Gibt man allein den Begriff „Retro“ bei Amazon ein, tauchen zahlreiche Produkte auf. Ganz vorn dabei sind LED-Birnen im Industrial-Style mit Fake-Glühdraht oder Toaster im Retro-Design. Es gibt nahezu keinen Bereich von elektronischen Produkten, in dem die Vintage-Optik nicht Einzug gehalten hat. Bei Multimedia-Geräten trifft das insbesondere bei Radios mit DAB+ und Bluetooth-Speakern zu. Sehr gefragt sind auch Retro-Plattenspieler in Koffer-Optik.
Es gibt sogar Tastaturen im Stile einer Schreibmaschine, kabellose Kopfhörer in Walkman-Optik und mehr. Klassisches Aussehen schließt dabei moderne Technik nicht aus. Wir zeigen eine breite Auswahl an Retro-Gadgets, Haushaltsgeräten, Spiele-Konsolen oder PC-Zubehör sowie Uhren.
Digitalradio, Bluetooth-Lautsprecher und Plattenspieler
Nostalgisches Flair im Wohnzimmer erzeugen Radios, CD-Spieler oder Lautsprecher im Stile der 50er-, 60er-, 70er- oder 80er-Jahre. Das Äußere orientiert sich an der Optik von Radiogeräten aus der Vergangenheit. Im Gerät steckt neben einem Empfänger für UKW meistens moderne Technik fürs Digitalradio (DAB+), lediglich die UEME Jukebox mit CD-Spieler für 60 Euro oder das Retro-Radio von Easymaxx für 37 Euro bieten kein DAB+.
Eher fürs Wohnzimmer geeignet sind größerer Radios mit DAB+ und Bluetooth-Schnittstelle (Ratgeber) – diese bieten dank des größeren Bauraums meist einen fülligeren Sound. Etwas moderner, nüchtern und im italienischen Retro-Look der 70er gehalten ist das Blaupunkt Verona für 120 Euro. Wir nutzen es im Büro zum Musikhören übers Handy oder für den Empfang von Digitalradio. Neben DAB+ und Bluetooth bietet es auch einen AUX-In-Eingang und USB-Steckplatz. Der Sound ist erstaunlich gut und füllig, mit ausgeprägtem Bass. Das Gerät kann im Wohnzimmer definitiv eine Stereoanlage ersetzen.
Sehr chic sehen auch das Soundmaster DAB970BR1 für 157 Euro sowie Roberts Revival Petite Duck Egg für 147 Euro im Stile der 50er oder 60er-Jahre aus. Eine Menge Nostalgie bietet auch das Auvisio Retro-Radio für 140 Euro, das uns Pearl zum Test zur Verfügung gestellt hat. Auch hier gehören UKW, DAB+, ein Wecker sowie Bluetooth zur Ausstattung. Echtes 80er-Feeling kommt mit dem „Ghetto-Blaster“ GPO Retro Brooklyn für 295 Euro auf. Die originalgetreue „Boom-Box“ bietet sogar noch ein Kassettendeck sowie einen CD-Spieler. Radioempfang ist mit UKW und DAB+ möglich, Bluetooth sowie AUX-In über Klinke und USB gibt es ebenfalls.
Retro-Radios und Bluetooth-Lautsprecher
Praktisch für den Urlaub oder das Büro sind kompakte, tragbare Radios mit DAB+, wie das Retro-UEME Digitalradio für 56 Euro. Eine Weckfunktion und DAB+ gehören zur Ausstattung. Es bietet zudem eine Bluetooth-Schnittstelle, um es als Speaker mit dem Smartphone zu verbinden. Als Bluetooth-Speaker eignet sich auch das kleine Retro-Radio von Easymaxx. Für Bastler interessant ist der Adventskalender von Franzis mit einem Bausatz für ein Retro-Radio für 25 Euro.
Wer aufs Radio verzichten kann, bekommt auch reine Bluetooth-Lautsprecher von legendären Marken wie Marshall oder Herstellern wie Aiwa und Schwaiger in Retro-Optik. Mehr dazu erklären wir in unserem Beitrag: Wer rockt härter? Bluetooth-Speaker Fender Monterey, Fender Newport und Marshall Kilburn II im Vergleichstest.
Sehr viel Oldschool-Feeling bieten auch der portable Smart-Speaker Divoom Ditoo. Dieser sieht aus wie eine Mischung aus Röhrenfernseher und alter Registrierkasse. Das Display gibt Pixel-Art wieder – damit ist nicht nur für Sound, sondern auch für eine optische Retro-Untermalung gesorgt. Man kann damit etwa „antike“ Spiele im Snake-Stil zocken. Sogar als Musikinstrument oder Aufnahmegerät kann man die Smartphone-App in Verbindung mit dem Ditoo nutzen.
Sehr angesagt sind zudem Plattenspieler in Retro-Optik. Diese sind meistens einem Koffer oder einem Grammophon nachempfunden und verfügen über Bluetooth und einen integrierten Lautsprecher. Ein großes Sortiment bieten hier die Hersteller Lenco und Denver zu Preisen ab 60 Euro. Eine komplette Lösung ist der Soundmaster NR 513. Dieser vereint einen Bluetooth-Lautsprecher und Digitalradio mit einem Schallplattenspieler.
Wie beim Walkman: Retro-Kopfhörer
Wer das 80er-Feeling eines Walkman vermisst, aber sich nicht mit einem lästigen Kabel herumplagen möchte, sollte sich den JLab Rewind für 20 Euro ansehen. Die On-Ear-Kopfhörer der Kalifornier bieten dank Stoffpolster über den Ohrmuscheln einiges an Retro-Flair, dank Bluetooth braucht es aber kein Kabel. Eher an die wilden 70er oder 60er erinnern die Kopfhörer der Marke Marshall, etwa das kabellose Modell Major IV ab 129 Euro.
Wer zum Kopfhörer mit Kabel greifen möchte, bekommt mit dem Trust Noma Denim Wood On-Ear-Kopfhörer mit Holz an den Muscheln für schlanke 24 Euro. Ein günstiges Headset im Retro-Look bietet zudem Vivanco ab 9 Euro.
Retro-Konsolen für Zocker
Der Retro-Trend macht auch vor Spielen nicht halt. Wer sich ins Kindesalter mit Nintendo oder Sega zurückversetzen möchte, kann auf einige offizielle Retro-Konsolen zurückgreifen. Mehr darüber erklären wir in der Bestenliste: Die zehn besten offiziellen Retro-Konsolen. Es gibt sogar eine Neuauflage des Amiga 500 (Ratgeber) oder des C64. Wer mobil zocken will, wie früher, findet zahlreiche mobile Retro-Konsolen (Ratgeber) aus China.
Retro-Konsolen - Bilderstrecke
Kollege Philipp Sussmann hat sich die Mühe gemacht, sich einen Arcade-Automaten selbst zu bauen. Der Aufwand war nicht zu unterstützen, das Ergebnis kann sich aber sehen lassen. Wie das geklappt hat, erklären wir im Beitrag Schritt-für-Schritt: Retro-Arcade-Automaten selbst bauen.
Tastaturen: Wie einst mit der Schreibmaschine
Der Retro-Trend macht auch vor PC-Zubehör nicht halt. Wer die guten alten Zeiten von Schreibmaschinen vermisst, bekommt mit der Yunzii Actto B303 für 65 Euro ein Wireless-Keyboard mit Nostalgie-Faktor.
Die Perixx Periboard-106M für 30 Euro wiederum ähnelt einer IBM-Tastatur aus den frühen 80ern. Tastaturen von Aizo nutzen Materialien im Vintage-Look, die an Leder, Industrie-Metall oder Holz erinnern oder aussehen wie eine Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg. Diese Varianten sind kostspielig und kosten mehrere hundert Euro.
Armbanduhren, Smartwatches, Wanduhren und Wecker
Weiterhin angesagt sind die guten alten Digitaluhren von Casio fürs Handgelenk. Wer es lieber klassisch mag, findet bei Festina und Jacques Lemans analoge Quarzuhren. Auch Smartwatches in Vintage-Optik sind möglich. Dafür benötigt man ein entsprechendes Ziffernblatt-Design im Retro-Stil sowie ein Armband aus Leder oder Metall. Als Einrichtungsgegenstand in der Wohnung bietet sich eine analoge Wanduhr an. Für den Nachttisch gibt es analoge Weckuhren im Retro-Look.
Smarte Lampen wie vor 100 Jahren
LEDs-Lampen haben mittlerweile Glühbirnen verdrängt. Und sie gibt es auch in Vintage-Optik, die einen glühenden Wolframdraht imitieren. Smarte Retro-Leuchten bekommt man bereits ab 9 Euro. Mehr zu diesem Thema erklären wir im Ratgeber Retro-LEDs im Vergleich: Philips Hue, Elesion & Hama
Fotos wie früher: Polaroid, Kodak oder Instax
Bevor es Instagram und Smartphones gab, waren Polaroid-Kameras die einzige Möglichkeit, bei Feiern mit den Freunden Aufnahmen festzuhalten und sofort anzusehen. Tatsächlich gibt es sie noch immer: analoge Sofortbildkameras. Damit hat man auch „physisch“ ein Foto in der Hand.
Allerdings sind die Aufnahmen mit zwei Euro pro Bild recht teuer. Alternativ gibt es auch digitale Sofortbildkameras sowie mobile Fotodrucker fürs Smartphone. Mehr zu dem Thema erklären wir im Ratgeber Sofortbildkameras von Polaroid, Kodak, Instax & Co.: Fotos wie früher ab 70 Euro.
Küche: Vintage-Toaster, Kühlschränke und Wasserkocher
Wer auf Vintage-Stil in der Wohnung steht, findet leicht Küchengeräten im Retro-Design. Das Angebot ist wirklich groß. Nichts geht über den passenden Toaster, Wasserkocher oder Kühlschrank von Smeg, es gibt aber auch günstigere Hersteller wie Unold, Severin, Korona, Trisa oder Russel Hobbs.
Digitales Zippo-Feuerzeug, Handy-Halterung & Etikettendrucker
Es gibt noch viel mehr Beispiele für nostalgisches Design, wir beschränken uns hier aber auf drei Retro-Gadgets. Das Erste ist ein elektrisches Zippo-Feuerzeug. Bei Amazon kostet es 20 Euro. Statt Benzin verfügt das Gerät über einen aufladbaren Akku und erzeugt Hitze mittels eines elektrischen Lichtbogens – auch Plasma genannt.
Wer mit dem Smartphone gerne Videos schaut, sollte sich die Handy-Halterung Bakeey Mini Retro TV von Banggood für 17 Euro ansehen. Diese ist einem alten Röhrenfernseher nachempfunden, verfügt zusätzlich aber über einen kleinen Bluetooth-Lautsprecher. Allerdings eignet sich diese nur für Smartphones bis 5,5 Zoll, also vor allem ältere iPhones.
Zu guter Letzt: Etikettieren an sich ist schon retro, wer das aber auch mit einem Gerät in Vintage-Optik auf die Spitze treiben will, sollte sich den Etikettendrucker B21 Niimbot für 60 Euro bei Amazon ansehen. Weitere Geräte dieser Art zeigen wir im Ratgeber Etikettendrucker ab 7 Euro: Einfach beschriften mit App & Co.
Fazit
Moderne Technik und alte Optik sind kein Widerspruch. Das Angebot an smarten und elektronischen Gerätschaften mit Vintage-Look ist wirklich groß. Bei Bluetooth-Lautsprechern und Digitalradios findet sich neben nüchternem 70er- und 80er-Jahre-Design auch die 50er wieder. Eine praktische Wahl stellen hier kompakte Abspielgeräte mit DAB+ und Bluetooth dar. Speziell Marshall bietet sowohl Lautsprecher als Kopfhörer im Nostalgie-Look an.
PC-Fans und Gamer erfreuen sich an Retro-Konsolen (Bestenliste) oder Tastaturen in der Optik eines alten IBM-Rechners oder einer Schreibmaschine. Eine Sofortbildkamera (Ratgeber) von Polaroid ist auch im Jahr 2023 ein großer Spaß bei der nächsten Party. Es gibt sogar elektrische Feuerzeuge von Zippo oder Etikettendrucker (Ratgeber), die einer Junghans nachempfunden sind und selbst smarte LEDs im Retro-Design (Ratgeber) gibt es. Bei Haushaltsgeräten für die Küche entspricht das Design meistens den 50er- und 60er-Jahren, bietet sonst aber keine besonderen Funktionen.