Digitalradio: DAB+ im Auto und zu Hause ab 25 Euro nachrüsten

Mit dem Adapter DR 54 von Albrecht können Autofahrer ihr Autoradio kostengünstig für den DAB+-Empfang aufrüsten.

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DAB+ ist der designierte Nachfolger des UKW-Empfangs und bietet mehr Sender. Eine Internetverbindung ist nicht nötig. Was man zum Empfang benötigt und wie man das Autoradio nachrüstet, zeigt der Ratgeber.

Digital Audio Broadcasting (DAB)+ ist bereits seit 2011 auf Sendung und ergänzt den klassischen UKW-Empfang. Wie das analoge UKW-Radio wird es über mehrere Sendemasten verbreitet. Dank der digitalen Übertragung können auf einem Kanal gleich mehrere Programme ausgestrahlt werden. Dies bedeutet für den Programmanbieter wesentlich günstigere Übertragungs- und Stromkosten und für den Nutzer eine deutlich größere Senderanzahl.

Vor allem ältere Autos können nicht auf Digitalradio zugreifen. Bei neueren Modellen gehört DAB+ oft zur Sonderausstattung – kostet entsprechend extra. Dabei müssen Pkw-Besitzer nicht viel Geld ausgeben, um in den Genuss von rauschfreiem Digitalradio zu kommen. Mithilfe sogenannter DAB+-Adapter gelingt das Nachrüsten auch für Laien in wenigen Schritten. Wir haben uns die spannendsten Lösungen angeschaut.

Digitalradio bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichem Radioempfang über UKW. Rauschfreier Hörgenuss steht neben der großen Programmauswahl an erster Stelle der Vorzüge des DAB+-Radios. Hinzu kommen neue Möglichkeiten der Datenübertragung direkt ins Cockpit.

Während UKW-Frequenzen lediglich Audio-Signale und RDS-Informationen, etwa zur Anzeige der Sendernamen oder aktuelle Verkehrsinformationen in das Autoradio übertragen, kann Digitalradio weiterführende Informationen visualisieren. Hierzu zählen unter anderem Wetterkarten, Verkehrsinformationen, Nachrichten oder Album-Cover und Song-Titel des aktuellen Interpreten. Das digitale Signal wird dabei wie bei UKW terrestrisch vom Sendemast zum Empfänger übertragen.

Für Autofahrer älterer Fahrzeuge bieten sich Nachrüstlösungen an. Diese bestehen oftmals aus einem steuerbaren Display-Element, einem Netzteil für Zigarettenanzünder oder USB-Port sowie einer Antenne, die entweder auf der Frontscheibe montiert oder magnetisch am Dach befestigt wird. Ein integrierter FM-Transmitter oder AUX-Kabel für den Anschluss ans Autoradio und eine Halterung fürs Display kommt meistens noch hinzu.

DAB+ ermöglicht deutschlandweit ein einheitliches Angebot. Die Programme auf den beiden sogenannten Bundesmultiplexen sind damit von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen zu empfangen. Dies bietet vor allem Autofahrern den Vorteil, ihr Programm unterbrechungsfrei und ohne Internetverbindung zu hören.

Während der zweite Multiplex erst seit Oktober 2020 auf Sendung ist und bislang rund 85 Prozent der Bevölkerung versorgt, sind die Signale des ersten Programmpaketes von 2011 bereits zu 99 Prozent in Deutschland empfangbar. Hinzu kommen regionale Angebote in den einzelnen Bundesländern. Hier sind die Signale noch nicht in jedem Bundesland flächendeckend zu empfangen. Der Ausbau der einzelnen Netze schreitet aber kontinuierlich voran. Welche Sender man am jeweiligen Standort via DAB+ empfangen kann, zeigt die offizielle DAB+-Internetseite.

Neben den bereits aus dem UKW-Angebot bekannten Sendern bietet DAB+-Radio viele weitere Programme. Zum ersten bundesweiten Programmangebot gehören unter anderem die Sender Deutschlandfunk, Klassik Radio, Sunshine Live und der Rocksender Radio Bob. Zum zweiten Multiplex gehören unter anderem RTL Radio, Rock Antenne sowie diverse Spartenprogramme unter der Marke Absolut. In den einzelnen Bundesländern werden sämtliche Sender der öffentlich-rechtlichen Anstalten, etwa WDR, Bayerischer Rundfunk, MDR, NDR oder SWR im DAB+-Modus übertragen.

Zusätzlich zu den auch via UKW verbreiteten Hauptprogrammen gibt es via DAB+ weitere Spartensender. Im Norden ergänzen etwa der Sender NDR Schlager, im Westen das Jugendradio 1live diggi und im Süden BR Heimat das öffentlich-rechtliche Angebot. Auch die großen privaten Sender wie FFH, Antenne Bayern oder Radio SAW senden via DAB+.

Die DAB+-Sendernetze erlauben neben der Verbreitung von Audio-Signalen auch das Senden von Zusatzdiensten. Innerhalb der vorhandenen, angemieteten Sendekapazitäten strahlen die Radiosender in der Regel neben der Anzeige des aktuell laufenden Musiktitels auch das Senderlogo aus. Viele Sender nutzen DAB+ auch für Zusatzinfos wie CD-Cover, Slideshows oder aktuelle Nachrichten.

Auch in vielen weiteren europäischen Ländern ist DAB+ mittlerweile mit einem großen Programmangebot auf Sendung. Norwegen hat als erstes Land in Europa sogar die UKW-Übertragung nahezu komplett zugunsten von DAB+ eingestellt. Auch unsere Nachbarn in der Schweiz möchten die UKW-Radiofrequenzen in den kommenden Jahren komplett abschalten. Die Programmvielfalt geht auch in den Nachbarländern weit über das bisherige UKW-Angebot hinaus.

Die Auswahl an DAB+-Radios ist groß. Mehr als 500 Geräte von verschiedenen Herstellern und für jegliche Einsatzzwecke gibt es zu kaufen. Das Angebot reicht von kleinen, kompakten Geräten fürs Schlafzimmer, über DAB+-Radios mit Akku für unterwegs hin zu DAB+-Radios mit CD-Player und Streaming- sowie Internetradio-Funktion. Weitere Geräte fürs Digitalradio zeigen wir im Detail im Ratgeber DAB+ für zu Hause: Digitalradios und Kompaktanlagen mit CD, WLAN und Bluetooth.

Eine große Auswahl an Digitalradio-Empfängern gibt es auch für den Einsatz im Auto. Hier bieten Hersteller wie Sony, Zenec, JVC oder Kenwood Radios zum nachträglichen Einbau. Wer noch kein Autoradio mit DAB+ besitzt, kann das Feature über einen Adapter einfach aufrüsten. Auch bestehende HiFi-Anlagen kann man mit einem Adapter oder Tuner für den DAB+-Empfang aufrüsten.

Den DAB+-Adpater verbindet man in der Regel per Bluetooth oder Klinkenanschluss mit dem Autoradio. Als besonders praktisch erweisen sich Bluetooth-Empfänger, die direkt in den Zigarettenanzünder passen und über weitere Anschlussmöglichkeiten via USB verfügen.

Die Adapter lassen sich per Saugnapf-Halterung ähnlich einem mobilen Navi an der Frontscheibe befestigen. Die Preise für diese Nachrüstlösungen beginnen ab rund 50 Euro. Andere DAB+-Adapter bieten zudem zahlreiche weitere Features wie Bluetooth-Schnittstelle, SD-Karten-Slots, Freisprechfunktion oder gar einen integrierten Lautsprecher. Je mehr Features der DAB+-Adapter bietet, desto teurer wird es.

Für bessere Klangqualität empfiehlt sich ein AUX-Kabel für die Übertragung an das Radio. Wenn das Autoradio weder Bluetooth noch AUX- oder Klinkeneingang hat, ist ein FM-Transmitter eine Lösung, um DAB+ im Fahrzeug zu nutzen. Hier sendet der Adapter die Signale auf einer UKW-Frequenz aus. Ist die Frequenz am FM-Transmitter eingestellt, sucht man diese über das UKW-Radio. Ein echter Hörgenuss ist das jedoch nicht, denn bei der Verwendung über einen kabelfreien FM-Transmitter kann es zu Störsignalen kommen.

Der DAB+-Adapter von Blufree etwa erweitert das vorhandene Multimediasystem im Auto um Digitalradio, Bluetooth und eine Freisprechfunktion. Strom bekommt das Gerät über den Zigarettenanzünder. Bis zu 60 Sender können Besitzer auf dem 2,3 Zoll großen LC-Display nutzen. Dieser Adapter kommt nicht mit einer Scheibenantenne, sondern empfängt das digitale Signal über eine Magnetantenne, die direkt im Innenraum an der Karosserie angebracht wird. Zudem wird das Gerät weder an der Windschutzscheibe noch auf dem Armaturenbrett befestigt, sondern verfügt über eine schwenkbare Halterung, die direkt auf dem Netzteil für den Zigarettenanzünder sitzt.

In der gehoben Preiskategorie bekommen Käufer DAB+-Adapter mit besseren Farbdisplays und Übertragungsstandards. Dazu gehört der DR56+ von Albrecht. Das Gerät nutzt ein helles TFT-Display mit 2,4 Zoll. Zudem sind die Steuertasten auf Wunsch beleuchtbar, was die Bedienung am Abend und in der Nacht deutlich erleichtert und während der Fahrt sicherer macht. Integriert ist zudem ein Slot für Micro-SD-Karten, über den auf Musikdateien zugegriffen werden kann. Ansonsten hebt sich der rund 80 Euro teure DAB+-Adapter nicht weiter von günstigeren Varianten ab.

Unter der Marke Auvisio vertreibt der Elektronikhändler Pearl einen DAB+-Adapter mit Bluetooth und großem TFT-Farbdisplay. Der Adapter kommt mit reichlich Zubehör. So finden Käufer Magnet-Halterungen für Lüftungsschlitz oder Windschutzscheibe – beide Halterungen sind schwenkbar. Dementsprechend gut lässt sich das Display im Sichtfeld des Fahrers positionieren. Im Lieferumfang enthalten sind zudem ein Adapter für den Zigarettenanzünder mit zwei USB-Ports, ein AUX-Kabel, eine Klebeantenne samt Klammern zur sauberen Verlegung des Kabels sowie ein Micro-USB-Kabel für die Stromzufuhr.

Einige, meist ältere Automodelle erlauben den Austausch des bestehenden Autoradios. Hierbei sollten potenzielle Käufer aber bedenken, dass Steuerungsmöglichkeiten wie Lautstärkeregelung oder Senderwechsel am Lenkrad dann eventuell nicht mehr oder nur mit zusätzlichen Adapterlösungen funktionieren. Hersteller wie Kenwood und JVC bieten DAB+-Radios im 1- und 2-DIN-Bautiefe an. Diese haben neben UKW und DAB+-Tuner vorwiegend auch Bluetooth, manchmal ist sogar ein Navigationssystem drin.

Da DAB+ im Vergleich mit UKW höhere Frequenzen (von 174 bis 230 MHz) nutzt, muss man bei Nachrüstlösungen wie im Auto eine separate Antenne verlegen. Die hierfür nötige Scheibenantenne wird einfach auf der Frontscheibe beifahrerseitig oben angeklebt. Heimempfänger oder portable DAB+-Radios haben die Empfangsantenne bereits eingebaut.

Über zehn Jahre nach dem Start von DAB+ ist das Digitalradio am Markt angekommen. Die EU-weit geltende Pflicht hat dem Digitalradio einen weiteren, kräftigen Schub gegeben. Neben einer deutlich besseren Netzabdeckung ist besonders das deutlich größere Programmangebot ein Kaufanreiz.

Noch ist das Sendernetz jedoch in einigen Regionen lückenhaft. Auch die Versorgung von Autobahn-Tunneln muss noch ausgebaut werden. Im Vergleich mit UKW kann DAB+ dennoch mit deutlich größerem Angebot, rauschfreiem Empfang und attraktiven Zusatzdiensten wie die Anzeige von Slideshows, CD-Covern und großer Geräteauswahl trumpfen.

Bei preiswerten DAB+-Adaptern verzichten Käufer oftmals auf Bluetooth und umfangreiches Zubehör. Hier müssen sich Interessenten vorab Gedanken machen, ob eine Verbindung mit dem Smartphone sinnvoll ist. Wer im höheren Preissegment zuschlägt, muss sich um die Anschaffung eines solchen Kabels meist keine Gedanken machen. Hier erhalten Käufer hochwertige Halterungen sowie TFT-Displays. Bluetooth, hochwertige Antennen und Doppel-USB-Ports für den Zigarettenanzünder gehören ebenfalls dazu.

Mehr zum Thema erklären wir im Ratgeber Autoradio nachrüsten: DAB+, Android Auto, Bluetooth, Moniceiver & Co. Für die kalte Jahreszeit nützlich ist zudem der Beitrag Auto-Gadgets für den Winter: Starthilfe, Sitzauflagen und elektrische Eiskratzer. Praktische und spannende Gadget sind Head-up-Display fürs Auto zum Nachrüsten ab 20 Euro. Geeignete Geräte zum Empfangen und Abspielen von Digitalradio zeigen wir im Ratgeber DAB+ für zu Hause: Digitalradios und Kompaktanlagen mit CD, WLAN und Bluetooth.

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