Kleiner und leichter: Alternativen zur klassischen GoPro ab 30 Euro

Mini Actioncams

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Für die Montage auf Helm oder Drohne sind klassische Actioncams häufig zu schwer und zu sperrig. TechStage zeigt besonders kleine Kameras und worauf man beim Kauf achten muss.

Obwohl Actioncams grundsätzlich kompakte Abmessungen haben, sind sie für einige Einsätze noch zu klobig. Wer seine Gopro schon an Helm oder Drohne befestigt hat, wird das Problem kennen: Hier ist jedes Gramm Zusatzgewicht zu viel und die Premium-Modelle, wie die Hero 9, wiegen über 150 Gramm. Echte Mini-Kameras bieten eine ähnliche Bildqualität schon bei unter 50 Gramm Gewicht.

In diesem Ratgeber zeigen wir, worauf es neben den Abmessungen und dem Gewicht noch ankommt.

Der Artikel gehört zur Themenwelt Actioncams. Hier zeigen wir, welche Speicherkarten für Actioncams geeignet sind (Ratgeber) oder welche Selfie-Sticks zu besseren Aufnahmen verhelfen (Ratgeber). Außerdem sind hier Einzeltests von Kameras wie der GoPro Hero 8 (Testbericht), DJI Pocket 2 (Testbericht), Insta360 One R (Testbericht), oder Go 2 (Testbericht) zu finden.

Eine brauchbare Actioncam sollte diese mindestens in einer Auflösung von 1080p haben und bestenfalls eine Bildwiederholfrequenz von 60 Bildern pro Sekunde (FPS) ermöglichen. Insbesondere bei schnellen Abfahrten oder Drohnenflügen sind 30 FPS zu wenig, um eine flüssige und Scharfe Darstellung zu garantieren. Wie sehr sich die Bildwiederholfrequenz auf das Endergebnis auswirkt, ist auf zahlreichen Videos zu sehen. Besonders anschaulich ist der Unterschied auf der Seite Frames per Second dargestellt.

Für Zeitlupenaufnahmen müssen mehr Einzelbilder pro Sekunde möglich sein. Hier sind im Zweifel 720p mit 120 FPS geeignet als 4K mit nur 30 FPS. Premium-Actioncams schaffen gar 240 fps, dann allerdings in 1080p statt in 4K.

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Akkulaufzeit. Wenn die Kamera über keinen austauschbaren Akku verfügt, muss die Laufzeit ausreichend lang sein. Insbesondere bei billigen Mini-Kameras ist das nicht immer der Fall. Kommt die Kamera beispielsweise auf einer Drohne zum Einsatz, wäre es wichtig, dass man sie während des Einsatzes mit Hilfe des Flug-Akkus mit Strom versorgen kann. Beim Sport sollte eine Aufladung per Powerbank möglich sein.

Da die kleinsten Actioncams baubedingt keinen Platz für Bildschirme bieten, sollten die Kameras über App-Steuerung per WLAN verfügen. Nur dann ist es möglich, unkompliziert den Blickwinkel zu überprüfen oder aufgenommenes Material unterwegs zu kontrollieren.

Wer die Kamera nicht stationär, sondern mobil auf Helm, Lenker oder Drohne verwendet, der sollte unbedingt auf eine integrierte Bildstabilisierung achten. Fehlt diese, ist jeder noch so kleine Wackler, jede Vibration und jeder Schlenker im Video sichtbar. Wie gut die elektronische Bildstabilisierung arbeitet, zeigt folgendes Videos.

Ein weiteres wichtiges Kaufargument ist das verfügbare Zubehör. Während es für Premium Kameras von GoPro, Insta360 oder DJI jede Menge an Halterungen, Hüllen, Filtern und Ersatzteilen gibt, sieht es da insbesondere bei günstigen Low-Budget-Kameras häufig mau aus. Wer seine Kamera auf Drohne, Lenker oder Helm befestigen will, sollte unbedingt darauf achten, da sonst nur Selbstbaulösungen beispielsweise aus einem 3D-Drucker (Kaufberatung) infrage kommen.

Im unteren Preisbereich der Actioncams finden sich zahlreiche Kameras mit kleinen Abmessungen und FHD-Auflösung. Die Bildqualität dieser Einsteigermodelle reicht von so lala ok bis ordentlich. Mit der Lichtstärke und dem Dynamikumfang von teuren Actioncams können solche Budget-Lösungen unter 100 Euro in der Regel nicht mithalten. Die Hauptprobleme sind ein billiger, kleiner, Bildsensor und eine fehlende optische oder elektronische Bildstabilisierung.

Diese Kameras sind zwar prima für stationäre Aufnahmen oder die Aufnahmen zusammen mit einem Gimbal geeignet, für holprige Abfahrten oder Luftaufnahmen sind sie aus unserer Sicht nur bedingt zu gebrauchen. Ein weiteres Manko vieler günstiger Mini-Kameras ist deren extrem kurze Akkulaufzeit in Verbindung, mit dem fest integrierten und nicht austauschbaren Akku.

Wer günstig kaufen will, sollte erfahrungsgemäß lieber zu einem schon lange verfügbaren Markengerät greifen als zu billiger Noname-Ware. Wir haben bei der Recherche beispielsweise die Actioncam iShoxs iSawA2 gefunden. Die Kamera ist gut verarbeitet, bietet eine tolle Bildqualität in FHD, verzichtet aber auf eine Stabilisierung. Die Isaw hatten wir vor einigen Jahren privat im Einsatz und waren von der Bildqualität äußerst angetan. Statt ursprünglich um die 200 Euro ist dieses Auslaufmodell aktuell für gerade einmal 29 Euro Euro erhältlich.

Als einer der ersten Hersteller hat GoPro den Bedarf an extra kleinen Actioncams mit Stabilisierung erkannt und die Session 4 und Session 5 (Testbericht) auf den Markt gebracht. Die kompakten Kameras haben sich aufgrund ordentlicher Ausstattung und guter Bildqualität schnell zu beliebten Gadgets für Sportler und Modellbauer, speziell Drohnenpiloten, entwickelt. Leider hat GoPro die Session-Serie inzwischen eingestellt. Noch sind die Auslaufmodelle aber bei einigen Händlern erhältlich.

Klone der Session-Serie gibt es zwar zahlreich, allerdings meist mit großen Abstrichen bezüglich der Bildqualität. Das liegt neben billigen Bildsensoren auch an der fehlenden Bildstabilisierung. Modelle wie die Runcam 3s HD (Testbericht) verzichten gänzlich auf die Funktion, was man dem verwackelten Endergebnis auch ansieht.

Die Liste an kompakten Kameras mit Bildstabilisierung ist leider recht übersichtlich. Praktische Erfahrungen haben wir beispielsweise hier mit der Canon IVY gemacht. Diese stabilisiert ordentlich und bietet eine recht ordentliche Bildqualität in FHD bei 60 FPS. Ein Hauptproblem ist das fehlende Zubehör. Zwar verfügt die IVY über ein Standard-Stativgewinde, aber so richtig glücklich macht die Karabiner-Kamera nicht.

Die Insta360 Go (Testbericht) haben wir ebenfalls getestet und waren vom stabilisierten Videomaterial schwer angetan. Trotz eines Gewichtes von gerade einmal 18 Gramm liefert die Go großartige Videos – das allerdings nur bis maximal 5 Minuten Länge. Das reicht zwar für eine kurze Runde mit der FPV-Drohne, fürs Biken oder Skifahren ist das allerdings zu wenig. Das hat auch der Hersteller erkannt und kürzlich mit dem Nachfolgemodell Go2 (Testbericht) nachgelegt. Diese Kamera bietet erstaunlich viel Leistung für ihre Größe und erlaubt Aufnahmen bis zu 30 Minuten Länge. Wie gut die Stabilisierung arbeitet, zeigt folgender kurzer Clip, für den wir die Micro-Cam ohne irgendwelche Dämpfer auf einen Multicopter geschnallt haben.

Die Panasonic HX-A100 eignet sich aus unserer Sicht am ehesten als Helm- oder Bodycam. Mit diesem Modell haben wir allerdings keine Praxiserfahrung.

Sehr spannend ist die Kamera BetaFPV SMO 4K. Diese Kamera wurde zusammen mit dem Hersteller Insta360 entwickelt und speziell auf die Bedürfnisse von Drohnenpiloten angepasst. Die SMO 4K bietet Bildstabilisierung, ordentliche Bildqualität in 4K und das, obwohl sie gerade einmal 30 Gramm wiegt. Das von uns angeforderte Testgerät ist allerdings noch auf dem Weg zu uns – der Einzeltest wird in den nächsten Wochen erscheinen.

Das Konzept der super leichten und auf das Minimum reduzierten BetaFPV SMO 4K ist allerdings nicht ganz neu. Findige Nutzer haben schon vor einiger Zeit ihre GoPro Hero gestrippt und mit einem Ultraleicht-Gehäuse nachgerüstet. Das Ergebnis ist eine extrem leichte Kamera mit erstklassiger Bildqualität. Diese naked GoPros sind wegen des geringen Gewichtes besonders bei Drohnenpilot sehr beliebt.

Bei beispielsweise Banggood gibt es für die GoPro Hero 6, 7 und 8 Umbaukits für etwa 20 Euro. Hinzu kommen die Kosten für eine entsprechende GoPro hinzu.

Ein kurzes Rechenexempel zeigt: Die Hero 6 naked kostet circa 229 Euro, die 7er 299 Euro und die 8er 296 Euro. Hinzu kommen Zeit für den Umbau und der Garantieverlust der Kamera. Dagegen steht die ebenfalls hervorragende Bildqualität und Stabilisierung der Kameras Insta360 Go2 und BetaFPV SMO 4K für 295 und 253 Euro.

Die beste Bildqualität und den größten Dynamikumfang dieser Kameras dürfte die Hero 8 mitbringen. Die restlichen Kameras sind erfahrungsgemäß etwa auf Augenhöhe. Preislich ist entsprechend die Naked Hero 6 und die SMO 4K am interessantesten. Durch den Garantieverlust beim Umbau würden wir die Naked-Variante allerdings nur dann vorziehen, wenn wir die entsprechende GoPro schon besitzen und die Garantie bereits erloschen ist.

Zudem gibt es eine Handvoll Kameras in Sonderformen. Diese eignen sich nicht für den Alltag, sind aber speziell auf den jeweiligen Anwendungszweck angepasst. Da sind zum einen die klassischen Helmkameras in Zylinderform zu nennen. Diese gibt es beispielsweise von zig Herstellern auf Amazon. Das Hauptproblem dieser Kameras ist die fehlende Bildstabilisierung. Auch bezüglich des Handlings und der Bedienung würden wir hier eine klassische Actioncam vorziehen.

Brillen-Kameras in Sonnenbrille, Tauchermaske oder Skibrille gibt es ebenfalls. Diese zeichnen sich durch eine einigermaßen unauffällige Integration aus. Erfahrungsgemäß ist die Bildqualität solcher Geräte aber bestenfalls mittelmäßig gut, denn auch hier kommen winzige Bildsensoren und billige Optik zum Einsatz. Außerdem fehlt wieder eine Bildstabilisierung.

Sehr speziell sind sogenannte Scope-Kamers. Diese eignen sich zur Montage auf Paintball und Softair und zeichnen dabei alles aus, was dem Spieler vors Korn läuft. Zwar ist auch hier die Bildqualität eher mittelmäßig, allerdings bieten die Kameras regelrechte Tele-Optik und sind so auch nicht ohne Weiteres durch eine klassische Actioncam zu ersetzen.

Niedriges Gewicht, extrem kompakte Abmessungen und gute, stabilisierte Videos zu einem niedrigen Preis sind viele Anforderungen an eine Actioncam. Der goldene Mittelweg ist dabei wie so oft schwierig.

Wer lediglich Freunden auf dem Smartphone die letzte Abfahrt zeigen will, für den sollten günstige Kameras mit mindestens 1080p ausreichen. Im Idealfall sollte diese über eine Bildstabilisierung verfügen. Hier empfehlen wir den Griff zu in die Jahre gekommenen Auslaufmodellen, deren Preise gesunken sind.

Wer allerdings plant, die Radtour oder den letzten Rundflug in einem sauber bearbeiteten Video auf Youtube zu veröffentlichen, der sollte gleich tiefer in die Tasche greifen. Winzige und leichte Actioncams mit Bildstabilisierung und hohen Bildwiederholungsfrequenzen sind zwar teurer, beim Sport oder Modellbau sind solche Geräte aber wegen des besseren Endergebnisses deutlich überlegen. Wer auch mit klassischen Actioncam-Abmessungen leben kann, bekommt eine elektronische Bildstabilisierung ab etwa 40 Euro. Die unter 50 Gramm leichten Kameras Insta360 Go2 (Testbericht) und BetaFPV SMO 4K schlagen mit mindestens 253 Euro zu Buche.

Wer seine in die Jahre gekommene GoPro Hero 6 oder 7 gerne abspecken möchte, der kann sie mit Naked-Gopro-Umbaukits für etwa 20 Euro auf etwa 30 Gramm verschlanken.

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