Vergleich: Die beste Festplatte fürs NAS von 4 bis 12 TByte

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Wir vergleichen NAS-Festplatten von Western Digital, Seagate und Toshiba. Im Benchmark zeigen sich dabei teilweise erstaunliche Ergebnisse.

Netzwerkspeicher ohne Festplatten sind nutzlos. Je nach Größe und Anzahl bedeuten die Speichermedien eine ordentliche Zusatzinvestition zum eigentlichen NAS. Wir vergleichen fünf verschiedene Festplatten, die besonders für den Einsatz im Netzwerkspeicher geeignet sind. Interessant ist dabei, dass sich die Werte nicht nur zwischen den Herstellern, sondern auch bei den Plattengrößen deutlich unterscheiden.

Die verschiedenen Festplattentypen sind mehr als nur Geldmacherei. Sie reagieren auf die Anforderungen, die unterschiedliche Einsatzzwecke benötigen. Die Hersteller zertifizieren die Festplatten für verschiedene Laufzeiten. Eine Desktop-Platte etwa ist für täglich etwa acht Stunden Betrieb ausgelegt. Eine NAS läuft aber in den meisten Fällen rund um die Uhr. Der Dauereinsatz einer Desktop-Platte reduziert deren Lebenszeit also deutlich und erhöht potenziell das Ausfallrisiko – etwas, das man in Netzwerkspeichern nicht möchte. Für den Server-Einsatz zertifizierte Festplatten sind noch eine Nummer zuverlässiger (und teurer). Hier spielt etwa die Time-Limited Error Recovery (TLER) eine Rolle. Diese beschränkt die Leseversuche bei beschädigten Sektoren, damit ein RAID-Controller im Server die Festplatte nicht fälschlicherweise als defekt einstuft. Solche Funktionen werden in der NAS, vor allem im Heimbereich, selten benötigt.

Als Faustregel sollten NAS-Festplatten auch in NAS-System installiert werden. Ja, mit Desktop-Speichern kann man wahrscheinlich Geld sparen, doch das Ausfallrisiko ist zu hoch. SSDs dagegen kann man getrost für PC, Server oder Notebook reservieren. Im NAS können sie ihre hohe Geschwindigkeit kaum ausspielen.

Drei Hersteller gibt es, die derzeit dedizierte NAS-Festplatten herstellen und zertifizieren: Seagate (Ironwolf und Ironwolf Pro), Toshiba und Western Digital (WD Red und WD Red Pro). Die grobe Unterscheidung zwischen Pro- und Normalversion liegt an den Funktionen, dem jährlichen Datendurchsatz und der Anzahl der genutzten NAS-Schächte. Seagate empfiehlt, die Ironwolf-Serie für NAS-Geräte mit bis zu acht Schächte zu nutzen. Die gleichen Regeln gelten für die WD-Festplatten, auch hier empfiehlt der Hersteller ab neun Schächten die Pro-Variante.

Um eine Einschätzung der Geschwindigkeit, von Lautstärke und Stromverbrauch geben zu können, haben wir die Festplatten durch einen identischen Benchmark geschickt. Die kompletten Werte samt weiterer Hintergrundinformationen finden sich im c’t-Artikel „Plattenkarussel: NAS-Festplatten mit 3 bis 12 TByte Kapazität ”.

Zu den Geschwindigkeitsmesswerten: Die drei Zahlen stehen jeweils für die minimale, die mittlere und die maximale Geschwindigkeit in MByte/s. Gemessen wurde mit dem c’t-eigenen Benchmark H2benchw . Im Unterschied zu anderen Testprogrammen misst dieser über die komplette Platte. Dadurch wertet er nicht nur den schnelleren Außenbereich aus, sondern nimmt sich auch die langsameren inneren Zonen vor. Grundsätzlich gilt: Je höher die Zahl, desto schneller die Platte.

Die 4 TByte großen Platten sind eine interessante Einstiegsklasse. Der Speicher reicht für zu Hause oder ein kleines Büro aus, die Preise sind vergleichsweise günstig. Dazu kommt, dass es bei Preisaktionen von Händlern oftmals Sets aus mehreren Platten günstiger gibt. Bei der Geschwindigkeit liegt die Ironwolf Pro von Seagate vorne, gefolgt von der WD Red Pro sowie der Toshiba N300. Dafür punktet die WD Red mit einem geringen Stromverbrauch.

Seagate Ironwolf Seagate Ironwolf Pro Toshiba N300 WD Red WD Red Pro
sequenzielle Transferrate, Lesen (MByte/s) 109/173/217 113/177/222 101/159/205 87/136/174 103/170/219
sequenzielle Transferrate, Schreiben (MByte/s) 109/172/217 113/177/222 98/159/204 87/136/174 103/170/219
Laufgeräusch Ruhe / Betrieb (Sone) 0,7/0,9 0,8/1 1,2/1,4 0,4/0,5 0,7/1,9
Leistungsaufnahme Idle / Lesen / Schreiben (Watt) 7,6/8,9/8,9 7,7/9/9,1 8,1/9,6/9,8 4,6/6/6,2 8,2/10,1/9,8

Bei den 6 TByte großen Festplatten wandelt sich das Bild etwas. Hier liegen die Geräte von Seagate knapp vor der Konkurrenz, selbst die normale Ironwolf ist schneller als die Pro-Serie der WD Red. Wer auf einen geringen Stromverbrauch setzt, der sollte die Ironwolf Pro in dieser Geräteklasse wählen.

Seagate Ironwolf Seagate Ironwolf Pro Toshiba N300 WD Red WD Red Pro
sequenzielle Transferrate, Lesen (MByte/s) 113/182/235 106/176/226 116/184/236 85/136/172 97/157/201
sequenzielle Transferrate, Schreiben (MByte/s) 113/182/234 106/175/226 117/184/236 85/136/172 97/157/201
Laufgeräusch Ruhe / Betrieb (Sone) 0,9/1 0,1/0,8 1,2/1,4 0,3/1,6 0,1/1,1
Leistungsaufnahme Idle / Lesen / Schreiben (Watt) 8,5/10,2/10 4,9/6,7/6,9 7,7/9,2/8,7 5,6/7,3/7,3 6/7,5/7,4

Toshiba kann sich bei den 8 TByte großen Festplatten ganz knapp die Geschwindigkeitskrone sichern. WD fällt dagegen zurück. Auch hier schlagen sich die Festplatten der Ironwolf-Pro-Serie beim Stromverbrauch sehr gut. Sie waren zudem die leisesten Platten im Test.

Seagate Ironwolf Seagate Ironwolf Pro Toshiba N300 WD Red WD Red Pro
sequenzielle Transferrate, Lesen (MByte/s) 113/182/235 106/176/226 116/184/236 85/136/172 97/157/201
sequenzielle Transferrate, Schreiben (MByte/s) 113/182/234 106/175/226 117/184/236 85/136/172 97/157/201
Laufgeräusch Ruhe / Betrieb (Sone) 0,9/1 0,1/0,8 1,2/1,4 0,3/1,6 0,1/1,1
Leistungsaufnahme Idle / Lesen / Schreiben (Watt) 8,5/10,2/10 4,9/6,7/6,9 7,7/9,2/8,7 5,6/7,3/7,3 6/7,5/7,4

Bei 10 TByte ist das Bild erneut anders. Hier liegen die beiden Pro-Versionen vorne, die Standard-Platten fallen zurück. WD sichert sich hier die Krone. Die Seagate-Festplatten führen in beiden Versionen beim Stromverbrauch das Feld an.

Seagate Ironwolf Seagate Ironwolf Pro WD Red WD Red Pro
sequenzielle Transferrate, Lesen (MByte/s) 105/176/228 108/181/236 100/160/209 113/184/241
sequenzielle Transferrate, Schreiben (MByte/s) 106/176/228 108/180/236 100/160/209 113/184/241
Laufgeräusch Ruhe / Betrieb (Sone) 0,2/0,4 0,2/1 0,1/0,7 0,1/1,3
Leistungsaufnahme Idle / Lesen / Schreiben (Watt) 4,8/6,8/6,9 4,8/6,8/6,9 5,2/6,6/6,7 5,2/6,9/6,8

Bei 12 TByte pro Platte wird die Luft dünn, nur noch Seagate ist im Rennen. Es zeigt sich, dass die "normale" Ausgabe der Ironwolf etwas fixer ist als die Pro-Variante. Beim Stromverbrauch liegen beiden Festplattentypen gleich auf.

Seagate Ironwolf Seagate Ironwolf Pro
sequenzielle Transferrate, Lesen (MByte/s) 118/197/256 113/190/249
sequenzielle Transferrate, Schreiben (MByte/s) 118/197/255 112/190/249
Laufgeräusch Ruhe / Betrieb (Sone) 0,1/0,4 0,1/0,5
Leistungsaufnahme Idle / Lesen / Schreiben (Watt) 5,3/8,1/7,8 5,3/8,1/7,7

Mechanische Festplatten machen den Löwenanteil in Netzwerkspeichern aus. Kein Wunder, schließlich sind sie beim Preis pro GByte noch immer unschlagbar. In einer normalen NAS mit 1-GBit/s-Netzwerkport ist die SATA-Schnittstelle schnell genug, hier bremst eher der Ethernet-Port aus. Wer also nur Daten speichern oder Filme in einem normalen Heimnetzwerk streamen möchte, der kommt mit HDDs gut zurecht.

SATA-SSDs und die noch schnelleren NVMes fallen aber im Preis, so dass man sich genau ansehen sollte, ob man nicht doch ein Upgrade durchführen sollte. In erster Linie arbeiten diese Flash-Speicher im Netzspeicher als SSD-Cache. Häufig genutzte Daten wandern von der langsamen mechanischen Festplatte auf den schnelleren Flash-Speicher. Das lohnt sich vor allem dann, wenn die NAS im Unternehmensumfeld betrieben wird oder beispielsweise eine große Datenbank darauf läuft.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Flash-Speicher Daten deutlich schneller ver- oder entschlüsseln kann. Wer also viel mit sensiblen Daten arbeitet, für den kann eine SSD einen deutlichen Geschwindigkeitszuwachs bringen. Das gilt auch dann, wenn man auf der NAS eine virtuelle Maschine laufen lässt. Dann muss man aber darauf achten, dass man vorab einen Storage-Pool einrichtet, der auch nur auf der SSD oder NVMe läuft und ihn der VM zuweist.

Wer jetzt eine neue NAS für zu Hause oder das Homeoffice anschafft, der sollte sich zumindest die Option für ein NVMe-Upgrade offen halten. Asustor, Synology und QNAP bieten entsprechende Schnittstellen in Geräten der oberen Mittelklasse ab etwa 350 Euro.

Die gute Nachricht: Wer seine NAS an einem Gigabit-Anschluss oder langsamer fährt, dem reicht die Geschwindigkeit aller Festplatten im Test völlig aus. Tatsächlich sind sie in der Praxis immer noch so schnell, dass eher das Netzwerk als die Festplatte bei der Übertragung bremst. Wer das Geld für die Pro-Varianten ausgibt, der bekommt etwas mehr Technik, mehr Intelligenz und vor allem eine längere Garantie.

Es lohnt sich aber auf jeden Fall einen Blick in den Preisvergleich. NAS-Festplatten sind oft reduziert oder günstiger zu haben, sodass man bei fast allen Größen ordentlich sparen kann, wenn man vergleicht.

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