Mit einem perfekten Fallrückzieher das Tor des Monats erzielen, im Formel-1-Rennwagen den Grand Prix von Monaco gewinnen oder mit Zauberkraft und Schwert einen Drachen besiegen: PC-Spiele faszinieren auf unterschiedliche Weise. Doch damit tatsächlich das Gefühl aufkommt, direkt auf dem Fußballplatz, der Rennstrecke oder der mittelalterlichen Burg zu sein, sollte der Gaming-PC genug Rechenleistung mitbringen. Sparen können man dabei mit Einsteigermodellen.
Hier gibt es eine große Auswahl, denn viele Hersteller bieten Gaming-PCs für Einsteiger an, darunter zahlreiche bei Spielern bekannte und beliebte Marken wie Acer, Asus, HP, Lenovo, Medion und MSI.
Was ist ein Gaming-PC?
Ein Gaming-PC ist ein komplett ausgestatteter Rechner, der für 3D-Leistung optimiert ist. Eingebaut sind dort in erster Linie Komponenten mit hoher Rechenkraft, denn das Darstellen der Spielewelt, die Berechnung der Spielaktionen sowie das Laden und Speichern von Spielständen stellen hohe Ansprüche an Grafikkarte, Prozessor und SSD.
Der große Vorteil eines Gaming-PCs: Weil Spiele eine so hohe Leistung fordern, bietet selbst ein Einsteiger-Modell mehr als genug Rechenkraft für alle anderen Anwendungen - vom Internet-Surfen über das Schreiben von Texten und Erstellen von Tabellen und Präsentationen bis hin zum Abspielen von Filmen in hoher Auflösung oder dem Bearbeiten von Fotos.
Was muss ein guter Gaming-PC für Einsteiger leisten?
Grundsätzlich laufen die meisten Spiele auf jedem PC: Doch für den optimalen Spielespaß muss das Spielgeschehen flüssig ablaufen und gut aussehen. Vor allem die Auflösung auf dem Monitor und die Qualität der Grafikeffekte im Spiel bestimmen daher, wie leistungsfähig der Gaming-PC sein sollte – je höher die Auflösung und die Grafikqualität, desto mehr muss der PC rechnen. Je nach Spiel sollte er 30 bis 60 Bilder pro Sekunde berechnen und darstellen können, damit der Spieler den Ablauf als verzögerungsfrei wahrnimmt.
Die Auflösung gibt an, wie viele einzelne Bildpunkte auf dem Monitor zu sehen sind. Aus diesen Pixeln setzt sich alles zusammen, was man im Spiel erkennt – die Figuren, die Gebäude, die Landschaft. Je höher die Auflösung, desto mehr Pixel zeigt das Spiel: Dementsprechend sehen Spiele in hoher Auflösung detaillierter aus, Einzelheiten sind besser erkennbar, Figuren und Landschaften wirken lebensechter.
Außerdem lässt sich in jedem Spiel die Qualität der Grafikeffekte einstellen: Das bestimmt zum Beispiel, wie realistisch Feuer, Schatten oder Spiegelungen im Spiel erscheinen.
Durch die Auswahl von Auflösung und Grafikqualität kann man in jedem Spiel die gewünschte Balance aus flüssigem Spieleablauf und realitätsnaher Darstellung bestimmen. Priorität sollte dabei die verzögerungsfreie Darstellung haben, denn in den meisten Fällen ist sie für ein optimales Spieleerlebnis wichtiger als das perfekte Aussehen der Spielewelt. Wer mehr Rechenleistung möchte, der kann die Grafikqualität reduzieren oder eine niedrigere Bildschirmauflösung auswählen.
Es hängt vom konkreten Spiel ab, ob man bei den Einstellungen eine möglichst hohe Bildrate oder eine besonders schöne Optik auswählen sollten: Die meisten Simulations-Spiele zum Beispiel gewinnen eher durch die schöne Spielewelt, erfordern aber keine schnellen Reaktionen des Spielers. Umgekehrt sollte bei Multiplayer-Games der Fokus auf einer hohen Bildrate, weniger auf den Grafikeffekten liegen.
Je aktueller ein Spiel, desto mehr Rechenleistung beansprucht es üblicherweise vom PC: Denn die Entwickler wollen, dass ihre Spiele immer mehr der Realität ähneln und setzen deshalb zum Beispiel auf größere und detailliertere Landschaften sowie aufwändige Licht- und Schatteneffekte.
Was kostet ein guter Gaming-PC für Einsteiger?
Ein Gaming-PC für Einsteiger sollte Spielen in der Full-HD-Auflösung mit 1920 x 1080 Bildpunkten problemlos möglich machen. Diese Auflösung zeigen die meisten PC-Monitore mit einer Bilddiagonale von 24 oder 27 Zoll. Abhängig vom Spiel sollte die 3D-Leistung des Rechners zudem für mittlere bis sehr hohe Grafikeinstellungen genügen.
Wie schnell und schön ein Gaming-PC Spiele darstellt, hängt hauptsächlich von der Grafikkarte – auch als GPU (Graphics Processing Unit) bezeichnet - und dem Prozessor ab, CPU (Central Processing Unit) genannt. Weil die beiden Komponenten bei ihren Berechnungen stark voneinander abhängen, sollten im optimalen Gaming-PC beide aus der gleichen Leistungsklasse kommen, damit eine schnelle GPU nicht auf eine langsame CPU warten muss oder umgekehrt. Einen guten Überblick bietet unsere Bestenliste Grafikkarten, in der Bilderstrecke zeigen wir alle aktuell getesteten GPUs im Vergleich.
KFA2 RTX 3080 Ti - Benchmarks
KFA2 RTX 3080 Ti - Benchmarkergebnisse
Gaming-PCs für Einsteiger mit einer spieltauglichen Grafikkarte wie der AMD Radeon RX6500 kosten ab rund 700 Euro. Die Karte besitzt einen 4 GB großen eigenen Arbeitsspeicher. Mit dieser Ausstattung laufen die meisten Spiele in Full-HD-Auflösung, mindestens bei mittleren Einstellungen für die Grafikqualität.
Je mehr Speicher die Grafikkarte mitbringt, desto höher lässt sich die Qualität der Grafikeffekte einstellen: Denn die GPU rechnet besonders schnell, wenn sie alle Daten direkt in ihrem Speicher findet und dafür nicht auf den Arbeitsspeicher (RAM) des PC-Systems zurückgreifen muss. Da mehr Grafikeffekte umfangreichere Berechnungen erfordern, ist für hohe oder noch bessere Qualität ein Gaming-PC mit einer Karte mit 8 GB Speicher empfehlenswert, wie zum Beispiel die AMD Radeon RX 6600 oder die Nvidia Geforce RTX 3050. Entsprechende Komplett-Systeme kosten rund 900 Euro.
Diese Karten sind bereit für Raytracing. Denn sie besitzen spezielle Hardwareeinheiten für diese neue Effekt-Technik. Beim Raytracing berechnet die Grafikkarte in Echtzeit Lichtbrechungen, Schatten und Reflexionen im Spiel, wodurch diese Effekte sehr realistisch wirken. Wie gut das aussehen kann, zeigen wir im Artikel Minecraft RTX: So gut läuft es mit günstigen RTX-Karten und diesem Vergleich. Links ist Raytracing an, rechts ist es abgeschaltet.
Der Prozessor unterstützt die Grafikkarte bei der Darstellung des Spiels. Er wertet unter anderem Aktionen des Spielers aus und berechnet das Vorgehen der Gegner. Je mehr Kerne die CPU besitzt, desto mehr Berechnungen kann sie gleichzeitig ausführen. Deshalb empfiehlt sich für einen Gaming-PC für Einsteiger ein Prozessor mit mindestens vier, besser mit sechs Kernen. Allerdings hängt es vom Spiel ab, wie viele Kerne tatsächlich zum Einsatz kommen.
Neben Grafikkarte und Prozessor sollte man bei einem Gaming-PC auf die Größe des Arbeitsspeichers des Systems achten: Hier gelten 16 GB als empfohlene Ausstattung. Diese Größe ist sinnvoll, weil auch andere Programme wie zum Beispiel Software für die Bearbeitung von Fotos und Videos davon profitieren.
Um Daten zu speichern, sollte der Gaming-PC eine SSD nutzen. Der schnelle Flash-Speicher sorgt dafür, dass das Spiel rasch startet und innerhalb des Spiels neue Abschnitte (Level) ohne Verzögerung geladen werden. Vorzugsweise sollte man auf eine schnelle M.2-NVMe setzen. Sie sind deutlich schneller als SATA-SSDs und etwa gleich teuer. Mehr dazu in der Bestenliste NVMe-SSDs.
In vielen Gaming-PCs für Einsteiger findet sich eine SSD mit rund 240 GB sowie eine deutlich größere Festplatte mit 1 Terabyte Kapazität. So lassen sich zum Beispiel Windows und die Spiele auf der schnellen SSD installieren, während andere Programme und Dateien, bei denen die Ladegeschwindigkeit weniger wichtig ist, ihren Platz auf der Festplatte finden. Möchte man jede Software auf einer SSD installieren und komplett auf eine langsamere Festplatte verzichten, sollte das Laufwerk mindestens 500 GB groß sein.
Als Betriebssystem läuft auf den meisten Gaming-PCs für Einsteiger das aktuelle Windows 11. Aber selbst wenn Windows 10 installiert ist, ein Upgrade ist kostenlos. Der PC bietet sie zum Download an und installiert Windows 11, wobei alle installierten Programme und Dateien erhalten bleiben.
Spartipp: Einige Komplett-Systeme verzichten auf ein vorinstalliertes Windows und sind deswegen günstiger. In diesem Fall kann es sich lohnen, eine Windows-Lizenz extra zu kaufen, wenn der Gesamtpreis von PC und Windows niedriger ist als das gleiche Komplett-System mit einem vorinstallieren Windows.
Was unterscheidet einen Gaming-PC von einem Gaming-Notebook und einer Spiele-Konsole?
Spielen lässt sich mit PC, Notebook und Konsole gleichermaßen gut: Viele Spiele sind für alle Geräte verfügbar. Gaming-PCs sind dabei bei ähnlicher Ausstattung überwiegend etwas günstiger als Gaming-Notebooks. Wenn es um Zukunftssicherheit und Flexibilität geht, hat ein Gaming-PC aber deutliche Vorteile: Denn ein PC-System lässt sich ohne größeren Aufwand aufrüsten und mit besseren Komponenten ausstatten. Damit kann man die Rechenleistung problemlos erhöhen, um zum Beispiel neue Spiele mit aufwändigeren Grafikeffekten zu nutzen und müssen kein Geld für ein neues Komplettsystem ausgeben.
Außerdem lässt sich ein Gaming-PC sehr flexibel einsetzen und anders als eine Konsole auch für Arbeit, Schule und Studium nutzen.
Gaming-PC als Komplett-System kaufen oder selbst zusammenbauen?
Wenn seinen Gaming-PC als fertig zusammengestelltes System von einem Hersteller kauft, hat auf den ersten Blick kaum Einfluss darauf, welche Komponenten im Rechner stecken. Die individuelle Auswahl jeder einzelnen Rechnerkomponente gilt als wichtiges Argument dafür, sich einen Gaming-PC selbst zusammenzustellen.
Allerdings gibt es eine sehr große Auswahl an Komplett-Systemen auch bei Gaming-PCs für Einsteiger: So kann man sich gezielt für einen fertigen Rechner entscheiden, der eine Grafikkarte oder einen Prozessor enthält, der zu Ihren Leistungsansprüchen und Ihrem Budget passt. Gleiches gilt für die Größe von Arbeitsspeicher und SSD beziehungsweise Festplatte. Und natürlich muss man sich bei einem Komplett-PC nicht um den Einbau der Komponenten kümmern.
Außerdem bekommt man eine Herstellergarantie - üblicherweise zwei Jahre, bei einigen Herstellern sogar drei Jahre -, die Schadensfälle für das gesamte System abdeckt. Bei Problemen mit einzelnen Komponenten im Rechner hat man zusätzlich den Vorteil, dass es einen einzigen Ansprechpartner gibt, nämlich den PC-Hersteller.
Fazit
Wären die Preise für Grafikkarten nicht so hoch, kann man jedem Gamer nur zum PC raten. Andererseits bekommt man inzwischen eine neue GPU sogar besser als eine Playstation 5 - insofern hält sich das die Waage. Fakt ist, dass ein PC modernen Konsolen in nichts nachsteht, sogar ehemals exklusive Titel finden ihren Weg auf den PC. Und, nicht zu vernachlässigen, PC-Spiele bekommt man deutlich günstiger. Dazu zahlt man nichts für den Zugriff auf Multiplayer-Modi und kann den Rechner fast schon unbegrenzt einsetzen.
Der Ratgeber ist Teil unserer Themenwelt Gaming. Dort zeigen wir regelmäßig, bei welchen Komponenten sich das Upgrade lohnt, liefern eine Bestenliste der Top-10-Grafikkarten oder erklären, welche Bildschirme zum Zocken taugen.