Funk-Rückfahrkameras mit Akku & Solar: Einparkhilfe für Auto einfach nachrüsten

Garmin BC40 mit Garmin Drive Smart 65

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Eine kabellose Rückfahrkamera ist eine günstige Einparkhilfe zum Nachrüsten für ältere Autos oder Wohnmobile. TechStage zeigt Varianten mit Akku und Solarzellen, die besonders einfach nachzurüsten sind.

Bei den meisten neuen Fahrzeugen gehört die Rückfahrkamera zur Standardausstattung. Doch wer auf die Einparkhilfe beim älteren Auto nicht verzichten will, muss diese teuer nachrüsten. Bei Herstellern wie Audi, BMW oder Mercedes-Benz ist das kostspielig – doch es geht auch günstiger und einfacher.

Bei kabellosen Rückfahrkameras mit Funkverbindung ist es nicht nötig, Kabel durch den Innenraum des Fahrzeugs zu verlegen. Bereits ab 70 Euro gibt es Sets bestehend aus Rückfahrkamera für den Kennzeichenhalter sowie einem Monitor für den Innenraum. Die Übertragung des Bildes erfolgt per Funk.

Eine solche kabellose Funk-Rückfahrkamera ist nicht nur für Pkw interessant. Hilfreich ist das insbesondere bei großen Fahrzeugen, wie einem Wohnmobil oder Transporter, bei dem die Sicht nach hinten sehr eingeschränkt ist und das Verlegen von Kabeln durch den Innenraum nahezu unmöglich erscheint.

Für die Stromversorgung gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man zapft die Batterie über die Rücklichter des Fahrzeugs per Kabel an oder man nutzt eine komplett kabellose Rückfahrkamera mit Akku, Batterie oder Solarpanel. Letztere Möglichkeit ist klar zu empfehlen, da es nicht nötig ist, an der Elektrik des Auto herumzuhantieren und im schlimmsten Fall Löcher in die Karosserie oder Stoßfänger bohren zu müssen.

Diese Ratgeber aus der Themenwelt Auto zeigt Komplettsysteme bestehend aus Kamera und Display zum einfachen Nachrüsten mit eigener Stromquelle. Varianten, die mit den Rücklichtern verbunden werden können, zeigt der Ratgeber: Funk-Rückfahrkamera im Auto nachrüsten.

Die Übermittlung der Bilder von der Rückfahrkamera an den Monitor per Funk hat den Charme, dass man keine Kabel vom Kofferraum durch den gesamten Innenraum verlegen muss. Damit eignet sich die Wireless-Rückfahrkamera auch ideal für Anhänger, ein Wohnmobil oder Kleintransporter, wie den Fiat Ducato, Citroën Jumper oder Peugeot Boxer.

Gerade bei großen Fahrzeugen ist eine ausreichend große Funkreichweite wichtig, damit das Rückfahrkamerasystem das Bild ohne Störungen in den Innenraum überträgt. Die Reichweite der hier vorgestellten Modellen liegt etwa zwischen 10 und 30 Metern. Üblich ist eine digitale Übertagungsfrequenz von 2,4 GHz. In jedem Fall sollte die Einparkhilfe über ein ECE-Prüfzeichen verfügen, damit das Auto die Straßenzulassung nach dem Einbau behält.

Kommen wir zur Stromversorgung. Eine Rückfahrkamera mit eingebautem Akku oder einem Fach für Batterien hat einen großen Vorteil: Es ist nicht nötig, diese mit den Rücklichtern des Autos zu verkabeln. Der Nachteil: Man muss den Akku gelegentlich aufladen oder die Batterien austauschen. Es gibt hier zwar Modelle, die mit Solarzellen den Akku aufladen. Das klappt aber nur, wenn das Auto ausreichend lang im Freien steht und dort genügend Sonnenlicht abbekommt. Das ist bei einem Tiefgaragenstellplatz keine Option. Die Variante mit Akku empfiehlt sich für jeden, der wenig Kenntnisse über die Verkabelung der Rücklichter besitzt und keine Werkstatt aufsuchen möchte.

Bei Rückfahrkameras ohne Akku müssen sich Fahrer keine Sorgen machen, ob der auch geladen ist. Dieser springt in der Regel automatisch an, sobald man den Rückwärtsgang einlegt. Allerdings ist die Montage deutlich komplizierter. Für die Stromversorgung muss man dazu die Rücklichter anzapfen. Je nach Automodell kann das bedeuten, dass ein Loch gebohrt werden muss, um die Kabel in den Kofferraum zu führen. Das sollte man am besten einer Fachwerkstatt überlassen.

Ein wichtiges Kriterium bei einer Rückfahrkamera ist der Schichtwinkel. Dieser sollten von 100 bis 170 Grad reichen. Je größer der Winkel, desto mehr deckt das Bild ab. Die Auflösung spielt keine so große Rolle wie bei einer herkömmlichen Kamera oder Dashcam. Auflösungen von 720p oder darunter sind üblich. Full-HD-Auflösung ist hingegen kaum zu finden.

Wichtiger ist die Nachtsicht bei Dunkelheit. LED-Rückfahrkameras bietet dazu eine Beleuchtung nach hinten. Sehr hilfreich ist auch eine Distanzanzeige mit Hilfslinien. Damit kann der Fahrer besser einschätzen, wie viel Platz hinter dem Fahrzeug bleibt.

Am gängigsten sind Varianten zur Befestigung am hinteren Nummernschild. Hier ist die Positionierung der Linse auch am sinnvollsten. Eine passende Kennzeichenhalterung inklusive Befestigungsmöglichkeit für die Autokamera selbst gehört bei einigen Herstellern zum Lieferumfang. Nützlich ist es, wenn die Kamera vertikal verstellt werden kann.

Damit die Kamera bei starkem Regen nicht kaputtgeht, sollte sie wasserdicht sein. Wie gut der Schutz ist, zeigt die IP-Zertifizierung (Ingress Protection). Die erste Ziffer steht für den Schutz vor Fremdkörpern, etwa Staub oder Schmutz. Eine 6 an erster Stelle bedeutet staubdicht. Die zweite Zahl gibt den Schutz vor eindringendem Wasser an. Eine 5 bedeutet Schutz vor Strahlwasser, eine 7 steht für Schutz gegen zeitweises Untertauchen, eine 8 Schutz für dauerhaftes Untertauchen. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt sich ein Modell mit mindestens IP65, besser noch IP67 oder IP68. Mehr über die einzelnen Schutzarten erklären wir in der Bestenliste Top 10: Wasserdichte Smartphones mit IP-Zertifizierung.

Weitverbreitet sind Modelle mit einem eigenen Bildschirm. Dieses befestigt man wie ein Navi mit einem Saugnapf an der Windschutzscheibe. Die Stromversorgung der Anzeige erfolgt über den 12-Volt-Steckplatz (Zigarettenanzünder) im Auto. Empfehlenswert sind hier Monitore mit einer Diagonale von mindestens 4 Zoll. Es gibt mit der Garmin BC40 (Testbericht) auch eine Lösung ohne Monitor. Für die Anzeige dient ein kompatibles Navigationsgerät des Herstellers. Alternativ gibt es Modelle, die mit einem Moniceiver (Autoradio mit Touchscreen) verbunden werden können, um dort das Bild anzuzeigen.

Die einfachste Lösung zum Nachrüsten ist in unseren Augen ein System mit Display und einer Funk-Rückfahrkamera mit Akku oder Batterie. Vor dem ersten Einsatz sollte man die Kamera vollständig aufladen, was mehrere Stunden dauert. Schwieriger wird es, wenn der Akku leer ist. Denn die meisten Modelle haben keinen herausnehmbaren Akku. Wer nicht die gesamte Halterung samt Kennzeichen abschrauben will, kann hier etwa eine Powerbank nutzen. Passende Produkte zeigen wir im Ratgeber: Die beste Powerbank für Laptop & Smartphone: Unterwegs genug Strom ab 23 Euro.

Das Angebot an Funk-Rückfahrkameras mit Akku oder Batteriebetrieb ist überschaubar. Die Preise reichen von 90 Euro bis knapp über 200 Euro. Am häufigsten finden sich Varianten mit Solarzellen, etwa die Auto-Vox Solar, die solarbetriebene Rückfahrkamera AEG RV 4.3 sowie die Solar-Funk-Rückfahrkamera von Lescars mit 5-Zoll-Display. Einen etwas anderen Weg geht die Garmin BC40 (Testbericht). Zur Stromversorgung kommen hier zwei AA-Batterien zum Einsatz.

Mit einem Preis von aktuell 89 Euro ist das AEG Solar-Rückfahrkamera-System RV4.3 (Testbericht) derzeit die günstigste Option mit eigener Stromversorgung. In die Kamera integriert sind ein Akku mit 2600 mAh sowie zwei Solar-Panels. Diese laden den Akku auf, wenn das Auto im Sonnenlicht steht. Der erste Ladevorgang dauert etwa 7 Stunden. Leider ist der Akku nicht herausnehmbar. Gegen Regen ist das Gerät nach IP65 geschützt.

Montage und Einrichtung sind einfach, die Kopplung mit dem 4,3-Zoll-Display klappt auf Anhieb. Dieser wirkt allerdings wenig hochwertig, die Bildqualität mit einer Auflösung von 640 × 480 Pixel ist zudem nicht berauschend. Für den Einsatz als Parkhilfe reicht das aber. Die Hilfslinien am Bildschirm sind nicht verstellbar, dafür kann man den Winkel der Kamera am Heck anpassen. Baugleich mit dem Modell von AEG sind zudem die Solar-Rückfahrkameras von Lescar (PX2486-944) und Prouser.

Die Solar-Funk-Rückfahrkamera (Testbericht) mit 5-Zoll-Display von Lescars (ZX8145-944) verfügt über einen eigenen Akku und Solarzellen. Bei Amazon kostet sie derzeit 200 Euro. Nach dem ersten Aufladen per Micro-USB-Anschluss sollte man diese einschalten, bevor man sie am Heck des Fahrzeugs montiert. Denn auch hier ist der Akku nicht herausnehmbar und der Power-Button nur schwer zugänglich. Gegen Regen ist die Kamera nach IP68 geschützt.

Der mitgelieferte Monitor fürs Cockpit misst 5 Zoll in der Diagonale und nutzt den 12-Volt-Anschluss im Auto als Stromquelle. Die Funkübertragung erfolgt mit 2,4 GHz. Die Einrichtung ist sehr einfach und klappt auf Anhieb. Der Aufnahmewinkel beträgt ebenfalls 110 Grad. Die Hilfslinien sind verstellbar. Insgesamt ist die Bildqualität etwas besser als beim Modell von AEG. Das Display zeigt das Bild der Rückfahrkamera mit einer Auflösung von 480 × 272 Pixeln sowie Hilfslinien an.

Die Garmin BC 40 (Testbericht) montiert man am hinteren Nummernschild. Eine entsprechende Halterung dafür gehört zum Lieferumfang. Für Wohnmobile gibt es zudem eine spezielle Ausführung der Garmin BC40 mit einer Halterung für den Fahrrad-Gepäckträger. Die Rückfahrkamera kostet 145 Euro bei Saturn, Mediamarkt und Galaxus. Statt eines Akkus kommen zwei AA-Batterien zum Einsatz. Laut Garmin sollen diese bei durchschnittlicher Nutzung drei Monate halten. Das Gehäuse ist nach IPX7 wasserdicht. Der Blickwinkel beträgt 150 Grad, die Auflösung bietet maximal 1280 × 720 Pixeln.

Anders als bei den anderen Funk-Rückfahrkameras gibt es keinen Monitor. Die Garmin BC 40 funktioniert nur im Zusammenspiel mit einem Navigationsgerät von Garmin. Dazu gehören Drivesmart 51/55/61/65, Driveassist 51, Driveluxe 51, Camper 770/780 und Dezl 580. Wer bereits eines der oben genannten Navis von Garmin hat oder sich eins zulegen möchte, für den ist die Garmin BC 40 eine geeignete Wahl. Im Test überzeugte uns das Modell am meisten. Kombiniert mit einem neuen Navi als Bildschirm verdoppelt sich der Preis dann aber.

Nach der Befestigung am Nummernschild aktiviert man das Navigationssystem von Garmin. Dieses sollte jetzt automatisch das Gerät finden – über eine Eingabe bestätigt man die Verbindung mit dem Gerät. Das Kamerabild blendet der Nutzer über ein kleines Icon auf dem Touchscreen des Garmin-Navis ein. Eine Aktivierung per Spracheingabe ist ebenfalls möglich.

Wer ein Autoradio mit Touch-Display im Auto nutzt – auch Moniceiver (Ratgeber) genannt, bekommt für 70 Euro die Funk-Rückfahrkamera mit Nummernschildhalter von Lescars. Einen separaten Bildschirm gibt es nicht. Hier muss der Funkempfänger mit dem Videoeingang am Moniceiver (Ratgeber) verbunden werden.

Eine andere Variante ist eine Set bestehend aus Autoradios mit Monitor und Rückfahrkamera. Die Pearl-Marke Creasono bietet sowohl 1-DIN als auch 2-DIN-Radios an. Die Bildübertragung erfolgt hier über Funk, die Stromversorgung über die Anschlüsse bei den Rücklichtern. Hier sollte man eine Autowerkstatt für die Monate hinzuziehen, wenn man keine guten Kfz-Kenntnisse hat.

Eine andere Möglichkeit ist eine Dashcam für die Heckscheibe. Ein anschauliches Beispiel dafür ist die preiswerte Transcend Drivepro 620 (Testbericht). Das Bundle besteht aus Dashcam für vorne und einer kleinen Variante für hinten. Diese befestigt man an der Heckscheibe. Leider kommt man um eine Verkabelung mit dem 12-Volt-Anschluss nicht herum. Die Dashcam Vantrue Element 3 (Testbericht) besteht ebenfalls aus einer Dashcam, die auch den Innenraum filmt, sowie einer weiteren Kamera für die Heckscheibe.

Eine andere Möglichkeit dieser Art sind die Dashcams Viofo A129 Duo und A229 Duo. Hier kommen ebenfalls zwei Kameras zum Einsatz. Weitere Autokameras zeigen wir in der Top 10: Die besten Dashcams – Beweismittel nach dem Unfall.

Wer beim Einparken auch bei älteren Autos nicht auf die Sicht nach Hinten verzichten möchte, kann bereits ab 70 Euro Funk-Rückfahrkameras nachrüsten. Diese reichen zwar nicht an die Bildqualität der Werksmodelle heran, dafür kosten sie nur einen Bruchteil. Wir empfehlen eine kabellose Rückfahrkamera, die über einen eigenen Akku verfügt. Das erleichtert die Montage enorm. Ab 120 Euro sind solche „wirklich“ kabellosen Rückfahrkameras zu haben.

Standardmäßig bestehen die Sets aus einer Kamera mit Befestigungsmöglichkeit am Nummernschild sowie einem Monitor für den Innenraum, der am 12-Volt-Anschluss zu befestigen ist. Welche Erfahrungen wir im Detail gemacht haben, zeigen wir am Beispiel der Lescars Solar-Funk-Rückfahrkamera (Testbericht). Wer ohnehin ein Navigationsgerät von Garmin nutzt, sollte einen Blick auf die Garmin BC 40 (Testbericht) werfen.

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