant ist die XL-Badeinsel Hydro Force von Bestway für 216 Euro. Diese bietet nicht nur Platz für bis zu sechs Personen, auch hier ist eine Wasserhängematte integriert. Diese verfügt sogar über einen zusätzlichen Sonnenschutz und sorgt so für zusätzliche Abkühlung. Da das Sonnendach einige Angriffsflächen für Wind bietet, sollte man die Insel gut verankern.
Wer schon immer mal übers Wasser, am besten einen See, laufen wollte, sollte sich die XXL-Wasserbälle zum Hineinsteigen ansehen. Die aufblasbaren Gummibälle gibt es im kinderfreundlichen Durchmesser von 150 cm bis hin zur 3-Meter-Kugel für zwei Erwachsene. Die Preise für dieses runde Vergnügen beginnen bei etwa 180 Euro für die Kindervariante und bei gut 240 Euro für das Erwachsenen-Modell.
Fazit
Es gibt so viele Möglichkeiten sich abzukühlen und sie sind nicht mal teuer. Insbesondere einfache Wassersprüher und die Sprinklerschläuche sind eine günstige und schnell umsetzbare Lösung. Bei Wasserpistolen muss es nicht immer groß und stark sein – wenn nur genügend Leute mitmachen, bringen auch die kleinen günstigen Wasserpistolen viel Freude.
Bei allen luftgefüllten Gadgets sollte man unbedingt auf einen sauberen Untergrund achten, da die dünnen Folien anfällig sind. Hier lohnt es sich meist, tiefer in die Tasche zu greifen oder einen zusätzlichen Bodenschutz auszulegen.
Weitere Artikel rund ums Thema Sommer sind etwa die Ratgeber die besten Autogadgets für die Fahrt in den Urlaub, die coolsten Küchengadgets für Erfrischung im Sommer und unsere Grundlagenartikel zu Klimaanlagen, Verdunstungskühlern und Ventilatoren.