Die beste Drohne für jeden Zweck: Spielzeug, FPV-Racer und Profi-Kamera

Autel Evo Nano+

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Automatische Rückflugfunktion, Hinderniserkennung, Livebildübertragung oder 4K-Kamera – ferngesteuerte Drohnen bieten viel Technik für wenig Geld. Wir haben uns einen Überblick verschafft und klären auf, was die Budget- und Hobby-Drohnen in der Praxis leisten und wie viel man investieren muss.

Das Thema RC-Drohnen umfasst ein weites Spektrum an sehr unterschiedlichen Fluggeräten. Während die Preise für die günstigsten Modelle bereits bei unter 10 Euro beginnen, kosten schnelle Racing-Copter mehrere hundert Euro und benötigen eine umfangreiche Ausrüstung. Bei flugfähigen Video-Drohnen beginnen die Anschaffungskosten bei etwa 400 Euro. Flaggschiff-Modelle kommen mit mehreren Tausend Euro nur für erfahrene Anwender infrage. Für Privatnutzer sind solche Investitionen ohnehin eher die Ausnahme, weshalb wir uns in dieser Übersicht auf die Preisklasse zwischen 10 und 2000 Euro orientieren.

Dieser Ratgeber gehört zu unserer Themenwelt Drohnen. Hier finden sich Einzeltests zu Video-Drohnen wie der DJI Mini 2 (Testbericht), zu FPV-Sets mit Videobrillen für Einsteiger (Testbericht) und allgemeine Ratgeber rund um das Thema Multikopter und Zubehör.

Doch nicht jeder weiß, was für eine Drohne überhaupt für die eigenen Bedürfnisse und Ansprüche geeignet ist. In diesem Ratgeber zeigen wir, was die Fluggeräte der unterschiedlichen Preisklassen können und wo die Unterschiede bei Ausstattung und Flugleistung liegen.

Wer sich zunächst zum Thema Flugrecht schlaumachen möchte, dem empfehlen wir unseren Ratgeber EU-Drohnenverordnung: So fliegen Drohnen legal – alles, was ihr jetzt wissen müsst.

Die Funktionsweise ist bei Drohnen aller Gattungen und Preisklassen identisch. Die Multicopter bekommen Auftrieb durch mehrere motorbetriebene Propeller, die durch Änderung der Drehzahl die Fluglage bestimmen. Am weitesten verbreitet ist die Bauform Quadrocopter mit vier Motoren. Exotischere Modelle verfügen über drei, sechs oder acht Motoren. Ob diese nach oben oder nach unten ausgerichtet sind, ist letztlich egal. Die Größe der Propeller orientiert sich dabei an Kraft und Drehzahl der Motoren. Dabei gilt: Große Propeller drehen sich in der Regel langsamer als kleine Propeller und ermöglichen längere Flugzeiten. Allerdings sind große Propeller anfälliger für Wind. Aus hohen Drehzahlen für maximale Sportlichkeit resultieren die unangenehmsten und lautesten Motorengeräusche – unauffällig zu fliegen ist damit praktisch unmöglich.

Bürstenmotoren sind ausschließlich in der Einsteigerklasse und bei kleinen Drohnen für Indoor- und Outdoor-Betrieb zu finden. Diese arbeiten ausreichend effizient, verschleißen aber mit der Zeit. Professionelle Drohnen für FPV (Ratgeber) und Kameraflüge arbeiten mit bürstenlosen Antrieben, den Brushless-Motoren. Diese sind leistungsstark und verschleißfrei. FPV steht für First Person View und bedeutet, dass der Pilot aus Sicht des Multicopters fliegt.

Ihre Steuerbefehle erhalten Drohnen entweder per Handsender und Funksignal (in der Regel per 2,4 GHz) oder per App und WLAN-Verbindung. Bei ruhiger Flugweise im Nahbereich ist die Übertragung per WLAN trotz geringer Reichweite und einer kurzen Verzögerung ausreichend, um die Fluggeräte steuern zu können. Bei Exoten, wie der DJI Tello (Testbericht), können per WLAN selbst programmierte Manöver an die Mini-Drohne geschickt werden. Für sportliche Flugmanöver oder professionelle Foto- und Videoaufnahmen muss die Steuerung allerdings möglichst direkt und verzögerungsfrei sein. Hier sind klassische RC-Drohnen mit 2,4-GHz-Übertragung deutlich besser geeignet.

Für einen (einfach) kontrollierbaren Flug sorgt der sogenannte Flight-Controller mit integriertem Gyroskop im Inneren der Drohne. Er analysiert die Fluglage des Multicopters und steuert die Motoren so an, dass die Drohne gerade in der Luft steht, wenn sie keine Steuerbefehle vom Piloten bekommt. Bei Racing-Drohnen kann man diesen sogenannten Leveling-Modus deaktivieren, um extreme Manöver zu fliegen. Im Einsteigersegment ist die manuelle Steuerung praktisch nicht zu finden.

In Kombination mit einem integrierten Satelliten-Empfänger bleiben Drohnen selbst bei Wind fast wie angewurzelt in der Luft stehen. Je nach Hersteller bewegen sich die Fluggeräte dann lediglich um wenige Zentimeter bis maximal etwa einen Meter um die festgelegte Position. Über die GPS-, Glonass- oder Galileo-Daten ist auch das Abfliegen von Wegpunkten oder die automatische Rückkehr zum Startpunkt möglich. Bei Funkabriss oder einem leeren Akku kehren so ausgestattete Fluggeräte ohne Zutun zum Piloten zurück. Diese Funktion ist sogar bei einigen Einsteiger-Drohnen zu finden. Anschauliche und günstige Beispiele sind hier etwa der Hubsan H507A X4 (Testbericht) für knapp 90 Euro oder der N4940 von Siumulus ab etwa 129 Euro.

Ultraschallsensoren an der Unterseite von Drohnen analysieren den Untergrund und sorgen dafür, dass das Fluggerät die Position und den Abstand zum Boden auch ohne GPS beibehält. Ein solcher Sensor ist beispielsweise bei den Einsteigermodellen Parrot Swing (Testbericht) oder Potensic Elfin vorhanden. Im Einsteigersegment sind sie erst seit kurzer Zeit integriert.

Gleiches gilt für Sensoren zur Hinderniserkennung. Bei den hochpreisigen Video-Drohnen von etwa DJI ist solch eine Ausstattung Standard. Andere Hersteller wie Autel haben allerdings inzwischen reagiert und bietet die Funktion bei etwa der Nano Evo+ ebenfalls an. Selbst bei weitgehend unbekannten Modellen, wie der 4K-Videodrohne Simulus ZX5260 von Pearl ist eine Hinderniserkennung vorhanden.

Eine Kamera gehört hingegen selbst im Einsteigersegment fast schon zur Grundausstattung. Die Idee dahinter ist super: Dank Livebild auf Smartphone, Monitor oder Videobrille, kann der Pilot genau sehen, was die Drohne gerade macht und im richtigen Moment den Kameraauslöser drücken. Das Steuern per Livebild ist grundsätzlich einfacher und intuitiver als der Flug auf Sicht. Denn so ist links auch immer links. Anders, als wenn man beispielsweise im Sichtflug auf sich selbst zufliegt. Dann sind links und rechts vertauscht.

In der Praxis setzen insbesondere günstige Drohnen, wie das erfahrungsgemäß ganz ordentlich fliegende Einsteigermodell von Pearl für rund 60 Euro, auf eine Bildübertragung per WLAN. Diese Methode ist allerdings weder latenz- noch ruckelfrei. Die Reichweite ist zwischen zehn und mehreren hundert Metern begrenzt. Das Maximum aus klassischem WLAN holt der Hersteller DJI aus seiner Mavic Mini (Testbericht). Hier sind Reichweiten von über 500 Metern möglich. Im Einsteigersegment sind die Distanzen mit häufig weit unter 100 m aber deutlich geringer. Die Steuerung per WLAN ist durch die Verzögerung grundsätzlich nicht für sportliche Manöver oder Flüge auf engem Raum geeignet und kommt bestenfalls als Orientierungshilfe infrage.

Wer Drohnen-Rennen mit Videobrille fliegen möchte, benötigt deshalb unbedingt eine latenzfreie Bildübertragung per Funk (5,8 GHz). Diese findet man im niedrigen Preissegment beispielsweise im FPV-Set Eachine 013 (Testbericht) oder dem Set des Blade Inductrix FPV (Testbericht). Privat fliegen wir etwa mit den Fertigmodellen Darvin Baby Ape für 100 Euro, Nazgul5 V2 für 290 Euro oder Diatone Roma für 300 Euro. Für Vorgarten und Indoor nutzen wir etwa Happymodell Mobula7 für 130 Euro, Emax Tinyhawk II (im Set mit Fernsteuerung und Videobrille 220 Euro) oder Flywoo Firefly Nano für 130 Euro. Hier sprechen wir allerdings immer von einem analogen Bildsignal mit niedriger Auflösung und vielen sichtbaren Übertragungsfehlern.

Wer mehr als nur Pixelmatsch auf der FPV-Brille sehen möchte, sollte zu einer digitalen Übertragung mit niedriger Latenz greifen. Diese ist etwa in der rund 140 km/h schnellen DJI FPV (Testbericht) integriert. Die FPV-Brille des Herstellers ist allerdings auch zu Videosendern von Caddx und Runcam kompatibel und so steht die knackscharfe Livebildübertragung auch in zahlreichen fertig aufgebauten FPV-Coptern zur Verfügung. Wir nutzen privat etwa die Modelle HGLRC Rekon 5 HD, Diatone Taycan HD oder den winzigen Hexacopter Flywoo Venom H20 HD.

Die Flugzeit von Einsteiger-Drohnen bewegt sich zwischen vier und etwa zehn Minuten. Wer aber glaubt, die Flugzeit steigt automatisch mit dem Anschaffungspreis der Drohne, der irrt. Insbesondere schnelle FPV-Drohnen erreichen in der Regel Flugzeiten von unter fünf Minuten. Anders sieht das bei Video-Coptern aus. Hier sind auch bei bezahlbaren Modellen Flugzeiten von 20 bis 30 Minuten möglich.

Hier gilt: Kleine Multicopter fliegen in der Regel kürzer als größere. Die tatsächliche Flugzeit ist neben der Akku-Kapazität auch stark vom Flugstil abhängig. Je sportlicher geflogen wird, desto schneller entleert sich der Akku. Hier ein konkretes Beispiel anhand der bis zu 140 km/h schnellen DJI FPV (Testbericht). Bei ruhiger und ausgeglichener Flugweise sind hier etwa 12 bis 15 Minuten Flugzeit möglich. Wer die FPV auf manuelle Steuerung umstellt und es richtig krachen lässt, muss den Akku schon nach vier bis sechs Minuten wechseln.

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass selbst günstige Drohnen mittlerweile ein ordentliches Flugverhalten zeigen und dementsprechend einfach zu steuern sind. Positiv in Erinnerung geblieben sind uns in dieser Disziplin unter anderem der Super-Mario-Copter von Carrera (Testbericht), der Eachine E511(Testbericht), die Parrot Swing (Testbericht) und die günstige Multiplayer-Kampf-Drohne von Amazon (Testbericht).

Unterschiede gibt es primär beim Ansprechverhalten und der Präzision. Die Steuerung selbst ist aber bei allen Modellen gleich und unterscheidet sich höchstens bei der Belegung auf dem Handsender. Bei günstigen Drohnen ist häufig folgende Belegung, der sogenannte Mode 2 zu finden:

  • Linker Stick nach oben/unten: Drohne steigt/sinkt
  • Linker Stick nach links/rechts: Drohne dreht sich um die eigene Achse
  • Rechter Stick nach vorne/hinten: Drohne geht in den Vorwärts-/Rückwärtsflug
  • Rechter Stick nach links/rechts: Drohne fliegt nach links/rechts

Günstige Multicopter stehen wegen fehlender Boden-Sensoren und Satellitennavigation insgesamt weniger stabil in Luft als teure Video-Drohnen. Die Fluggeräte richten sich zwar grundsätzlich gerade aus, allerdings neigen sie dazu, zu driften. Dies kann an einem ungenau kalibrierten Flug-Controller oder an einer leichten Luftströmung liegen. Um den Multicopter exakt an Ort und Stelle zu halten, muss der Pilot deshalb ständig gegensteuern und darf das Fluggerät nicht aus den Augen lassen. Das ist mit Übung zwar problemlos möglich, allerdings ist das schon ein anderes Gefühl als mit einer Video-Drohne im Preissegment ab 400 Euro – diese steht selbst bei Wind wie angenagelt an Ort und Stelle und hält dabei sogar exakt die Höhe. Günstige Drohnen mit GPS halten Position und Höhe ebenfalls, allerdings arbeiten sie weniger präzise und so bewegen sie sich Drohnen trotzdem minimal. In der Regel benötigen sie für den Schwebeflug an der Stelle etwa 1 × 1 × 1 m Platz. Eine DJI Mini 3 (Testbericht) bewegt sich maximal 10 bis 20 cm in jede Richtung.

Grundsätzlich sind kleine Multicopter spritziger und verhalten sich entsprechend nervöser als große Modelle. So nett die Kleinst-Drohnen mit wenigen Zentimetern Diagonale auch aussehen – sie sind gerade für Anfänger deutlich schwieriger zu kontrollieren als größere Fluggeräte ab einer Diagonalen von etwa 15 bis 20 Zentimetern aufwärts. Hier kommen etwa der Super-Mario-Copter (Testbericht) oder der kürzlich geflogene Simulus NX4937 in die nähere Wahl. Um sich gegen Windböen durchzusetzen, müssen die Fluggeräte außerdem über genügend Power verfügen. Dies ist mit Bürstenmotoren nicht der Fall, weshalb sich ein Großteil der Einsteiger-Drohnen nur für den Indoor-Betrieb und für Flüge bei wenig Wind eignen.

Wie bereits erwähnt, ist für eine direkte und präzise Steuerung die Übertragung per Funk notwendig. Das Steuern per WLAN fühlt sich grundsätzlich schwammig und wenig direkt an. Anbei ein kurzes Video des Erstfluges mit der DEERC D30:

Um sich mit der Steuerung und der Fliegerei vertraut zu machen, sind günstige Multicopter grundsätzlich gut geeignet. Wer ein Gerät wie den Super-Mario-Copter (Testbericht) unter Kontrolle hat, wird mit teuren Modellen keinerlei Probleme haben. Zudem sind Einsteigermodelle häufig leicht und stabil, was in Verbindung mit überschaubaren Geschwindigkeiten für eine gewisse Sicherheit sorgt. Teure Kamera-Drohnen sind für die ersten Flugmanöver weniger geeignet, da hier bereits leichte Crashs zu teuren Schäden an Kamera und Rahmen führen können.

Die Steuerung ist zwar einfach und schnell verständlich, junge Kinder sind mit der Bedienung trotzdem schnell überfordert. Erfahrungsgemäß empfehlen wir die ersten Drohnenflüge frühestens ab einem Alter von 9 bis 10 Jahren. Grundsätzlich verpflichtend bei der Nutzung im Freien, ist eine Modellflugversicherung, welche ab etwa 20 Euro bis 40 Euro pro Jahr erhältlich ist.

Die meisten Drohnen mit Kameras bieten neben einem Livebild außerdem die Möglichkeit Fotos und/oder Videos aufzunehmen. Allerdings gibt es bezüglich der Bildqualität eine ganze Reihe entscheidender Unterschiede.

Preiswerte Modelle erlauben die Aufnahme nur über WLAN und die entsprechende Smartphone-App. Bei dieser Methode sind allerdings auch alle bei der Übertragung auftretenden Bildstörungen zu sehen. Für Fotos mag das noch ausreichen, von Videos bleibt letztlich nur ein bunter Pixelbrei übrig. Hinsichtlich der Bildqualität sind Drohnen, die das Bildmaterial direkt auf einer Speicherkarte sichern, deutlich im Vorteil. Die einzige Ausnahme, die wir in knapp 10 Jahren Fliegerei kennengelernt haben, ist die DJI Tello (Testbericht), die im Nahbereich ansehnliche Aufnahmen per App erlaubt. Besser ist immer die Speicherung direkt im Fluggerät, da hier zumindest keine Übertragungsfehler auftreten. Für eine gelungene Aufnahme ist das allein aber nicht ausreichend.

Ein zweiter Aspekt für die Qualität ist die native Auflösung der Aufnahmen. Ist die Auflösung zu gering, wie beim Revell Quadrocopter Spot VR (Testbericht) mit 480p-Kamera, kann kein ansehnliches Ergebnis dabei herauskommen. Die selbst bei günstigen Drohnen häufig beworbenen 4K klingen zwar verlockend, meistens handelt es sich allerdings um hochgerechnete Aufnahmen, deren Qualität kaum zu gebrauchen ist. Ein anschauliches Beispiel ist die ansonsten wirklich ordentliche 4K-Drohne von Pearl. Die 350 Euro teure Simulus ZX5260 liefert trotz theoretisch guter Ausstattung nur eine enttäuschende Bildqualität. Die Erfahrung zeigt, dass hier eine ehrliche 720p-Aufnahme häufig besser ist als ein erzwungenes Bild in 4K. Zwar entscheidet auch die Sensorgröße über die Bildqualität, aber im Bereich der Einsteiger-Drohnen sind letztlich nur winzige Sensoren verbaut. Und über die exakten technischen Details schweigen sich die Hersteller der Preisklasse unter 100 Euro aus.

Die Auflösung ist zwar wichtig, aber noch viel entscheidender für ein gutes Videoerlebnis ist die Stabilisierung der Kamera. Professionellere Modelle nutzen dafür ein zwei- oder dreiachsiges Gimbal, welches die Bewegungen des Multicopters ausgleicht und so ruhige Aufnahmen erlaubt. Während sehr einfache Gimbals nur mit einem Servo und entsprechend ruckartig arbeiten, nutzen fortgeschrittene Modelle bürstenlose Motoren für einen butterweichen Ausgleich der Bewegungen. Im Preissegment bis 100 Euro finden sich Drohnen mit Gimbal allerdings von No-Name-Anbietern. Ein Beispiel hierfür ist der F007 5G von Banggood. Die bei Pearl erhältliche Simulus ZX5260 hat zwar ein Gimbal an Board, komplett ruhig sind die insgesamt mäßigen Aufnahmen trotzdem nicht.

Grundsätzlich sollte man sich von der Bildqualität der preiswerten Drohnen nicht zu viel versprechen. Für einzelne Luftbilder sind sie zwar gerade noch zu gebrauchen, atemberaubende Videoaufnahmen in Hollywood-Qualität sollte man sich aber keinesfalls erwarten. Wer einen gewissen Qualitätsanspruch bezüglich der Aufnahmen hat, sollte sich unseren Ratgeber So gelingen Drohnen-Aufnahmen im Kino-Look ansehen.

Wer sich eine Drohne für Luftaufnahmen zulegen möchte, sollte mit Kosten von mindestens 250 Euro und mehr rechnen. Im Preissegment darunter gibt es zwar brauchbare FPV-Drohnen mit Bildübertragung per Funk, für Videoaufnahmen sind solche Drohnen aber nur zusammen mit einer Actioncam geeignet. Wer sich generell ans Thema Drohnen fliegen herantasten will, sollte beim ersten Modell lieber auf eine Kamera verzichten und dafür eine stabile Drohne mit mehreren Akkus und Funk-Übertragung kaufen.

In der Preisklasse bis 50 Euro ist ausschließlich Spielzeug zu finden. Das muss aber nicht schlecht sein. Um die allerersten Flugerfahrungen zu sammeln, sind auch diese günstigen Drohnen geeignet. Erfahrungsgemäß sollte man hier auf eine Funkverbindung mit 2,4 GHz setzen und im Zweifel auf eine Kamera verzichten. Modelle, die auf WLAN, Bluetooth oder Infrarot setzen, tauchen deshalb nicht im Preisvergleich auf.

Nach unserer Erfahrung sind etwa die Modelle Simulus NX4937, Revell Go Stunt, Carson X4 Quadcopter Dragon 330 oder Mini-Mario-Copter von Carrera (Testbericht) empfehlenswert, um die grundsätzlichen Flugmanöver zu lernen. Die genannten Modelle sind ausreichend groß und eignen sich bei Windstille auch für Ausflüge im Freien.

Soll die Drohne im Innenbereich unterwegs sein, kann man auch zu kleineren Modellen wie Hubsan X4, Amewi Spyshadow oder Potensic Mini Battle-Drone greifen. Diese fliegen zwar ebenso ordentlich, eignen sich wegen der Größe aber nur für kurze Distanzen und sind insgesamt etwas zappeliger.

Die von Herstellern beworbene Rückkehrfunktion, Hinderniserkennung, Lande- und Loopingfunktion sind aus unserer Sicht keine Kaufgründe, da sie entweder nicht vernünftig funktionieren oder unnötig sind.

Im Bereich zwischen 50 und 100 Euro sind zwar ebenfalls hauptsächlich Spielzeug-Copter zu finden, allerdings sind hier bereits einige sehr spannende Modelle mit teils erstaunlich guter Ausstattung verfügbar.

Den Anfang macht einer unserer Lieblings-Copter, die DJI/Ryze Tello (Testbericht) für knapp 95 Euro. Dieses Meisterstück der Technik fliegt nicht nur ordentlich, sondern es macht als einziges Fluggerät dieser Preisklasse ordentliche Fotos dank Bildstabilisierung. Eine echte Besonderheit ist die Möglichkeit, die Tello per Software zu programmieren.

Weiter geht es mit den drei günstigsten Drohnen mit integriertem GPS-Empfänger. Diese halten auch bei Wind die Position bei und kehren auf Knopfdruck zum Piloten zurück. Am günstigsten ist der Holy Stone HS3040 Mini, der 57 Euro kostet. Nur minimal teurer ist das Modell Hubsan X4 H507A (Testbericht) für schlanke 60 Euro, welches uns im Test gut gefallen hat. Ab 89 Euro gibt es den ebenfalls mit GPS ausgestatteten Hubsan X4 Desire.

Ebenfalls spannend, wenn auch in der Vergangenheit schon deutlich günstiger erhältlich, ist die Star-Wars-Drohne (Testbericht) im Tie-Fighter-Design für aktuell 99 Euro. Die lizenzierten Fluggeräte sind erstklassig verarbeitet und punkten mit guten Flugleistungen und knackiger Steuerung. Die Modelle Speed-Biker und X-Wing liegen derzeit leider zwischen 150 und über 300 Euro.

Ebenfalls in der Liste enthalten ist der 99 Euro teure Blade Glimpse FPV – dieser hat zwar eine gute FPV-Kamera an Bord und kann auch ansonsten mit ordentlicher Flugleistung auftrumpfen – allerdings handelt es sich um ein BNF-Modell (Bind and Fly), bei dem keine Fernsteuerung im Lieferumfang enthalten ist. Wer den FPV-Zwerg fliegen will, benötigt zusätzlich eine Videobrille und einen Spektrum-Handsender.

Noch ein Tipp: Wer sich in dieser Preisklasse für andere Drohnen als die genannten entscheidet, sollte erfahrungsgemäß eher auf Produkte von Carrera, Jamara, Hubsan, Holybro und Syma setzen als auf Spielzeughersteller und No-Name-Ware.

In dieser Preisregion sind die Unterschiede bei den Drohnen im Preisvergleich besonders groß und so sollte man hier besonders genau überlegen, welches Modell geeignet ist. Bei einigen der Copter in dieser Preisklasse handelt es sich schlicht um stark überteuertes Spielzeug. Hier sind zwar häufig bereits Kameras und auch Livebildfunktion integriert, die Flugeigenschaften, Reichweite oder Sonderfunktionen sind aber mit denen der Copter zwischen 10 und 100 Euro vergleichbar. Auch von der gerne beworbenen 4K-Videoaufzeichnung oder Tracking-Funktion sollte man sich in dieser Preisklasse nicht blenden lassen.

Empfehlenswert sind aus unserer Erfahrung etwa die Fluggeräte von Hubsan. Diese haben eine knackige Steuerung, ausreichend Reichweite und zum Teil sogar GPS und Livebild-Funktion. So viel Spaß die diversen Modelle des Herstellers auch machen – für Videoaufnahmen, gute Fotos oder echtes FPV-Feeling sind diese Copter weniger geeignet. Gleiches gilt für die überarbeitete Version der DJI Tello, die Tello Boost, Tello Edu und Tello Ironman Edition – diese Modelle fliegen zwar ordentlich, bieten eine ausreichend hohe Fotoqualität und können sogar programmiert werden, letztlich sind sie aber kaum besser als die Ur-Tello für knapp unter 100 Euro.

Wer sich in dieser Preisklasse umsieht, kommt nicht an der DJI Mavic Mini (Testbericht) für 249 Euro vorbei. Das ist der aktuelle Preis für die günstigste und empfehlenswerteste Video-Drohne, die wir je in der Redaktion hatten. Das unter 250 g leichte Modell wird zwar per WLAN gesteuert, allerdings hat DJI hier ganz neue Maßstäbe in Sachen Reichweite und Zuverlässigkeit gesetzt. Im Vergleich zu anderen Modellen des Herstellers fehlen hier zwar Hinderniserkennung und automatische Flugmodi, letztlich braucht man diese aber auch nicht zwingend. Die Mavic Mini punktet mit super Flugeigenschaften, einer langen Flugzeit und dank integriertem Gimbal mit einer sehr hohen Bildqualität.

Wer sich für FPV, das Fliegen aus Sicht der Drohne interessiert, sollte sich das Einsteigerset Blade Nano QX FPV von Horizon Hobby für 199 Euro ansehen. Den Vorgänger des Copters haben wir im privaten Fundus und sind damit sehr zufrieden. Das Modell kommt flugfertig mit Sender, Akku, Akkulader und Videobrille zum Kunden. Für knapp 50 Euro weniger gibt es das Konkurrenzmodell von Graupner, den Graupner Alpha 110. Dieser macht zwar richtig viel Spaß, kommt allerdings als BNF-Variante zum Kunden. Fernsteuerung von Graupner und Videobrille benötigt man also zusätzlich. Beide Drohnen verfügen zudem nur über schwache und anfällige Bürstenmotoren. Für ähnliche Preise gibt es hier geeignetere Sets für den Einstieg. Diese sind allerdings nicht unter den beliebtesten Modellen im Preisvergleich zu finden. Zwei konkrete und empfehlenswerte Beispiele sind das FPV-Einsteiger-Set von Emax für 130 bis 150 Euro (Testbericht) und das etwas kraftvollere Set von BetFpv (Testbericht) für rund 200 Euro. Bei Banggood kostet das günstigste Bundle mit dem Eachine E013, Videobrille und Mini-Handsender knapp 80 Euro. Der kleine FPV-Flitzer macht Spaß, allerdings ist die Reichweite mit knapp 10 Metern unterdurchschnittlich. Empfehlenswerter sind hier die Sets mit dem Emax EZ Pilot für aktuell 108 Euro oder das Bundle mit dem Tinyhawk II für 220 Euro.

In der Preisklasse bis 500 Euro hat der Käufer eine vergleichsweise überschaubare Auswahl an empfehlenswerten Drohnen. Hier tummeln sich etwa die hervorragende und beliebte DJI Mini 2 (Testbericht), deren Vorgänger Mavic Mini in als Fly-More-Combo (mit zusätzlichen Akkus und Mehrfachladegerät) oder die handliche Parrot Anafi (Testbericht). Auch die mittlerweile durch die Mavic Mini abgelöste DJI Spark (Testbericht) ist hier noch zu finden. Die als gut getestete Fimi X8 Mini von Xiaomi gibt es ab 365 Euro, die leistungsstärkere Xiaomi Fimi X8 SE ist ab 430 Euro erhältlich.

Eines haben alle genannten Modelle gemeinsam: Sie verfügen über gute bis sehr gute Flugeigenschaften, ermöglichen dank GPS eine zuverlässige Positionierung auch bei Wind und liefern zudem eine brauchbare bis hervorragende Bildqualität.

Revell, Parrot, Potensic, Simulus, Holystone oder Yuneec können wir uns wegen des deutlich schlechteren Preis-Leistungs-Verhältnisses und der teils enttäuschenden Produkttests in dieser Preisklasse nicht empfehlen. Gleiches gilt für das Spielzeugmodell von Propel, welches sich anscheinend durch gestiegene Preise in Sammlerkreisen in diese Preisregion verirrt hat.

Unsere Preis-Tipps sind hier die Mavic Mini SE in der Fly-More-Version für rund 400 Euro und die Fimi X8 Mini für 490 Euro. Ansonsten empfehlen wir einen Blick auf die Einzeltests der Drohnen.

Wer etwas mehr Action will, ist mit fertig aufgebauten FPV-Coptern wie HGLRC Rekon 5 HD, Diatone Taycan HD oder den winzigen Hexacopter Flywoo Venom H20 HD gut beraten. Hier braucht es allerdings entsprechendes Equipment wie FPV-Brille, Ladegerät, Akkus und Handsender. Wer auch mit analogem Bild klarkommt, ist mit Darvin Baby Ape für 100 Euro, Nazgul5 V2 für 290 Euro oder Diatone Roma für 300 Euro etwas günstiger dabei.

Ein aus unserer Sicht hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet etwa die DJI Air 2 (Testbericht) welche ab knapp 700 Euro verfügbar ist. Noch besser – aber erst ab etwa 1000 Euro erhältlich – ist die DJI Mini 3 (Testbericht). Die beste Bildqualität gibt es mit DJI Air 2S (Testbericht) und Mavic 3. Nach den ersten Testflügen können wir auch die ab etwa 710 Euro erhältliche Autel Evo Nano+ wärmstens empfehlen. Sie kann zwar nicht ganz mit der Mini 3 mithalten, liefert aber eine mit der Air2 vergleichbare Qualität mit den Abmessungen der Mavic Mini. Für alle, die neben dem Filmen auch sportlich fliegen wollen, lohnt sich ein Blick auf die DJI FPV (Testbericht) oder fertige FPV-Copter mit 6S-Antrieb.

Da sich die einzelnen Video-Drohnen zum Teil nur in Details unterscheiden, empfehlen wir hier die ausführlichen Einzeltests oder unseren DJI-Modell-Ratgeber, in dem wir die verschiedenen Drohnen vergleichen. Worauf es bei den fliegenden Kameras ankommt, verrät der Ratgeber Welches ist die beste Video-Drohne für Einsteiger. Wenn das Interesse in Richtung FPV geht, empfehlen wir einen Blick in die Themenwelt zum Flug per Brille.

Günstige Drohnen sind in erster Linie als Hightech- und Fun-Spielzeug konzipiert. Sie bieten Hobby-Piloten und Jugendlichen einen preiswerten Einstieg in die Welt der Fliegerei und unterscheiden sich weder beim Aufbau noch bei der Steuerung von teuren Video-Drohnen. Wer mit dem Hobby beginnen möchte, bekommt also auch mit Budget-Multicoptern ein perfektes Gefühl fürs Thema.

Ausstattungstechnisch sind günstige Einsteigermodelle immer eine Kompromisslösung. So sind im Budget-Bereich sowohl bürstenlose Motoren als auch GPS und Höhensensor verfügbar, allerdings muss sich der Käufer in der Regel für eines der drei Ausstattungsmerkmale entscheiden. Geht es primär um das Flugerlebnis, empfehlen wir den Griff zu Modellen mit einer Steuerung per 2,4-GHz-Handsender. Reichweite und Ansprechverhalten sind hier spürbar besser als bei der Bedienung per WLAN und App.

Fotos und Videos sollten grundsätzlich in der Drohne gespeichert werden. Die Qualität der Aufnahmen per WLAN sind erfahrungsgemäß nur selten zu gebrauchen. Zu hohe Ansprüche bezüglich der Aufnahmequalität sollte man im Preissegment unter 100 Euro grundsätzlich nicht haben.

Wer sich weniger auf das Fliegen als aufs Fotografieren und Filmen konzentrieren möchte, muss mindestens 250 Euro für eine Mavic Mini SE die Hand nehmen. In diesem Fall lohnt sich ein Blick auf unseren Ratgeber Welche ist die beste Video-Drohne für Einsteiger und die Video-Drohnen-Bestenliste. Grundsätzlich empfehlen wir Hobby-Einsteigern unseren Ratgeber EU-Drohnenverordnung: So fliegen Drohnen legal – alles, was ihr jetzt wissen müsst.

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