Ratgeber Chromecast: Flexibler Einstieg in Multiroom-Audio

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Chromecast kann mehr als Youtube streamen. Es bündelt die Produkte unterschiedlicher Hersteller unter einer App und ermöglicht flexible Multiroom-Szenarien für die Audiowiedergabe.

Googles Chromecast-Technik hat ein Ziel: Der Nutzer soll Inhalte vom Smartphone oder Chrome heraus so einfach wie möglich auf dem TV oder Audiogeräten wiedergeben können. Das proprietäre Protokoll regelt dabei auch die Lautstärke oder bietet Funktionen wie „Nächstes Lied”.

Der große Vorteil: Ähnlich wie bei Apples Airplay oder Spotify Connect fällt keine zusätzliche Konfiguration an. Chromecast findet kompatible Geräte automatisch im gleichen WLAN und bietet sie in der Auswahl an. Alternativ gibt es den sogenannten Gastmodus, der das Abspielen von Inhalten erlaubt, wenn ein Gerät nicht im WLAN ist. Die Datenübertragung erfolgt dann über Bluetooth.

Google hat Chromecast und das Cast-Framework seit dem Start 2013 ordentlich ausgebaut. Inzwischen unterstützt das Protokoll eine ganze Reihe an Video-Containern und Audio-Codecs.

HE-AAC
LC-AAC
MP3
Vorbis
WAV (LPCM)
FLAC (up to 96kHz/24-bit)
Opus

Während Audio an quasi alle kompatiblen Geräte gestreamt werden kann, gibt es bei Video ein paar Einschränkungen zwischen den verschiedenen Chromecast-Implementierungen. Wer bei einem TV auf die Chromecast-Funktion wert legt, sollte, sich erkundigen, welche Version implementiert ist.

Video Codecs Unterstütze Mediencontainer
Chromecast 1st and 2nd Gen. Chromecast 3rd Gen. Chromecast Ultra Google Home Hub AAC
H.264 High Profile up to level 4.1 (720p/60fps or 1080p/30fps) H.264 High Profile up to level 4.2 (1080p/60fps) H.264 High Profile up to level 5.2 (2160p/30fps max) H.264 High Profile up to level 4.1 (720p/60fps) MP3
VP8 (720p/60fps or 1080p/30fps) VP8 (720p/60fps or 1080p/30fps) VP8 (2160p/30fps) VP9 up to level 4.0 (720p/60fps) MP4
HEVC / H.265 Main and Main10 Profiles up to level 5.1 (2160p/60fps) WAV
VP9 Profile 0 and Profile 2 up to level 5.1 (2160p/60fps) WebM
High Dynamic Range (HDR)
Dolby Vision
HDR10

Richtig spannend wird es, wenn man mehrere Geräte über die Google-Home-App steuert. Denn Chromecast kann mehre einzelne Lautsprecher zu einem Stereo-Paar oder einem Multiroom-System, wie beim Sonos One (Testbericht) , zusammenfassen. Der Vorteil: Chromecast-Geräte sind deutlich günstiger. Den Lautsprecher JBL Playlist (Testbericht ) gibt es beispielsweise schon für unter 100 Euro.

Bestehende Systeme lassen sich ebenfalls recht günstig nachrüsten: Google liefert dazu den Chromecast Audio (Testbericht) . Dieser wird per Klinke oder optischem Kabel mit der bestehenden Anlage verbunden und macht diese zum vollwertigen Chromecast-Gerät. Mit knapp 25 Euro ist der Chromecast Audio deutlich günstiger als der knapp 350 Euro teure Sonos Connect.

Wer neu kauft, der sollte auf das Label „Chromecast built-in” achten. Damit zeichnet Google sowohl TVs wie auch Audio-Geräte aus. Im Grunde bedeutet es nur, dass die Produkte über WLAN verfügen und das Cast-Framework integriert haben. Viele der Geräte haben zudem den Google Assistant integriert, das ist aber kein Muss.

Multiroom mit Chromecast funktioniert in der Praxis richtig gut. Unser Testsetup bestand aus einem JBL Playlist, einem Sony SRS-ZR5 und einem MRX-3 und einem MRX-5 von Pioneer – alle logischerweise mit Chromecast build-in. Die Einrichtung der Geräte geschieht bei jedem Hersteller etwas anders. Sobald sie mit dem heimischen WLAN verbunden sind, erscheinen sie in der Google-Home-App, wo die Konfiguration der Speaker und Gruppen vonstattengeht.

Die ist einfach und komfortabel: „Gruppe bearbeiten“ im Menü anklicken und die gewünschten Lautsprecher für den Multiroom-Verbund festlegen. Die angelegte Gruppe ist dann per Cast-Icon innerhalb der Medien-Player- oder Streaming-App auswählbar. Praktisch ist hierbei auch, dass sich beliebig viele Konstellationen erstellen lassen – bei den meisten Multiroom-Systemen müssen gewünschte Speaker meist manuell immer wieder getrennt oder zusammengefasst werden. Pioneer, JBL und Sony haben im Test reibungslos miteinander gearbeitet, so als würde es sich nicht um drei verschiedene Systeme, sondern um nur ein System handeln. Da sie alle Chromecast built-in haben, stimmt das bis zu einem gewissen Grad ja auch.

Der große Vorteil von Chromecast ist, dass App-Entwickler die Funktionen in ihre eigenen Anwendungen einbauen können. Damit lässt sich Chromecast für mehr als nur Youtube oder Google Videos nutzen. Der Musikdienst Tidal etwa verzichtet auf ein eigenes Steuersystem ala Spotify und nutzt gleich Chromecast. Auch Podcast-Apps wie die ARD Audiothek geben Inhalte auf Wunsch direkt per Chromecast aus. Das Angebot ist in den letzten Jahren massiv angewachsen, nahezu jede App, die Musik abspielt oder streamt, dürfte inzwischen mit Chromecast zurechtkommen.

Die Anzahl der Chromecast tauglichen Geräte wächst ständig. Google hat auf dieser Seite eine Liste aller Hersteller hinterlegt, die entsprechende Geräte liefern. Wer da eintaucht, der hat die Qual der Wahl. Im Test lieferten die meisten Geräte sehr ordentliche Leistung für ihre Größe und ihr Geld. Gerade kleinere Systeme wie Riva Arena (Testbericht) , Sony ZR7 (Testbericht) oder der JBL Link 300 (Testbericht) bekommen durch Chromecast einen deutlichen Mehrwert, darunter etwa den Zugriff auf Streaming-Dienste wie Spotify, Deezer oder Tidal.

Andere Geräte bieten Chromecast quasi als „Einstiegsdroge” für den eigenen Multi-Room-Ansatz. Das Raumfeld-Konzept von Teufel unterstützt neben dem eigenen Protokoll auch Chromecast. Das ist nicht nur bei Lautsprechern wie dem Raumfeld One M (Testbericht) sinnvoll, sondern ist gerade bei Soundbars für den TV ein praktischer Zusatznutzen, um Videos einfach zu streamen. Ähnlich sieht es bei Pioneer aus. Neben dem hauseigenen Fireconnect ist im MRX-3 (Testbericht) ebenfalls Chromecast integriert.

Chromecast ist ein relativ günstiger Einstieg für alle, die mehr als einen Lautsprecher per App steuern möchten und sich dabei nicht an einen Hersteller binden wollen. Gerade die Möglichkeit, unterschiedliche Anbieter zu kombinieren, ist sehr reizvoll. Wenn etwa die Soundbar von Teufel kommt, der Lautsprecher im Bad von JBL, die klassische Anlage per Chromecast Audio aufgerüstet ist und alle aus einer App steuerbar sind, dann ist das ein ziemlich cooles Setup.

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