Handwärmer ab 5 Euro im Vergleich: Mit Benzin, Chemie oder als USB-Powerbank

Hand- und Taschenwärmer

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Hand- und Taschenwärmer helfen nicht nur im Winter gegen kalte Finger. Wir haben uns verschiedene Varianten angesehen und geben praktische Tipps für den Kauf.

Bei niedrigen Temperaturen hilft das Zwiebelsystem. Allerdings bei Handschuhen funktioniert das miserabel. Wer seine Hände freihalten oder nicht in dicke Skihandschuhe stecken will, der benötigt eine andere Lösung gegen ständig kalte Finger.

Eine Lösung sind sogenannte Hand- und Taschenwärmer. In der Vergangenheit handelte es sich dabei um echte Taschenöfen, welche mit Feuerzeugbenzin oder Kohlestab betrieben wurden. Die Methode funktioniert noch heute, die Nutzung von fossilen Brennstoffen ist aber weder komfortabel noch zeitgemäß. Moderne Taschenwärmer setzten stattdessen auf eine chemische Reaktion und seit einiger Zeit auf Akku-Power und Heizdrähte. Wir haben verschiedene wiederverwendbare Lösungen in der Praxis verglichen und zeigen, worauf man beim Kauf achten sollte.

Dieser Ratgeber gehört zu unserer Themenwelt Outdoor. Hier haben wir uns kürzlich erst Hightech-Gadgets zum Wandern oder helle und trotzdem günstige Leuchten für Schulweg, Sport und Spaziergang angesehen.

Am ältesten sind kleine aus Metall gefertigte Taschenöfen, welche mit einem schwelenden Holzkohlestäbchen oder einem kleinen Brennkopf und Feuerzeugbenzin betrieben werden.

Im Vergleich der beiden Varianten, sehen wir die Kohlestab-Heizer minimal im Vorteil. Hierbei handelt es sich um eine kleine Metalldose, welche mit nicht brennbarem Glasfasermaterial ausgekleidet ist. Im Inneren wird ein glimmendes Holzkohlestäbchen platziert, welches die Dose aufheizt. An besonders kalten Tagen kann man das Stäbchen auf beiden Seiten anzünden, was zwar die Brenndauer halbiert, aber zu höheren Temperaturen führt. Wie herum die Dose gehalten wird, spielt keine Rolle. Die Brenndauer beträgt etwa 2 bis 4 Stunden.

Anders ist das bei der Benzin-Variante. Diese ähnelt einem Benzinfeuerzeug. Statt einer offenen Flamme kommt hier aber ein vor sich hin glimmender Brennkopf zum Einsatz. Dieser Brennkopf ist zwar durch eine Abdeckung geschützt, trotzdem muss man diesen Taschenofen immer aufrecht halten. Verschiedene Heizstufen, wie beim Kohlestäbchen, gibt es hier auch nicht. Dafür ist die Brenndauer dieser Methode mit bis zu 20 Stunden sehr hoch.

Der Vorteil der Oldschool-Variante ist die Unabhängigkeit vom Stromnetz, zumindest so lange man ausreichend Verbrauchsmaterial in Form von Benzin, Brennköpfen und Kohlestäbchen vorrätig hat. Von den laufenden Kosten abgesehen finden wir aber zwei weitere Punkte deutlich problematischer. Zum einen ist da das Geruchsproblem. Zwar riecht beim Nachfüllen nur das Benzin, während der Verbrennung sind aber beide Methoden ungeeignet für empfindliche Nasen. Zum anderen ist da der Sicherheitsaspekt, schließlich hat man kaum Einfluss auf die Temperatur und einfach so ausmachen kann man diese Öfen nicht. Beim Markenmodell von Zippo findet sich etwa folgender Hinweis:

Einmal gezündet, gibt es keine sichere Möglichkeit, den Heizvorgang zu stoppen. Falls erforderlich, lege den Handwärmer in den mitgelieferten Stoffschutzbeutel und lege ihn auf eine feuerfeste Unterlage, bis der Brennstoff verbraucht ist und der Handwärmer sich kühl anfühlt. Als kleine Erinnerung: Wir sprechen von bis zu 20 Stunden Brenndauer!

Deutlich empfehlenswerter finden wir deshalb die bekannteren Handwärme-Pads oder Gel-Heizkissen, die es schon seit einigen Jahren gibt. Letztlich handelt es sich um weiche durchsichtige Beutel mit einem darin enthaltenen Feststoff, einem sogenannten Latentwärmespeicher. Legt man die Beutel in kochendes Wasser, beginnt der Inhalt (meist Natriumacetat-Trihydrat) zu schmelzen, bis nach einigen Minuten nur noch durchsichtiges Gel und ein rundes Stahlpättchen im Inneren zu sehen sind. Nach dem Abkühlen der Flüssigkeit ist das Wärme-Pad dann sofort einsatzbereit.

Biegt man das Plättchen durch, startet der chemische Prozess und der Inhalt verfestigt sich innerhalb von Sekunden. Die Temperatur des Beutels steigt rapide um etwa 50 Grad und hält diese für 30 bis 40 Minuten. Zwar ist auch nach einer Stunde noch leichte Restwärme vorhanden, für richtig warme Finger ist das aber nicht mehr ausreichend. Hier lohnt es sich für längeren Touren mehrere der kompakten und günstigen Wärmekissen mitzunehmen.

Wieder zu Hause angekommen reichen 10 Minuten im Wasserbad aus und die Wärme-Pads sind für den nächsten Einsatz bereit. Wer die Beutel pfleglich behandelt, kann sie erfahrungsgemäß für viele Jahre nutzen. Abgesehen von der einfachen Handhabung und der überschaubaren Kosten überzeugt hier auch der Formfaktor. Kein anderer Handwärmer eignet sich besser als unauffällige Wärmequelle im Handschuh.

Seit einigen Jahren sind elektronische Handwärmer im Kommen. Hierbei handelt es sich um kleine per Akku betriebene Heizelemente im handlichen Gehäuse. Geladen werden die Geräte per USB-Kabel.

Abgesehen von der einfachen und geruchsfreien Handhabung bietet diese Variante aber noch weitere Vorteile. So lässt sich der interne Akku anzapfen, um damit etwa das Smartphone zu laden. Zudem ist die Temperatur hier in mehreren Stufen (zwischen 45 und 65 Grad) regulierbar. Wer die kompakten Geräte nicht gleichzeitig als Powerbank verwendet, erreicht Akkulaufzeiten von 4 bis 10 Stunden – je nach Modell und gewählter Wärmestufe.

In der Praxis haben wir für den Ratgeber einige Geräte verglichen und dabei wichtige praktische Unterschiede festgestellt. Das Positive vorweg: Alle Geräte haben ordentlich funktioniert und sowohl unsere USB-Gadgets geladen als auch unsere Finger gewärmt. Beides gleichzeitig hat ebenfalls funktioniert, ist aber unpraktisch. Im Vergleich zu den chemischen Wärme-Pads benötigt die Akku-Variante deutlich länger, um auf Temperatur zu kommen. Nach einigen Minuten ist die Wärme dann aber vergleichbar und steht auch deutlich länger zur Verfügung.

Beim Blick auf das üppige Angebot etwa bei Amazon fällt sofort auf, dass es hier einzelne Handwärmer und Handwärmer-Sets gibt. Ein einzelner Taschenwärmer ist zwar besser als keiner, für zwei Hände wollen wir aber lieber auch zwei Wärmequellen. Einzel-Geräte wie die der Tripole Handwärmer für 26 Euro wären uns im Doppelpack deutlich zu teuer. Bei günstigen Modellen, wie dem Genround-Handwärmer für 10 Euro, sind die Kosten zwar überschaubar, das Gerät wirkt für unsere Zwecke aber nicht kompakt genug.

Bei den Sets zwischen 20 und 40 Euro sind entweder zwei einzelnen Handwärmern enthalten oder teilbare Varianten. Die Idee einer kompakten Lösung mit Split-Gerät gefällt uns zu Testbeginn deutlich besser. In der Praxis dreht sich das Bild dann aber schnell. Die meisten der magnetisch haftenden Handwärmer heizen nämlich nur an der Außenseite auf. Hängen die beiden Einzelmodule zusammen, ist das unerheblich. Wer die Geräte aber trennt, hat immer eine ungleichmäßige Wärmeentwicklung. Letztlich ist die nicht auf allen Seiten geheizte Powerbank zwar deutlich angenehmer als kalte Finger, beim Kauf würden wir uns aber immer für ein Modell mit rundum laufender Heizung entscheiden.

Bei genauer Betrachtung fallen dann noch weitere Unterschiede auf. Los geht es mit den Ladekabeln. Einige der USB-Taschenöfen verwenden den alten Micro-USB-Port, andere setzen bereits auf USB-C. Da keines der Geräte über eine Schnellladefunktion verfügt, würden wir uns hier für die privat häufiger verwendete Variante entscheiden. Da die Handwärmer auch bei Schneefall nutzbar sein sollen, finden wir mit einer Schutzhaube abgedeckte USB-Ports am besten, wie beim Modell von Ocoopa. Leider verfügen nur sehr wenige Handwärmer über verdeckte Anschlüsse. Im Zweifel helfen hier aber günstige Silikon-Stöpsel für USB-Ports.

Einige Handwärmer zeigen den Betriebszustand und die gewählte Wärmestufe ganz schick per Display, andere anhand bunter RGB-Beleuchtung. Am häufigsten wird der Status mit einigen kleinen LEDs signalisiert. Letztlich kommt es hier auf den eigenen Geschmack an, die einfache Variante mit Status-LEDs finden wir aber locker ausreichend. Deutlich wichtiger finden wir die Bedientasten. Zwar funktioniert die Bedienung bei allen Modellen mit einem kurzen oder langen Druck auf den einzigen Taster, aber ebendieser macht den Unterschied.

Beim Modell von Woillit etwa sitzt der Taster zentral und ist gut erreichbar. Ähnlich ist das bei den Geräten von Moray oder dem No-Name-Modell in Käferform gelöst. So gut der einfach zu erreichende Taster auch gemeint ist – in der Praxis kommt man auch mal unbeabsichtigt dagegen und dann ist der Akku bei Bedarf plötzlich leer. Sollte das versehentliche Einschalten in der Hosentasche passieren, bemerkt man das allerdings ausreichend schnell. Trotzdem würden wir auf eine geschicktere Platzierung der Taste achten. Bei einigen Split-Geräten wie dem Modell von Ocoopa kommt man erst dann an die Taste, wenn die Gerätehälften getrennt wurden. Eine Fehleingabe in der Tasche ist somit ausgeschlossen.

Handwärmer mit Akku als USB-Powerbank bekommt man ab 10 Euro. Modelle mit mehr als 10.000 mAh kosten etwa 30 Euro. Handwärmekissen mit chemischer Reaktion kosten unter 5 Euro, ebenso Taschenwärmer mit Benzin oder Kohlestab. .

Kalte Hände müssen nicht sein. Wer sich nicht gleich die Finger verbrennen will, muss auch nicht zu Kohlestab oder Benzinbrenner greifen. Chemische Wärmekissen und elektrische Handwärmer sind günstige, einfache und saubere Wärmequellen für unterwegs.

Wer ohnehin schon eine Powerbank nutzt, sollte diese einfach gegen eine Variante mit integrierter Heizung tauschen. Doch selbst ohne diese Extrafunktion ist die Akku-Variante unsere Kaufempfehlung. Unser Fazit lautet: günstig, klein, praktisch und wirkungsvoll. Unser Favorit der getesteten Modelle ist ein Doppelpack aus zwei nicht magnetischen Handwärmern mit Powerbank-Funktion und je 5000 mAh für knapp über 30 Euro. Neben dem gelungenen Formfaktor sprechen der moderne USB-C-Port, das schicke Status-Display und die hohe und gleichmäßige Wärmeentwicklung für das Modell.

Die Gel-Wärmekissen sind noch schneller auf Temperatur, halten diese aber deutlich kürzer als alle anderen Varianten. Dafür überzeugt der günstige Preis. Wer längere Zeiträume überbrücken will, benötigt dann eben mehrere Kissen. Wer viele Kissen hat, kann diese dann aber auch mit Freunden und Familie teilen. Ebenfalls praktisch und empfehlenswert.

Taschenöfen mit Kohlestab oder Benzinbrenner sind aus unserer Sicht primär etwas für Nostalgiker oder Survival-Fans. Zum einen sind da der unangenehme Geruch und das mäßig komfortable Handling und zum anderen sind Brenneinheit oder Kohlestäbchen nicht an jeder Ecke erhältlich. Anders als Stromanschluss oder heißes Wasser.

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