HDMI-Kabel ab 5 Euro: Unterschiede, HDMI 2.1, 4K, HDR

HDMI Kabel

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Wer ein HDMI-Kabel kaufen will, der findet zig Varianten, die sich teilweise stark im Preis unterscheiden. Wir zeigen, welche Kabel was können, wann man welches braucht und was sie kosten dürfen.

HDMI-Kabel sind der Standard, um Fernseher oder Beamer mit Zuspielern zu verbinden. Egal, ob Playstation 5 (Testbericht), Xbox Series X (Testbericht), Blu-Ray-Player (Ratgeber) oder Soundbars (Themenwelt), Bild und Ton laufen über HDMI-Kabel. Aber wie viel muss man ausgeben? Warum kosten einige Kabel mehrere hundert Euro, andere bekommt man für um die fünf Euro?

TechStage hat verschiedene Kabel ausprobiert, erklärt die Hintergründe der HDMI-Versionen und gibt Tipps zum Kabelkauf.

HDMI-Kabel sehen alle gleich aus. Das hat den großen Vorteil, dass man sich keine Gedanken über Abwärtskompatibilität machen muss. Passt der Stecker in die Buchse, fließen die Daten, Bild und Ton erscheinen auf dem TV oder dem Monitor. Doch HDMI hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. In erster Linie geht es um höhere Datenraten, die vom Zuspieler zum Wiedergabegeräte geschickt werden. Vor HDMI 1.4 etwa ging es nur um Full-HD-Auflösungen, HDMI 2.1 kommt auch mit UHD und 8K-Inhalten zurecht. Neben der höheren Auflösung wurde auch mehr Platz für Audio geschaffen. Gerade der ARC-Standard, über den Fernseher den Ton einfach zu Soundbars oder Surround-Systemen schicken können, macht die Verkabelung deutlich einfacher.

Nachdem der klassische optische Anschluss allerdings bereits bei unkomprimiertem 5.1 an seine Grenzen kommt (von objektbasiertem Audioformaten wie Dolby Atmos ganz abgesehen) braucht es alternative Transportwege. ARC selbst schafft einen Durchsatz von etwa 1 MBit/s, das ist vergleichsweise wenig. Mit HDMI 2.1 kommt Enhanced ARC (eARC) in die Fernseher, damit sind bis zu 37 MBit/s möglich. Das reicht für unkomprimiertes 5.1 oder 7.1 sowie Formate mit hohen Bitraten und objektbasiertem Sound (etwa Dolby Atmos oder DTS:X). Allerdings müssen hier auch wieder Zuspieler, Kabel, TV und Sound-Endgerät mitspielen – alle müssen eARC unterstützen, sonst fällt das System auf ARC zurück.

Funktion HDMI 1.4 HDMI 2.0 HDMI 2.1
Bandbreite 10,2 GBit/s 18 GBit/s 48 GBit/s
Auflösung, maximal Full-HD mit 60 Hz, UHD mit 24 Hz Full-HD mit 48 Hz, UHD mit 60 Hz UHD mit 120 Hz, 8K mit 60 Hz
Dynamic HDR ✔️
Static HDR ✔️ ✔️ ✔️
Variable Refresh Rate (VRR)  ✔️
Auto Low Latency Mode (ALLM) ✔️
eARC ✔️
ARC ✔️ ✔️

In den meisten Fällen definiert der Zuspieler, welcher HDMI-Standard idealerweise genutzt wird. Streamt man etwa mit einem Fire Stick 4K (Testbericht), ist man auf HDMI 2.0 begrenzt. Ein Apple TV 4K HDR (Testbericht) oder eine Next-Gen-Konsole dagegen liefern HDMI 2.1. Dann noch das richtige TV-Gerät und eine passende Soundbar und man kann loslegen.

Jede neue Version spiegelt sich eigentlich in einem Kabel wider. Allerdings passen die Namen nicht – so gibt es etwa offiziell kein „HDMI 2.1 Kabel“ auch wenn man solche genügend in den Läden findet.

Die offiziellen Bezeichnungen sind anders:

  • HDMI Standard
  • HDMI High Speed (ab HDMI 1.4)
  • HDMI Premium High Speed (ab HDMI 2.0)
  • HDMI Ultra High Speed (ab HDMI 2.1)

Das ist nicht gerade sehr nutzerfreundlich. Als Faustregel kann man sich aber merken: Wer 4K-Inhalte wiedergeben möchte, der benötigt Premium High Speed. Wer 8K-Inhalte zeigen oder 4K mit 120 Hz wiedergeben möchte, der braucht HDMI Ultra High Speed.

Kabel HDMI 1.4 HDMI 2.0 HDMI 2.1
Standard
High Speed ✔️
Premium High Speed ✔️ ✔️
Ultra High Speed ✔️ ✔️ ✔️

Grundsätzlich schadet es nicht, ein höherwertiges Kabel zu verwenden, HDMI Ultra High Speed ist komplett abwärtskompatibel. In der Praxis geht es vor allem um den Durchsatz der Kabel. Wenn das Kabel zum jeweiligen Standard nicht kompatibel ist, fällt es auf den nächstbesten Standard zurück, den alle Komponenten (Zuspieler, Kabel, Fernseher) unterstützen. Getrost ignorieren kann man übrigens die HDMI-Kabel mit Ethernet-Funktion – das tut die komplette Entertainment-Industrie auch.

Für das Verständnis ist wichtig, dass alle Produkte im Kreislauf miteinander kommunizieren, sich austauschen und auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zurückfallen. Sprich, hat man ein langsames Kabel (oder eins mit einem Defekt) in der Kette hat, kann das Auswirkungen auf alle Geräte haben.

Wer die Kabel nicht in der Hand hat, der muss sich zunächst auf die Beschreibung des Herstellers verlassen. Hat man es in der Hand, helfen die aufgedruckten Informationen weiter. Am Kabel sollte irgendwo die Bezeichnung stehen, „Premium High Speed“ etwa. Andere Kabel, die wir ausprobiert haben, hatten lediglich Aufdrucke wie „8K“. Funktioniert haben diese Kabel trotzdem, die PS5 etwa schaltete automatisch in den 4K/120Hz-Modus.

Leider gibt es keine Möglichkeit, die Kabel an sich zu testen. Auch Fernseher etwa zeigen nie die technischen Daten, man kann sie also nicht „einfach mal durchmessen“.

Hersteller können am Zertifizierungsprogramm des HDMI-Konsortiums teilnehmen und jedes ihrer HDMI-2.1-Kabel mit einem QR-Code versehen. Damit kann man über das Handy den Code scannen und so checken, ob es sich wirklich um ein korrektes Kabel handelt. Der Nachteil: Das Programm ist komplett optional und wird gerade bei günstigen Kabeln komplett ignoriert.

Kommen wir zu den konkreten Preisen. Ultra High Speed-Kabel für HDMI 2.1 kosten zwischen 5 Euro und 55 Euro. Andere Seiten können noch höhere Preise haben oder unnötige Funktionen wie speziell beschichtete Anschlüsse zusätzlich vergolden.

Kurz: Ein gutes HDMI 2.1 Kabel bekommt man unter 10 Euro. Wir haben für den Artikel zwei extra günstige Kabel bestellt, eins für etwas mehr als 5 Euro, eins für knapp 8 Euro. Beide sind für HDMI 2.1 gedacht, beide schaffen es, UHD und 60 Hz von der Playstation 5 an den Fernseher zu übertragen. Sie sind allerdings auch nur maximal einen Meter lang.

Und hier ist die tatsächliche Krux: Denn je länger ein HDMI-Kabel ist, desto teurer wird und desto mehr Fehler können sich einschleichen. Entsprechend ist unser Tipp: Lieber die Konsole oder TV etwas verschieben und ein kurzes Ultra-High-Speed-Kabel zum günstigen Preis holen als versuchen, eine große Strecke zu überbrücken. Für Fernseher ist das meist kein Problem, die Konsolen oder Zuspieler stehen meist nah. Beamer-Freunde dagegen kommen hier schnell an die Grenzen. Es gibt zwar spezielle HDMI-Kabel mit Glasfaser, die sind allerdings teuer und unterstützen derzeit maximal HDMI 2.0 und damit höchstens UHD mit 30 Hz. Das gilt auch für Funk-Lösungen, mehr dazu im Artikel HDMI per Funk & Co.: Bild und Ton kabellos übertragen. Ähnliches gilt für HDMI Verstärker, die meisten Geräte schaffen maximal HDMI 2.0.

Update: Nach Veröffentlichung hat sich ein Leser bei uns gemeldet, der mit dem Fibbr 8K HDMI Glasfaser-Kabel ziemlich zufrieden ist. Das schafft HDMI 2.1 und wird mit bis zu 20 m Länge angeboten. Bei Amazon kostet es je nach Länge zwischen 16 und 46 Euro.

Unser Tipp ist es, ein günstiges HDMI 2.1 aka HDMI Ultra High Speed zu kaufen. Bei einem Meter oder weniger ist der Preisunterschied minimal. HDMI 2.1 funktioniert mit allen älteren Standards und man hat beim Upgrade keine Probleme.

Wer mehr als einen Meter überbrücken möchte, der sollte ebenfalls eher zu HDMI 2.1 greifen. Die Kabel sind für einen höheren Datendurchsatz gedacht, dürften also mehr Reserven und eine bessere Verarbeitung besitzen als andere Varianten. Zugleich sollte man das Kabel direkt nach dem Kauf ausprobieren und im Notfall zurückschicken.

Während der Recherche fiel eine Sache auf: Obwohl HDMI-Kabel allgegenwärtig sind, gibt es keine einfache Testmöglichkeit. Da bleibt nur der blinde Kauf, Anstecken und hoffen, dass alle Daten übertragen werden. Als Faustregel sollte man das schnellstmögliche Kabel nehmen, das so lang wie unbedingt nötig ist. Wer mehr als zwei Meter überbrücken muss, der sollte sich eher um eine neue Aufstellung für Zuspieler oder Konsole Gedanken machen, Audio etwa lässt sich deutlich leichter übertragen als Video.

Wichtig ist auch, dass man in die Einstellungen seiner Geräte einsteigt. Bei verschiedenen Fernsehern muss man etwa HDR erst aktivieren oder den HDMI-Port auf „Auto“ umstellen, damit das System wirklich alles korrekt überträgt. Dafür wird man am Ende mit Top-Sound und tollen Bildern belohnt.

Der Artikel erscheint in unserer Themenwelt Heimkino. Dort haben wir bereits mehrere Ratgeber veröffentlicht, etwa HDMI per Funk & Co.: Bild und Ton kabellos übertragen oder Lautsprecher, Subwoofer und AV-Receiver: Das braucht man wirklich für gutes Heimkino.

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