Digitaler Türspion mit und ohne App: Günstig und schnell montiert ab 22 Euro

Ezviz CP4

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Den klassischen Türspion durch eine digitale Variante mit einer Kamera zu ersetzen, ist in wenigen Minuten erledigt. Wir zeigen, ob und wann sich welche digitalen Türspione lohnen.

Damit man sehen kann, wer gerade vor der Tür steht, bieten die meisten Wohnungstüren einen Türspion. Dieser bietet über eine Linse ein breites Sichtfeld mit Fischaugeneffekt, mit der Wohnungsnutzer von innen das Geschehen vor der Tür beobachten können. Wer seine Tür mit einer digitalen Lösung besser überwachen möchte, kann zudem smarte Türklingeln (Kaufberatung) und Überwachungskameras (Themenseite) einsetzen oder tauscht die Eingangsbeleuchtung mit einem Hoflicht mit integrierter Überwachungskamera (Bestenliste) aus. Doch für Miet- oder Eigentumswohnungen sind diese Lösungen größtenteils nicht geeignet, da sie von der Eigentümergemeinschaft wegen der baulichen Veränderung von Gemeinschaftseigentum in der Regel nicht bewilligt werden. Doch es gibt eine Lösung für das Problem: digitale Türspione. Damit können Mieter oder Wohnungsbesitzer den klassischen Türspion ersetzen, ohne dass sie dabei die baulichen Vorschriften der Eigentümergemeinschaft verletzen. Wer ein solches Modell verwenden möchte, sollte sich aus Datenschutzgründen dennoch das Einverständnis der anderen Hausbewohner einholen.

Bei einem digitalen Türspion kommt statt einer Linse eine kleine Kamera zum Einsatz, die das Geschehen vor der Tür aufnimmt und diese Informationen auf einen kleinen Bildschirm überträgt, der sich am anderen Ende der Kamera an der Innenseite der Tür befindet. Die Stromversorgung von Monitor und Kamera übernehmen in der Regel Akkus oder Batterien. Einen Bewegungsmelder oder WLAN-Anbindung sucht man bei einfachen digitalen Türspionen zwar vergebens, doch dafür sind sie auch schon für wenig Geld erhältlich.

Smarte Varianten sind deutlich teurer, doch sie bieten auch erheblich mehr Leistungsumfang. Hochauflösende Kameras und Bildschirme sind hier Standard. Zudem integrieren sie oft eine Gegensprechfunktion und können dank WLAN per App gesteuert werden. Damit kann man auch von unterwegs mit einer Person vor der Tür, etwa einem Paketboten kommunizieren. Das ist bequem und gerade für Personen mit Gehhilfe ein echter Vorteil.

Die digitale Version des Türspions kann häufig aber noch viel mehr. So ist beispielsweise bei den meisten Modellen eine Nachtsichtfunktion integriert, die auch bei Dunkelheit den Blick vor die Tür ermöglicht.

Zudem erlauben smarte Türspione, Videos bei einer Bewegungserkennung nicht nur aufzunehmen, sondern auch abzuspeichern. Als Speichermedium setzen die meisten Modelle dabei auf eine microSD-Karte, die sich aber in der Regel nicht im Lieferumfang befindet.

Viele der günstigen digitalen No-Name-Türspione bieten zudem eine Klingelfunktion. Der Klingeltaster sitzt dabei häufig direkt unter der Kameraeinheit.

Der Einbau eines digitalen Türspions ist unkompliziert und nur mit wenig Aufwand verbunden. Zunächst erfolgt die Demontage des alten analogen Modells. Dieser besteht letztlich aus einer Fischaugen-Linse und einem Sichttunnel, der auf der Innenseite der Türe gekontert und fixiert ist.

Zurück bleibt ein Loch in der Tür. In dieses kommt von der Außenseite die Linse mit dem Kabel und dem Tubus. Um die Kameraeinheit gegen versehentliches Verdrehen beim Einbau zu sichern, kommt doppelseitiges Klebeband zum Einsatz. Nach dem Einstecken und Festkleben des Moduls folgt die Montage der Monitor-Halterung an die Reihe. Diese wird von der Türinnenseite zweifach mit dem Tubus der Außenkamera verschraubt und ebenfalls mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Je nach Dicke der Tür kommen dazu unterschiedliche Schrauben des Lieferumfangs zum Einsatz. Wer eine sehr dünne oder sehr dicke Türe verwendet, muss aufpassen: Nicht alle Türspione sind für alle Türdicken geeignet.

Als Letztes folgt das Einstecken des Kamerakabels auf der Monitorrückseite und das Einschieben des Bildschirms in die Halterung. Theoretisch ist der digitale Türspion nun einsatzbereit. Wer ein Modell mit WLAN-Funktion verwendet, muss zudem die App des Herstellers auf Smartphone oder Tablet installieren, um zusätzliche Funktionen der Kamera nutzen zu können.

Bei unseren Test-Modellen, der Wireless Peephole Video Doorbell und der Ezviz CP4 (Testbericht), ist der Tubus der Kameraeinheit etwas breiter als bei unserem alten Türspion. Um ihn einzusetzen, braucht es zunächst eine Vergrößerung des Sichttunnels. In unserem Fall nutzen wir dazu einen 16er-Bohrer. Für den alten analogen Türspion reichte bereits ein kleiner 13er-Bohrer. Bei der eigenen Tür ist das problemlos möglich. Mieter sollten eine solche Anpassung allerdings erst mit den Eigentümern absprechen.

Nach der Montage des Monitors der Wireless Peephole Video Doorbell fällt uns auf, dass der integrierte Akku leer ist. Um ihn zu laden, benötigen wir ein Micro-USB-Kabel und eine Stromquelle. Das klingt einfach, ist aber nur mit passender Ausstattung möglich. Wer keine Steckdose neben der Tür hat, muss den Monitor entweder schon wieder von der Kamera trennen und in einem anderen Zimmer aufladen oder eine Powerbank benutzen. Wir benutzen eine USB-Powerbank und ein eigenes Kabel. Das beigelegte Kabel ist für unser Vorhaben mit nur 30 Zentimetern viel zu kurz.

Nach dem Aufladen und Einschalten des Monitors funktioniert der digitale Türspion auf Anhieb. Um zu sehen, was sich vor der Türe tut, reicht ein kurzer Druck auf den Taster des Bildschirms. Der Monitor springt an und zeigt ein erfreulich scharfes und ordentlich aufgelöstes Kamerabild – auch bei Dunkelheit. Das Problem ist der zu kleine Sichtwinkel von 135 Grad – kleine Kinder sind auf dem Monitor gar nicht zu erkennen. Eine niedrige Montage ist hier auch nicht hilfreich, da wir von größeren Personen lediglich den Brustkorb oder Bauch sehen würden. Schade, für Kinder oder Rollstuhlfahrer ist der Monitor also keine Hilfe. Smarte Türklingeln wie die Ring-Serie (Themenübersicht) oder die Eufy Video Doorbell Dual (Testbericht) haben einen deutlich größeren FOV (Field of View, Sichtwinkel) und fangen das komplette Geschehen vor der Tür ein.

Die integrierte Klingel funktioniert. Nach Druck auf den Taster unterhalb der Kameraeinheit springt der Monitor für etwa 30 Sekunden an und spielt eine mehrsekündige Melodie ab. Der Klingelton ist für kleine Wohnungen ausreichend laut, für größerer Wohnungen oder Häuser aber zu leise. Ein echter Ersatz für die Türklingel ist die Lösung nicht. Zumindest falls Kinder zu Besuch kommen. Denn die erreichen den Klingelknopf erst gar nicht.

Der Versuch, unseren No-Name-Türspion per App mit dem Smartphone zu verbinden, scheitert kläglich. Trotz mehrerer Versuche mit unterschiedlichen Android-Geräten und Abschalten des 5 GHz WLANs kommt keine Verbindung zustande. Schade, denn diese Funktion hätte einen echten Mehrwert gebracht.

Anders schaut es beim zweiten Test-Modell aus. Die Ezviz CP4 für regulär knapp 170 Euro bereitet weder bei der Einrichtung noch im Betrieb Probleme. Und Videos nimmt der in der Kamera integrierte CMOS-Sensor mit einer Auflösung von bis zu 1920 × 1080 Pixel und 15 Bildern pro Sekunde im HEVC-Format auf. Die Aufnahmequalität entspricht den Erwartungen, die man an eine Überwachungskamera mit Full-HD-Auflösung knüpft. Die Aufnahmen sind detailreich und die Farbwiedergabe ist in der Grundeinstellung neutral. Für eine verbesserte Bilddarstellung können Anwender WDR (Wide Dynamic Range) etwa bei Gegenlicht und die Verzerrungskorrektur aktivieren.

Die App bietet im Wesentlichen eine leichte Bedienung der Kamera: Die Videoauflösung kann verändert werden, was etwa bei einem schwachen WLAN-Signal von der App auch empfohlen wird. Anwender können Videoaufnahmen direkt im Livestream starten oder die Gegensprechfunktion nutzen.

Sobald sich eine Person der CP4 nähert, leuchtet die Status-LED der in der Außeneinheit integrierten Türklingel. Damit stehen die Chancen gut, dass der Besuch diese auch verwendet und nicht die Standard-Hausklingel nutzt. Mit dem Druck auf den Klingelknopf erfolgt sofort eine Benachrichtigung auf dem Smartphone, sodass man mit diesem direkt kommunizieren kann. Das ist sehr bequem und vor allem dann nützlich, wenn man ein Paket erwartet. So kann man mit dem Paketboten direkt kommunizieren und den Ablageort für das Paket besprechen.

Digitale Türspione sind bereits ab 22 Euro erhältlich. In dieser Preisklasse übertragen die Lösungen das Kamerabild auf einen an der Innenseite der Tür montierten Bildschirm. Mehr nicht. Darüber hinaus bieten smarte Varianten mit höheren Auflösungen bei Kamera und Monitor, Benachrichtigungen, Gegensprechfunktion sowie Bedienung aus der Ferne viel mehr Funktionen. Das drückt sich auch in einem mit bis zu 170 Euro deutlich höheren Preis aus.

Einfache digitale Türspione sind nicht teuer und der Einbau ist unkompliziert – zumindest, wenn bereits ein Guckloch in der Tür vorhanden ist. Die Vorteile gegenüber einem klassischen Türspion fallen je nach Modell unterschiedlich aus. Günstige Varianten übertragen nur die Bilder der Kamera auf einen Bildschirm. Dadurch muss man nicht wie bei einem klassischen Türspion nah an die Tür treten, um zu sehen, was davor passiert. Die Nachteile bei unserem günstigen No-Name-Modell sind der zu kleine Sichtwinkel, die umständliche Stromversorgung der Monitoreinheit und die Verbindungsprobleme mit dem Funknetz.

Ganz anders ist der Eindruck mit der Ezviz CP4. Sie lässt sich nicht nur problemlos in Betrieb nehmen, sondern funktioniert in der Praxis tadellos. Dank der Möglichkeit, zwischen Bewegungen aller Art und Menschen zu unterscheiden, sind Fehlalarme praktisch ausgeschlossen. Um den Livestream zu verfolgen, kann man auch auf die Desktop-Anwendung oder auf ein smartes Display wie Amazon Echo Show ausweichen. Mit der integrierten Gegensprechfunktion können Anwender direkt mit Besuchern vor der Tür sprechen. Videos speichert sie lokal auf einer microSD-Karte und ein kostenpflichtiges Cloud-Abo gibt es für Interessierte ebenfalls.

Als Alternative zu einem digitalen Türspion können Hausbesitzer auch ein Hoflicht mit integrierter Überwachungskamera (Bestenliste) oder eine smarte Türklingel wie die ACME Doorbell (Testbericht) oder die Eufy Video Doorbell Dual (Testbericht) montieren. Die Überwachungsmöglichkeiten sind dank des besseren Sichtwinkels denen der Türloch-Kamera deutlich überlegen.

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