Luftreiniger (Bestenliste) filtern nicht nur Schadstoffe wie Feinstaub und Pollen aus der Luft, sondern sorgen auch dafür, dass etwa beim Kochen entstandene Gerüche schneller verschwinden als ohne den Einsatz eines solchen Geräts. Natürlich sind sie kein Ersatz fürs Lüften. Schließlich wandeln sie kein CO₂ in Sauerstoff um, sondern beseitigen nur Luftschadstoffe, zu denen auch Feinstaub der unterschiedlichen Klassen zählt.
Und nur mit Lüften ist es in puncto Feinstaub nicht getan. Im Gegenteil: Gerade im Winter passiert es oft, dass die Feinstaubkonzentration in Innenräumen zunimmt, sobald man das Fenster öffnet. Das konnten wir in den vergangenen Wintermonaten an mehreren Tagen mit dem Luftqualitätsmessgerät Air-Q, das mithilfe von 14 Sensoren das Raumklima und die Schadstoffbelastung analysiert, nachvollziehen. Der Anstieg der Feinstaubkonzentration übersteigt dabei meist die Grenzwerte von WHO, Umweltbundesamt und Europäischen Union erheblich.
Feinstaub (engl. Particulate Matter) ist in drei Klassen unterteilt: Man unterscheidet Partikel in den Größen 10, 2,5 und 1 Mikrometer. Entsprechend haben sich dafür die Bezeichnungen PM10, PM2.5 und PM1 international etabliert.
Die gesundheitlichen Folgen von Feinstaub sind anhand zahlreicher wissenschaftlicher Studien gut belegt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) verschlechtert Feinstaub die Gesundheit von Menschen. Neben eher leichten Symptomen wie Kopfschmerzen, fehlender Leistungsfähigkeit oder reduzierte Konzentrationsfähigkeit können durch Ablagerungen von Feinstaub im Lungengewebe auch schwerwiegende Erkrankungen wie Asthma, Bronchitis oder COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ausbrechen. Auch das Herzkreislaufsystem kann durch Feinstaub in Mitleidenschaft gezogen werden. Ultrafeine Partikel können sogar über die Lungenbläschen in die Blutbahn gelangen und so andere Organe befallen.
Laut WHO führen bereits kurzzeitig erhöhte Feinstaubkonzentrationen zu negativen gesundheitlichen Auswirkungen. Demnach sterben jährlich 3,2 Millionen Menschen vorzeitig an Krankheiten, die auf die Luftverschmutzung zurückzuführen ist. Aber auch geringere Konzentrationen sind über einen längeren Zeitraum gesundheitsschädlich. Forscher gehen davon aus, dass in Verbindung mit Covid-19 etwa 15 Prozent aller weltweiten Todesfälle auf eine langfristige Exposition von Luftverschmutzung zurückzuführen sein könnte. In Europa soll dieser Anteil sogar 19 Prozent betragen und in Ostasien beachtliche 27 Prozent.
2021 hat die WHO die Grenzwerte für Luftschadstoffe verschärft. Sie lagen schon bis dahin unter denen der EU. Während die WHO etwa für PM2.5 einen Grenzwert von 10 µg/m³ empfahl, den sie 2021 auf 5 µg/m³ gesenkt hat, liegt der Grenzwert der EU bei 25 µg/m³. Doch die EU will nachziehen, auch wenn sie dabei nicht den Empfehlungen der WHO folgt. Ab 2030 soll in der EU für PM2.5 ein Grenzwert von 10 µg/m³ gelten. Für kleinere Partikelgrößen gibt es derzeit noch keine Grenzwerte, obwohl diese viel gefährlicher als große Partikel sind. Und dabei hat die WHO in Untersuchungen herausgefunden, dass es keine Feinstaubkonzentrationen gibt, die nicht gesundheitsschädlich sind.
Während in der Außenluft Feinstaub durch Verkehr, Kraftwerke und Industrie entsteht, sorgt in Innenräumen vorwiegend das Zubereiten von Speisen für schlechte Luft und eine hohe Feinstaubbelastung. Die folgende Grafik zeigt einen massiven Anstieg der Feinstaubkonzentration durch Erhitzen von Bratwürsten mit einer Heißluftfritteuse. Die Feinstaubkonzentration sinkt natürlich mit der Zeit. Aber mit einem Luftreiniger gelingt die Absenkung aber deutlich schneller.
Top-Luftreiniger zum Schnäppchen-Preis
Luftreiniger von namhaften Herstellern kosten meistens mehrere Hundert Euro. So hat etwa Philips den AC2889/10 (Testbericht) zu einem empfohlenen Verkaufspreis von 450 Euro vorgestellt. Zuletzt hat das Modell, das als Sieger im Luftreiniger-Vergleich der Stiftung Warentest hervorging, noch etwa 200 Euro gekostet. Nun ist er bei Amazon zu einem Preis von 169 Euro so günstig wie nie.
Der Luftreiniger Philips AC2889/10 misst 35,9 × 24,0 × 55,8 Zentimeter und bringt 7,7 Kilogramm auf die Waage. Das Filtersystem ist dreiteilig und besteht aus einem Vorfilter, der grobe Partikel aus der Luft holt, einem Aktivkohlefilter (FY2420), der Gerüche und andere Gase filtert sowie einem Hepa-Filter respektive Nano-Protect-Filter (FY2422), der feine Partikel bindet. Insgesamt entfernt der Philips AC2889/10 damit 99,97 Prozent aller Partikel mit einer Größe von 0,003 Mikrometer und höher aus der Raumluft.
Der Vorfilter muss ein Mal im Monat von Staub befreit werden, was in der App angezeigt wird. Hierfür baut man ihn aus und wäscht ihn unter fließendem Wasser. Bevor er wieder eingebaut wird, muss er vollständig trocknen. Die beiden anderen Filter muss man hingegen ersetzen. Wann das der Fall ist, signalisiert ebenfalls die App. Laut Philips hält der Aktivkohlefilter ungefähr ein Jahr. Die Nano-Protect-Variante soll sogar einen Betrieb von zwei Jahren erlauben. Wir haben den Philips-Luftreiniger seit etwa einem Jahr bei Bedarf im Einsatz. Und die App zeigt für den Aktivkohlefilter noch eine Restlaufzeit von 80 Prozent an, während der Hepa-Filter noch eine Restkapazität von 90 Prozent aufweist. Der Ein- und Ausbau der Filter ist im Handbuch und auch in der App mit grafischen Abbildungen ausführlich beschrieben und bereitet keinerlei Probleme (siehe auch Bildergalerie).
Bildergalerie: Philips AC2889/10
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Das Filtersystem im AC2889/10 bietet eine Reinigungsleistung von 333 m³/h CADR (Clean Air Delivery Rate). Damit soll er zur Luftreinigung in Räumen bis zu einer Größe von 79 m2 geeignet sein und in neun Minuten einen 20 m2 großen Raum reinigen.
Auf der Vorderseite des weißen Gehäuses informiert ein runder LED-Farbring über die aktuelle Luftqualität. Der sogenannte Innenraumallergieindex (IAI) ist eine numerische Echtzeitanzeige der in Innenräumen auftretenden Allergene und wird auch im kleinen Display auf der Oberseite, an der die Bedienelemente positioniert sind, angezeigt. Alternativ können Anwender auch auf die Anzeige von Feinstaub umschalten. Zudem können sie die Helligkeit regulieren. Im Schlafmodus ist die Anzeige ganz ausgeschaltet.
Im Test hat uns außerdem die gute Anbindung an leistungsfähige Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro (Testbericht) gefallen. Damit kann man das Gerät für Automatisierungen mit anderen Komponenten wie dem Luftqualitätsmessgerät Air-Q (Ratgeber) für eine optimale Steuerung des Raumklimas (Ratgeber) verwenden.
Wer das tun möchte, kann sich über einen reduzierten Preis des Luftgütesensors Awair Element freuen. Statt 149 Euro kostet das Gerät mit einem aktuellen Rabatt bei Amazon nur 99 Euro. Es kann sich mit leistungsfähigen Smart-Home-Zentralen wie Homey Pro koppeln und registriert neben Temperatur, Luftfeuchtigkeit auch CO₂, flüchtig organischen Verbindungen (TVOC) und Feinstaubpartikel (PM2.5).
Da man sich für die Nutzung der App Clean+ zur Ansteuerung des Philips AC2889/10 nicht registrieren muss, ist er auch für Anwender geeignet, die hohe Ansprüche an den Datenschutz stellen. Wer den Luftreiniger aber per Sprache bedienen möchte, muss sich bei Philips registrieren und das Konto mit Amazon Alexa verknüpfen. Zu Homekit und Google Assistant ist der Philips-Luftreiniger hingegen nicht kompatibel.
Während der Philips AC2899/10 bis zu 333 m³ Luft pro Stunde von Feinstaub befreien kann, schafft der Philips AC3033/10 mit 520 m³/h deutlich mehr. Laut Philips ist er damit bis zu Raumgrößen von 135 m² geeignet. Noch vor einem Jahr musste man rund 400 Euro für den Philips AC3033/10 bezahlen. Jetzt ist er für 290 Euro erhältlich. Damit ist das Gerät zwar etwas teurer als der bisherige Tiefstpreis von 269 Euro, aber im Jahresvergleich noch immer günstig.
Bildergalerie: Philips AC3033/10
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Anders als beim AC2899/10, dessen Filtersystem aus drei einzelnen Filtern besteht, verwendet Philips beim AC3033/10 einen 3-in-1-Filter. Die Lebensdauer soll bei einem täglichen 16-stündigen Betrieb drei Jahre betragen. Ein Original-Ersatzfilter kostet aktuell 65 Euro. 20 Euro günstiger ist ein passender Dritthersteller-Filter von Comedes.
Weitere Angebote
Auch andere Luftreiniger etwa von Xiaomi, Smartmi oder Jya sind regelmäßig bei Rabattaktionen günstiger. Für den Smartmi Luftreiniger 2 (Testbericht) muss man derzeit etwa 220 Euro bezahlen und der für kleine Räume optimierte Smartmi E1 (Testbericht) kostet knapp 130 Euro. Den Jya Fjord Pro (Testbericht) gibt es ab etwa 380 Euro und der Xiaomi Smart Purifier 4 (Testbericht) ist ab etwa 180 Euro erhältlich.
Mehr Informationen über Luftreiniger bietet unser Ratgeber So gut sind Luftreiniger: Gerüche, Feinstaub und andere Schadstoffe beseitigen und unsere Top 5 der besten Luftreiniger.
Fazit
Ein erwachsener Mensch atmet etwa 12- bis 18-mal pro Minute, Kleinkinder übertreffen das sogar und kommen auf 40 bis 50 Atemzüge. Doch mit der lebensnotwendigen Luft gelangen auch Schadstoffe ins Körperinnere und schädigen damit die Gesundheit. Mit dem Einsatz eines Luftreinigers kann man dafür sorgen, dass zumindest in Innenräumen die Luftqualität im Rahmen der WHO-Grenzwerte bleibt.
Noch besser ist es, wenn man den Betrieb der Luftreiniger anhand realer Messwerte von leistungsfähigen Luftsensoren steuert und somit dafür sorgt, dass der Luftreiniger nur dann aktiv wird, wenn dafür tatsächlich Anlass besteht. Informationen zu diesem Thema bieten die Beiträge Schimmel bekämpfen, Gesundheit schützen: Smarte Technik für gutes Raumklima ab 20 Euro und Temperatur, CO₂, VOC & Co. – smarte Raumluftsensoren ab 10 Euro. In unserer Themenwelt Smart Home finden sich weitere Artikel, wie man mit smarter Technik sein Zuhause optimieren kann.
Bislang getestete Luftreiniger:
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