Vergleichstest: 17 Bluetooth-Schlüsselfinder von 3 bis 39 Euro

Bluetooth-Schlüsselfinder

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TechStage hat mittlerweile 17 verschiedene Bluetooth-Tags getestet, die als Schlüsselfinder und Diebstahlschutz für Rucksack, Notebook-Tasche & Co gedacht sind. Jetzt fassen wir zusammen, wie sich die Finder unterscheiden und welcher Kauf sich lohnt.

17 verschiedene Keyfinder, zehn Hersteller, Preise zwischen 3 und 35 Euro. Die gute Nachricht vorweg: Alle Modelle beherrschen die Grundfunktion, per Smartphone-App einen akustischen Alarm am Schlüsselbund auslösen. Das funktioniert bei einigen Geräten allerdings nicht immer ganz zuverlässig. Die Lautstärke ist bei allen Geräten ausreichend, um sie auch ein paar Zimmer entfernt orten zu können. Bis auf das Apple Airtag (Testbericht) unterstützen alle Keyfinder sowohl Android als auch iOS – und wenn schon nicht offiziell, dann zumindest über eine Drittanbieter-App.

Die GPS-Position speichert die Smartphone-App ebenfalls in allen Fällen automatisch. Bei den billigen Funk-Schlüsselfindern von Vodeson und Promotech kommt es bei der Abfrage der Daten gelegentlich zu Abstürzen der Apps. Bis auf diese beiden zeigen aber alle Finder zuverlässig den Standort an. Da die Keyfinder allesamt keinen eigenen GPS-Empfänger integriert haben, greifen die Programme auf die Ortsinformation des Smartphones zurück. In der Praxis reicht das meistens: Man erkennt auf einer Karte in der App, ob Smartphone, Portemonnaie oder Rucksack zu Hause, in der Wohnung oder am Grillplatz im Park zuletzt in Reichweite waren. Sofern der per Bluetooth-Tag markierte Gegenstand noch dort ist, reicht die Genauigkeit aus, um wieder in Bluetooth-Reichweite zu kommen – und um dann per Fingertipp den akustischen Alarm auszulösen.

Hersteller / Modell Apple Airtag Chipolo Classic Chipolo Plus Gigaset G-Tag Gigaset Keeper Musegear Finder 2 Promotech iTag Terratec Protect Mobile Tile Mate (2017) Tile Pro (2017) Tile Pro (2019) Tile Slim (2017) Vodeson Smart Tracker TrackR Bravo OrbitKey OrbitCard NondaiHere 3.0
Größe Ø 32mm; H: 8mm Ø 35mm;H: 5mm Ø 37mm; H: 6mm 37×37mm;H: 9mm 37×37mm;H: 9mm 35×35mm;H: 6mm 9x9x1,6mm 50×33mm;H: 11mm 34×34mm;H: 5mm 42×42mm; H: 7mm 42×42mm; H: 6,5mm 57×57mm;H: 2,5mm 46x46x6mm Ø 31mm; H: 3,5mm Ø 34mm; H: 9mm 85×54mm; H: 1,4mm Ø 39mm; H: 10mm
Gewicht 11g 5g 5g 12g 12g 7,5g 9g 12g 6g 16g 14g 9g 12g 9g 18g 10g 9g
Reichweite in m k.A. 60 60 35 35 60 (neue Version 90m) unter 10 37 35 90 122 35 unter 20 30 30 30 30
Such-Funktion
Karten-Ansicht
Bidirektional nein nein
Crowd-Suche nein nein nein nein nein nein nein
Kamera-Auslöser nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein
Spitzwasserschutz nein nein nein ja nein nein
Led nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein
Batterie austauschbar austauschbar fest verbaut austauschbar austauschbar austauschbar austauschbar austauschbar fest verbaut austauschbar austauschbar fest verbaut austauschbar austauschbar austauschbar aufladbar fest verbaut

Ursprünglich waren die Funktionen bei allen Herstellern kostenlos. Der Hersteller Tile bietet mittlerweile allerdings eine sogenannte Premium-Mitgliedschaft für 35 Euro pro Jahr an. Nur wer diesen Aufpreis zahlt, bekommt den vollen Funktionsumfang inklusive 30-Tage-Standortverlauf und kostenlosem Batterieaustausch. Die wichtigen Grundfunktionen sind immerhin ohne Abo nutzbar.

Das Premium-Paket lohnt sich aus unserer Sicht nur dann, wenn man mehrere Tile-Tracker in Benutzung hat. Neben dem klassischen Schlüsselfinder ist die Tracking-Funktion des Herstellers beispielsweise in einigen Kopfhörern von Bose, Plantronics oder Skullcandy integriert.

Die Bauform der meisten Finder ist darauf ausgelegt, unauffällig am Schlüsselbund oder Tragegriff des Rucksacks zu hängen und den Belastungen in Hosen- und Handtasche gerecht zu werden. Andere Modelle wie der Tile Slim im Kreditkartenformat sind für die Nutzung im Geldbeutel konzipiert oder zumindest mit einer Klebefläche versehen. Die einzige Ausnahme ist das Airtag. Ohne zusätzliches Zubehör lässt sich der Keyfinder von Apple nicht befestigen. Das Angebot an geeigneten Anhängern, Täschchen und Cases ist allerdings riesig. Günstige Halterungen gibt es ab 3 bis 5 Euro.

Größentechnisch fällt nur der Protect Mobile von Terratec aus dem Rahmen. Durch das verhältnismäßig große, längliche Gehäuse wirkt er zwar stabil, dafür aber auch klobig. Das Design erinnert an einen Garagentoröffner. Der Card-Tracker von Orbit passt am besten in den Geldbeutel. Kein anderer Tracker im Testfeld ist flacher.

Von den Transpondern im Testfeld hinterlassen Gigaset Keeper, Gigaset G-Tag und Tile Pro (2019) den stabilsten Eindruck. Die Tags Chipolo Classic und Musegear Finder 2 wirken insgesamt weniger belastbar. Sogar das 3-Euro-Noname-Modell (Testbericht) ist trotz billiger Haptik ausreichend stabil. So schick die glänzende Oberfläche des Airtag gefällt, so schnell verkratzt sie leider auch. Auch hier helfen die für die Befestigung benötigten Taschen.

Den Hosentaschentest am Schlüsselbund haben alle Modelle schadlos überstanden. Eine Ausnahme ist der Tile Slim : Bauartbedingt gehört er nicht an den Schlüsselbund, sondern ins Portemonnaie. Darin hat auch er den Belastungstest schadlos überstanden.

Laut Herstellerangaben sind alle Modelle bis auf den Protect Mobile und den Chipolo Classic spritzwassergeschützt. Die Batterie ist leider nicht überall austauschbar. Wenn diese nach circa einem Jahr leer ist, müssen die Transponder auf dem Wertstoffhof entsorgt oder an den Hersteller zurückgesendet werden. Zwar gibt es für die betroffenen Modelle Tile Slim, Tile Mate, TrackR Bravo und Chipolo Plus einen Preisnachlass von 50 Prozent beim Kauf eines neuen Modells, doch das ist unpraktikabel und umwelttechnisch mindestens fragwürdig. Auch die Kosten übersteigen beim Austausch die eines Knopfzellenwechsels wie beim Apple Airtag (Testbericht). Beim Tile Slim ist das vielleicht noch auf das flache Gehäuse zurückzuführen, bei den anderen Transpondern können wir diese Produktpolitik nicht nachvollziehen. Der Hersteller hat allerdings mittlerweile nachgebessert. Die 2019er-Modelle haben entweder eine dreijährige Batterielaufzeit oder eine austauschbare Knopfzelle.

Die Modelle iHere 3.0 von Nonda und der Card-Tracker von Orbit sind die einzigen beiden Modelle im Testfeld, die einen wieder aufladbaren Akku haben.

Bis auf den Terratec-Tracker, den Card-Tracker von Orbit, den iHere 3.0 von Nonda und das Apple Airtag gibt es alle Geräte in bis zu acht verschiedenen Farbvarianten. Den Tile Pro gibt es einzeln nur in Schwarz. Wer das weiße Modell haben will, muss sich ein Doppelpack kaufen. Die größte Farbauswahl bieten der Chipolo Plus und die Tags von Gigaset. Schwarz und Weiß sind zwar schick, aber bei Weitem nicht so auffällig wie ein bunter Keyfinder. Und alleine die Signalwirkung einer knalligen Farbe hilft schon beim Auffinden. Das sollte man auch beim Kauf einer Befestigungslösung für das Apple Airtag bedenken.

Die meisten Keyfinder arbeiten mit Bluetooth 4.0, nur neuere Modelle mit Bluetooth 5.0. Das theoretische Reichweitenmaximum dieses Funkstandards ist 65 Metern. Dem Hersteller Tile ist das egal und so schaffte bereits der alte Tile Pro (2017) satte 90 Meter. Die überarbeite Version Tile Pro (2019) kommt mit über 122 Meter sogar noch weiter. Diese Werte schaffen die Tracker natürlich nur unter idealen Bedingungen.

An solche Distanzen kommen die anderen Modelle nicht heran. Die nächstbesten Reichweiten erzielen der Chipolo mit 60 und der Musegear mit 50 Metern. Das Apple Airtag schaffte bei freier Sicht auch über 50 Meter. Allerdings hat das im Test nicht immer funktioniert. Bei einigen Versuchen lag die Reichweite vom Bluetooth-Signal nur bei knapp 35 Metern.

Der Terratec Protect Mobile verlor seine Verbindung als einziger knapp unter den versprochenen 40 Metern. Die beiden günstigen China-Tracker von Vodeson und Promotech schaffen lediglich Distanzen von unter 20 Metern. Alle übrigen Anbieter geben Werte zwischen 30 und 40 Metern an.

Die maximale Reichweite dieser Modelle lag bei unseren Messungen auf freiem Feld immer leicht oberhalb der Herstellerangabe. Auch innerhalb von Gebäuden sind weite Distanzen zu schaffen, Baumaterialien wie Sandstein oder Stahlbeton dämpfen aber deutlich.

Abgesehen vom Apple Airtag und dem Gigaset G-Tag beherrschen alle Geräte die Rückwärtssuche und können so auch das Handy läuten lassen. Das funktioniert allerdings nicht immer zu 100 Prozent zuverlässig. Beim Terratec, Vodeson und Promotech war der Alarm manchmal völlig nutzlos: Ist das Smartphone stumm geschaltet, bimmelt es auch auf Knopfdruck nicht. Die anderen Modelle haben unabhängig von der Einstellung des Klingeltons und der Lautstärke zuverlässig Töne abgespielt. Bei einigen Herstellern, darunter Tile, ist es allerdings notwendig, die App im Hintergrund geöffnet zu lassen.

Bis auf die Hersteller Terratec, Gigaset, Vodeson und Promotech unterstützen alle Tracker die sogenannte Crowd-GPS-Suche. Das funktioniert in der Regel zusammen mit anderen Nutzern von Bluetooth-Trackern des gleichen Herstellers. Sobald ein Smartphone in Reichweite eines beliebigen Finders kommt, sendet es seine Position an einen Server, der sich wiederum beim Besitzer des Transponders meldet. Die Idee ist super, der praktische Nutzen ist aufgrund fehlender Verbreitung der Geräte nur gering. Zum besseren Verständnis: Im gesamten Süd-Osten Münchens sind derzeit gerade einmal knapp 190 andere Nutzer von Tile-Schlüsselfindern unterwegs – das ist für eine große Stadt ernüchternd wenig. Auf dem Land dürfte die Abdeckung noch deutlich dünner ausfallen. Bis hier mal ein anderer Nutzer am Tracker innerhalb der Bluetooth-Reichweite vorbeikommt, dürfte viel Zeit vergehen.

Einzige rühmliche Ausnahme ist das Apple Airtag. Der Hersteller nutzt statt einer zusätzlichen App die auf allen iOS-Geräten genutzte Wo-ist-Anwendung, mit deren Hilfe sich auch die Position von iPad oder iPhone anzeigen lassen. Die hohe Anzahl an iOS-Nutzern und -Geräten ermöglicht so ein verhältnismäßig gutes und exaktes Tracking von verlorenen Airtags, auch wenn sich diese beispielsweise mit Bus oder Bahn weiterbewegen. Die Nachverfolgung des aktuellen Standorts funktioniert zwar nicht ganz in Echtzeit, in dicht besiedelten Gebieten ist ein um etwa 15 bis 20 Minuten zeitversetztes Tracking aber realistisch. So ist die Crowd-Suche endlich sinnvoll nutzbar– zumindest für iOS-Nutzer.

Unser Appell an die anderen Hersteller, insbesondere Google, lautet deshalb mehr denn je: Entwickelt einen gemeinsamen Standard für Android-Smartphones. Mit Unterstützung aller Nutzer wäre die Funktion wirklich richtig nützlich. Mit der Beschränkung auf Nutzer einer speziellen App ist die gemeinsame Suche zum Scheitern verurteilt.

Alle Modelle im Vergleich haben auch eine Art Alarm-Funktion. Ist dieser Modus aktiviert, meldet sich das Smartphone, sobald das Bluetooth-Tag außer Reichweite kommt. Die Idee dahinter: Das Handy erinnert daran, den Büroschlüssel mitzunehmen, wenn man die Wohnung verlässt. Oder es kräht los, sobald jemand sich mit Notebook-Tasche oder Rucksack aus dem Staub macht.

In der Praxis kommt der Alarm meist zum falschen Zeitpunkt. Der Schlüssel meldet sich, nachdem man losgefahren ist, der Rucksack, wenn er außer Sichtweite ist. Geht man aber im Restaurant oder im Büro auf die Toilette, piepsen Bluetooth-Tag und Smartphone zuverlässig mit voller Lautstärke.

Für wirklich Vergessliche mag das eine praktische Hilfe sein, uns hat dieses Feature nichts gebracht. Praktischerweise lässt es sich bei allen Modellen abschalten.

Bei allen Trackern, außer dem Airtag und den günstigen China-Trackern, kann die Position des Keyfinders mit anderen Nutzern geteilt werden. Das ist beispielsweise sinnvoll, wenn man sich einen Autoschlüssel teilt.

Zusätzlich zum akustischen Signal gibt es beim Musegear Finder 2 eine blaue LED. Diese hilft beim Wiederfinden in dunklen Ecken. Das Apple Airtag ermöglicht in Bluetooth-Reichweite zusätzlich eine Suche per Richtungspfeil und Entfernungsangabe in der Wo-ist-App. Das klappt allerdings erst mit iPhones der Serien 11 und 12.

Praktisch ist auch die Smartphone-Kamera-Fernauslösung. Dieses Extra gibt es beispielsweise bei Musegear und Terratec. Man wählt die entsprechende Funktion in der App aus, richtet die Kamera aus und betätigt den Auslöser mit der Taste auf dem Keyfinder. Der iHere 3.0 von Nonda kann zusätzlich das Diktiergerät des Smartphones aktivieren.

Das beste Tracking bietet dank gut funktionierender Community-Suchfunktion das Apple Airtag (Testbericht). Für iOS-Nutzer ist das Airtag die erste Wahl – außer man möchte mit dem Tracker auch das iPhone suchen, ihn als Fernbedienung für die Smartphone-Kamera benutzen oder die Position mit anderen teilen. Wirklich schade finden wir, dass man beim Apple-Keyfinder in eine zusätzliche Halterung investieren muss und Android-Nutzer von davon ausgeschlossen sind. Ein großer Pluspunkt beim Airtag, ist dessen einfache Bedienung.

Wer den Preis-Leitungs-Sieger haben möchte, sollte sich den Musegear Finder 2 (Testbericht) für etwa 25 Euro ansehen. Er bietet eine überdurchschnittliche Reichweite von über 50 Metern und unterstützt sowohl die Smartphone-Suche als auch den Fernauslöser. Außerdem kann man die Batterie einfach selbst austauschen. Das schont Umwelt und Geldbeutel. Wer auf die Fernauslösefunktion verzichten kann, bekommt mit dem Tile Pro (2017) mit 90 Metern noch mal deutlich mehr Reichweite. Die neuere Version Tile Pro (ab 2019) ist mit 122 Metern der absolute Reichweiten-Champion im Testfeld.

Wer nur die Grundfunktionen braucht, greift zum Gigaset Keeper (Testbericht). Dieser Bluetooth-Tag ist mit 14 Euro der günstigste empfehlenswerte Tracker im Testfeld und fühlt sich besonders robust an.

Von den billigen Trackern von Vodeson und Promotech (Testbericht) würden wir die Finger lassen. Zwar funktionieren beide Geräte, allerdings nicht zuverlässig. Insbesondere die instabilen Apps machen diese Schlüsselfinder in der Praxis unbrauchbar.

Möchte man ein möglichst flaches Bluetooth-Tag, beispielsweise für den Geldbeutel, führt am Orbit Card-Tracker kein Weg vorbei. Ein weiterer Pluspunkt dieses Modells ist der wiederaufladbare Akku. Maximale Lautstärke gibt es beim Tile Pro (2019) (Testbericht) und dem Chipolo Plus. Allerdings ist beim Chipolo die Batterie fest eingebaut.

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