Sicher Radfahren: Dashcam, Radar, Helme mit Blinker und Airbag

Garmin Varia RCT716 Rücklicht

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Smarte Gadgets erhöhen die Sicherheit beim Fahrradfahren im Straßenverkehr. Der Ratgeber zeigt Rücklichter mit Radar und Dashcam, Helme mit Blinker und vieles mehr.

Die Nachfrage nach Fahrrädern boomt. Nach zwei Jahren Pandemie und angesichts steigender Preise für Rohstoffe wie Öl, setzen immer mehr Menschen auf das Fahrrad oder E-Bike (Themenwelt), um den Weg zur Arbeit oder Bildungseinrichtung einzuschlagen. Auch für die Freizeit hat sich das Zweirad zu einem beliebten Vehikel gemausert. Laut Statista ist die Zahl an Fahrrädern mit rund 81 Millionen Exemplaren in Deutschland so hoch wie nie zuvor. Die Nachfrage nach Pedelecs steigt ebenfalls. 2021 gab es rund 2 Millionen elektrifizierte Fahrräder in Deutschland.

Verglichen mit einem Auto sind Radfahrerinnen und Radfahrer besonders verwundbar im Straßenverkehr. Während die Insassen eines Pkw von Blech und Airbags sowie Gurten geschützt sind, hält man auf dem Zweirad im wahrsten Sinne des Wortes selbst den Kopf hin – wenn auch idealerweise mit Fahrradhelm (Ratgeber). Neben einer generellen Umsicht und der Beachtung der Straßenverkehrsordnung (StVO) sollten Radler sich nur mit einem Fahrrad oder E-Bike auf Straßen wagen, das als verkehrssicher gilt – also die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) einhält.

Das Fahrrad muss hierzu durch StVZO-konforme Leuchten sowie Reflektoren gut sichtbar sein. Vorn ist ein weißer Reflektor vorgeschrieben, der aber auch im Licht integriert sein kann. Das Gleiche gilt für den roten Reflektor hinten. Für mehr Sichtbarkeit von der Seite sind gelbe Reflektoren in den Pedale sowie zwei gelbe Rückstrahler in den Speichen oder weißes reflektierendes Material am Rad vorgeschrieben. Eine „helltönende Klingel“ ist ebenfalls Pflicht – allerdings sind laute Hupen sowie Radlaufglocken nicht erlaubt. Zwei voneinander unabhängig wirkende Bremsen gehören ebenfalls zur Ausstattung.

Allein damit ist es aber nicht getan. Wir zeigen in diesem Ratgeber smarte Gadgets fürs Fahrrad sowie Hilfsmittel, um auf der Straße noch sicherer mit dem Rad zu fahren. Dazu gehören unter anderem Fahrradhelme mit Blinker, Rücklichter mit Annäherungsradar und Dashcam sowie ein mobiler Airbag - und noch mehr.

Der tote Winkel hinter dem Radfahrer ist ein wunder Punkt. Mangels Rückspiegel bleibt der Bereich hinter dem Rad nicht einsehbar. Fährt ein Fahrzeug schnell heran, merkt das die Person auf dem Zweirad möglicherweise nicht rechtzeitig. Eine Abhilfe versprechen hier smarte Rücklichter von Garmin mit Annäherungsradar und Kamera.

Beim Garmin Varia RTL515 und RTL516 handelt es sich um ein akkubetriebenes Rücklicht, das zusätzlich über ein Annäherungsradar verfügt. Dieses erkennt herannahende Fahrzeuge aus einer Entfernung von bis zu 140 Metern. Gekoppelt mit dem Smartphone über die Varia-App zeigt das Display Autos hinter dem Fahrrad an. Die Rücklichter sind zudem kompatibel zu bestimmten Fahrradcomputern von Garmin. Wer auf ein Licht verzichten kann, bekommt mit dem Garmin Varia RVR 315 nur das Annäherungsradar.

Die Rücklichter Garmin Varia RCT715 und RCT716 gehen einen Schritt weiter. Zusätzlich zum Annäherungsradar befindet sich eingebettet in der Rückleuchte eine Dashcam, die den Bereich hinter dem Fahrrad filmt. Wir haben die Garmin Varia RCT716 hierzu getestet. Geladen wird das Rücklicht mit Radar und Dashcam per USB-C. Das dauert über einen PC etwa 5 Stunden, per Netzteil klappt es in ungefähr 3 Stunden.

Zur Befestigung dient eine Halterung für die Sattelstütze am Rad. Akku sowie Micro-SD-Karte sind bereits im Rücklicht integriert. Die Speicherkarte kann ausgetauscht werden. Geeignet sind Speicherkarten mit 8 bis 128 GByte der Geschwindigkeitsklasse 10 oder höher. Bei der Montage ist Folgendes zu beachten: Das Rücklicht muss mit 90 Grad orthogonal zum Boden ausgerichtet sein. Über einen Klick-Mechanismus kann man das Rücklicht jederzeit von der Sattelstange lösen und mitnehmen. Die Akkulaufzeit beträgt zwischen 4 und 10 Stunden. Sobald der Akku noch etwa eine Stunde hält, blinkt eine rote LED auf.

Die Kopplung mit dem Smartphone erfolgt über Bluetooth mit der App Varia. Diese erzeugt zusätzlich ein lokales WLAN zwischen Handy und Rücklicht, um Software-Updates zu installieren oder Videos anzusehen und herunterzuladen. Alternativ ist das Garmin Varia RCT716 kompatibel zu den Fahrradcomputern Garmin Edge 1030, 830 und 530. Die Kopplung daran erfolgt ebenfalls über Bluetooth.

Die App zeigt auf dem Display an, wenn sich Fahrzeuge von hinten nähern. In diesem Fall erfolgt eine Warnung. Eine genaue Position gibt die App aber nicht an. So kommt es unter Umständen zu einem „Fehlalarm“, wenn etwa ein anderes Fahrrad auf dem Gehweg seitlich vom Rad fährt. Standardmäßig ist die Dashcam deaktiviert. Schaltet man diese an, filmt sie permanent Videoclips mit einer Länge von 2 Minuten. Die Länge ist anpassbar, ein Loop ist automatisch aktiviert. Dieser erstellt immer neue Clips, bis der Speicher voll ist. Danach überschreibt die Dashcam die letzte Aufnahme. Optional ist es möglich, dass die Kamera nur dann filmt, wenn sich ein Fahrzeuge nähert. Diese Option empfehlen wir aus Gründen des Datenschutzes.

Der Einsatz einer Dashcam ist in Deutschland grundsätzlich erlaubt. Im Falle eines Unfalls sind die Aufnahmen sogar unter bestimmten Voraussetzungen zulässig vor Gericht. Der Einsatz birgt aber ein gewisses Konfliktpotenzial in Bezug auf den Datenschutz. Die Aufnahmen dürfen etwa nicht ohne Anlass und auch nicht permanent erfolgen. Mehr zu der Rechtslage erklären wir im Ratgeber Dashcam: Rechtliche Fragen, technische Details und Modelle ab 40 Euro.

Wer auch den Bereich vor dem Rad filmen möchte, kann sich mit einer Dashcam für Motorräder behilflich sein. Mehr dazu erklären wir im Beitrag Smartes Zubehör fürs Motorrad: Airbag-Weste, Luftdruckmesser, Navi, Kettenöler & Co. Eine weitere Möglichkeit zum Filmen des Geschehens vor dem Rad sind Action-Cams (Bestenliste) mit Halterungen fürs Fahrrad. Hier müssen die Nutzer dann selbst Sorge tragen, dass die Aufnahmen regelmäßig und zeitnah gelöscht werden. Für Kameras von Rollei gibt es etwa eine Halterung für den Fahrradhelm für 35 Euro.

Wem ein System wie die Garmin Varia zu teuer ist, kann auch zu einem klassischen, aber bewährtem Mittel greifen: dem Rückspiegel. Bereits ab 10 Euro gibt es bei Amazon Spiegel, die man am Lenker befestigen kann.

Ganz simpel, aber essenziell: Die richtige Beleuchtung beim Fahrrad sorgt für eine gute Sichtbarkeit. Lange Zeit waren nur Lampen mit Dynamo erlaubt. Erst seit 2017 sind auch Leuchten mit Akku zulässig. Mehr zu dem Thema erklären wir im Ratgeber Hell, günstig, sicher: Das beste Fahrradlicht mit Akku oder Batterie ab 10 Euro.

Wer jetzt sein Fahrrad mit einem Blinker nachrüsten will, um keine Handzeichen mehr geben zu müssen, sollte Folgendes beachten: Blinker sind bei einem Fahrrad in Deutschland nur bei mehrspurigen Fahrrädern wie einem Lastenrad erlaubt.

Wer ein Lastenrad besitzt, kann etwa ein Rücklicht mit integriertem Blinker nachrüsten. Ein entsprechendes nach IPX4 wasserdichtes Produkt bietet unter anderem Monkey Home auf Amazon für 16 Euro an. Das Licht ist batteriebetrieben. Die Steuereinheit, die man am Lenker montiert, überträgt per Funk den Befehl an die Leuchte.

Auch wenn Blinker am Fahrrad nicht erlaubt sind, gibt es andere Möglichkeiten. Mehr Sichtbarkeit beim Abbiegevorgang versprechen Rücksäcke oder Westen mit Blinker. Einen Rucksack von Fischer mit Blinkerfunktion bekommt man bereits ab 32 Euro bei Amazon. Jeweils ein Pfeil nach rechts oder links auf dem Rucksack zeigt, in welche Richtung der Radfahrer abbiegen möchte. Auf Wunsch zeigt die Leuchte einen Bremsvorgang an oder wenn man gerade aus über die Kreuzung fahren möchte. Zur Bedienung kommt eine Fernsteuerung zum Einsatz, die man am Lenker befestigt. Wer nicht gleich einen ganzen Rucksack kaufen will, bekommt ab 25 Euro eine Weste, die man drüberziehen kann.

Zwar besteht in Deutschland keine Helmpflicht beim Fahrradfahren, aber zur eigenen Sicherheit können wir einen Schutz für den Kopf nur empfehlen. Worauf man im Allgemeinen bei der Auswahl achten sollte, zeigen wir im Beitrag E-Bike, MTB, Rennrad: Den richtigen Fahrradhelm finden, kaufen & pflegen.

Eine erhöhte Sichtbarkeit bei Dunkelheit und damit mehr Sicherheit bieten Fahrradhelme mit Beleuchtung. Im smarten Helm Sena R1 Evo findet sich ein akkubetriebenes Rücklicht. Zudem ist es möglich, den Helm mit dem Smartphone zu koppeln, um ihn dann als Freisprecheinrichtung zu nutzen. Der Lumos Street verfügt ebenfalls über Beleuchtung. Weitere entsprechende Modelle, etwa mit Bremslicht-Funktion - zeigen wir im Ratgeber Blinker, Notruf & Musik: Deswegen lohnt sich ein smarter Fahrradhelm.

Der Livall Evo 21 (Testbericht) verfügt sogar neben einem Rücklicht über einen Blinker. Während ein Blinker ja bei einem Zweirad nicht erlaubt ist, trifft das nicht auf den Helm zu, da dieser am Körper getragen wird. Dank eines Umgebungslichtsensors leuchten die 38 LEDs automatisch, sobald die Dämmerung einsetzt. Zusätzlich gibt es eine Fernbedienung, die man am Lenker des Fahrrads, E-Bikes oder E-Scooters montiert. Damit aktiviert man für knapp zehn Sekunden einen Blinker.

Eine Notruffunktion ist beim Livall Evo 21 ebenfalls vorhanden. Hierzu koppelt man den Helm mit dem Smartphone. Ein Sensor registriert einen möglichen Sturz und kontaktiert dann einen in der App zuvor hinterlegten Notrufkontakt per SMS und E-Mail inklusive Standortdaten.

Der Lumos Ultra verfügt neben einem Front- und Rücklicht ebenfalls über eine Blinkerfunktion mittels Fernbedienung am Lenker. Weitere Helme dieser Art zeigen wir im Ratgeber: Smarte Fahrradhelme mit Bluetooth, Blinker, Licht und Musik.

Einen ungewöhnlichen Weg geht der Fahrrad-Airbag Hövding 3 (Testbericht). Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Art von Halskrause, in der ein Airbag integriert ist. Er trägt sich beim Fahren angenehm und ruiniert keine Frisur. Registriert diese einen Sturz, löst sie den Airbag aus. Allerdings ist das Produkt recht teuer.

Für anspruchsvolle Trails und Abfahrten können wir ihn den Airbag nicht empfehlen. Denn es könnte passieren, dass er an der falschen Stelle auslöst. Nach einem Unfall sollte man den Hövding 3 schnell lösen, da er den Hals zusammendrückt und das Atmen erschwert. Im Fall einer Bewusstlosigkeit nach einem Sturz könnte das sogar gefährlich werden.

Der ADAC hat das Airbag-System ebenfalls getestet und es funktioniert prinzipiell bei einem Crashtest. Jedoch bei einigen Unfallszenarien ist der Schutz nicht so effektiv wie bei einem Fahrradhelm, etwa bei einem Zusammenstoß mit einer Tür oder einem Spiegel eines Lkw.

Die Nutzung eines Handys während der Fahrt ist nicht erlaubt. Aber innerhalb einer Halterung als Navi ist das möglich. Damit bietet sich das Smartphone als Navigationshilfe an oder als Anzeige für die Rückfahrkamera mit Radar von Garmin.

Neben einfachen Befestigungen sind Varianten mit integrierter Powerbank oder Schutz vor Wasser bei Regen besonders praktisch. Mehr dazu erläutern wir im Ratgeber Handyhalterung fürs Fahrrad: klassisch ab 8 Euro, wasserfest oder mit Powerbank. Die besten Modelle aus unseren Tests zeigt unsere Top 5 der besten Fahrrad-Handyhalterungen: Wasserdicht, Powerbank oder günstig.

Mühsames Pumpen war gestern. Akkubetriebene Luftpumpen sind deutlich komfortabler und schneller. Schon ab 44 Euro bekommt man etwa die Xiaomi 1S. Weitere empfehlenswerte Geräte dieser Art zeigt unsere Top 5: Die besten elektrischen Luftpumpen mit Akku für Fahrrad & Auto ab 33 Euro.

Mit einer wirkungsvollen Beleuchtung ist schon viel getan. Deutlich mehr Sicherheit im Straßenverkehr versprechen smarte Gadgets. Dazu gehören etwa die Rückleuchte von Garmin mit Annäherungsradar und Dashcam. Ein Fahrradhelm mit Licht, Blinker und SOS ist ebenfalls eine sinnvolle Investition. Wer das Handy als Navi nutzt, sollte zu einer passenden Halterung fürs Fahrrad greifen.

Wer seinen Drahtesel auch effektiv gegen Langfinger schützen möchte, sollte einen Blick auf diesen Ratgeber werfen: Diebstahlschutz: Fahrradschloss, Alarm und GPS-Tracker für Rad, E-Bike & E-Scooter und Hell, günstig, sicher: Das beste Fahrradlicht mit Akku oder Batterie ab 10 Euro. Günstige E-Bikes zeigen wir im Beitrag E-Bike für die Stadt: Gute City-E-Bikes gibt es ab 850 Euro. Wer seinen alten Drahtesel selbst zum Pedelec umrüsten möchte, dem empfehlen wir den Beitrag Fahrrad legal zum E-Bike umbauen: Nachrüstsatz mit Motor & Akku ab 300 Euro.

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