Funkgeräte für Sport und Freizeit: Diese Geräte gibt es

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Funkgeräte ermöglichen eine Kommunikation ohne Mobilfunknetz und ohne zusätzliche Kosten. TechStage zeigt, worauf es beim Kauf ankommt und welche Geräte geeignet sind.

Beim Biken, Motorradfahren, Paragliding, Geocaching oder der Fahrt mit dem Wohnmobil sind Funkgeräte eine sinnvolle Alternative zum Handy. Zwar gibt es mit den Outdoor-Smartphones (Vergleichstest) auch Telefone für die Nutzung unter schwierigen Bedingungen, doch sie verursachen im Ausland Kosten und sie funktionieren nur dort, wo das Funknetz verfügbar ist.

In diesem Ratgeber widmen wir uns deshalb lizenzfreien Handfunkgeräten für Jedermann. Damit diese zueinander kompatibel sind, müssen sie den gleichen Standard nutzen.

Wer sich ein Walkie-Talkie anschaffen möchte, sollte sich zumindest grundlegend mit der Materie beschäftigen. Ansonsten drohen im schlimmsten Fall empfindliche Strafen. Funkgeräte sehen sich zwar auf den ersten Blick sehr ähnlich, doch es gibt signifikante Unterschiede. So sind nicht alle frei erhältlichen Geräte auch tatsächlich überall legal nutzbar. Und wie so oft gilt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.

Amateurfunk-Frequenzen sind in Deutschland all denjenigen vorbehalten, die eine Amateurfunkprüfung abgelegt und eine entsprechende Lizenz erworben haben. Wer sich nicht daran hält und erwischt wird, der muss mit hohen Geldstrafen rechnen. In der Anschaffung kosten entsprechende Geräte zwar ähnlich teuer wie frei nutzbare Walkie-Talkies, bei unerlaubter Nutzung werden sie aber schnell richtig teuer. Dieser Bereich ist somit für die gelegentliche Nutzung uninteressant.

Das für den Test bestellte 30-Euro-Walkie-Talkie der Marke Baofeng hat sich als ein solches Gerät herausgestellt. Das Problem: Auf den ersten Blick ist es nicht klar als Amatueurfunkgerät erkennbar, die Nutzung ohne Lizenz aber illegal. Unser Testgerät ist deshalb mittlerweile auf dem Rückweg zum Verkäufer.

Der sogenannte Jedermanns-Funk umfasst gleich mehrere Funkstandards, die in Deutschland ohne Lizenz und Prüfung frei genutzt werden dürfen. Hierzu zählen der CB-Funk (Citizen Band Radio), PMR446 (Private Mobile Radio), Freenet und SRD (Short Range Device), welches auch als LPD (Low Power Device) bezeichnet wird. DMR446 mit bis zu 16 digitalen Kanälen ist eine Weiterentwicklung vom analogen PMR446 mit 8 Kanälen. Da es hierzu allerdings wenige Funkgeräte gibt, gehen wir nicht weiter darauf ein. Wer mehr zu den genutzten Frequenzen der Standards wissen will, bekommt auf www.funkfrequenzen01.de eine Übersicht.

CB-Funkgeräte sind seit Jahren bei Fernfahrern beliebt und weltweit zugelassen. Allerdings gibt es einige länderspezifische Unterschiede. Die Sendeleistung ist mit bis zu 4 Watt vergleichsweise hoch. Die maximale Funkdistanz ist allerdings extrem stark von der Länge der Antenne abhängig. Mit langen Modellen für die Montage auf dem Dach oder Kraftfahrzeug sind Reichweiten von 10 km und weit mehr möglich. Handgeräte sind da deutlich schwächer und schaffen trotz eines höheren Preises weniger Reichweite als die Varianten mit PMR446 oder LPD. Für unseren Ratgeber sind die CB-Handfunkgeräte somit uninteressant.

PMR446 ist weit verbreitet und beinahe europaweit zugelassen. Wo PMR446 erlaubt ist, zeigt eine ausführliche Liste auf der Seite DPMR-Association . Die Sendeleistung ist auf 0,5 Watt begrenzt. Neben den niedrigen Preisen und der kompakten Bauform der Handgeräte spricht auch das einfache Handling für diesen Standard. Die Reichweite liegt in leicht bebauten oder bewaldeten Gebieten bei maximal 2 bis 3 km. Gerade in Städten ist sie häufig deutlich kürzer. Auf freier Fläche mit Sichtverbindung sind 5 km und mehr möglich. PMR446-Funkgeräte sind somit sehr gut für die private Nutzung geeignet.

Die Freenet-Geräte sind ebenfalls kompakt und schaffen auch Reichweiten von bis zu 5 km. Das Problem bei Freenet ist die Tatsache, dass die Funkanwendung nur in Deutschland zulässig ist. Und selbst dort gibt es Ausnahmen. So darf die maximale Sendeleistung in Grenznähe (10 km) zu Belgien und Polen beispielsweise lediglich 0,5 Watt betragen. Üblicherweise wäre auch 1 Watt erlaubt. Aus unserer Sicht lohnt sich die Anschaffung deutlich weniger als die von PMR446- oder LMR-Walkie-Talkies, weshalb wir nicht weiter darauf eingehen.

SRD- und LMR-Funkanwendungen sind in Deutschland, Österreich und den Niederlanden erlaubt. Die sehr kompakten Geräte haben ähnliche Reichweiten wie PMR446-Funker. Die maximale Sendeleistung ist auf 10 mW begrenzt. Die 69 Frequenzen gehen von 433,075 bis 434,775 MHz. Dieser Bereich wird auch von anderen Geräten wie kabellosen Wetterstationen, Funkkopfhörern oder medizinischen Geräten verwendet, was zu Störungen und eingeschränktem Empfang führt. Die Geräte sind für Privatanwender trotz der kleineren Modellauswahl ähnlich interessant wie die PMR446-Modelle.

Die klassischen Handgeräte verfügen über eine Auto-Scan-Funktion, einen Lautstärkeregler, einen Kanal-Umschalter und einen Sprechknopf.

Gerade Nachts ist eine Hintergrundbeleuchtung für das Display sinnvoll. Diese ist beispielsweise im Simvalley-Funkgerät vorhanden. Das Testgerät wurde uns von Pearl zur Verfügung gestellt. Die integrierte Scanfunktion hilft, andere Funkgeräte in Reichweite zu finden.

Darüber hinaus ist häufig ein Anschluss für ein Headset verbaut. Um dieses auch ohne den Sprechknopf nutzen zu können, muss das Funkgerät über eine VOX-Funktion verfügen. Wer diese Freisprechfunktion nutzen will, sollte gleich ein Set mit entsprechendem Headset kaufen. Zwar arbeiten viele Walkie-Talkies mit klassischer 3,5-mm-Klinkebuchse, häufig kommen aber auch Doppelstecker oder 2,5-mm-Stecker zum Einsatz.

Die Zweitkanalmonitorfunktion signalisiert Funkaktivitäten auf einem voreingestellten, zweiten Kanal. Unter Roger-Piep versteht man einen Bestätigungston, der vom Funkgerät ausgesendet wird, sobald die Sendetaste losgelassen wird. So weiß der Gesprächspartner, wann er sprechen soll. Die Ruftonfunktion bedeutet, dass per Tastendruck ein Ton oder eine Melodie an andere Geräte (auf dem gleichen Kanal) gesendet wird. Bei einigen wenigen Walkie-Talkies ist zusätzlich zum Rufton ein Vibrationsalarm vorhanden.

Für Eltern ist die Raumüberwachungs- oder Babyfonfunktion interessant. Diese ermöglicht, dass das Funkgerät Geräusche erkennt (mit einstellbarer Empfindlichkeit) und sie überträgt, ohne dass die Sprechtaste gedrückt werden muss. Letztlich ist sie mit der VOX-Funktion vergleichbar. Die Raumüberwachung klappt erfahrungsgemäß am besten mit einem externen Mikrofon. Die Übertragungsqualität kann zwar nicht mit klassischen Babyfonen mithalten, dafür ist die Reichweite deutlich größer.

Ob die Funkgeräte mit einem Akku oder Batterien besser geeignet sind, hängt vom Nutzungsverhalten ab. Akkus sind zwar mittelfristig günstiger, allerdings sind sie nur dann sinnvoll, wenn man regelmäßig eine Möglichkeit zum Aufladen hat. Wer sein Walkie-Talkie auf mehrtägigen Touren nutzen will, sollte sich überlegen, ob Standard-Batterien sinnvoller sind oder ob auch ein zweiter Akku ausreichend wäre.

Zur Nutzung im Freien ist zudem eine Wasserdichtigkeit ab IPX3 sinnvoll. Zumindest leichte Feuchtigkeit und Regen sollten den Geräten nichts anhaben.

Bei speziellen Funkgeräten für Kinder kommt üblicherweise ebenfalls eine der oben genannten Standards zum Einsatz, leider ist das aber nicht bei allen Geräten der Fall.

Das Kids-Walkie-Talkie von VTech ist so eine Mogelpackung. Es sieht im bunten Gehäuse hübsch aus und hat sogar eine Stimmenverzerrung an Bord. Die Kinder können sich grafische Symbole auf das Display des Gesprächspartners zuschicken und Spiele miteinander spielen. Im Praxistest fällt das Gerät allerdings komplett durch. Zwar klappt das Versenden und Empfangen der lustigen Icons, allerdings nur bis zur maximalen Reichweite von 200 Metern auf freiem Feld. In Innenräumen liegt die Reichweite deutlich darunter. Während des Tests ist der Gesprächspartner bereits zwei Räume weiter nicht mehr klar zu verstehen. Die Übertragungsqualität ist zudem derart schlecht, dass man spätestens mit eingeschalteter Stimmenverzerrung gar nichts mehr versteht. Die Spiele sind so langweilig, dass selbst kleine Kinder nach wenigen Minuten den Reiz daran verlieren. Für einen stolzen Preis von 40 Euro pro Doppelpack ist das äußerst enttäuschend.

Wären die Geräte gegen Sturz- oder Wasserschäden abgesichert und hätten eine vernünftige Reichweite, würde sich ein Mehrpreis wenigstens lohnen. So sagen wir aber: Finger weg! Auch für Kids sind günstige PMR446-Funker deutlich besser geeignet. Die günstigen PMR-Funker haben eine ordentliche Reichweite und eine vernünftige Übertragungsqualität. Das haben die im Test genutzten Modelle von Audioline, Motorola und Simvalley gezeigt. Innerorts schaffen die günstigen Einsteiger-Walkie-Talkies im Test 1 bis 2 km Reichweite. Da die Geräte alle PMR446 nutzen, sind sie zueinander kompatibel.

Anbei die beliebtesten Funkgeräte (PMR & LMR). Wer sich die Funkgeräte lieber nach dem Preis ordnen oder zusätzliche Filter setzen will, kann dies direkt im Preisvergleich tun.

Lizenzfreie Handfunkgeräte für Hobby und Freizeit sollten den PMR446 oder LMR-Standard unterstützen. Von sehr günstigen Noname-Geräten raten wir ab. Das Risiko hoher Geldstrafen durch Nutzung falscher Frequenzen ist einfach zu hoch. Auch Kinderfunkgeräte können wir nciht empfehlen. Die geringe Reichweite verdirbt selbst Kindern schnell die Freude.

Grundsätzlich gilt: Übertragungsqualität und Reichweite sind extrem stark von der Umgebung abhängig. Die tatsächliche Reichweite hat mit den Herstellerangaben meist nur wenig gemein. Die von uns getesteten Geräte mit PMR sind ab circa 30 Euro pro Paar verfügbar.

Wer lieber beim Handy bleibt, sollte sich den Ratgeber Outdoors-Smartphones ansehen. Konkrete Modelle und deren Features zeigen wir im Vergleichstest zu zwölf Outdoor-Smartphones.

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