Testkandidaten
Für den Vergleich prüfen wir vier gängige Powerbanks von den Zubehörspezialisten Anker und Cellularline, in den großen Onlineshops zählen sie zu den Dauerläufern. Die Preise liegen zwischen 14,99 bis 34,99 Euro. Alle Powerbanks sind maximal 12 cm lang und wiegen höchstens 133 g. Ihre Kapazitäten erstrecken sich zwischen 3000 bis 5000 mAh.
Mit einem Einstiegspreis von 14,99 Euro ist die Anker Powercore 5000 (Testbericht) die erschwinglichste Powerbank im Vergleichstest. Ihr Gewicht von 133 g markiert zudem die Obergrenze. Das auffälligste Merkmal der Powercore 5000 ist ihre Bauform: Das Gehäuse ist kein Quader, wie bei dem Rest, sondern ein Zylinder, wie eine AAA-Batterie oder ein China-Böller-D.
Die Powercore 5000 Slim (Testbericht) ist das krasse Gegenteil: Die unverbindliche Preisempfehlung der Powerbank lautet 34,99 Euro. Was die Kapazität betrifft, so unterscheidet sie sich kaum von der Powercore 5000: Beide Anker-Produkte haben 5000 mAh. Die 1 cm tiefe Slim-Variante bietet eine gummierte Fläche zum Ablegen des Smartphones. Doch rechtfertigt das wirklich den Preis? Nicht wirklich, wie ein genauerer Blick zeigt: Technisch ist sie sogar schlechter aufgestellt, indem sie weder einen Schutz vor Kurzschluss noch Überspannung bietet.
Die dünnste und leichteste Powerbank im Test ist die Freepower Slim 3000 (Testbericht) von Cellularline. Sie misst eine Bautiefe von 0,7 cm bei einem Gewicht von 55,7 g. Dafür bietet sie mit 3000 mAh die geringste Kapazität an. Das reicht zum vollständigen Laden eines Apple iPhone X (Testbericht) . Für ein Mate 20 Pro (Testbericht) oder ein Google Pixel 3 (Testbericht) wird es schon knapp.
Wer dann doch etwas mehr Kapazität braucht und das minimalistische Cellularine-Design möchte, greift zu der 1 Euro teureren Freepower Slim 5000 (Testbericht) für 17,99 Euro. Statt 55,7 wiegt sie 92,8 g und ist 0,6 cm höher – der Fußabdruck ist ansonsten identisch zu der 3000er-Freeline.
Verarbeitung
Die Verarbeitung aller vier Powerbanks ist unterschiedlich. Bei den Produkten von Cellularline scheitertet es oft an Kleinigkeiten, wie unsaubere Übergänge oder harte Kanten. Außerdem dringen die USB-Stecker des Verbindungskabel nicht vollständig in das Gehäuse ein. Sondern nur soweit, bis der Strom anfängt zu fließen. Allem in allem gibt es noch etwas Luft nach oben, was die Fertigungsqualität betrifft.
Die Powerbanks von Anker sehen dagegen deutlich industrieller aus. Die Verarbeitung ist erstklassig und qualitativ gut, alle Übergänge sind bündig und sauber miteinander verklebt. Die Powerbanks der Powercore-Serie haben zudem einen Knopf, der beim Drücken via LEDs den Ladestand anzeigt. Auch die Cellularine-Powerbanks haben LEDs, allerdings muss man dort erst einen Verbraucher anschließen, um den Ladestand zu sehen.
Ausstattung
Alle vier Powerbanks haben im Schnitt 99,5 Prozent der Kapazität geliefert, die die Hersteller eigentlich bewerben. Statt der versprochenen 5000 wurden am Ende 4970 mAh im Mittelwert übertragen. Bei der Freepower Slim 3000 waren es 2981 statt 3000 mAh. Die höchste Energiedichte in Milliamperestunden pro Gramm liefern die Cellularline-Powerbanks mit je 54 mAh pro g. Der beste Preis-Leistungs-Quotient in Milliamperestunden pro Euro liegt bei der Powercore 5000: Pro gezahltem 1 Euro bekommt der Nutzer 334 mAh. Hier ist die Anker-Powerbank doppelt so gut aufgestellt, wie die Freepower 3000 Slim mit 177 mAh pro Euro.
Keine der vier Powerbanks unterstützt Wireless Charging, dafür ist der Platz nicht vorhanden. Die 3000er und 5000er der Freepower-Reihe beherrschen das Durchgangsladen und reichen den Strom aus dem Netz direkt an das Smartphone weiter, bei Anker fehlt die Funktion gänzlich. Die Leistungsaufnahme der Powerbanks über den USB Type-A beträgt 7,4 W. Bei einer Ladezeit von unter drei Stunden und einem Arbeitspreis von 0,28 Euro pro kWh kostet das Vollladen einer Powerbank weniger als 0,007 Euro.
Eine Schnellladefunktion für die über Micro-USB angeschlossenen Smartphones soll laut den Herstellern dabei sein, allerdings scheint diese mit den meisten Geräten nicht kompatibel zu sein. Den industrieweit anerkannten Standard Quickcharge von Qualcomm unterstützt keine einzige Powerbank. Von der möglichen Stromstärke von 2 A bei einer Spannung von 5 V sind in der Praxis nie mehr als 1,5 A messbar. iPhones laden im Schnitt mit 1,075 A auf. Snapdragon-basierte Smartphones kommen auf 1,43 A, während Geräte mit einem Hisilicon-Prozessor (Huawei und Honor) durchschnittlich 1,25 A aufnehmen.
Hitzeentwicklung
Alle vier Powerbanks verhalten sich sowohl im Ruhestand als auch beim Laden unauffällig. Die Temperatur beim Nichtladen beträgt 22,9 °C. Sind die Powerbanks an der Steckdose angeschlossen und bekommen gerade Strom, so kommen die vorderen Bereiche teilweise auf bis zu 29 °C. Die Werte liegen im Normalbereich.
Hitzeentwicklung der Powerbanks
Lieferumfang
Die Lieferumfänge der vier Powerbanks sind überschaubar: Bei allen Produkten liegt ein kurzes Verbindungskabel mit Micro-USB-Anschluss bei, das sich auch als Datenkabel nutzen lässt. Bei der Powercore 5000 und Powercore 5000 Slim gibt es sogar noch eine Transporttasche dazu, falls man die Powerbank in der Hosentasche neben Münzen und Schlüssel trägt. Ein Netzgerät fehlt bei allen Zusatzakkus gänzlich, hierfür muss der Stecker des Smartphones hinhalten.
Vergleichstabelle
Modell | PowerCore Slim 5000 | PowerCore 5000 | Freepower Slim 5000 | Freepower Slim 3000 |
Preis in Euro | 34,99 € | 14,99 € | 17,99 € | 16,99 € |
Gewicht in Gramm | 120 g | 133 g | 92,8 g | 55,7 g |
Abmessungen in Zentimeter (L × B × T) | 12 × 6,5 × 1 cm | 10,7 × 3,1 × 3,1 cm | 11,1 × 4,3 × 1,3 cm | 11 × 4,3 × 0,7 cm |
Kapazität in Milliamperestunden | 5000 mAh | 5000 mAh | 5000 mAh | 3000 mAh |
Energiedichte in Milliamperestunden pro Gramm | 42 mAh pro g | 38 mAh pro g | 54 mAh pro g | 54 mAh pro g |
Preis-Leistungs-Quotient in Milliamperestunden pro Euro | 143 mAh pro € | 334 mAh pro € | 278 mAh pro € | 177 mAh pro € |
Überspannungsschutz | ✖ | ✔ | ✔ | ✔ |
Kurzschlussschutz | ✖ | ✔ | ✖ | ✖ |
Wireless Charging | ✖ | ✖ | ✖ | ✖ |
Verarbeitung | sehr gut | sehr gut | gut | mittelmäßig |
Auffälligkeiten | ✖ | ✖ | ✖ | ✖ |
Anzahl der Anschlüsse | 2 | 2 | 2 | 2 |
USB Type-A | 1 | 1 | 1 | 1 |
USB Type-C | ✖ | ✖ | ✖ | ✖ |
Micro-USB | 1 | 1 | 1 | 1 |
Apple Ax | 5 V / 1,3 A | 5 V / 1 A | 4,9 V / 1 A | 5 V / 1 A |
Qualcomm Snapdragon | 5 V / 1,4 A | 5 V / 1,45 A | 5 V / 1,4 A | 5 V / 1,46 A |
Huawei Hisilicon | 5 V / 1,3 A | 5 V / 1,3 A | 5 V / 1,2 A | 5 V / 1,25 A |
Leistungsaufnahme | 7,3 W | 7,9 W | 7,4 W | 7,0 W |
Schnellladefunktion (Input) | ✔ | ✖ | ✔ | ✔ |
Schnellladefunktion (Output) | ✖ | ✖ | ✖ | ✖ |
Pass-through-charging | ✖ | ✖ | ✔ | ✔ |
Ruhetemperatur in Grad Celsius | 22,00 °C | 22,00 °C | 24,50 °C | 23,10 °C |
Ladetemperatur in Grad Celsius | 28,90 °C | 29,00 °C | 29,70 °C | 28,50 °C |
Display / LED | ✖ / ✔ | ✖ / ✔ | ✖ / ✔ | ✖ / ✔ |
Farben | Schwarz | Schwarz, Weiß, Rot | Blau, Grün, Schwarz, Weiß | Blau, Grün, Weiß |
Extras | Tasche und Micro-USB-Ladekabel im Lieferumfang | Tasche und Micro-USB-Ladekabel im Lieferumfang | Micro-USB-Ladekabel im Lieferumfang | Micro-USB-Ladekabel im Lieferumfang |
Preisvergleich
Fazit
Von allen vier Powerbanks sticht für uns die Powercore 5000 von Anker hervor. Die Bauform ist zwar etwas merkwürdig, aber im Alltag nicht störend. Für den Preis von etwa 14 Euro bekommt der Nutzer am meisten für sein Geld, nämlich 334 mAh pro 1 Euro. Außerdem ist sie die einzige Powerbank im Vergleichstest, die Kurzschluss- und Überspannungsschutz bietet. Wer etwas deutlich Kleineres braucht und sich auch mit 3000 mAh zufriedengeben kann, greift zu der Cellularline Freepower Slim 3000.