Problemlos über 130 Euro Stromkosten einsparen: Stand-by-Verbraucher messen und optimieren

Strom sparen

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Unnötiger Stromverbrauch belastet Umwelt und Geldbeutel; das muss aber nicht sein. Einfache und günstige Gadgets helfen, Energieverschwendung zu erkennen und Standby-Verbraucher zu optimieren. TechStage zeigt einfache und smarte Lösungen zum Strom sparen.

Neben den Gas- und Mineralölkosten sind auch die Preise für Strom auf einem Höhenflug. Die größten Stromverbraucher sind hier in der Regel alte Kühlschränke, Gefriertruhen, Trockner, Wasch- und Spülmaschinen. Geräte, die bereits über fünfzehn Jahre alt sind, sollten ausgetauscht werden, zumindest auf lange Sicht rentiert sich ein Tausch. Beim Wechsel eines alten Gefrierschranks gegen ein Modell mit der höchsten Effizienzklasse A+++ spart man durchschnittlich 130 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 0,33 Euro/ kWh sind das allein fast 43 Euro pro Jahr (Quelle). Auch hier rechnet sich das nach wenigen Jahren, allerdings sind die Kosten für solche Neuanschaffungen nicht einfach zu stemmen. Wir zeigen daher, wie sich anderweitig einfach und günstig Strom sparen lässt.

Dieser Ratgeber gehört zur Themenwelt Strom und Energie. Hier beschäftigen wir uns mit Gadgets gegen den Blackout, testen Solargeneratoren oder zeigen, wie Thermostate Heizkosten sparen.

Um sich ein Bild vom eigenen Stromverbrauch zu machen, reicht ein Blick auf die Stromrechnung oder den digitalen Stromzähler – falls vorhanden. Per Lichtsignal sind die digitalen Geräte in der Lage die tatsächliche Grundlast anzuzeigen. Bei einem Einfamilienhaus sollte diese zwischen 300 W und 400 W liegen. Allerdings ist hier zunächst nur die Summe aller Verbraucher aufgeführt, bei konkreten Maßnahmen ist das nicht ausreichend. Hier hilft etwa der Blick auf die Energieeffizienzklasse – so lassen sich zumindest Großverbraucher grob identifizieren.

Besser und aussagekräftiger ist der Einsatz eines Stromkostenmessers. Diese kleinen Messgeräte, meist in Form eines Zwischensteckers für die herkömmliche Steckdose, gibt es bereits ab etwa 10 Euro. Anders als etwa USB-Stromzähler und USB-Kabel mit integriertem Strommesser werden diese Geräte zwischen Stromnetz und Netzteil gesteckt, denn nur so ist der tatsächliche Bedarf ersichtlich.

Zwar sind die Messwerte der Low-Budget-Geräte aus professioneller Sicht wenig exakt, für eine grobe Einschätzung reichen aber auch diese Modelle. Etwas zuverlässiger sind die Werte aus Stromzählern von Herstellern wie etwa Revolt oder Voltcraft, mit deren Geräten wir gute Erfahrungen gemacht haben.

Der Standby-Bedarf ist von Gerät zu Gerät sehr unterschiedlich und die Herstellerangaben nicht immer korrekt. Für eine möglichst aussagekräftige Ermittlung des Stand-by-Verbrauchs braucht es ein Messgerät und repräsentative Messungen. Der Energieverbrauch muss dabei aber nicht nur über einige Minuten oder Stunden, sondern bestenfalls über mehrere Tage bis zu einer Woche getrackt werden. Warum? Es gibt zahlreiche Beispiele, warum punktuelle Messungen nicht repräsentativ sind.

Besitzer eines OLED-TVs werden etwa feststellen, dass die TVs nach dem Abschalten zunächst das Panel regenerieren, zumindest nach längerem Betrieb. Hier fallen dann noch immer satte 40 bis 50 W an – und das bis zu einer halben Stunde lang. Erst dann geht der Fernseher in den echten Standby-Modus, wo der Verbrauch dann auf wenige Watt abfällt. Ähnlich sieht es bei Konsolen mit automatischer Update-Funktion aus. So ziehen moderne Konsolen im Standby-Betrieb zwar nur etwa 3 W bis 10 W, beim automatischen Überprüfen und Herunterladen von Updates, kann der Verbrauch dann aber kurzfristig auf bis zu 80 W hochschnellen, was den Schnitt natürlich ordentlich anhebt.

Anbei einige Messwerte, die wir in den letzten Wochen bei Verbrauchern in unserem privaten Haushalt gemessen haben. Die Werte haben wir über einen Zeitraum von jeweils mehreren Tagen im Standby-Betrieb bzw. Bereitschaft (Telefon) ermittelt. Router und Receiver wurden im eingeschalteten Zustand geprüft, da sie erfahrungsgemäß ohnehin nie abgeschaltet werden. Ganz realistisch sind die Werte nicht: Der Fernseher ist normalerweise nicht 24 Stunden im Stand-by-Betrieb, und so fällt die praktische Ersparnis entsprechend etwas niedriger aus. Für eine grobe Einschätzung sind die 24-Stunden-Werte aber geeignet.

Gerät gemessene Leistung Verbrauch in 24 Stunden Verbrauch pro Jahr Kosten pro Jahr bei 0,33 Euro / kWh
DSL-Router 15 W 360 Wh 131,4 kWh 43,36 €
Küchenradio mit Uhr 7 W 168 Wh 61,3 kWh 20,23 €
DECT-Telefon-Statiion 3 W 72 Wh 26,3 kWh 11,98 €
Xbox Series X 8 W 192 Wh 70 kWh 23,10 €
USB-Netzteil alt 3 W 72 Wh 26,3 kWh 11,98 €
USB-Netzteil neu 0,3 W 7,2 Wh 2,6 kWh 0,86 €
LCD-TV 15 W 360 Wh 131,4 kWh 43,36 €
DVB-T Receiver 6 W 144 Wh 52,6 kWh 17,36 €
PC-Arbeitsplatz mit Drucker und mehreren Monitoren 19 W 456 Wh 166,4 kWh 54,91 €

Bis auf Küchenradio, Telefon und Router wäre es bei keinem der hier gemessenen Verbraucher problematisch, ihn bei Nichtbenutzung komplett vom Strom zu trennen. Allein die Abschaltung von PC-Arbeitsplatz, Spielekonsole, TV samt Receiver und der zwei USB-Netzteile würde eine Stromkostenersparnis von rund 134 Euro pro Jahr bedeuten.

Betrachtet man nun aber die tatsächliche Ist-Situation in durchschnittlichen Haushalten, ist das Einsparpotenzial noch deutlich höher. So bleibt es bei einer mehrköpfigen Familie in der Regel nicht bei nur einem oder zwei USB-Netzteilen, einem TV und einem PC. Normalerweise hat jedes Familienmitglied gleich eine ganze Reihe an Verbrauchern, die unnötig Strom ziehen. Zwar benötigt der kleine Schul-Laptop deutlich weniger Energie als der große Heimarbeitsplatz mit Drucker und mehreren Monitoren, letztlich ist es aber die Summe der vielen kleinen Verbraucher, die die Stromrechnungen unnötig in die Höhe treibt.

Abgesehen von der Neuanschaffung energieeffizienter Geräte spart vor allem das Trennen der Verbraucher vom Stromnetz bares Geld. Das geht am günstigsten durch einfaches Abstecken. Praktisch ist das aber nicht und so lohnt sich hier etwa die Anschaffung einer schaltbaren Steckdosenleiste ab fünf Euro. Liegt diese schwer erreichbar hinter dem Fernseher, eignen sich hier schaltbare Steckdosenleisten mit externem Power-Knopf. Eine weitere Möglichkeit sind einfache und günstige Funksteckdosen. Diese gibt es im 5er-Paket mit zwei Fernbedienungen ab etwa 30 Euro. Eine Sonderform der Mehrfachdosen sind Master-Slave-Steckdosen. Diese ab 20 Euro erhältlichen Leisten verfügen über einen Anschluss für den Hauptverbraucher, der dauerhaft am Strom bleibt, und mehrere Dosen für zusätzliche Geräte. Wird nun das Hauptgerät ausgeschaltet, etwa TV oder PC, werden gleichzeitig die anderen Ports vom Strom getrennt. Angeschlossene Lautsprecher, Soundbar, Drucker oder RGB-Beleuchtung verbrauchen so keinen Strom, wenn sie nicht benötigt werden. Das händische Aus- und Einschalten zusätzlicher Geräte kann man sich so sparen. Eine Variante für einzelne Verbraucher sind sogenannte Energiespar-Dosen oder Standby-Abschalter ab etwa 15 Euro. Diese Zwischenstecker erkennen, wenn ein Verbraucher in den Standby-Betrieb wechselt und deaktivieren dann den Stromfluss.

Eine weitere günstige Möglichkeit sind zeitgesteuerte Steckdosen ab unter 10 Euro. Diese eignen sich nicht nur für etwa Lichterketten, sondern auch für alle anderen Verbraucher. Warum sollte etwa der Fernseher wochentags am Vormittag im Standby-Betrieb laufen, wenn er eigentlich immer nur abends genutzt wird? Oder warum läuft der Router die ganze Nacht, wenn doch zwischen 23 Uhr und 6 Uhr alle Familienmitglieder schlafen? Deutlich mehr Einstellmöglichkeiten und genauere Schaltintervalle bieten digitale Zeitschaltuhren. Diese machen, anders als die analoge Variante, auch kein nerviges Summ- oder Fiepgeräusch.

Eine ähnliche Problematik gilt etwa für das Handy, welches die ganze Nacht am Netzteil hängt, obwohl der Akku schon nach zwei Stunden voll ist. Dieses kann auch mit einfachen Timer- oder Countdown-Steckdosen ab 15 Euro von Strom getrennt werden. Diese Zwischenstecker schalten sich nach einer voreingestellten Dauer zwischen 0,5 und 12 Stunden automatisch ab. Die Bedienung mit nur zwei Tastern ist denkbar einfach.

Flexibler und smarter, dafür auch komplizierter in der Einrichtung und teurer, ist der Einsatz von WLAN-Steckdosen. Hier stehen neben zeitgesteuerten Routinen auch zahlreiche andere Möglichkeiten zur Steuerung zur Verfügung. Neben Sprachassistent oder der Bedienung von unterwegs können hier etwa Bewegungssensoren mit in mögliche Sparpläne einbezogen werden. Die WLAN-Zwischenstecker verbrauchen zwar wie auch Timer- oder Funksteckdosen selbst Strom, die anfallenden 0,6 bis 1,5 W sind im Vergleich zum Stand-by-Verbrauch von Fernseher oder Konsole aber deutlich geringer. Der Einsatz zahlt sich somit auf jeden Fall aus – zumindest, wenn die smarten Steckdosen vernünftig eingerichtet sind. Neben Zwischensteckern mit WLAN gibt es auch welche mit Bluetooth, Zigbee, DECT und Funk. Was bei deren Nutzung beachten muss, zeigt unser Ratgeber Stromkosten senken mit smarten Steckdosen.

Die größte Ersparnis bringt die Anschaffung energiesparender Großgeräte. Da diese aber teuer sind, lohnt es sich fast noch eher, die unnötigen Standby-Verbraucher zu identifizieren und bei Nichtbenutzung vom Netz zu trennen. Ob dabei nun einfache Technik wie schaltbare Steckdosenleisten oder smart programmierte WLAN-Zwischenstecker zum Einsatz kommen, ist letztlich egal. Hier kommt es auf die eigenen Ansprüche und das verfügbare Budget an.

Wer wirklich sparen will, darf vor allem die vielen kleinen Verbraucher nicht vergessen. Und hier heißt es wirklich konsequent zu sein! Denn Steckdosen, Zeitsteuerung oder abschaltbare Steckerleiste bringen nichts, wenn man sie nicht verwendet. Wer für das manuelle Ein- und Ausschalten zu bequem ist, sollte deshalb besser auf zeitgesteuerte oder smarte Lösungen setzen, da diese nach der Einrichtung auch ohne weiteres Zutun Strom sparen.

Weitere Möglichkeiten Energiekosten zu sparen, zeigen unsere Ratgeber Stromkosten senken mit smarten Steckdosen und Thermostate zum Sparen von Heizkosten.

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