Die privaten Fuhrparks vor mancher Familien-Garage können sich sehen lassen. Die Auswahl reicht vom Dreirad, Fahrrad, Skateboard und Scooter bis hin zum Hoverboard – und das dann meist in mehrfacher Ausführung. Zusammen mit Dachbox, Winterreifen, Snowboard, Gartenwerkzeug und Co. wird es dann zügig eng in der Auffahrt, Garage oder dem Carport. Wand-, Deckenhalterungen, Regale, Haken und Liftsysteme für die Garage, helfen Ordnung zu halten. TechStage zeigt, welche Lösungen es gibt und was beim Kauf zu beachten ist.
Dieser Artikel gehört zu den Themenwelten Auto und E-Bike. Hier haben wir uns etwa Fahrradträger für Dach und Anhängerkupplung angesehen oder uns mit dem besten Werkzeug für den Reifenwechsel auseinandergesetzt.
Fahrräder
Halterungen und Aufhängungen für Fahrräder sind letztlich immer dann sinnvoll, wenn das Rad nicht täglich benötigt wird oder es aus Platzgründen nicht anders geht. Das Hauptproblem bei den Wandhalterungen: So stehen die Bikes zwar nicht am Boden herum, wirklich platzsparend sind viele der simplen Halterungen aber nicht. Bei der Nutzung eines E-Bikes ist das Handling wegen des Zusatzgewichts noch schwieriger. Zudem muss man beim Kauf der Halterung genau dessen Spezifikation achten. Häufig sind die günstigen Modelle nur bis zu einem Gewicht von 20 kg ausgelegt, was für ein elektrisch angetriebenes Mountainbike schlicht zu wenig ist.
Wer das Bike etwa mit einem Haken am Vorderrad aufhängt, der verliert trotzdem Raumtiefe. Sollen unter dem aufgehängten Rad noch andere Dinge Platz finden, muss man das Bike zudem sehr hoch hängen – was die Angelegenheit zum Kraftakt macht. Da Kinderräder deutlich leichter sind und wegen der Größe weniger in den Raum hineinstehen, eigenen sie sich für solche günstigen Haken am besten.
Für Familien mit mehreren Fahrrädern gibt es solche Wandhalterungen auch für drei bis sechs Bikes. Für deren Montage sind dann deutlich weniger Bohrungen nötig, als wenn man für jedes Fahrrad eine eigene Halterung montiert. Preislich ist die Einzelmontage allerdings deutlich günstiger. Die 3er-Halterung kostet bei Amazon derzeit 60 Euro – Anfang des Jahres waren satte 117 Euro fällig. Das Modell für sechs Bikes kostet aktuell rund 66 Euro.
Um Reifenspuren auf der Wand zu vermeiden, bieten sich Radaufhängung mit zusätzlichem Wandschutz für den Vorderreifen an – etwa von Amazon, wo das Paket mit vier farbigen Wandhalterungen für 20 Euro erhältlich ist. So stabil diese Konstruktion auch ist – der hintere Reifen steht trotzdem an der Wand. Sinnvoll ist hier das Anbringen einer selbstklebenden Wandschutzmatte ab 15 Euro. Alternativ finden sich solche Halterungen auch mit zusätzlichem Hinterradschutz. Ein Beispiel hierfür ist etwa der Bikstor Fahrradträger für 20 Euro.
Etwas teurer, aber aus unserer Sicht auch praktischer, sind zur Seite hin klappbare Wandhalterungen für das Vorderrad. Hier wird das Fahrrad nach dem Aufhängen an die Wand geschwenkt und braucht dann weniger Raumtiefe. Beispiele für solche Schwenkhalterungen sind etwa die Modelle Kranked Twist von RTR Bikes für 69 Euro oder Pro Bike Tool Wandhalterung für 31 Euro.
Wer etwa zwei Fahrräder übereinander aufhängen will, sollte statt mit einer Radaufhängung mit einer Halterung für den Fahrradrahmen arbeiten. Einfache, bei Nichtbenutzung an die Wand klappbare Modelle, gibt es ab 14 Euro im Doppelpack. Halterungen mit mehr als einer Auflagefläche sind hier allerdings deutlich bequemer, da sie weniger wackelig sind. Diese gibt es ab etwa 19 Euro. Noch flexibler sind Rahmenhalterungen mit einstellbarem Haltewinkel. Moderne Mountainbikes etwa hängen sonst schief an der Wand. Beispiele hierfür sind etwa die Halterungen von Sportbeer für 29 Euro bzw. für 33 Euro.
Soll die Halterung gleichzeitig als Montageständer dienen, lohnt es sich etwas mehr zu investieren. Günstige Fahrrad-Reparaturständer zur Wandmontage mit Fixierung des Rahmens gibt es zwischen 29 Euro und 38 Euro. Auch Halterungen, die den Lack schonen, sind erhältlich. Die unauffällige Wandhalterung von Zamurano für 17 Euro hält das Bike etwa an Pedal und den beiden Reifen in Position.
Wer sehr viel Raumhöhe zur Verfügung hat, kann seinen Drahtesel auch unters Dach hängen und so ordentlich Platz schaffen. Die dafür nötigen Deckenlifte für Fahrräder gibt es bereits ab 10 Euro von Relaxdays. Sie funktionieren mit einem Seilzug und einer Kombination aus mehreren Flaschenzügen und erlauben eine platzsparende Aufbewahrung in drei bis vier Metern Höhe. Auch hier gilt: Wer ein schweres E-Bikes aufhängen will, sollte auf die Spezifikationen achten.
Budget-Deckenlifte sind häufig nur bis maximal 20 kg Gewicht ausgelegt. Marken-Modelle, wie der P4B Fahrradlift, schaffen bis zu 57 kg und kosten etwa 40 Euro. Nach unserer Erfahrung sollte man vor dem Kauf genau abwägen, ob sich dieses System lohnt. Wir haben selbst nach langer Suche keinen passenden Ort für die Montage gefunden.
Die Deluxe-Variante zur Deckenmontage ist der hydropneumatische Flat-Bike-Lift für satte 350 Euro. Hier wird das Rad bequem auf der Halterung abgestellt und mit einer Klammer fixiert. Anschließend wird es mit geringem Kraftaufwand an die Decke hochgeklappt. Abgesehen vom hohen Preis gibt es hier allerdings noch einen Nachteil: Der Flat-Bike-Lift ist nur für Fahrräder mit maximal 21 kg geeignet. Die meisten E-Bikes sind hier schlicht zu schwer. Bei Carports mit schrägem Dach muss außerdem eine Hilfskonstruktion angebracht werden – hier ist handwerkliches Geschick gefragt.
E-Roller, Roller und Stunt-Scooter
Scooter, ob mit oder ohne elektrischen Antrieb, gehören ebenfalls zum Sommerfuhrpark und stehen häufig im Weg herum. Zwar lassen sich die Roller in der Regel zusammenklappen, stören können sie dann aber trotzdem. Wer die Zweiräder bei Nichtbenutzung ordentlich und platzsparend verstauen will, kann auch hier zu einem einfachen Wandhaken greifen – wenn dieser durch die Felge passt. Dies ist gerade bei E-Rollern und schicken Stunt-Scootern nicht immer der Fall. Dann bleibt nur der Griff zur Meollo Scooter-Wandhalterung für 26 Euro.
Bei schweren Rollern mit integriertem Motor und Akku sollte man auch hier auf das maximale Gewicht achten! Sollen die Reifen keine Abdrücke an der Wand hinterlassen, lohnt auch hier die Anschaffung einer selbstklebenden Wandschutzmatte ab 15 Euro.
Da insbesondere bei Kinderrollern und Modellen ohne Antrieb kein Seitenständer vorhanden ist, kann aber auch schon ein einfacher Scooter-Ständer ab 10 Euro für mehr Ordnung sorgen.
Skateboard und Longboard
Skateboard oder Longboard gehen ebenfalls gerne im Weg herum – speziell, wenn mehrere Exemplare zum familiären Fuhrpark gehören. Ob die Boards nun hochkant oder längs aufbewahrt werden, ist keine Geschmackssache. Zwar sehen die hochkant aufgehängten Bretter sehr stylisch aus, die Platzersparnis ist aber deutlich geringer als bei sogenannten Board-Racks.
Am günstigsten ist die Montage an einer Wandhalterung mit Doppelhaken, in der die Achse des Boards eingehängt wird. Die Haken sollten allerdings nicht völlig starr sein, um in der Breite angepasst werden zu können. Wir haben gute Erfahrungen mit der Aufhängung von Aieve für knapp 13 Euro im Doppelpack gemacht. Diese ist in nahezu identischer Form auch von Lattcure erhältlich. Etwas hochwertiger, aber unflexibel in der Größe, ist etwa die No-Name-Wandhalterung von Amazon für 10 Euro.
Platzsparender, aber in der Regel auch teurer, sind sogenannte Skateboard-Racks. Einfache Modelle aus Acryl mit Platz für ein Board gibt es ab etwa 15 Euro. Die schickere und augenscheinlich deutlich stabilere Variante aus Holz gibt es unter anderem von Jucker Hawaii für 40 Euro. Die Racks sind auch mit Platz für zwei, drei oder vier Skateboards für zwischen 30 und 50 Euro erhältlich.
Da die Halterungen nur ein überschaubares Gewicht tragen müssen, kann man diese auch selbst mit dem 3D-Drucker herstellen oder mit einem starken Laser ausschneiden. Kostenlose 3D-Vorlagen für Skateboard-Halterungen gibt es etwa auf der Seite Thingiverse. Unsere private Halterung aus Holz wurde mit einem Atomstack A5 M50 Pro (Testbericht) angefertigt.
Reifen
Ein weiterer Platzfresser in Garde und Carport sind Sommer- und Winterreifen des PKWs. Klar kann man diese einfach auf den Boden stellen – bei Druckverlust droht allerdings eine Verformung der Reifen und außerdem stehen die Pneus dann im Weg herum.
Besser ist deshalb die Lagerung in einem speziellen Reifenregal oder einem Reifenständer/ Felgenbaum. Aufstellregale für acht Reifen gibt es ab etwa 53 Euro von Dreamade. Deutlich platzsparender sind allerdings Reifenregale zur Wandmontage. Das für vier Reifen ausgelegte Klappregal von ECD Germany gibt es etwa ab 49 Euro.
Feststehende Felgenbäume gibt es ab etwa 15 Euro, etwa vom Hersteller Unitec oder Cartrend. Flexibler und bei Bedarf schnell weggeräumt sind fahrbare Reifenständer. Solche mobilen Felgenbäume gibt es ab etwa 20 Euro.
Wer möchte, kann die Reifen auch einzeln an die Wand hängen. Solche Sets mit insgesamt vier Reifenhaltern zur Wandmontage gibt es schon ab etwa 20 Euro.
Dachbox
Falls vorhanden, ist auch die Dachbox ein echter Platzfresser. Wer hier richtig Platz schaffen will, braucht ausreichend Deckenhöhe – Besitzer eines Carports sind hier klar im Vorteil. Die Deckenhöhe von Standardgaragen ist für eine Montage über dem PKW oft zu niedrig. Die Montage an der Seitenwand ist zwar ebenso möglich, allerdings ist der Platzgewinn geringer.
Am einfachsten und günstigsten sind einfache Wandhalterungen wie die QLS-Dachbox-Halterung für knapp 36 Euro. Die beiden Stahlwinkel bieten an die Wand geschraubt ausreichend Platz, um eine Dachbox darauf abzustellen. Etwas platzsparender sind allerdings die Halterungen, in denen die Dachbox auf der Seite stehend platziert wird. Solche Halterungen gibt es etwa von Nordrive für 57 Euro oder von Lanco für knapp 30 Euro.
Dachboxenhalterungen zur Deckenmontage gibt es ebenfalls. Im einfachsten Fall bestehen diese aus vier Deckenhaken und zwei Zurrgurten, wie der Dachbox-Lift von Fasty für rund 30 Euro. Trotz des sehr einfachen Konzepts scheint diese Lösung laut Kundenbewertungen gut zu funktionieren. Wer will, kann sich die Komponenten auch einzeln kaufen, dann sollte man allerdings genau auf die Tragkraft der Haken achten.
Die Premium-Variante mit Handkurbelbetrieb koste 100 Euro. Theoretisch funktioniert hier aber auch der günstige Fahrradlift.
Sonstiges
Auch Werkzeuge wie Spaten, Leiter, Gartenschlauch oder Rasentrimmer sorgen häufig für Unordnung in der Garage. Wer sie aufhängen will, bekommt eine riesige Auswahl an Möglichkeiten.
Für Besen, Spaten und Rechen sind sogenannte Gerätehalter mit Klemmfunktion oder Besenhalter am besten geeignet. Allerdings muss man hier auf die Durchmesser achten, damit tatsächlich alle Werkzeuge hineinpassen. Die Halterungen gibt es aus Kunststoff und Metall. Wegen negativer Erfahrungen mit der Qualität und Haltbarkeit von Kunststoffmodellen würden wir allerdings zu einer Metallvariante raten. Diese gibt es im 20er-Set für schlanke 16 Euro. Vorteil der einzelnen Klemmen ist die flexible Montage. Nachteil sind die vielen Bohrlöcher.
Alternativ gibt es die Gerätehalter auch auf einer Schiene. Zwei Stück solcher Klemmschienen mit je drei Haltern und vier Aufhängehaken gibt es etwa von iBell ab 20 Euro. Wer auch etwas größeres Gerät mit dickerem Griff aufhängen will, sollte sich die Gerätehalter mit klappbarem Haken ansehen. Diese bieten in der Regel mehr Platz und eignen sich so auch für Rasentrimmer oder Beil.
Auch sonst gibt es viele Spezial-Halterungen etwa für Gartenschlauch oder Rasentrimmer. Deutlich günstiger sind aber die zahlreichen Sets mit universellen Wandhaken, welche meist ebenso gut funktionieren. Diese gibt es, je nach Hersteller und darin enthaltenen Haken, zwischen 16 und 50 Euro. Wir nutzen seit einiger Zeit ein preiswertes Set mit insgesamt 12 Haken für 14 Euro und sind damit voll zufrieden. Neben den Halterungen gehören auch eine Textillasche zur Befestigung etwa eines Schlauchs, Schrauben und Dübel zum Lieferumfang.
Wer allerdings plant größere Dinge, wie Leiter oder Surfboard zu verstauen, der sollte besser gleich zu belastbaren Schwerlastwandhaken greifen. Diese halten mehr Gewicht und sind in der Regel auch deutlich größer. Das Set mit sechs Halterungen mit einer Tragkraft von je 45 kg gibt es ab etwa 22 Euro.
Grundsätzliches
Wer Gegenstände an Wand oder Decke befestigen will, muss diese auch vernünftig befestigen und die Belastungswerte der Hersteller beachten. Auch die Dübel müssen korrekt gewählt sein – die beste Halterung nützt nichts, wenn die Schrauben wegen zu hoher Last herausreißen!
Sing mehrere Halterungen neben- oder untereinander nötig, lohnt es sich diese auf ein Brett zu schrauben, um so nicht die komplette Wand zu durchlöchern.
Viele Lösungen, wie der Deckenlift, sind universell einsetzbar. Wer will, kann hier statt eines Fahrrades auch etwa eine Dachbox, Leiter oder einen Kajak anhängen. Allerdings sollte man sich vorher gut überlegen, ob der Platz ausreicht und ob man etwa das Fahrrad tatsächlich über den wertvollen PKW hängen will.
Fazit
Lösungen für mehr Ordnung in Carport und Garage gibt es in zig Varianten zu teils günstigen Preisen. Wer sich unter den vielen Angeboten umsieht, sollte aber nie das Ziel aus den Augen verlieren. Hier lohnt es sich sorgfältig zu planen.
So praktisch manche Halterungen auch aussehen – um wirklich Platz zu schaffen, muss auch genügend Deckenhöhe bereitstehen. Außerdem sollte man die Angebote vergleichen, häufig gibt es identische Ware zu sehr unterschiedlichen Preisen.
Wirklich genau hinsehen sollte man bei schwerem Gerät wie etwa E-Bikes. Viele günstige Halterungen sind zwar prima für Spaten, Skateboard oder Kinderfahrrad geeignet, das E-Mountainbike oder die Dachbox wären aber oft zu schwer. Hier lohnt es sich genau auf die Spezifikationen zu achten.
Dieser Artikel gehört zu den Themenwelten Auto und E-Bike. Hier haben wir uns etwa Fahrradträger für Dach und Anhängerkupplung angesehen oder uns mit dem besten Werkzeug für den Reifenwechsel auseinandergesetzt.