Auch fürs Motorrad gibt es immer mehr Gadgets und Zubehör. Viel davon ist unnötig, unsere zehn Tipps machen das Hobby aber sicherer, bequemer oder schützen gegen Diebstahl. Im Rahmen unserer Themenwelt Motorrad zeigen wir zehn konkrete Gadgets, mit denen Biker ihre Freude haben.
Smartes Bike
Wer seine Tour und den eigenen Fahrstil analysieren möchte, kann jetzt zum Rideet One Smart Assistant Tracker greifen. Der Tracker verfügt nicht nur über ein GPS, sondern auch über ein 9-Achsen-IMU. So zeichnet das Rideet One in seinem 16 GByte großen Speicher die gefahrene Geschwindigkeit und die Route auf, misst die Schräglage sowie die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h und von 0 auf 200 km/h.
Doch er ist noch mehr, denn wenn das Funksignal des Rideet One Key nicht in der Nähe ist und Langfinger das Motorrad klauen, bekommt der Besitzer sofort eine Push-Benachrichtigung auf sein Smartphone und kann die Bewegung des aktuellen Standorts in Echtzeit verfolgen. Auch sendet das Rideet One praktische Informationen wie die Überwachung des Batteriestands und liefert Wartungsinformationen per Bluetooth vom Motorrad. Die aufgezeichneten Routen können auch mit Freunden zum Nachfahren geteilt werden. Das Rideet One lässt sich an jedem Modell anbringen und kostet 249 Euro. Der Smart Assistant Tracker kommt mit einer integrierten SIM-Karte, die das erste Jahr kostenlos ist und dann 4,90 Euro pro Monat kostet.
Diebstahlschutz
Wer sein Motorrad liebt, will es natürlich so gut wie möglich gegen Diebstahl schützen. Einen erheblichen Beitrag dazu kann das Abus Granit Detecto 8087 SmartX leisten. Das Bremsscheibenschloss wird schlüssellos über eine App gesteuert. Wenn es mit dem Smartphone gekoppelt ist, schließt es per Bluetooth. Es hat einen 13,5-mm-Schließbolzen und ein Gehäuse aus gehärtetem Stahl, da dürften sich die Langfinger die Zähne ausbeißen. Eine 3D-Position-Detektion nimmt kleinste Erschütterungen wahr und schlägt dann für 15 Sekunden mit 100 dB Alarm. Nimmt das Schloss danach keine weitere Erschütterung mehr wahr, kalibriert sich der Lagesensor automatisch neu und schaltet sich wieder scharf.
Für den Besitzer öffnet sich das Granit Detecto 8087 SmartX durch Annäherung mit dem Smartphone und leichtem Drücken des Schlosses gegen die Bremsscheibe. Der Ladezustand des Akkus wird in der App angezeigt und sie warnt, bevor er völlig leer ist. Laut Abus hält der Akku für circa sechs bis acht Wochen, bevor er wieder per USB-C-Anschluss aufgeladen werden muss. Für den Fall, dass das Handy mal verloren geht, bekommt der Besitzer beim Kauf einen Mastercode, der das Koppeln mit mehreren Smartphones autorisiert.
Smarte Motorrad Gadgets - Bilderstrecke
Motorrad Gadgets
Das Granit Detecto 8087 SmartX von Abus gehört zu den besten Motorradsicherungen auf dem Markt. Es ist kaum von Langfingern zu knacken und erspart einem die lästige Schlüsselsuche. Im Gegensatz zu einem Kettenschloss passt das Bremsscheibenschloss in der Regel problemlos unter die Sitzbank. Allerdings ist es mit fast 250 Euro relativ teuer und empfiehlt sich daher hauptsächlich für hochwertige Motorräder.
Alarmanlage
Ein solides Schloss ist beim Parken unverzichtbar, aber wenn die Langfinger das geliebte Motorrad einfach in einen Transporter heben, leider nutzlos. Dagegen hilft die Alarmbox von Abus. Mittels 3D Position Detection erkennt das Gerät Erschütterungen und kleinste Bewegungen in allen drei Dimensionen und heult mit 100 Dezibel los. Das schreckt jeden Dieb ab. Nach 15 Sekunden erlischt die Sirene und schaltet sich automatisch wieder scharf. Erfolgt nur eine kurze Erschütterung, wie ein versehentlicher Stoß gegen das Motorrad, ertönt auch nur ein kurzer Warnton.
Befestigt wird die Abus Alarmbox mittels zweier Spannbänder zum Beispiel an einem Rahmenrohr. Mit ihren kompakten Abmessungen von 82 x 58 x 37 Millimeter nimmt sie nicht viel Platz weg und wiegt nur 370 Gramm, kann also auch an eher unzugänglichen Stellen platziert werden. Scharf geschaltet wird die Alarmbox mit einem Schlüssel und die Stromversorgung erfolgt über zwei CR2-Batterien. Laut Hersteller ist die Alarmbox wasserdicht und in blau oder schwarz erhältlich. Die Abus Alarmbox kostet Listenpreis 49,95 Euro.
Sound
Motorradfahrende Musikfreunde, die Lautsprecher im Helm oder Verkabelungen nicht mögen, kann das Berliner Start-up Headwave helfen. Der Trick besteht darin, dass der Helm zum Resonanzkörper wird, Headwave nennt es Concert-Capsulate-Technologie. Headwave hat den überarbeiteten TAG 2 auf den Markt gebracht, der 20 Prozent lauter ist und 40 Prozent mehr Akkukapazität bietet als das Vorgängermodell.
Die Batterie soll nun zwischen vier und sechs Stunden Strom liefern. Der eher unscheinbare, wasserfeste TAG 2 wiegt nur 144 Gramm und wird einfach per mitgelieferten Klebestreifen auf die Helmrückseite geklebt. Jetzt muss er nur noch mittels Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden und dem Musikgenuss bei der Ausfahrt steht nichts mehr im Weg. Alternativ kann man sich auch die Route der Navi-App ansagen lassen. Einziger Wermutstropfen: Der Sound wird nur Mono geliefert.
Headwave bietet mit dem TAG 2 eine interessante technische Lösung für ein Helm-Lautsprechersystem an. Es fällt am Helm gar nicht weiter auf und lässt sich auch leicht installieren. Allerdings ist die Qualität der Akustik abhängig von der Dicke der Helmschale und reicht an hochwertige In-Helm-Lautsprecher nicht ganz heran.
Kommunikation
Viele Helm-Kommunikationssysteme bieten eine umfassende Ausstattung, die oft gar nicht gebraucht wird, aber beim Kauf mitbezahlt werden muss. Saito hat für Sparfüchse ein Bluetooth-Kommunikationssystem für nur 79,99 Euro im Angebot, das zwei Teilnehmer mit Bluetooth 3.0 problemlos Unterhaltungen in HD-Qualität ermöglicht und immerhin eine Reichweite von bis zu 300 Metern verspricht. Es lässt sich per Sprachbefehl steuern und verbindet sich nicht nur mit weiteren Bluetooth-Kommunikationssystemen, sondern auch mit Smartphones und Navigationsgeräten.
Die Sprechzeit soll laut Saito bis zu acht Stunden betragen. Die Montage mit geklebtem Klettband ist denkbar einfach und im Handumdrehen erledigt. Die beiden kleinen Lautsprecher verschwinden in den Ohrausbuchtungen des Helmpolsters und das schlanke Schwanenhals-Mikro mit Windschutz ist so dünn, dass es kaum auffällt. Wer sich also einfach nur mit seiner Sozia oder Kumpel auf einem anderen Motorrad während der Fahrt unterhalten möchte, ist mit dem günstigen Saito Bluetooth-Kommunikationssystem ausreichend bedient. Weitere Alternativen zeigen wir im Artikel Ratgeber: Kommunikation für Motorradfahrer ab 60 Euro.
Reifendruckkontrolle
Wenn etwas häufig von Motorradfahrern vernachlässigt wird, dann ist es die lästige Reifendruckkontrolle. Falscher Reifendruck kann aber während der Fahrt sehr gefährlich werden. Dabei kann er bequem sogar während der Fahrt überprüft werden. Die Sets lassen sich mit wenigen Handgriffen nachrüsten, indem die Ventilkappen an Vorder- und Hinterrad gegen Drucksensoren getauscht und mit einer Mutter gekontert werden.
Am Lenker oder im Cockpit wird das kleine Display per Magnet befestigt, das automatisch und abwechselnd den Luftdruck in den beiden Reifen anzeigt, sobald das Motorrad losfährt. Es misst den Druck sehr präzise und warnt stufenweise vor Druckverlusten.
Man kann den Luftdruck natürlich an jeder Tankstelle messen oder mit einem günstigen Luftdruckprüfer in der heimischen Garage. Andererseits ermahnen Reifendruck-Kontrollsysteme sofort einen falschen Luftdruck zu korrigieren, was wiederum der Sicherheit zugutekommt. Mehr dazu im Artikel Luftdruck-Messer und elektrische Pumpen für Motorräder, E-Mountainbikes & Co.
Dashboard
Vor allem bei Customizern sind kleine Dashboards anstelle der großen Original-Instrumente sehr beliebt. Eines der kompaktesten bietet Motogadget mit dem Motoscope Pro an. Es ist halboval und misst nur 109 Millimeter in der Breite und 47 Millimeter in der Höhe. Das Motoscope Pro kann für jedes Motorrad eingetragen werden, da es ein ABE-Gutachten vom TÜV besitzt. In der Anzeige leuchten 734 LEDs, gesteuert von einem 16-Bit-Prozessor.
Angezeigt wird neben dem Tacho, der bis 350 km/h reicht, auch die Drehzahl über eine Band-Darstellung mit Skalierung in Tausender-Schritten und sogar ein Schaltblitz lässt sich einstellen. Außerdem gibt es eine Gesamtkilometeranzeige, zwei Tageskilometerzähler, Ganganzeige, Betriebsstundenzähler, Uhr, Fahrtzeit- und Bordspannungsanzeige. Vier Kontrollleuchten für Leerlauf, Blinker, Fernlicht und Warnfunktion sind ebenfalls an Bord. Lustig wird es mit der Möglichkeit, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h zu messen oder sich die momentane Beschleunigung anzeigen zu lassen.
Das Motoscope Pro ist natürlich nur was für Profis und versierte Bastler, denn der Einbau mit korrekt verlegter Elektrik birgt seine Tücken. Auch wirken die pixeligen LEDs gegen die modernen TFT-Displays inzwischen etwas angestaubt. Aber wer ein wirklich kleines Cockpit haben will, wird mit dem Motoscope Pro glücklich.
Head-Up-Display
Der Blick sollte während der Fahrt immer auf die Straße gerichtet sein, wer auch nur kurz auf den Tacho oder das Navi schaut, legt viele Meter zurück, in denen er den restlichen Verkehr nicht wahrnimmt. Um dem vorzubeugen, hat die Firma Dvision jetzt ein Head-up-Display für Motorradfahrer entwickelt, das in den Helm passt und seine Informationen auf einen kleinen, klappbaren Spiegel projiziert. Das Modul wird am oberen Rand des Helmausschnitts befestigt, je nach Helmmodell entweder gesteckt oder geklebt. Der Fahrer kann zwischen vier Anzeigemodi wählen, was er sehen möchte: City, Explorer, Navigator oder Minimalist. In allen vier lässt sich per App vom Smartphone (mindestens Android-Version 7.0 oder iOS 14.0) die Pfeilnavigation abrufen, aber auch Tempo, Geschwindigkeitswarnung, Uhrzeit, Kompass, eingehende Anrufe, Dvision-Ladezustand, Smartphone-Ladezustand, Bluetooth-Verbindungsstatus und eine erweiterte Navigation mit Spuranzeige. Alle anderen Helmfunktionen bleiben, trotz des Moduls, vollständig erhalten. Dvision ruft 329 Euro für das Head-up Display auf.
Blinkerwarner
Wer regelmäßig vergisst, nach dem Abbiegen den Blinker an seinem Motorrad auszustellen, sollte zum STS Smart Turn System 2. Generation greifen. Zu leicht passiert es, dass auch die Blinker-Warnanzeige im Cockpit übersehen wird und es zu gefährlichen Situationen oder gar Unfällen kommt. Das Smart Turn System ist für alle Motorräder mit einem mechanischen Blinkerschalter und Blinkerrelais geeignet und wird über einen universalen Kabelbaum angeschlossen, auch Leistungswiderstände bei LED-Blinkern sind kein Problem.
Das System erkennt zuverlässig alle Abbiegemanöver, Fahrten im Kreisverkehr oder Spurwechsel und stellt umgehend den Blinker ab, sobald das Motorrad den Vorgang abgeschlossen hat. Natürlich kann der Blinker auch weiterhin vom Fahrer manuell abgestellt werden. Das STS Smart Turn System ist wasser- und staubdicht nach IP67 und für den Straßenverkehr in Deutschland zugelassen. Es lässt sich beim Motorradverkauf problemlos ausbauen und am neuen Bike wieder installieren. Das smarte System kostet 74 Euro Listenpreis.
Airbag-Weste
Was bei Autos selbstverständlich ist, hat sich bei Motorrädern aus technischen Gründen lange verzögert, doch jetzt gibt es auch Airbag-Systeme in Form von Westen. Held bietet die „In & Motion eVest“, an, die in jede kompatible Jacke des Herstellers eingehängt werden kann. Das Herzstück liefert der Spezialist Inemotion in Form einer kleinen Box. Darin befinden sich die Sensoren und der Algorithmus, der tausendmal pro Sekunde die Beschleunigung und Position des Fahrers bestimmt. Erkennt er einen Unfall, bläst sich das Airbag-Kissen in weniger als 60 Millisekunden auf, um die Aufprallenergie zu reduzieren, die auf den Körper einwirkt.
Dabei schützt der Airbag Rücken, Brust, Bauch und Schlüsselbeine. Die elektronische Airbag-Aktivierung benötigt dafür keine Verbindung zum Motorrad. Da der Algorithmus ständig verbessert wird, können über WLAN, Bluetooth oder USB kostenlose Updates aufgespielt werden. Der Besitzer kann nach einem Auslösen des Airbags die Weste selber wieder einsatzfähig machen und muss sie nicht an den Hersteller einschicken.
Das Thema Airbag wird für Motorradfahrer in Zukunft zur Selbstverständlichkeit werden. Hier hat Held einen großen Schritt gemacht und bietet ein wirklich gutes System an. Zurzeit kostet es zwar noch relativ viel Geld, weil es zusammen mit einer auch nicht gerade billigen Jacke gekauft werden muss, aber das sollte einem die eigene Gesundheit wert sein.
GPS Tracker
Ein Horror für jeden Motorradfahrer: Man kommt zum Parkplatz zurück und das geliebte Bike ist gestohlen. Doch es lässt sich mit Hilfe des PAJ Motorcycle Finder wieder aufspüren. Der GPS-Tracker ist mit seinen Abmessungen von 71 x 49 x 22 Millimeter und einem Gewicht von nur 56 Gramm sehr kompakt geraten und lässt sich somit auch halbwegs unauffällig an einem Motorrad anbringen. Der PAJ Motorcycle Finder alarmiert den Besitzer per E-Mail oder Push-Nachricht auf das Smartphone, sobald er am geparkten Motorrad eine Erschütterung wahrnimmt, die Maschine weiter als der vorher festgelegte Radius geschoben oder eine bestimmte Geschwindigkeit überschritten oder der Strom zur Batterie unterbrochen wird.
Im Tracker steckt eine SIM-Karte, die sich nicht nur stets die beste Verbindung sucht, sondern in über 100 Ländern funktioniert. So lässt sich die zurückgelegte Strecke am Handy verfolgen, selbst wenn der Diebstahl schon bis zu 100 Tage zurückliegt. Der PAJ Motorcylce Finder kostet 99,99 Euro, die Servicegebühr für die Datenverbindung und das Finder-Portal kostet 4,99 Euro im Monat und ist monatlich kündbar.
Endlich ein GPS-Tracker, der klein genug ist, dass er auch an ein Motorrad passt, ohne Dieben direkt aufzufallen. Vor dem Kauf sollte man aber berücksichtigen, dass monatliche Servicegebühren fällig werden. Für teure Motorräder ist der PAJ Motorcycle Finder absolut empfehlenswert.
Helm mit Kommunikationssystem
Wer sich nicht mit der Fummelei beim Einbau eines Kommunikationssystems (Ratgeber) in seinem Helm herumschlagen möchte, kann bei Sena auch direkt einen Helm ordern, in den alles schon ab Werk montiert ist. Der Momentum Evo besitzt eine Glasfaserschale, ein kratzfestes Visier mit Pinlock-Vorbereitung, atmungsaktiven Innenfutter, Ventilationssystem und Doppel-D-Verschluss.
Doch der Reiz liegt in den integrierten Lautsprechern und dem Mikrofon, die dem Sena 30K entsprechen. Die Kommunikation basiert auf Bluetooth und das Mesh-2.0-Intercom ermöglicht Gespräche mit einer hohen Anzahl an Fahrern. Sena behauptet, dass die Übertragung bis zu 1,6 Kilometer weit reicht, in der Mesh-Gruppe mit bis zu 24 Fahrern sollen es sogar acht Kilometer sein. Vom Smartphone kann per Bluetooth Musik übertragen sowie Navi-Anweisungen und Anrufe entgegengenommen werden. Über den im Lieferumfang enthaltenen Wifi-Adapter können Firmen-Updates heruntergeladen werden.
Natürlich kann jeder halbwegs geschickte Bastler ein Kommunikationssystem in seinen Helm einbauen, aber Helm plus System kosten vermutlich deutlich mehr als der Momentum Evo – allein das verbaute Sena 30K würde separat gekauft mit 299 Euro zu Buche schlagen.
LED Blinker
Es ist beinahe unfassbar, wie klein die Blinker Atto DF von Kellermann sind: Sie haben einen Durchmesser von nur zehn Millimeter, das Glas sogar nur 7,8 Millimeter. Damit würde die Lichtfläche viermal auf eine 1-Cent-Münze passen. Doch das ist noch nicht alles, denn jetzt hat der Spezialist aus Aachen in die Blinker auch noch das Brems- und Rücklicht integriert.
Tatsächlich ist der Atto DF von Kellermann der kleinste zugelassene Blinker mit ECE-Typengenehmigung. Dank LED-Technologie erfolgen alle Funktionen gleißend hell und sind auch aus größerer Entfernung noch gut sichtbar. Sie steckt in einem nur 14 Millimeter langen Metallgehäuse, wahlweise in Schwarz oder Chrom.
Winzige Blinker sind Geschmackssache und an vielen modernen Motorrädern sind bereits serienmäßige kompakte Blinker mit LED-Technik verbaut. Dennoch sind kleine Blinker von Kellermann sehr cool und qualitativ ordentlich.
Heizgriffe
Als Erstes werden beim Motorradfahren immer die Finger kalt. Heizbare Griffe sorgen für warme Hände, aber meist muss zur Bedienung eine große, unförmige Taste montiert werden, die den Lenker verschandelt. Das geht auch viel eleganter, wie die Firma Koso mit den Heizgriffen HG13 beweist. Sie sehen aus wie normale Griffe, der Linke besitzt jedoch einen kleinen Daumenschalter, der bedient werden kann, ohne die Hand vom Lenker nehmen zu müssen.
Die Wärmeabgabe lässt sich in fünf Stufen einstellen, die erste Stufe bringt es innerhalb von fünf Minuten auf angenehme 30 Grad und die höchste Stufe auf satte 50 Grad, nach 30 Minuten sind sogar 75 Grad erreicht – für arktische Winternächte. Für jede Stufe wechselt eine kleine LED-Anzeige am Schalter die Farbe von blau bis rot, damit ein Blick genügt, um die gewählte Stufe festzustellen. Die HG13-Griffe verfügen über ein Schutz-System, das erkennt, wenn die Spannung der Batterie zu niedrig ist und schaltet dann automatisch die Heizgriffe ab, um so den Neustart des Motors zu gewährleisten.
Warme Hände sind nicht nur angenehm, sondern beim Motorradfahren auch ein Sicherheitsplus. Die Integration der Taste in den Griff ist wesentlich eleganter und räumt das Cockpit auf, dazu ist der Preis absolut fair.
Navigation
Auf dem Bike kann man nicht mal eben den guten alten Falk-Plan herausholen. Gerade für unbekannte Touren oder um neue Routen zu entdecken, sollte man sich ein vernünftiges Navi zulegen. Das Highlight ist dabei das Garmin Zumo XT (Testbericht). Es ist nicht nur gegen Erschütterungen gesichert, es bringt umfangreiches Kartenmaterial und Points of Interest mit. Zudem lässt es sich mit Handschuhen bedienen. Mehr zum Navi zeigt unser Einzeltest.
Navis sind auch auf dem Bike super. Wer den hohen Preis für das Garmin-Gerät nicht zahlen möchte, im Artikel Navis für das Motorrad stellen wir zwei günstigere Geräte gegenüber.
Kollisons- und Gefahrenwarner
So manche elektronischen Assistenzsysteme aus dem Automobilbereich halten auch bei den Motorrädern Einzug, so etwa der Kollisionswarner Ride Vision. Das nachrüstbare System verwendet zwei wasserdichte Weitwinkelkameras am Bug und Heck des Motorrads für eine 360-Grad-Erfassung des Verkehrs. An den Rückspiegeln befinden sich LED-Warnanzeigen, die aufleuchten, wenn sich ein anderes Fahrzeug vor einem auf Kollisionskurs nähert oder sich im toten Winkel befindet. So bleibt dem Fahrer Zeit, adäquat zu reagieren und einen Unfall zu vermeiden. Die Algorithmen einer zentralen Rechnereinheit gleichen ständig alle Parameter miteinander ab.
Über eine App stellt das eigene Smartphone (zurzeit nur Android) die Verbindung zum Kollisionswarner her. Die App zeichnet die Fahrten auch auf dem lokalen Datenträger auf, um sie später auswerten zu können. Hier lassen sich auch benutzerdefinierte Funktionen, wie etwa Warnfrequenzen, einstellen. Die Kameras sind aber auch in der Lage, die Fahrt als Video aufzuzeichnen. Außerdem lässt sich das System erweitern, etwa mit einem hinteren Kollisionswarner oder mit einer Notruffunktion.
Über das Smartphone können Infos wie Tempo, Neigungswinkel, Distanz oder Zeit abgerufen werden. Der Ride Vision Kollisionswarner bezieht seinen Strom aus der Motorradbatterie und schaltete sich mit der Zündung ein. Das Sicherheits-Device kostet 599 Euro. Wer neben Kollisionen auch vor Gefahrenstellen gewarnt werden möchte, dem empfehlen wir einen Blick in den Artikel Ooono, Saphe, POI Pilot: Radar- & Blitzerwarner ab 40 Euro im Vergleich, dort haben wir auch ein System für Biker angesehen.
Fazit
Neben der normalen Ausrüstung kann man mit Gadgets deutlich mehr Komfort und Sicherheit herausholen. Keins der Geräte ist essenziell, klar, aber sie machen einfach Spaß.
Wer mehr zum Thema Motorrad-Gadgets erfahren möchte, dem empfehlen wir unsere Themenwelt Motorrad. Wer sich für eine neue Maschine interessiert, dem empfehlen wir die Kategorie Motorrad der Kollegen von heise Autos, in der zahlreiche Einzeltests gesammelt sind.