Top-Smartphones haben längst die 1000-Euro-Marke geknackt. Zwar liegt das neue iPhone 11 als Einstiegsgerät mit „nur“ mindestens 799 Euro noch deutlich unterhalb der Vierstelligkeit; iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max überschreiten sie aber mit mindestens 1149 respektive 1249 Euro klar. Wie immer stellen sich Interessenten die Frage, ob sie sofort zuschlagen sollen oder ob sich Warten lohnt. Wobei die eigentliche Frage eher lautet, wie lange potenzielle Käufer warten sollten, denn dass Produkte am Markt im Laufe der Zeit günstiger werden, ist kein Geheimnis. In unserem Preisvergleich kann man sich eine Preisverlaufskurve ansehen.
iPhone Xr – iPhone 11
Ein Blick auf die Vorgängermodelle gibt hier zumindest einen guten Anhalt. Das Einsteiger-iPhone aus dem vergangenen Jahr, das iPhone Xr, wurde am 12. September 2018 vorgestellt und war ab dem 26. Oktober erhältlich. Schon zwei Tage nach der Vorstellung sank der Preis der roten 64-Gbyte-Version mit einem kurzen Zwischentief von von 929 Euro auf 849 Euro. Dort hielt es sich über einen Monat, bis er einige Tage vor der Verfügbarkeit erneut sank und dort bei rund 820 Euro knappe 20 Tage verharrte. Am 15.November, also etwa zwei Monate nach der Vorstellung, gab es einen erneuten Preissturz auf nunmehr 764 Euro. Außer einem kurzen Ausreißer nach unten stiegen die Preise für das iPhone Xr dann wieder an und näherten sich im Verlauf von einem Jahr in wilder Berg- und Talfahrt dem derzeitigen Preis von rund 715 Euro an.
In Prozenten bedeutet das, dass das iPhone Xr direkt nach der Vorstellung bereits um fast 9 Prozent günstiger zum Vorbestellen angeboten wurde, obwohl es noch gar nicht erhältlich war. Kurz vor der tatsächlichen Verfügbarkeit fiel der Preis knapp um weitere drei Prozent, durch einfaches Warten lag die Ersparnis also schon bei 12 Prozent. Zwei Monate nach Vorstellung und knapp drei Wochen nach Verfügbarkeit fiel der Verkaufspreis um weitere 6 Prozentpunkte. Beim iPhone Xr lag der Sweetspot, also der Zeitpunkt, an dem sich – abgesehen von tagesspezifischen Ausreißern – ein Kauf am meisten lohnte, etwa zwei Monate nach Vorstellung. Zu diesem Zeitpunkt war der Preis um rund 18 Prozent gefallen. Analog könnte das neue iPhone 11 nach zwei Monaten, also im Laufe des November, in der kleinen Ausführung noch knapp 500 Euro kosten.
iPhone Xs – iPhone 11 Pro
Das kleine Topmodell iPhone Xs, dessen Nachfolger das neue iPhone 11 Pro ist, wurde ebenfalls am 12. September 2018 vorgestellt, war aber schon ab dem 21. September verfügbar. In der Version mit 64 GByte Speicher und in der Farbe Gold kostete es in der UVP des Herstellers 1149 Euro. Dieser Preis hielt sich etwas mehr als eine Woche und fiel mit offizieller Verfügbarkeit auf 1112 Euro. Dort stagnierte der Preis mit geringfügigen Schwankungen für etwa einen Monat, um dann auf rund 1010 Euro zu fallen. Weitere drei Wochen später gab der Preis erneut nach und landete für erneut drei Wochen bei um 989 Euro.
In Prozenten ausgedrückt bedeutet das einen Preisverfall innerhalb nur einer Woche zur Verfügbarkeit von etwa 3 Prozent, einen Monat später, also fünf Wochen nach Vorstellung, bereits insgesamt etwa 12 Prozent. Zwei Monaten nach Vorstellung betrug die Preissenkung bereits 14 Prozent, derzeit, also nach einem Jahr, liegt sie bei etwa 15 Prozent. In der Annahme, dass sich der Preisverlauf des neuen iPhone 11 Pro analog verhält, sollte der Sweetspot für Schnäppchenjäger, die in der ersten Zeit nach Verfügbarkeit ein iPhone 11 Pro kaufen wollen, ebenfalls bei rund zwei oder besser noch drei Monaten liegen. Denn hier gab es in der Vorweihnachtszeit einige tageweise Angebote, bei denen das Top-Smartphone sogar auf knapp 930 Euro runterging. Das entspricht einer prozentualen Preissenkung im Vergleich zur UVP von fast 20 Prozent. Etwa 950 Euro sind als Weihnachtsangebot entsprechend auch für das neue iPhone 11 Pro denkbar.
iPhone Xs Max – iPhone 11 Pro Max
Das Apple-Topmodell aus 2018, das iPhone Xs Max, wurde zusammen mit den anderen beiden iPhone auf der Keynote am 12. September 2018 vorgestellt und war wie das kleine iPhone Xs ab dem 21. September verfügbar. Die von uns betrachtete Version mit 64 GByte Speicher in der Farbe Silber hielt sich rund eine Woche auf UVP-Niveau bei 1249 Euro, um dann pünktlich zum Marktstart auf 1209 Euro zu fallen. Einen guten Monat später sank der Preis erneut, dieses mal mit einem einwöchigen Zwischenstopp auf 1149 Euro, um dann dann rund 3 Wochen auf 1119 Euro zu verweilen.
In Prozenten ausgedrückt bedeutet das auch beim iPhone Xs Max: Direkt zum Marktstart eine Woche nach Vorstellung des Smartphones sank der Preis um etwa 3 Prozent, einen Monat später, also etwa 2 Monate nach Vorstellung, sparten Käufer schon etwa 8 Prozent im Vergleich zur UVP des Herstellers. Der beste Zeitpunkt lag im Bereich von drei Monate nach der Vorstellung – wie beim kleinen Bruder in der Vorweihnachtszeit. Hier sparten Käufer bei guten Angeboten um 15 Prozent. Bezogen auf das neue iPhone 11 Pro Max sollten Interessenten also mindestens zwei, am besten 3 Monate warten. Dann sollte das Modell in der kleinsten Speichervariante abhängig von der Farbe „nur“ noch um 1150 beziehungsweise 1060 Euro kosten.
iOS-Alternativen
Wer noch mehr sparen, aber dennoch ein iPhone sein Eigen nennen will, der darf bedenkenlos zu den Vorjahresmodellen oder sogar zu noch älteren Modellen wie dem iPhone 8 greifen. Bei Updates ist Apple vorbildlich, die Software bleibt also noch einige Zeit aktuell. Zudem ist das 8er-iPhone auch noch handlicher als die neuen Modelle.
Android-Alternativen
Natürlich sind auch Android-Smartphones eine Alternative zu den neuen iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max. Je nach Anspruch können das auch Mittelklassemodelle sein, besser passen als Vergleichsmodelle aber die Spitzen-Smartphones der Konkurrenz. Beispielhaft dafür ist etwa das Huawei P30 Pro (Testbericht) , das bei Ausstattung, Design, Display und Kamera derzeit die Speerspitze unter den Spitzen-Androiden bildet. Auch das Samsung Galaxy Note 10 (Testbericht) als handliches Modell, Xiaomi Mi 9T Pro (Testbericht) mit schicker Popup-Kamera oder das Oneplus 7 Pro (Testbericht) können sich problemlos mit den neuen iPhones messen.
Fazit
Wer die neuen iPhone-11-Modelle haben will, sich aber noch etwas gedulden kann, spart schnell 15 bis 20 Prozent. Ein Blick auf die Vorjahresmodelle legt den Schluss nahe, dass der besten Zweitpunkt für einen Kauf beim neuen iPhone 11 rund zwei Monate nach Vorstellung liegen dürfte, also um Mitte November. Statt 929 Euro könnte dann die 64-GByte-Version bei 770 Euro liegen – eine Ersparnis von 160 Euro. Beim Kauf der neuen iPhones 11 Pro und 11 Pro Max sollten sich Interessenten sogar noch mehr Zeit bis zum Kauf nehmen. Wer etwa Mitte Dezember, also rund drei Monate nach Vorstellung der Modelle, kauft, kann hier etwa 15 und sogar 20 Prozent sparen und belastet damit seine Geldbörse gute 200 Euro weniger.
Übrigens: Ereignisse wie Amazons Cyberweek hatten keinen Einfluss auf den Preis der Apple-Smartphones, stattdessen gab es im Mai und Juni des Folgejahres bisweilen echte Tiefstpreisangebote, die aber meist auf ein oder zwei Tage begrenzt waren.