Vier mechanische RGB-Tastaturen im Vergleich

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Im Artikel vergleichen wir vier mechanische Tastaturen von Aukey, Corsair, Logitech und Razer und zeigen, dass der Einstieg nicht teuer sein muss.

Für Gamer und Vielschreiber sind Tastaturen mehr als nur Eingabegeräte. Sie sind Werkzeuge, die man an die eigenen Anforderungen anpassen möchte und die im Alltag ordentlichen Belastungen standhalten sollen. Kein Wunder, dass sich Tastaturen mit mechanischen Schaltern seit Jahren eine treue Fangemeinde gesichert haben – auch wenn sie teurer und oft lauter sind als etwa Chicklet-Tastaturen.

Für diesen Vergleich haben wir folgende vier Tastaturen getestet. In den Einzeltests gibt es weitere Details zur Software, dem Aufbau und einzelnen Funktionen:

Das ist bei weitem kein abschließender Test, der alle verfügbaren mechanischen Tastaturen beinhaltet. Er gibt aber einen guten ersten Überblick zu den verschiedenen Ansätzen und den unterschiedlichen Schaltertypen.

Allen vier Tastaturen ist gemein, dass sie vergleichsweise groß und schwer sind. Am leichtesten ist die Blackwidow Tournament Edition Chroma V2, dank des Verzichts auf einen Ziffernblock wiegt sie unter 1 kg. Die Aukey KM-G6 folgt mit 1,107 kg, anschließend die Corsair K95 RGB Platinum mit 1,345 kg und das Schwergewicht ist die Logitech G910 Orion Spectrum mit stolzen 1,477 kg. Das Gewicht entsteht nicht nur durch die verwendeten Materialien wie Hartplastik und Metall, auch die mechanischen Schalter schlagen zu Buche.

Beim Design setzen alle Anbieter auf schwarzes Plastik, Aukey und Corsair nutzen Metall, um die Front besonders hervorzuheben. Beim Anschlusskabel hat uns die Corsair-Tastatur am besten gefallen: Ihr Kabel ist über zwei Meter lang und mit Stoff ummantelt. Damit sollte man die ausgefallenste Aufstellsituation gut in den Griff bekommen. Die Aukey KM-G6 hat mit 1,6 m das kürzeste Kabel.

Die mechanischen Schalter sind das Alleinstellungsmerkmal der Tastaturen. Sie sorgen dafür, dass die Eingaben präzise umgesetzt werden, jeder Schaltertyp unterscheidet sich dabei vor allem in der Distanz, die es zum Auslösen braucht. Auf Nummer sicher geht Corsair. Der Hersteller nutzt im Testgerät die MX-Speed-RGB-Silver vom Marktführer Cherry. Die linearen Schalter haben einen 3,4 mm langen weg und verzichten auf das typische „Klick”. Im Alltag fanden wir die kurzen Tastenwege schnell sehr angenehm, sowohl beim Tippen wie auch beim Schreiben.

Razer setzt ebenfalls auf lineare Schalter, die Yellow Switches der Blackwidow sind zwar zu Cherry kompatibel, wurden aber von Razer weiterentwickelt. Sie haben mit 3,5 mm Weg eine minimal längere Strecke als die Corsair-Schalter. Im Alltag fällt das kaum auf, auch die Razer-Tastatur bietet ein sehr gutes Tippgefühl.

Aukey setzt bei der KM-G6 auf Schalter von Gaote, genauer gesagt die Gaote Outemu Blue. Dabei handelt es sich um Klone der Cherry-Blue-Schalter, die vor allem in günstigeren Geräten zum Einsatz kommen. Sie benötigen einen höheren Druck, um auszulösen (Cherry Blue: 55g; Outemu Blue: 60g; Razer Yellow: 45g) und machen durch ein deutliches Klicken auf sich aufmerksam. Im Alltag war es vor allem dieses Klicken, was die Tastatur für ein Büro unbrauchbar macht, die Kollegen waren zu schnell genervt. An sich kann man auch mit dieser Tastatur gut arbeiten, sie kommt beim Komfort aber nicht an Razer, Logitech oder Corsair heran.

Alle drei Schaltertypen sind zu Keycaps im Cherry-MX-Design kompatibel. Das bedeutet, dass sich die Tastenkappen leicht abziehen und durch neue ersetzen lassen. Tatsächlich gibt es einen überraschend großen Markt für Kappen in speziellem Design, die man in Online-Shops wie Candykeys bekommt. Corsair legt einige alternative Kappen bei, mit denen man die klassischen Gaming-Tasten besser an den eigenen Geschmack anpassen kann.

Logitech ist als einziger Hersteller im Test zu diesem Quasi-Standard nicht kompatibel. Der Anbieter hat eigene Schalter, Romer-G, entwickelt. Das geschah ursprünglich, weil sich Corsair die Gaming-Tasten von Cherry über längere Zeit exklusiv gesichert hatte. Die Tasten der G910 haben mit 1,5 mm den kürzesten Betätigungsweg. Vielschreiber gewöhnen sich sehr schnell daran, zu Beginn muss man mit der Tastatur aber erst warm werden. Die im Web häufig erwähnte „Schwammigkeit” der Romer-G-Schalter konnten wir im Test nicht nachvollziehen.

Alle vier Tastaturen verfügen über eine RGB-Beleuchtung. Bei Aukey, Corsair und Razer sitzt die entsprechende LED unterhalb der Tastenkappe oben neben dem Schalter. Logitech setzt die Leuchtquelle mittig, direkt unter die Kappe. Das sollte eigentlich für eine gleichmäßige Beleuchtung sorgen, der Hersteller begeht unserer Meinung nach aber einen Fauxpas: Steckt man die Tastatur an, schaltet sie automatisch in eine Demo-Modus. Dieser wechselt die Farben so schnell, dass man das Gefühl hat, dass die Tasten verschwimmen.

Die anderen Anbieter setzen zwar ebenfalls auf ein Farbspiel, doch dort ist der Wechsel viel langsamer. Insgesamt hat uns die Beleuchtung bei allen Tastaturen gut gefallen. Sie liefert vor allem in dunkler Umgebung einen Mehrwert und ist in jedem Fall ein optisches Highlight am Schreibtisch.

Drei Tastaturen benötigen eine Software für die Konfiguration, nur die Aukey KM-G6 lässt sich komplett über Hotkeys am Keyboard steuern. Im Test ließ uns keins der jeweiligen Programme in Jubelstürme ausbrechen. Am besten schafft es unserer Meinung nach Razer, Spiele und Anwendungen in die Beleuchtung zu integrieren. Es gibt dort eine virtuellen Store, in dem man für fast jedes Spiel passende – und vor allem sinnvolle – Leuchtszenarien herunterladen kann. Wird ein Spiel gestartet, erkennt die Tastatur das und lädt automatisch die passenden Szenarien. Dafür muss man sich aber bei Razer registrieren, eine Nutzung des Programms ohne Zugangsdaten ist nicht möglich.

Das geht zwar bei der iCUE-Software von Corsair, doch die ist dafür deutlich weniger breit bei der Spieleunterstützung. Wenn es klappt, etwa in Far Cry 5 , dann ist es aber definitiv ein Highlight.

Enttäuscht waren wir von der Logitech-Software. Diese schaffte es nicht, die hinterlegten Spiele zuverlässig zu erkennen und beim Start die jeweilige Beleuchtung zu laden. Hoffentlich bessert der Hersteller hier nach.

Über alle drei Programme konnte man allerdings die Beleuchtung manuell anpassen und regeln. Das funktionierte im Test auch problemlos.

Die Corsair G95 RGB Platinum hat uns im Test mit ihrem durchdachten Design gefallen. Auf der Unterseite gibt es Kabelkanäle, über die man etwa das Kabel zum Headset oder Mikrofon sauber leiten kann. Dazu kommt eine USB-Buchse an der Tastatur, die über ein separates Kabel einen USB-Eingang direkt durchschleifen kann. Leider setzt Corsair hier nur auf USB 2.0, insofern eignet sich die Buchse schlecht zur Datenübertragung.

Bei der Logitech-Tastatur gibt es mit dem ARX-Dock eine ausziehbare Halterung für Smartphones. Mit der passenden App hat man so verschiedene Daten des PCs sauber im Blick. Noch besser ist es, wenn man eine Lösung wie LEA Extended Input , eine Alternative zum sehr guten aber leider nicht mehr offiziell unterstütztem Roccat Power Grid nutzt und das Smartphone so direkt im Spiel nutzen kann.

Tastatur KM-G6 G910 Orion Spectrum Blackwidow Tournament Edition Chroma V2 K95 RGB Platinum
Hersteller Auky Logitech Razer Corsair
Schalter Gaote Outemu Blue Omron Romer-G Tactile Razer Yellow Switches Cherry MX-Speed-RGB-Silver
RGB ja ja, zentrale LED ja ja
Tippgefühl ++ +++ +++ +++
Lautstärke 🔊🔊🔊 🔊 🔊 🔊
Keycaps Cherry-kompatibel Logitech Cherry-kompatibel Cherry-kompatibel
Kabellänge 160 cm 180 cm 200 cm 215 cm
Gewicht 1107 g 1471 g 963 g 1347 g
Software keine, Funktionen integriert Gaming Software Synapse iCue
Qualität Software + ++ +
Besonderheit RGB-Steuerung komplett durch Hotkeys zahlreiche Multimedia-Tasten, Halter für Smartphone Kabel abnehmbar Langes USB-Kabel, Kabelkanal, USB-2-Hub
Gesamteindruck gut sehr gut sehr gut sehr gut

Eine mechanische Tastatur muss nicht die Welt kosten. Bereits die Aukey KM-G6 (Testbericht) bietet einen ordentlichen Einstieg und ist um die 45 Euro erhältlich. Mit dem Aufpreis für Razer, Logitech oder Corsair erkauft man sich in erster Linie bessere und leisere Schalter, sowie die mehr oder weniger gelungene Software.

Im Test hat uns die Chroma Tournament Edition von Razer (Testbericht) gefallen, die knappen Abmessungen sind perfekt, um die Tastatur auch mal mitzunehmen. Doch auch die G910 Orion Spectrum (Testbericht) von Logitech und die K95 RGB Platinum von Corsair (Testbericht) sind sehr gute Tastaturen. Am Ende entscheiden dann der persönliche Geschmack sowie der Preis.

Wer sich zum ersten Mal eine mechanische Tastatur kauft, dem raten wir zu Geduld. Es braucht etwas Zeit, bis man sich an die hohen Tasten gewöhnt.

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