Digitale Messgeräte für jede Werkstatt: Multimeter, Oszilloskop, Schieblehre & Co. ab 10 Euro

Digitale Messgeräte

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

E-Mountainbikes ab 600 Euro: Darauf gilt es bei billigen E-MTBs zu achten

E-Mountainbikes ab 600 Euro: Darauf gilt es bei günstigen E-MTBs zu achten

Größer drucken ohne Aufpreis: Filament-3D-Drucker mit riesigem Bauraum ab 250 €

Größer drucken ohne Aufpreis: Filament-3D-Drucker mit riesigem Bauraum ab 250 €

Android Auto & Apple Carplay Wireless nachrüsten: Smartphone kabellos verbinden

Android Auto & Apple Carplay Wireless nachrüsten: Smartphone kabellos verbinden

VR-Brille ohne PC & Playstation: Alle Standalone-VR-Headsets im Vergleich

Standalone-VR-Brillen ohne PC & Playstation im Vergleich: Apple Vision Pro kommt

Abstand, Gewicht, Spannung, Temperatur und mehr – wer exakte Ergebnisse will, braucht geeignete Messmittel. TechStage zeigt, welche digitalen Messgeräte es gibt und warum schon günstige Modelle für Heimwerkstatt und Hobby ausreichen.

Wer beim Heim- und Handwerken ordentliche Ergebnisse erzielen möchte, muss vernünftig planen und exakt arbeiten. Für beides ist es notwendig, verschiedene Maße möglichst genau und möglichst unkompliziert zu überprüfen. Je nach persönlichen Anforderungen kommen hier völlig unterschiedliche Messgeräte oder auch Mess– und Prüfmittel zum Einsatz. Die Klassiker Maßband, Zollstock & Co. gehören zwar nach wie vor in jede Werkzeugtasche, moderne Messgeräte arbeiten aber digital. Das geht einfach, schnell und ist nicht einmal teuer.

In diesem Ratgeber zeigen wir, welche digitalen Messgeräte und Hilfsmittel es für Heim- und Hobbywerkstatt gibt und was sie kosten. Der Artikel erscheint im Rahmen unserer Themenwelten Werkzeug und Werkstatt.

Los geht es mit Längen und Abständen im Bereich von wenigen Millimetern bis über hundert Metern. Diese sind auch zur Flächen- und Raumberechnung nötig und gehören zu den am häufigsten benötigten Messwerten. Abstände und Winkel exakt zu messen ist die Grundvoraussetzung für akkurates Arbeiten, zumindest, wenn es um komplexe Aufgaben geht. Wer Wert auf ordentliche Ergebnisse legt, kommt weder in der Planungsphase noch bei der Umsetzung umher, regelmäßig Maß zu nehmen. Kamen hier früher Maßband, Zollstock und Wasserwaage zum Einsatz, finden sich in modernen Werkstätten deren digitale Nachfolger.

Los geht es mit den verschiedenen Laser-Entfernungsmessern, welche in der Regel auch gleich zur Flächen- und Raumberechnung dienen. Deren Handhabung ist denkbar einfach. Nach dem Ausrichten an Objekt oder etwa Wand wird ein Taster bedient und der Abstand zum nächsten Hindernis wird auf knapp einen halben Zentimeter genau angezeigt. Auch im klassischen Maßband integrierte Laser-Entfernungsmesser sind erhältlich. Deren Funktionsweise ist aber vergleichbar. Neben dem Design unterscheiden sich hier primär die Genauigkeit und die messbaren Entfernungen.

Bereits für unter 20 Euro gibt es geeignete Geräte, etwa der Trotec BD11. Dieser arbeitet laut Datenblatt auf 3 mm genau und ermöglicht Messungen zwischen 0,5 und 30 Metern Entfernung. Das Markengerät Dewalt DW030PL ist mit 30 Euro schon teurer und bietet dabei lediglich einen Messbereich von 0,5 bis 9 Meter. Die Genauigkeit ist mit +/- 0,67 Millimeter pro gemessenem Meter aber zumindest im Nahbereich sehr hoch. Das günstigste Modell von Einhell, der TC-LD25 für rund 40 Euro, misst zwischen 5 cm und 25 Meter mit einer Genauigkeit von 3 mm. Die aktuelle Generation des Bosch Zamo schlägt mit fast 50 Euro zu Buche. Eine Besonderheit hier ist das optional erhältliche Messrädchen für gerade einmal 13 Euro. Mit dem können Rundungen einfach und bequem bis zu einer Distanz von 20 Metern gemessen werden. So praktisch das Extra auch ist, der Preis für das Modell ist hoch. Insbesondere, wenn man die Genauigkeit von 3 Millimeter und den eingeschränkten Messbereich von 15 Zentimeter bis 20 Meter bedenkt. Einzeln gibt es solche elektronischen Bandmesser ebenfalls. Das Noname-Modell bei Amazon misst per Rädchen Entfernungen bis zu 99 Metern zu einem Preis von knapp 27 Euro. Für große Projekte, wie Bauvorhaben, ist das aber zu wenig. Hier kommen dann Modelle mit höherer Reichweite wie der Huepar LM120A für 62 Euro infrage. Das bei Amazon gelistete Modell ist für Messungen bis zu 120 Metern Entfernungen geeignet.

Privat haben wir uns schon vor einiger Zeit für ein Modell vom Hersteller Lomvum auf Amazon entschieden. Hier hat uns das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Aktuell kostet das Gerät mit einer Messdistanz von maximal 70 Metern gerade einmal 26 Euro. Die Variante bis 120 Meter kostet nur knapp 33 Euro. Im Vergleich mit einem älteren Entfernungsmesser von Bosch lagen die Abweichungen der Messungen nur im Millimeterbereich. Für unsere Ansprüche mehr als ausreichend. Zudem ist hier bereits ein digitaler Winkelmesser integriert. Wer höhere Distanzen messen möchte, sollte sich unseren Ratgeber Fernglas im 007-Style: Laser-Entfernungsmesser und Nachtsichtgeräte ab 60 Euro ansehen.

Für filigrane Arbeiten sind solche Entfernungsmesser aber völlig ungeeignet. Hier geht es um Millimeter und deren Nachkommastellen und nicht um riesige Distanzen. Wer für Fräse oder 3D-Drucker ausmessen möchte, benötigt exakte Ergebnisse und hier kommt der klassische Messschieber mit Außen-, Innen- und Tiefenmaß zum Einsatz. Die digitale Variante ist etwa auf Amazon bereits ab 10 Euro und weniger zu bekommen.

Doch was ist von so billigen Messgeräten zu halten? Wir haben festgestellt, dass man insbesondere im unteren Preissegment eher auf die digitale als auf die analoge Variante setzen sollte. Eine privat seit Jahren erfolgreich genutzter digitaler Messschieber für weniger als 10 Euro ist auf unter einen halben Millimeter genau, zumindest, solange man die Digitalanzeige nutzt. Bei unserem Gerät war kürzlich die Batterie leer und so haben wir die Werte analog abgelesen. Im Ergebnis haben die gedruckten Teile nicht gepasst, was uns stark gewundert hat, da wir bisher nie Probleme mit Abweichungen hatten. Bei der genauen Überprüfung stellten wir dann fest, dass die aufgeklebte Skala leicht verschoben ist. Die manuell abgelesenen Werte waren entsprechend alle falsch.

Doch benötigt man ein teures Werkzeug mit Zertifikat? Wenn man sehr genau arbeiten will, können solche höherpreisigen Messmittel eine lohnende Mehrinvestition sein. Allerdings sollte man die Messgeräte entsprechend behandeln und nach der Nutzung geschützt verstauen. In der Industrie wird selbst zertifiziertes Werkzeug jährlich aufwendig kalibriert und neu zertifiziert. Im privaten Bereich ist das nicht nötig. Solange man die Geräte ordentlich pflegt, sind auch Geräte aus dem mittleren Preissegment für gehobene Ansprüche ausreichend.

In der Praxis müssen auch häufig Winkel ausgemessen und überprüft werden. Neben der Flächenberechnung kann das etwa beim Einstellen des Sägeblattes nötig sein. Je nach Einsatzzweck kommen hier entweder Winkellineale mit digitalem Winkelmesser infrage oder aber kompakte Geräte mit magnetischer Halterung. Beide Varianten sind ab etwa 20 Euro auf Amazon & Co. erhältlich. Die im Preisvergleich gelisteten Markengeräte sind teurer.

Wer die Augen offen hält, bekommt die Geräte in Aktionen günstiger. Bei Amazon ist derzeit etwa das 20 Zentimeter lange Winkellineal von Newaner für 13 Euro erhältlich. Einen für die Hosentasche geeigneten quadratischen Winkelmesser mit magnetischer Basis gibt es für derzeit 19 Euro. Der oben genannte Entfernungsmesser von Lomvum hat die Funktion ebenfalls bereits integriert.

Die Messwerte solcher Geräte haben in der Regel eine Genauigkeit von unter einem halben Grad Abweichung. In der Praxis ist das letztlich deutlich genauer, als man als Nicht-Profi arbeiten kann.

Wer an elektronischen Geräten schraubt, lötet und bastelt, interessiert sich hingegen für Strom, Spannung oder etwa Spannungsamplitude. Neben dem obligatorischen Multimeter sind selbst digitale Oszilloskope mittlerweile zu überschaubaren Preisen erhältlich.

Los geht es mit gerade einmal 13 Euro für das digitale Multimeter Voltcraft VCD130 oder etwa dem Hama EM393 für 17 Euro. Beide Geräte messen bis 250 Volt. Das Modell Burg-Wächter PS7455 ab 30 Euro misst dann schon bis 600 Volt. Gar bis 1000 Volt, funktioniert das Peaktech 3430 True RMS für dann schon satte 130 Euro.

Im privaten Bereich sind solche Profi-Geräte nicht nötig. Erfahrungsgemäß bekommt man für knapp 20 bis 30 Euro vernünftig ausgestattete Multimeter. Einfache Spannungsprüfer sind zwar deutlich günstiger, können aber auch weniger. Unser privates Multimeter misst etwa zusätzlich die Temperatur und überträgt die Daten bei Bedarf direkt auf das Smartphone. Das Btmeter BT-770T gibt es für rund 33 Euro.

Oszilloskope sind zwar eher etwas für fortgeschrittene Anwender und Profis, doch sobald es anspruchsvoller wird, ist das digitale Oszilloskop ein unverzichtbares Hilfsmittel. Kosteten die Geräte vor einigen Jahren noch kleine Vermögen, sind einige Modelle mittlerweile auch für schmales Budget verfügbar.

Los geht es etwa mit dem USB-Oszilloskop Handtek 6022BE für 79 Euro. Statt eines Displays kommt hier der PC-Monitor für die Anzeige zum Einsatz. Das handliche und kompakte 2-Kanal-Oszilloskop Owon HDS242 gibt es für 120 Euro. Stationäre, besser ausgestattete Geräte, wie das Owon SDS1102, gibt es ab 230 Euro.

Eine digitale Waage gehört ebenfalls in die Werkstatt. Zwar muss man auch mal schwere Lasten überprüfen, öfter sind aber exakte Ergebnisse im Grammbereich gefragt. Diese sind etwa bei der Nutzung von Lacken, Zweikomponenten-Kleber oder Epoxidharz wichtig, damit die Mischungen überhaupt ordnungsgemäß funktionieren. Bei der Auswahl der digitalen Waage sollte man darauf achten, wie genau das Ergebnis und wie hoch das maximale Gewicht sein muss. Neben Waagen mit einer Genauigkeit von einem Gramm liefern einige Geräte Messwerte mit mehreren Stellen hinter dem Komma. In der Regel ist eine Genauigkeit von 0,1 Gramm locker ausreichend, um damit etwa Kleber oder Harz abzuwiegen. Preislich geht es bei etwa Amazon ab unter 10 Euro los. Mehr als 30 Euro muss man hier nicht investieren. Selbst Waagen mit integrierter Zählfunktion sind kaum teurer.

Auch Feuchtigkeit und Temperatur müssen im Heim- und Hobbybereich immer mal wieder überprüft werden. Neben einfachen Thermo- und Hygrometern ab 7 Euro sind hier etwa Geräte mit Logger-Funktion für Langzeitanalysen interessant. Diese gibt es ab knapp 23 Euro. Geht es nicht ums Raumklima, sind solche Thermometer aber ungeeignet. Wer etwa die Wärmeentwicklung am Druckbett des 3D-Druckers überprüfen will, greift am besten zum Infrarot-Thermometer. Das arbeitet berührungslos und bietet Messwerte bis zu 600 Grad und mehr. Noname-Modelle gibt es ab knapp unter 20 Euro. Für Markengeräte von Bosch & Co. muss man etwa den doppelten Preis zahlen.

Wer die Feuchtigkeit von Wand oder Brennholz überprüfen will, bekommt Feuchtigkeitsdetektoren ab etwa 20 Euro. Markengeräte sind ab etwa 40 bis 45 Euro erhältlich. Wer allerdings statt nur Holz auch etwa Mauerwerk und Estrich überprüfen will, muss tiefer in die Tasche greifen. Solche Modelle kosten etwa 80 Euro.

Neben den Messmitteln werden auch die digitalen Hilfsmittel immer günstiger. Neben den diversen Linien-Lasern sind hier etwa die praktischen Ortungsgeräte für Holz, Eisen und spannungsführende Leitungen zu nennen. Wer etwa ein Regal aufhängen möchte und nicht weiß, wo die Stromleitungen entlanglaufen, der kann mit den Ortungsgeräten schnell und einfach herausfinden, wo besser nicht gebohrt wird. Während No-Name-Geräte bereits ab knapp über 20 Euro erhältlich sind, kosten Markenmodelle schnell das Doppelte und mehr. Unser günstiges Ortungsgerät für derzeit 21 Euro hat bisher stets alle Leitungen und Stahlträger erfolgreich gefunden.

Auch sonst gibt es noch einige digitale Messgeräte, an die man vielleicht nicht sofort denkt. Ebenfalls digital sind mittlerweile Reifendruckprüfer und Luftpumpen. Luftdruckmesser für Motorrad, E-Bike & Co. stellen wir in einem eigenen Ratgeber vor. Die besten fünf elektrischen Luftpumpen mit Akku und Druckprüfer haben wir in einer Bestenliste zusammengefasst.

Der Autor schreibt diesen Ratgeber aus Sicht eines Hobbyhandwerkers, hat aber langjährige Erfahrungen als Qualitäts-Management-Beauftragter eines Zulieferers für die Luftfahrtindustrie gesammelt und kennt somit auch die Sicht professioneller Anwender. Unserer Auffassung nach muss man hier klar zwischen Profi und Hobbyhandwerker unterscheiden.

Wer auf einfachem handwerklichem Niveau arbeitet, benötigt weder zertifizierte noch teure Messgeräte. Hier sind in der Regel schon günstige Modelle deutlich genauer, als man selbst überhaupt arbeiten kann.

Wer auf einem sehr hohen Niveau arbeitet und etwa auch beruflich mit der Materie zu tun hat, hat andere Ansprüche. Hier ist es dann sinnvoll, sich nach Marken und im mittleren Preissegment zu orientieren. Wer eine hohe Zuverlässigkeit erwartet, muss seine Messmittel aber auch entsprechend pflegen und sicher aufbewahren. Ansonsten sind die Mehrkosten hinfällig und man kann auch gleich günstig kaufen. Die teuren Messmittel sind aus unserer Sicht primär etwas für Profis und die kommerzielle Nutzung geeignet.

Digitale Messgeräte sind in der Handhabung bequemer als analoge Modelle und zudem kaum teurer. Wer ordentlich arbeiten will, muss noch nicht einmal tief in die Tasche greifen. Selbst günstige digitale Messmittel arbeiten erfreulich genau. Wer mit wenigen Promille oder Prozent Abweichung leben kann, spart ordentlich im Vergleich zu Markengeräten.

Anwender mit hohen Ansprüchen oder einem professionellen Berufshintergrund sollten zu Messgeräten der mittleren Preisklasse greifen. Auf ungenau aufgeklebte Zentimeter-Skalen trifft man hier erfahrungsgemäß nur selten. Mehr muss man im Hobbybereich nicht investieren, um ausreichend exakte Ergebnisse zu erhalten. Die teuren Markenmodelle sind etwas für Profis und die kommerzielle Nutzung.

Welche Werkzeuge in jede Werkstatt gehören, zeigen wir in einem eigenen Ratgeber. Die Must-Have-Ausrüstung für die Nerd-Werkstatt behandeln wir in einem eignen Ratgeber. Weiter Artikel zeigen wir in unseren Themenwelten Werkzeug und Werkstatt.

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.