Vergleich: Wireless Charger fürs Auto von PNY, Terratec, Belkin

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Fahrer eines älteren KFZ müssen nicht ohne kabelloses Laden auskommen. Wir haben drei Wireless Car Charger ausprobiert.

Laden per Induktion beherrschen überwiegen die Top-Smartphones der Hersteller. Jüngste Vertreter dieser Art sind etwa Samsung Galaxy Note 10+ (Testbericht) , Huawei P30 Pro (Testbericht) und Xiaomi Mi 9 (Testbericht) . Statt des umständlichen Ansteckens eines Ladekabels genügt bei diesen Modellen das einfache Ablegen auf eine passende Ladeschale. Das spart nicht nur einen Handgriff, sondern es fliegen auf dem Nachttisch auch weniger Kabel herum, die vor allem dann stören, wenn sie gerade nicht zum Laden benötigt werden. Wer auf diese Form der Bequemlichkeit auch im Auto nicht verzichten möchte, kann inzwischen auf zahlreiche Geräte zurückgreifen. Wir haben drei Modelle von PNY, Terratec und Belkin von 20 bis 50 Euro ausprobiert und geben Tipps zum Kauf.

Smartphones erlauben kabelloses Empfangen von Energie in erster Linie mittels des Qi-Standards, Grundprinzip ist die resonante induktive Kopplung, kurz: Induktion. Dabei schickt der Sender zur Optimierung des Stromflusses ähnlich wie ein RFID-Chip Daten an die Ladestation, die dann mit der passenden Strommenge antwortet. Der Begriff Qi kommt aus dem Chinesischen und meint so viel wie „Lebensenergie“, gesprochen wird das Wort „Tschi“. Da es sich dabei um einen fixen Standard handelt, können Nutzer problemlos auch Ladegeräte von Drittanbietern verwenden und sind nicht auf Modelle des Smartphone-Anbieters beschränkt. Durch die einfache Handhabung ohne Stecker ergeben sich ein weiterer Vorteil: Wegen des Wegfalls einer Kabelverbindung entfällt die mechanische Belastung der Daten- und Ladebuchse durch ständiges An- und Abstöpseln.

Nachteile gibt es aber auch. So müssen Ladegerät und zu ladendes Gerät während des Vorgangs nah zusammenliegen, das Smartphone lässt sich währenddessen nicht oder nur sehr umständlich nutzen. Zudem liegt der Wirkungsgrad des kabellosen Ladens niedriger als beim Laden per Kabel. Daher dauert der Ladevorgang länger und führt zu mehr Erwärmung des Smartphone-Akkus. Das wirkt sich wiederum nachteilig auf die Lebensdauer aus, sofern die Ladeleistung nicht weiter gesenkt wird.

Neben dem offiziellen Qi-Standard bieten Hersteller immer häufiger kabelloses Laden bis zu 30 Watt an. Während Qi im Extended Power Profile maximale Ladegeschwindigkeiten von bis zu 15 Watt erlaubt, verwenden die 30-Watt-Lader meist erweiterte Qi-Standards. Wer also die höhere Geschwindigkeit beim Laden per Induktion will, muss dann auf herstellerspezifische Ladegeräte zurückgreifen. Die sind normalerweise teurer als die Modelle von Drittanbieter. Entsprechende Smartphones sind aber meist auch mit „normalen“ Qi-Ladegeräten, die mit einer Geschwindigkeit von 5 bis 15 Watt arbeiten, abwärtskompatibel.

Das günstigste Modell in unserem Vergleich ist der Wireless Car Charger von PNY. Das Gerät gibt es in unserem Preisvergleich bereits ab knapp über 20 Euro. Der Lieferumfang ist übersichtlich und selbsterklärend, die Gebrauchsanweisung in Papierform erübrigt sich daher eigentlich. Im Lieferumfang stecken ein Klemmverschluss mit Kugelkopf, auf den die eigentliche Handyhalterung gesteckt werden muss. Ein Ladegerät für den Zigarettenanzünder und ein Ladekabel vervollständigen den ansonsten kabellosen Lader.

Der Klemmverschluss verfügt über einen Druckknopf, über den die Klammer geöffnet wird. Anschließend soll sie an einer Lamelle der Fahrzeuglüftung gesteckt werden, tatsächlich hält sie dort zuverlässig. Per Kugelkopf lässt sich der eigentliche Handyhalter bequem zum Fahrer ausrichten. Damit die Ausrichtung auch bei schlechter Straße bestehen bleibt, darf der Nutzer den Kugelkopf per Schraubgewinde arretieren. Das Netzteil für den Zigarettenanzünder verfügt über zwei USB-A-Anschlüsse, sodass auch noch ein weiteres Gerät mit Strom versorgt werden kann. Eine kleine LED zeigt den Zustand an: Eine grüne LED signalisiert Ladebereitschaft oder einen vollständig geladenen Akku, grünes Blinken eine Störung. Blaues Leuchten signalisiert den Ladevorgang.

Die Klemme des Handyhalters muss der Nutzer zum Einklemmen des Smartphones manuell auseinanderziehen, dafür werden zwei Hände benötigt. Anschließend hält das PNY-Modell Mobiltelefone bis zu 90 Millimeter Breite sicher. Dabei ist die Gummi-gepolsterte Auflage für das Telefon wegen ihrer langgestreckten Kreis-Form sehr groß. Das sorgt zusammen mit der guten Klemmstärke für sicheren Halt des Smartphones.

Wegen des langen Gestänges ist der Abstand vom Halter zur Lüftung beim PNY Wireless Car Charger recht groß. Dadurch bewegt sich die Halterung bei schneller Kurvenfahrt und schlechter Fahrbahn hin und wieder zur Seite, ändern lässt sich das nicht. Die Ladegeschwindigkeit gibt der Hersteller wie bei den anderen Modellen in diesem Vergleich mit 10 Watt an. Entsprechend wurde ein Huawei P30 Pro (Testbericht) bei gleichzeitiger Nutzung von zwei Navigations-Apps und entsprechend aktiviertem Display innerhalb von 20 Minuten (von 80 Prozent ausgehend) um 5 bis 6 Prozent geladen.

Der Chargeair Car von Terratec kostet rund 12 Euro mehr als das Modell von PNY, bietet dafür aber auch mehr. Der Lieferumfang stimmt weitgehend mit dem des günstigeren Modells überein. Auch hier gibt es eine Lamellen-Klemme mit Druckknopf zum Befestigen an der KFZ-Lüftung, einen feststellbaren Kugelkopf zum Ausrichten des Smartphones, ein separates Micro-USB-Kabel und ein Netzteil für den Zigarettenanzünder mit zwei USB-A-Anschlüssen und LED.

Das Gestänge zwischen Lüftung und Halterung fällt kürzer als beim PNY-Modell aus, entsprechend ist der Chargeair insgesamt stabiler. Einen großen Vorteil bietet die Klemmvorrichtung, die das Smartphone aufnimmt. Der Korpus, der die Induktionsspule beherbergt, ist rund und deutlich kleiner als beim Wireless Car Charger von PNY. Dadurch sind auch große Smartphones flexibler bei der Platzierung. Hinzu kommt der Klemm-Mechanismus an sich, der deutlich besser gelöst ist. An seinen Enden sind kleine Rollen angebracht, zudem lassen sich die per Federdruck in Position gehaltenen Enden der vorstehenden Klemme bei einklippen des Smartphones leicht nach außen biegen. Auf diese Weise benötigt man zumindest in der Theorie nur eine Hand. In der Praxis kann es aber immer mal wieder vorkommen, dass man die ganze Halterung wegdrückt, da sie entweder an der Klemme oder am Kugelkopf wegknickt.

Die eigentliche Breite der Halterung wird durch einen Mechanismus am unteren Ende bis zu einer maximalen Smartphone-Breite von etwa 85 Millimeter reguliert. Drückt der Nutzer auf den geriffelten Schalter und schiebt ihn anschließend zur Seite, öffnen sich beide Klemmen und lassen sich perfekt auf die tatsächlichen Maße des aufzunehmenden Smartphones einstellen.

Der teuerste Vertreter in unserem Vergleich ist der Belkin Boostup Wireless Charging Vent Mount für rund 52 Euro. Trotz des höchsten Preises überrascht er mit dem eingeschränktesten Lieferumfang: Ein separates Ladekabel gibt es nicht, die Smartphone-Halterung ist fest mit dem Netzteil verbunden. Ein Kugelkopf zum Ausrichten der Halterung fehlt ebenfalls. Auch wird die Halterung nicht über eine Klemme mit Federkraft an den Lamellen der Fahrzeug-Lüftung befestigt, sondern einfach über eine gummierte Klemme ohne Öffnungsmechanismus aufgesteckt. Das hält zwar grundsätzlich ausreichend gut, die anderen Halterungen sorgen aber für besseren Halt. Eine Drehung vom Hoch- ins Querformat ist auch beim Belkin-Chager möglich. Außerdem ist die Konstruktion des Boostup in unserem Vergleichsfeld am kompaktesten, der Charger steht daher am wenigsten von Lüftung und damit Armaturenbrett ab.

Wie beim günstigen PNY-Modell braucht der Fahrzeugführer zum Einlegen eines Smartphones beide Hände, da als erstes die per Federdruck zusammengehaltene Klemmfunktion auseinandergezogen werden muss. Dieser Mechanismus wirkt deutlich hochwertiger als bei PNY und das ganze Design insgesamt massiver und hochwertiger.

Zu den drei Modellen, die wir ausprobiert haben, gibt es mittlerweile einige Alternativen in allen möglichen Preisregionen. Einige davon halten das zu ladende Smartphone magnetisch, andere per Klemme. Je nach Vorliebe lassen sich die Smartphone-Halterungen außerdem entweder an den Lüftungslamellen des Fahrzeuges oder an der Windschutzscheibe befestigen. Wichtig ist dabei der sichere Halt von Telefon und Halterung, bei Scheibenhalterungen zudem noch eine möglichst vibrationsfreie Befestigung. Sonst kann es schwierig werden, Inhalte auf dem Display auf den ersten Blick zu erkennen.

Eine besondere Erwähnung ist der Huawei SuperCharge Wireless Car Charger, der auf der Vorstellung des Huawei Mate 30 Pro gezeigt wurde. Er funktioniert wie die hier vorgestellten Charger, lädt kompatible Modelle aber mit bis zu 27 Watt und öffnet die Smartphone-Klemmen automatisch per Motor, wenn sich der Halterung die Hand mit dem aufzunehmenden Smartphone nähert. Der Wireless-Charger von Huawei kommt im November auf den Markt und kostet 69 Euro in der UPV des Herstellers.

Einen Nachteil haben alle Nachrüstlösungen für kabelloses Laden: Es steckt ständig ein Netzteil im Zigarettenanzünder und ein Kabel baumelt von der Handyhalterung herab. Zumindest bei PNY und Terratec kann der Nutzer dank des zweiten USB-A-Anschlusses an ihren Netzteilen auch noch ein weiteres USB-Gerät mit Strom versorgen. Schick sieht das aber dennoch nicht aus. Ansonsten ist es eine Frage des Geldbeutels und des Geschmacks: Das günstigste Modell in diesem Vergleich, der PNY Wireless Car Charger, sieht auch am billigsten aus, steht weit von der Lüftung ab und wackelt daher auch am meisten. Das Laden funktioniert aber ähnlich gut wie bei den teureren Chargern.

Das Modell von Terratec, der Chargeair Car, kostet nicht viel mehr, wirkt aber deutlich hochwertiger und hat den besten Klemm-Mechanismus im Vergleich – das gilt sowohl für die Lamellenklemme, als auch die Smartphone-Halterung. Es ist daher unser Sieger in diesem Vergleich. Das teuerste Modell im Vergleich, der Belkin Boostup Wireless Charging Vent Mount, ist am kompaktesten, enttäuscht aber mit fest gebundenem Netzteil und fehlender Ausrichtmöglichkeit mangels Kugelgelenk. Schnelleres Laden gibt es trotz höherem Preis nicht, alle drei Modelle laden mit 10 Watt und sind ähnlich schnell.

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