Das Wetter wird wärmer und so kann der Mähroboter aus dem Winterschlaf geholt werden. Bevor man den Roboter aber auf den Rasen schickt, sollte man prüfen, ob der Leitdraht den Winter gut überstanden hat – und wenn man dabei ist, kann man unter Umständen gleich die Rasenfläche neu aufteilen. Zudem lohnt es sich, die Klingen des Mähroboters zu überprüfen, einen Unterstand aufzubauen und das Gerät vielleicht mit ein paar schicken Aufklebern aufzurüsten.
Der Ratgeber erscheint in unserer Themenwelt zu Mährobotern. Dort haben wir bereits Tests zum Bosch Indego S+ 400 (Testbericht) und dem Worx Landroid L1000 (Testbericht) veröffentlicht und geben generell Hilfe beim Kauf eines Mähroboters (Ratgeber). Auch die neuen Mähroboter ohne Begrenzungskabel (Ratgeber) haben wir uns bereits angesehen.
Leitungsdraht: Wie erkenne ich einen Bruch im Draht?
Der erste Einsatz nach der Winterpause kann mit einer negativen Überraschung starten. Gartenarbeiten im Herbst oder grabende Tiere im Winter können den Begrenzungsdraht beschädigen. Man bemerkt es erst, wenn man den Mähroboter starten möchte. Meist zeigt die App oder die Ladestation einen Fehler an. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Fehlermeldungen, im Handbuch des Rasenmähroboters findet man normalerweise, welches LED-Signal wofür stehen.
Hat man einen Kabelbruch festgestellt, muss man den genauen Ort des Bruches identifizieren. Das ist leichter gesagt als getan, denn der Draht ist wahrscheinlich unterhalb der Grasnarbe versteckt. Bevor man sich ans Graben macht, sollte man daher die Anschlüsse an der Basisstation überprüfen, das Kabel eventuell abziehen und neu einsetzen. Sollte der Fehler weiter auftreten, muss man den Bruch suchen. Es gibt spezielle Suchgeräte für einen Kabelbruch, alternativ hilft auch ein Multimeter. Gerade bei Amazon findet man zahlreiche Suchgeräte für einen Kabelbruch. Allerdings muss man hier, wie auch beim Multimeter, den unterirdischen Begrenzungsdraht finden und in regelmäßigen Abständen mit einer Sonde treffen.
Eine kabellose Alternative ist ein Mittel- oder Langwellradio. Damit kann man den Draht abgehen. Solange der Leitungsdraht komplett ist, hört man ein deutliches Rauschen. Bei einem Bruch im Kabel sollte das Rauschen verstummen. Das Video zeigt, wie man den einen Kabelbruch mit einem analogen Langwellenradio findet:
Weitere Informationen zum Finden eines Drahtbruchs oder zu Mährobotern, die ohne Draht arbeiten, zeigen wir im Artikel Husqvarna, Gardena, Stihl: Der beste Mähroboter für jede Rasengröße.
Ersatzdraht & Verbindungsstücke
Wer neuen Draht kauft, etwa um eine Stelle zu flicken oder um den Bereich zu verändern, sollte zum gleichen Material greifen, das bereits unter der Erde liegt. Unterschiedliche Materialien oder Durchmesser können Probleme bereiten, etwa wenn Kupfer und Aluminium gemischt werden.
Beim Kauf sollte man auf die empfohlene Fläche achten. Das bezieht sich meist auf den Durchmesser des Kabels. Je größer dieser ist, desto geringer ist der Widerstand im Kabel und desto länger darf das Kabel sein.
Wer nur eine Stelle flicken möchte, der sollte zu den Reparatursets seines Herstellers greifen, außerdem gibt es universelle Kits. Darin sind neben Kabeln zusätzliche Haken und wetterfeste Verbindungsstücke enthalten. Diese sind einfach zu nutzen, man muss aber sicherstellen, dass der abisolierte Bereich des Drahtes komplett innerhalb des Kabelverbinders liegt.
Biologisch abbaubare Rasenhaken
Der Begrenzungsdraht wird mit Erdnägeln auf der Rasenfläche befestigt, sofern er nicht schon bei der Installation in die Grasnarbe eingelassen wird. Die Erdhaken sind normalerweise aus Kunststoff, da der langlebig und günstig ist. Genau das kann aber auch ein Nachteil sein, denn die Kunststoffhaken sind auch nach Jahren noch unverändert da, wenn der Draht schon längst im Erdreich verankert ist. Wer später keinen Mähroboter mit Begrenzungsdraht mehr nutzt und Teile des Gartens umgräbt, in denen früher der Mäher fuhr, wird immer wieder auf die kleinen Kunststoffstifte stoßen. Eine Alternative sind biologisch abbaubare Rasennägel. Die kosten zwar etwas mehr, werden aber innerhalb einiger Jahre komplett abgebaut.
Unterstand und Garagen für Mähroboter
Die meisten Mähroboter sind vor leichtem Regen und Nässe geschützt. Dennoch sollten die Geräte nicht unbedingt im Platzregen stehen oder der Sonne voll ausgesetzt sein. Entsprechend ist es sinnvoll, wenn die Ladestation des Roboters direkt beim Aufbau unter ein Vordach oder Vergleichbares gesetzt wird. Ist das nicht möglich, sollte man einen Unterstand oder eine Garage für den Roboter aufbauen.
Dabei hat man eine große Auswahl an Produkten. Neben den offiziellen (und größtenteils teuren) Garagen der jeweiligen Hersteller gibt es zahlreiche Drittanbieter, die solche Produkte im Angebot haben. Das Design reicht dabei von Unterständen mit Plexiglas bis hin zu Garagen, die Hundehütten ähneln und aus Holz, Metall oder gar Glas bestehen. Clever finden wir das Modell von dobar, das eine Mährobotegarage mit einem Pflanzkasten kombiniert. Ein Blick zu Amazon lohnt sich, dort gibt es zahlreiche Produkte unbekannter Hersteller, die mit den meisten Robotern kompatibel sein dürften. Sogar im Boden versenkbare Mähroboter-Garagen gibt es.
Abhängig vom Design sollte man auf einen soliden Aufbau und eine gute Möglichkeit zur Verankerung achten, damit etwa Windböen den Unterstand nicht aus dem Boden reißen. Es spricht nichts dagegen, in der Werkstatt die Werkbank (Ratgeber) samt Säge (Ratgeber) heranzuziehen, um damit einen eigenen Unterstand zu bauen. Dabei muss man allerdings darauf achten, wie viel Platz der Mähroboter seitlich und nach vorne zum Navigieren benötigt. Außerdem gibt es Modelle, die auf einer Seite einfahren und auf der anderen wieder hinaus. Andere Mäher docken rückwärts an und fahren auf gleichem Weg wieder hinaus.
Wartungs- und Reinigungskits
Eigentlich sollte der Mähroboter nicht erst zum Start in die neue Saison gewartet und gereinigt werden, sondern schon am Ende der vergangenen. Wer das vergessen haben sollte, sollte das jetzt nachholen und hat dann auch für die kommenden Jahre geeignete Ausrüstung am Start. Hilfreich dabei sind Wartungs- und Reinigungskits, die diverse Bürsten, Tücher, Sicherheitshandschuhe als Schutz vor den Klingen und Reinigungsmittel sowie etwas Werkzeug enthalten.
Neue Klingen und frische Messer
Je nach Typ nutzen die Roboter unterschiedliche Klingen im Mähwerk, um den Rasen kleinzubekommen. Man hat normalerweise die Wahl zwischen feststehenden Mähbalken und kleineren Klingen. Die feststehenden Messer sollte man einmal pro Saison erneuern oder schleifen lassen. Die kleineren Klingen sollte man deutlich öfter auswechseln.
Eine Faustregel ist, auf den Geräuschpegel des Roboters zu hören. Wird er hörbar lauter, ist wahrscheinlich das Mähwerk dreckig oder verstopft. Bei der Reinigung kann man die Messer überprüfen. Sie sind wahrscheinlich schwarz, wenn sie aber zusätzlich Scharten oder Rost zeigen, dann wird es Zeit für einen Wechsel. Der Austausch ist simpel, zusammen mit den Klingen kommen normalerweise die passenden Schrauben. Die sollte man ebenfalls wechseln.
Jeder Hersteller liefert für seinen Mähroboter Ersatzklingen. Dazu gibt es eine breite Auswahl an Angeboten von Drittanbietern. Das hört sich teilweise großartig an, denn sie versprechen etwa Titanklingen und Ähnliches. Die Angebote sind verlockend, für den Preis einer Packung Originalklingen bekommt man beim Drittanbieter Schneiden für drei oder vier Wechsel. Ein Ausprobieren schadet nicht, allerdings muss man darauf achten, dass die Schrauben kompatibel sind.
Die größte Auswahl an Klingen von Drittherstellern hat wahrscheinlich Amazon. Hier reicht es, einfach nach "Markennahme + Ersatzmesser" zu suchen.
GPS-Tracker gegen Diebstahl
Viele Rasenroboter bieten eingebautes GPS, damit man das Gerät im Falle eines Diebstahls wiederfinden kann - nicht zu verwechseln mit den neuesten Modellen, die GPS zur Navigation verwenden (Ratgeber). Wenn das eigene Modell diese Art des Diebstahlschutzes nicht bietet, kann leicht mit GPS-Trackern nachgerüstet werden. Mehr dazu haben wir in unserem Ratgeber zu GPS-Trackern zusammengefasst.
Design-Aufkleber und Schutzfolien
Den Mähroboter mit Aufklebern verschönern – klingt idiotisch? Aber es gibt auch einen praktischen Nutzen von Aufklebern - als Schutzfolie. Die verhindern oder kaschieren Kratzer, die im Laufe eines Mähroboter-Lebens unvermeidbar sind. Und wer doch etwas eigenen Flair auf das Gerät bringen, kommt auch voll auf seine Kosten. Tatsächlich gibt es überraschend viele Design-Optionen für Rasenmäher. Das reicht von obligatorischen Flammenaufklebern (die den Roboter NATÜRLICH schneller machen!) über große Augen bis zum kompletten Foliensatz.
Auf die Spitze treibt das Husqvarna. Über die Seite MyHusqvarna kann man komplette Foliensätze bestellen, die auf den jeweiligen Automower abgestimmt sind. Das reicht von Länderflaggen bis hin zu Blumen- oder Tiermustern. Wer nicht so weit gehen möchte, oder keinen Automower hat, der kann eigene Designs mit selbstklebender Autofolie verwirklichen. Wer also einen gerne einen Mähroboter im Karbon-Look oder in Metallic hätte, findet bei Amazon zahlreiche Optionen.
Bei größeren Rasenflächen sind reflektierende Aufkleber tatsächlich sinnvoll. Damit kann man den Roboter leichter finden, falls er sich festfährt oder der Akku leer ist. Ein Strahl mit einer Taschenlampe reicht und der Roboter leuchtet auf.
Versiegelungsspray und Kunststoffpflege
Ein Rasenroboter ist der Witterung ständig ausgesetzt, da liegt es nahe, den Kunststoff und alle anderen Komponenten des Gerätes gegen Umwelteinflüsse wie Regen und Sonne zu schützen. Schließlich ist so ein Roboter teuer und soll möglichst lange störungsfrei seinen Dienst verrichten. Dafür bietet unter anderem die Autoindustrie diverse Hilfsmittel an. Einerseits gibt es Versiegelungssprays, die dafür sorgen sollen, dass Flüssigkeit wie Regen und Matsch einfach abperlt. Außerdem gibt es Kunststoffpflegeprodukte, die das Material nicht nur wieder im alten Glanz erstrahlen lassen, sondern auch pflegend wirken.
Zubehör und Tuning aus dem 3D-Drucker
Es gibt wohl nichts, was sich durch einen 3D-Drucker nicht verbessern lässt. Das gilt auch für Rasenmähroboter. Ein Blick in das Verzeichnis von Thingiverse bringt zahlreiche clevere und absurde Kreationen hervor. Praktisch für jeden Roboter gibt es etwa neue Hinterräder. Die selbst gedruckten Alternativen zu den offiziellen Rädern sind meist härter und haben mehr Grip, gerade auf steilen oder matschigen Flächen. Allerdings muss einem klar sein, dass dies dem Rasen nicht unbedingt guttut. Für den Gardena Sileno haben wir einen Halter für einen Pinsel gefunden, der das Rad automatisch von Schmutz reinigt. Die Modelle sind nicht einheitlich verschlagwortet, es lohnt sich, ein wenig bei Thingiverse herumzusurfen.
Zum Drucken würden wir ABS-Filament empfehlen (Ratgeber Filamente für 3D-Drucker). Das ist als Material zwar anspruchsvoller, dafür aber langlebig, wasserfest und schlagsicher. Da es beim Druck schnell abkühlt, sollte man auf einen 3D-Drucker mit geschlossenem Bauraum und beheiztem Druckbett achten, damit sich das Filament nicht verzerren kann. Mehr dazu in der Themenwelt 3D Drucker.
Wer bereits einen Drucker mit offenem Bauraum besitzt, dem zeigen die Kollegen der Make im Artikel 3D-Drucker-Vitrine, wie man einen Bauraum selbst herstellen kann.
Offroad-Kits für besseren Grip
Einige Hersteller bieten Offroad-Kits für ihre Mähroboter an, um die Bodenhaftung der Modelle auf schwerem Untergrund zu erhöhen. Dazu gehören teilweise andere Räder mit gröberen Stollen, Spikes, die in die Lauffläche bestehende Räder geschraubt oder sogar Aufsätze mit Spitzen, die außen an den Antriebsrädern angebracht werden und wie Zahnräder aussehen.
Fazit
Auch Roboter benötigen Pflege. Zumindest in Form neuer Klingen und mit einem korrekt gesetzten Begrenzungsdraht. Es lohnt sich, ein- bis zweimal pro Saison den Roboter zu kontrollieren und ihm einen Unterstand zum Schutz vor Regen zu spendieren. Wie überall gibt es viele Spielereien, etwa den druckbaren Spoiler für den Husqvarna Automower. Aber es ist auch viel Nützliches zu haben, etwa die Offroad-Kits für schwierige Mähflächen.
Wer schon einen Mähroboter hat, der sollte ihn in jedem Fall regelmäßig überprüfen. Dabei hilft die App ebenso wie eine Sichtinspektion, außerdem ist das richtige Werkzeug wichtig, das es in Form von Wartungskits gibt. Wird das Gerät hörbar lauter, ist wahrscheinlich das Mähwerk verdreckt und dann lohnt sich meist gleich ein Wechsel der Klingen.
Der Ratgeber erscheint in unserer Themenwelt zu Mährobotern. Dort stellen wir im Ratgeber Husqvarna, Gardena, Stihl: Der beste Mähroboter für jede Rasengröße aktuelle Rasenmähroboter mit und ohne Begrenzungsdraht vor. Einzeltests liefern wir dort ebenfalls, etwa zum Bosch Indego S+ 400 (Testbericht) und dem Worx Landroid L1000 (Testbericht).