Wer professionelle Videos drehen möchte, der kommt irgendwann um das richtige Equipment nicht herum. Doch schon mit wenig Geld kann man seine Tiktok-Videos deutlich professioneller wirken lassen. Wir stellen passendes Zubehör vor.
Was ist Tiktok?
Tiktok ist eine Plattform, auf der sich vor allem junge Menschen täglich hundertausende Kurzvideos ansehen. Gefallen die Videos der Community, werden sie häufiger angezeigt. Indikatoren für Erfolg sind Views, Likes und Kommentare – ein Mix aus allen ist das Erfolgskonzept.
Dabei setzt Tiktok auf ein sehr schnelllebiges Konzept. Überzeugt ein Clip nicht in den ersten ein bis zwei Sekunden, wischen die Zuschauer weiter. Viele Clips liegen bei 20 bis 30 Sekunden Laufzeit. Das Zeitfenster ist klein, um andere von den eigenen Inhalten zu überzeugen. Entsprechend müssen sich angehende Tiktok-Sternchen und Stars auf die Karriere vorbereiten.
Welche Themen sind angesagt?
Tiktok hat jeden Tag einen neuen Trend, eine neue Challenge. Zum Zeitpunkt dieses Beitrags waren es Prank-Videos, Gaming-Content, Tanzeinlagen, lustige Sprüche und Tiktok-eigene Memes („I’m in the Ghetto – ratatata“) – also alles Inhalte, die sich angehende Stars erst einmal ein paar Tage ansehen sollten, um ein Gefühl zu bekommen.
Inhalte, die hingegen immer ziehen, sind Kochvideos, neue Technik, neue Autos, Katzen-Content und Szenen aus berühmten Filmen. Hier gilt: Wer erfolgreich werden will, sucht sich ein Thema, mit dem er sich identifizieren kann.
Welches Zubehör?
Für Tiktok benötigen angehende Stars erst einmal nur ein Smartphone und eine Internetverbindung. Aber wie überall im Content-Umfeld gilt: Je professioneller der Inhalt, desto größer die Chancen auf einen raschen Erfolg. Die Nutzer haben bereits vieles gesehen, sie können gute Inhalte von schlechten unterscheiden und wissen, was einzigartig ist und wo es sich um einen nachgemachten Inhalt handelt.
Entsprechend müssen angehende Video-Produzenten mit anderen Mitteln die Community überzeugen – qualitativ hochwertige Inhalte sind dabei ein möglicher Schritt.
Stativ, Selfie-Stick & Co.
Videos dürfen nicht wackeln, unruhige Bilder will kein Mensch sehen. Entsprechend sollten Produzenten ihre Bilder stabilisieren. Wenn die Bordmittel am Smartphone, beispielsweise ein Bildstabilisator, dafür nicht ausreichen, gibt es genug Zubehör.
Stative eignen sich besonders für Aufnahmen, bei denen das Smartphone still stehen muss – beispielsweise Zeitraffer bei Sonnenuntergang, Kochvideos oder eben skurrile Tanzeinlagen. Vielseitige Modelle starten ab 31 Euro wie der Joby Gorillapod 3K (Testbericht) . Der Gorillapod hat flexible Beine und lässt sich auf unebenen Untergründen und an Stangen befestigen – beispielsweise an einer Laterne. Wir empfehlen zudem eine Smartphone-Halterung, um das Handy am Stativ zu befestigen.
Selfie-Sticks sind für den mobilen Einsatz bestimmt. Sie dienen als Verlängerung bei Skitouren oder als Hilfsmittel für ungewöhnliche Blickwinkel und Kameraschwenks. Hier kann man ab 15 Euro bei verschiedenen Modellen zugreifen. Aber Vorsicht: Bei Selfie-Sticks gibt es teilweise gravierende Qualitätsunterschiede.
Einige Modelle wie das hier abgebildete No-Name haben die Smartphone-Halterung nur am Stativ verklebt. Wenn es schlecht läuft, löst sich der Kleber und das teure Handy liegt kaputt auf der Straße. Wir empfehlen stattdessen Modelle wie den Huawei Tripod oder den nahezu baugleichen Xiaomi Mi Tripod. Beide Produkte sind gut verarbeitet und bieten zudem einen integrierten Standfuß. So kann man beide wahlweise als Selfie-Stick oder portables Mini-Stativ verwenden.
Wer direkt von Beginn seine Aufnahmen stabilisieren will, findet bei Gimbals passende Hardware. Diese Geräte lassen sich mit Selfie-Sticks vergleichen, die beweglich sind. Sie stabilisieren das Bild über Motoren und sorgen so für professionelle Kameraschwenks – ein Selfie-Stick Pro, wenn man so will. Los geht es hier ab 71 Euro beim Rollei Gimbal Steady Butler Mobile (Testbericht) .
Objektive & Linsen
Kameralinsen für Smartphones gibt es für jedes Modell und mit zahlreichen Funktionen – Zoom, Weitwinkel und Vergrößerung. Allerdings: Mit der Qualität einer DSLR lassen sich die Pendants fürs Smartphone nicht vergleichen. Dafür sorgen die Linsen für eine nette Abwechslung in den Videos – Makro, Weitwinkel, Fish-Eye und Co. sind gute Mittel, um dem eigenen Tiktok-Content neben digitalen Filtern eine besondere Note zu geben.
Uns gefallen mit Abstand die Produkte von Moment (Link zum Hersteller ) am besten. Die Linsen sind mit Preisen ab 135 US-Dollar deutlich teurer als die meisten Modelle im Preisvergleich, liefern dafür aber auch erstaunlich gute Ergebnisse. Leider gibt es die Aufstecklinsen bis dato aber nur im US-Shop.
Beleuchtung
Gute Beleuchtung ist ein wichtiges Instrument, um hochwertige Videos zu produzieren und die Zuschauer zu halten. Beliebt sind vor allem Ring-LEDs, die um das Smartphone positioniert werden. So leuchten Produzenten etwa ihre Selfie-Kamera aus, um im Zentrum des Geschehens zu stehen. Diese LEDs eigen sich neben Selbstinszenierungen auch für Kochvideos und vergleichbare Inhalte.
Dennoch empfehlen wir angehenden Stars generell, bei gutem Licht zu filmen. Bei Tageslicht oder in gut beleuchteten Räumen wirken Videos deutlich professioneller, als beim schummrigen Schein des Smartphone-Displays bei Nacht.
Mikrofon
Schlechter Ton ist auf Tiktok keine Seltenheit – sowohl in den Kommentaren als auch bei der Audioqualität der Videos. Als angehender Star braucht man weder undeutliches Nuscheln noch hallenden Sound. Entsprechend sollten sich Produzenten ein Mikrofon für das eigene Smartphone besorgen – gerade, wenn sie wissen, dass das verbaute Mikrofon im eigenen Telefon nicht ausreicht. Gute externe Mics starten ab 30 Euro.
Wer hingegen Geld sparen möchte, nutzt am besten ein Headset mit Mikrofon. Auch hier ist die Tonqualität schon deutlich besser, wenn das Mikrofon näher am Mund ist und man nicht zum zwei Meter entfernten Smartphone schreit.
Fazit
Der eigene Erfolg auf Tiktok steht und fällt mit einer guten Idee und einem konsequenten Aufbau der Community. Wir empfehlen zu Beginn einen Plan zu machen: Welche Inhalte, wie oft wird veröffentlicht und was soll erreicht werden – beispielsweise Comedy, seriöse Inhalte, Tanz oder Cosplay. Eine Einführung gibt es hier auf Youtube oder hier auf Englisch .
Im Anschluss kommt es auf die Hardware an. Natürlich gibt es Smartphones, die auch (fast) ohne Zubehör hochwertige Inhalte produzieren. Eine Übersicht der Top-10 der schnellsten Smartphones haben wir zusammengestellt. Für alle andern helfen Selfie-Sticks, Mikrofone, Beleuchtung & Co. ein gutes Stück, um den eigenen Content aufzuwerten.