Die zwei führenden Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Assistant finden sich nicht nur in den Geräten der beiden Unternehmen, sondern halten zunehmend in Fremdgeräte Einzug. Siri hört ausschließlich in Apple Produkten auf Sprachbefehle. In der Vergangenheit haben wir viele Geräte einzeln getestet, die Links finden sich in den jeweiligen Abschnitten. Hier küren wir in den Kategorien Budget, Klang und Extrafunktionen die jeweiligen Testsieger.
Dabei legen wir besonderen Wert auf die folgenden Kriterien:
Klang: Smart Speaker sollen nicht nur das Wetter vorlesen und das Smart Home steuern. Sie geben auch Radiosender wieder oder spielen Musik aus Cloud-Diensten ab. Dann sollte die Audioqualität stimmen.
Optik: Häufig stehen die Smart Speaker an prominenten Plätzen im Wohnzimmer, Bad, Küche und Schlafzimmer. Hier sollten dann Optik und Design nicht zu kurz kommen.
Funktionen: Die Unterschiede bezüglich ihrer Funktionen sind bei Smart Speakern riesig. So gibt es etwa Modelle mit Zigbee-Hub, Modelle mit eingebautem Licht oder Bewegungssensor und Modelle für das Auto.
Preis-Leistung: Wie viel Smart Speaker bekommt der Käufer für sein Geld und ist das Produkt dann auch wirklich solide?
Budget
Sprachassistenten müssen nicht teuer sein. Wenn man es genau nimmt, tragen die meisten bereits einen in der Tasche mit sich herum: das Smartphone. Android-Smartphones bieten fast alle von Haus aus den Google Assistant, einige lassen sich gar mit dem Keyword Hey Google oder Okay Google aufwecken. iPhones ab 6s und weitere Apple-Produkte wie iPad, Airpods, Apple Watches und Homepod haben Siri vorinstalliert, der Google Assistant kann bei iPhone und iPad über eine App nachinstalliert werden. Auf beiden Smartphone-Systemen kann der Nutzer über die Alexa-App den Amazon-Sprachassistenten nutzen. Das ist hervorragend, wenn man als Nutzer die Assistenten durchprobieren möchte, ohne Geld in die Hand zu nehmen.
Komfortabler ist es dann aber doch, zu Hause einen stationären Sprachassistenten zu nutzen. Dieser steht dann stets an gewohnter Stelle und reagiert aufs Wort. Hier küren wir den Testsieger der Kategorie Budget. Siri ist dabei zu teuer und deswegen in dieser Kategorie weit abgeschlagen.
Amazon Echo Dot 3. Gen
Unser Testsieger ist der Echo Dot 3 (Testbericht) . Amazon hat den kleinen Sprachassistenten stetig weiterentwickelt. Mit der dritten Version, die aus dem Jahr 2018 stammt und damit auch bereits zwei Jahre auf dem Buckel hat, bessert Amazon endlich am bisher größten Kritikpunkt nach: dem Klang. Zwar kann er noch immer nicht mit seinen größeren und teureren Geschwistern (Amazon Echo: Alle Modelle im Vergleich ) und vielen Bluetooth-Lautsprechern (Vergleichstest) , geschweige denn mit ausgewachsenen Lautsprechern wie dem Sonos One (Testbericht) mithalten. Doch für seinen günstigen Preis von häufig gerade einmal 30 Euro und den winzigen Maßen ist der Sound für Sprachansagen und gelegentliches Radiohören durchaus brauchbar. Wunder sollte man jedoch nicht erwarten.
Dabei sieht er in den Farben Weiß, Grau und Schwarz dank des Stoffüberzugs auch noch recht edel als. Der leuchtende LED-Ring zeigt an, wenn der Dot zuhört oder Benachrichtigungen anstehen. Seine Mikrofone lauschen aufmerksam in den Raum, Verständnisprobleme gibt es selten. Dank 3,5-mm-Klinkenstecker und Bluetooth kann der Echo Dot auch als externer Lautsprecher herhalten.
Pro
- Guter Klang trotz kompakter Maße
- Ansprechende Optik
- Volle Alexa-Funktionalität
Contra
- Hohlstecker-Buchse für Strom
Alternativen zum Echo Dot gibt es zahlreiche, sogar aus dem eigenen Haus: Amazon Echo Flex. Dieser ist noch mal etwas günstiger, hängt direkt an der Steckdose und kann optional mit Licht oder Bewegungsmelder nachgerüstet werden. Sein Nachteil: Der Klang kann nicht mal annähernd mit dem des Echo Dot 3 mithalten. Im Gegensatz zum Google Home Mini, dessen Sound zumindest fast an den des Echo Dot 3 herankommt. Welcher der beste Sprachassistent im unteren Preissegment ist, erläutern wir im folgenden Beitrag umfassend: Sprachassistenten ab 30 Euro: Alexa und Google im Vergleich .
Sound
Wer mehr als nur mal ab und an Radio hören will, der braucht einen Smart Speaker mit richtig gutem Klang. Mittlerweile ist die Auswahl hier riesig, auch weil sich Google und Amazon Drittherstellern öffnen, die in ihre High-End-Audio-Geräte die Sprachassistenten integrieren. Ein gutes Beispiel ist etwa die Dolby-Atmos Soundbar Sonos Arc (Testbericht) . Doch auch die Geräte von Amazon und Apple selbst bieten teilweise einen hervorragenden Klang. Google hat aktuell keine eigenen Geräte mit Spitzenklang im Portfolio.
Unser Testsieger ist der Harman Kardon Citation Tower. Die Standlautsprecher gehören zur klanglichen Spitzenklasse und blasen uns bezüglich ihrer Power und der sehr feinen Auflösung geradezu von Sessel. Die Tower sind Multiroom-fähig und können mit vielen weiteren Produkte der Citation-Serie ergänzt werden. So kann man sie auf Wunsch zusammen mit Citation Bar, Citation Sub und Citation Surround zu einer echten 5.1-Anlage ausbauen. Außerdem bieten sie neben dem Google Assistant auch Google Cast und Bluetooth. Guter Klang hat seinen Preis. Harman Kardon will für die beiden Citation Tower stolze 2400 Euro.
Pro
- Spitzenklang
- Viele Features
- Multiroom
Contra
- Sehr teuer
Der Preistipp der Kategorie Klang kostet nur einen Bruchteil: Für gerade einmal 200 Euro verkauft Amazon den Echo Studio. In die Größe und Form eines kleinen Mülleimers quetscht Amazon fünf Lautsprecher, die sogar Dolby Atmos verarbeiten und wiedergeben können. Wir empfehlen, gleich zwei Echo Studio zu kaufen. Der kombinierte Klang kann sich hören lassen und erzeugt etwa als Klangwiedergabe am TV über den Fire TV Stick 4K (Testbericht) einen erstaunlich immersiven, fast schon dreidimensionalen Sound. Dabei funktioniert die Alexa Integration genauso gut, wie man das von einem Smart Speaker direkt von Amazon erwartet.
Sonos Arc in Bildern
Wer auf Siri setzt, sollte sich den Apple Homepod (lohnt sich der Kauf?) genauer anschauen. Er hat in etwa die Form des Echo Studio, kostet knapp 300 Euro und bietet einen ähnlich guten Klang. Dazu wirkt er toll verarbeitet und erhält – ganz Apple – regelmäßig Updates. Auch immer eine Überlegung wert sind die Multiroom-Boxen von Sonos, die Sonos Arc (Testbericht) erhielt von uns die Note 1. Bei Sonos kann sich der Nutzer sogar zwischen der Nutzung von Alexa und Google Assistant entscheiden. Gut finden wir den Klang auch beim Bose Portable Home Speaker (Testbericht) . Der kleine Alleskönner unterstützt Alexa und Google Assistant, hat einen Akku, hängt im WLAN und versteht Airplay 2.
Extras
Die Sprachassistenten kämpfen nicht nur um die Vorherrschaft im Wohnzimmer, sie streben die Dominanz in allen Lebensbereichen an und wollen dabei so nützlich wie nur möglich sein – auch in der Nische. Deswegen kommen zunehmen Geräte mit Alexa und Co. auf den Markt, die mehr können.
Unser Testsieger in der Kategorie Extras ist der Amazon Echo Auto (Ratgeber) . Er bringt Alexa ins Auto, ein Bereich, der zuvor nur umständlich oder unzureichend von Sprachassistenten abgedeckt wurde. Echo Auto verbindet sich via Bluetooth mit dem Smartphone, erfasst Sprachbefehle über acht Mikrofone und gibt Audio und Sprache über die Sound-Anlage des Autos wieder.
Amazon Echo Auto
Echo Auto beeindruckt uns vor allem mit seinen sehr gut funktionierenden Mikrofonen und der damit verbundenen sehr guten Eignung als Freisprecheinrichtung. Ansonsten bietet Echo Auto das meiste von dem, was sich Alexa-Fans im Auto von ihrer Sprachassistentin erwarten. Die Hardware an sich ist gut, das Kabelmanagement hätte man dennoch eleganter lösen können und auch ein integrierter FM-Transmitter hätte viele Freunde gefunden.
Pro
- Alexa im Auto
- Sehr gute Mikrofone
Contra
- Kabelmanagement
- Kein integrierter FM-Transmitter
Wer Sprachassistenten abseits des eigenen Smartphones mobil nutzen will, kann sich etwa den Sonos Move (Testbericht) und den Bose Portable Home Speaker (Testbericht) genauer anschauen. Bei beiden funktioniert Alexa und Google Assistant aber nur, wenn sich die Geräte im WLAN befinden. Unterwegs kann man dazu etwa den Hotspot seines Smartphones nutzen.
Sonos Move
Ebenfalls interessant ist der Amazon Echo Flex. Er macht so einiges anders als alle anderen Echo Geräte. So hängt er etwa direkt in der Steckdose und dient dank USB-Buchse auf Wunsch gleich als Netzteil, um das Smartphone zu laden. An den Flex kann man verschiedene Aufsätze anschließen. Hier gibt es etwa einen Bewegungsmelder, der des Nachts entsprechende smarte Leuchtmittel bei Bewegung einschaltet. Interessant ist auch das Nachtlicht als Aufsatz. Der Flex bietet keinen guten Klang, will das aber auch nicht unbedingt. Er soll Alexa an die Stellen bringen, die ihr bisher vorenthalten wurden, etwa im Eingangsbereich der Wohnung, um beim Verlassen noch schnell das Licht per Sprachbefehl auszuschalten oder beim Ankommen das Radio einzuschalten.
Wer Smart-Home-Leuchten über Zigbee direkt ansteuern will, sollte sich den Amazon Echo Plus (Testbericht) genauer anschauen. Der integriert gleich das dafür nötige Zigbee-Hub, welches sonst häufig zusätzlich gekauft werden muss.
Fazit
Smart Speaker halten zunehmen in unseren Alltag Einzug. Kein Wunder, sind sie doch in vielen Bereichen sehr praktisch. Dabei beantworten sie nicht nur Wissensfragen, über sie kann man auch Termine koordinieren, Musik abspielen und vor allem das Smart Home steuern.
Wer Wert auf den perfekten Klang legt, bekommt von etablierten Audioherstellern aktuelle High-End-Produkte mit Sprachassistenten. So bietet die Citation-Serie von Harman Kardon einen hervorragenden Sound, ist jedoch sehr teuer. Am anderen Ende der preislichen Fahnenstange steht der Echo Dot 3 (Testbericht) . Er ist uns Budget-Tipp und bietet für seinen günstigen Preis einen guten Klang, sehr gute Mikrofone und die komplette Alexa-Funktionalität. Wer Alexa auch im Auto nutzen will, sollte sich den Amazon Echo Auto (Ratgeber) genauer anschauen. Gerade zur Musiksteuerung und als Freisprecheinrichtung funktioniert er sehr gut und kostet dabei nur wenig.
Einen Überblick über alle Alexa-Echo Geräte geben wir im Beitrag Amazon Echo: Alle Modelle im Vergleich . Die wirklich günstigen Smart Speaker vergleichen wir hier: Sprachassistenten ab 30 Euro: Alexa und Google im Vergleich .