Beamer-Grundlagen: 4K, Laser, LED, 3D & Co. – So findet man den besten Projektor

Beamer-Ratgeber

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Fernseher sind zwar immer erschwinglicher, richtiges Kino-Feeling kommt aber erst auf der großen Leinwand mit Diagonalen jenseits der 100 Zoll auf. Wir erklären, was beim Beamer-Kauf wichtig ist.

Bei Fernsehern gelten 55 Zoll heute fast schon als klein, Modelle mit 75 oder gar 86 Zoll werden immer erschwinglicher und liegen teilweise bei kaum mehr als 1200 Euro (Ratgeber Fernseher). Doch auch wenn 86-Zoll-Fernseher mit ihrer riesigen, umgerechnet fast 2,2 Meter großen Bilddiagonale vor wenigen Jahren finanziell unerreichbar und damit unvorstellbar waren, geht heute noch viel mehr: mit einem Beamer. Die sind zwar ebenfalls nicht neu, aber wie Fernseher preislich inzwischen ziemlich interessant – vor allem, wenn man ihn in Relation zur machbaren Bilddiagonale setzt. Dann kann ein Beamer sogar die bessere Wahl sein, auch wenn noch einmal Kosten für eine ordentliche Leinwand hinzukommen. Gerade Ultra-Kurz-Distanz-Beamer werden oft als guter Ersatz für einen Fernseher angesehen, andere sehen Beamer aber nach wie vor eher als Hobby und somit Zusatz zu einem Fernseher für gelegentliche Filmabende oder Gaming-Sessions. Denn was ist besser als ein Kino-Blockbuster auf 55 oder 86 Zoll? Richtig, ein Kino-Blockbuster im echten Heimkino auf 150 Zoll!

Ein Beamer oder Videoprojektor ist ein Gerät, das Bilder und Filme von Zuspielern wie Streaming-Dienst oder Blu-Ray-Player vergrößert auf eine Oberfläche projiziert. Er dient dann als Ersatz für Monitor oder Fernseher.

Die erste Frage, die sich Interessenten stellen sollten, lautet: Warum möchte ich einen Beamer haben, was will ich damit machen? Je nach Anwendungszweck gibt es unterschiedliche Anforderungen an die Modelle. Für das Heimkino sind gute Bildschärfe und Kontraste wichtig, auch 3D mag bei einigen auf der Wunschliste stehen. Dafür ist die Helligkeit eher zweitrangig, denn ein Heimkino-Raum sollte ohnehin abgedunkelt werden können. Ähnliches gilt für Gamer, allerdings ist hier die mögliche Bildwiederholungsrate besonders wichtig. Geht es eher um Präsentationen, ist es genau andersherum: Hier sind meist niedrigere Auflösungen typisch und die Wiedergabefrequenz spielt kaum eine Rolle. Dafür viele Anschlussmöglichkeiten und eine möglichst hohe Helligkeit, da die Umgebung oftmals nicht abgedunkelt werden kann. Oder soll der Beamer gar möglichst mobil sein und ohne Steckdose auskommen? Auch dafür gibt es spezielle Lösungen dank LED-Technik, allerdings ist hier die Helligkeit meist recht niedrig. Händler wie Amazon bieten zahllose günstige Modelle an.

Grundsätzlich gibt es aktuell fünf auf dem Markt verbreitete Technologien bei Beamern für den Endverbraucher: LCD, DLP, LED, LCoS und Laser.

LCD-Beamer (Liquid Crystal Display) funktionieren grundsätzlich wie Dia-Projektoren vergangener Tage. Allerdings werden statt der Dias heute meist drei LCD-Displays in den Grundfarben Rot, Grün und Blau verwendet, deren Darstellungen per Spiegel zusammengeführt werden. Durch die einfache und erprobte Technik sind LCD-Beamer recht günstig, klein und punkten bei Bildschärfe und Farbintensität. Probleme älterer Geräte wie Geisterbilder durch träge LCDs oder ein durch die Technik bedingter Fliegengitter-Effekt betrifft moderne LCD-Beamer normalerweise nicht mehr. Auch der LCD-Memory-Effekt, bei dem durch längere Darstellung heller Inhalte entsprechende Bereiche dauerhaft dunkler werden, ist bei modernen Modellen kaum mehr zu befürchten.

Da allerdings LCDs gut gekühlt werden müssen, sind LCD-Beamer einerseits vergleichsweise laut und zudem ist die optische Einheit nicht in sich geschlossen, was sie anfällig für Staub macht. Das kann unter extremen Umständen ebenfalls zu vorzeitigem Nachlassen der Darstellungsqualität führen. Die niedrigere Helligkeit von LCD-Beamern gleichen bessere Modelle durch das Hinzufügen eines vierten, gelben LCDs effektiv aus.

DLP-Beamer (Digital Light Processing) verwenden ein DMD (Digital Micromirror Device) von Technologieinhaber Texas Instruments. Das Gerät stellt für jedes Pixel der Auflösung (schon bei 1080p also über 2 Mio.) einen mikroskopisch kleinen, kippbaren Spiegel, der per elektrischem Impuls Licht an die Optik weiterleitet oder blockt. Diese Ansteuerung geschieht mehrere Tausend Mal pro Sekunde und in beliebiger Dauer, um unterschiedliche Helligkeiten darstellen zu können. Farben werden normalerweise per rotierendem Farbrad erzeugt, durch das per DMD bis zu sieben Farben nacheinander auf die Optik projiziert werden. Wegen der Trägheit des Auges wird so eine gewünschte Farbe „angemischt“. Drei-Chip-DLPs verzichten auf dieses Farbrad.

DLP-Beamer eignen sich wegen der hohen Darstellungsgeschwindigkeit gut für 3D-Inhalte, außerdem bieten sie höhere Kontraste als LCD-Beamer bei guter Bildschärfe. Da die Optik normalerweise gekapselt ist, sind sie zudem weniger staubempfindlich. Je nach Hersteller und Empfindlichkeit des Zuschauers können vor allem Ein-Chip-DLP-Beamer den sogenannten Regenbogeneffekt aufweisen, der oft durch zu langsames Drehen des Farbrades entsteht. Dabei können Nutzer farbliche Auftrennungen an Kanten ähnlich einem Regenbogen sehen. Zusätzlich nehmen Zuschauer in extremen Fällen auch Flackern wahr, das zu Kopfschmerzen führen kann. Bei Drei-Chip-DLPs fällt der Regenbogeneffekt weg, außerdem stellen sie Farben akkurater dar. Ein-Chip-Beamer setzen außerdem bisweilen auf mehrfach gleiche Farben für „schnellere Schaltzeiten“. Auch DLP-Beamer benötigen starke Kühlung, was sich durch deutlich hörbare Lüftergeräusche bemerkbar macht.

LED-Beamer (Light Emitting Diode) verwenden dem Namen entsprechend LEDs als Lichtquelle, das eigentliche Bild wird von LCDs erzeugt (s.o.). Da LEDs deutlich effizienter arbeiten, müssen LED-Beamer weniger stark gekühlt werden, was bei manchen Modellen fast unhörbar ist, außerdem gibt es Modelle mit Passivkühlung. Durch die höhere Effizienz gibt es zudem portable Modelle mit Akkus. Zudem halten LED-Lampen etwa fünfmal so lang wie herkömmliche UHP-Beamer-Lampen (Ultra High Pressure) bei LCD-Beamern und kommen so auf rund 20.000 bis 30.000 Betriebsstunden im Normal-Modus.

Ein weiterer Vorteil: Das umweltschädliche Quecksilber, das für UHP-Lampen benötigt wird, entfällt. Zudem können LED-Beamer oftmals innerhalb weniger Sekunden hoch- und runtergefahren werden, während UHP-Lampen Zeit benötigen, um ihre Leuchtkraft zu entfalten und nach dem Abschalten nachgekühlt werden müssen. Beides kann mehrere Minuten dauern, bei LED ist Ein- und Ausschalten je nach Modell direkt und ohne Verzögerung möglich.

Durch Verwendung von RGB-LEDs erlauben LED-Beamer die Wiedergabe eines deutlich größeren Farbraums. Die Leuchtkraft von LEDs lässt zwar mit der Zeit kontinuierlich um bis 10 Prozent nach, das kann allerdings durch höhere Stromzufuhr bei vielen Modellen ausgeglichen werden. UHP-Lampen verlieren im Laufe ihres Lebens bis 50 Prozent Leistung. Allerdings ist ein Wechsel der LED-Beleuchtung oftmals nur schwer möglich. Nachteil ist (noch) die bisweilen deutlich niedrigere Helligkeit von LED-Beamern, vor allem bei Grün-Darstellung, weshalb manche Hersteller Hybridgeräte mit zusätzlicher Laser-Darstellung entwickelt haben. Helle LED-Beamer sind entsprechend teuer. LED-Beamer verwenden zwar kein Farbrad, allerdings kann es wie bei DLP-Beamern zum Regenbogeneffekt kommen.

LCoS-Beamer (Liquid Crystal on Silicon) verwenden ebenfalls LCDs, allerdings reflexiv. Sie sind auf einem Reflektor mit darunter liegender Ansteuerungselektronik installiert. Da bei dieser Technik Signalleitungen einzelner Pixel hinter der Spiegelfläche liegen, wird der eingangs erwähnte Fliegengitter-Effekt minimiert und es sind besonders hohe Kontrast- und Schwarzwerte möglich. Sony nennt diese Technik SXRD und verwendet zudem meist native 4K-Chips, wodurch bei entsprechendem Preis besonders scharfe Bilder möglich sind. Nachteile sind wie bei LCD-Beamern nachlassende Bildqualität mit zunehmender Betriebsdauer sowie theoretisch leichte Geisterbilder und der oben beschriebene LCD-Memory-Effekt – die letzten beiden Punkte sind bei aktuellen Modellen normalerweise zu vernachlässigen.

Laser-Beamer sind die modernste Art, Bilder „im großen Stil“ auf eine Oberfläche zu projizieren. Zum Einsatz kommen dutzende kleine Laser-Dioden, die für mehr Leistung zu einem großen Strahl gebündelt werden. Dabei regt der Laser einen Leuchtstoff an und erzeugt so Licht, das aus unterschiedlichen Farben besteht.

Laser-Dioden kommen auf eine ähnliche Lebensdauer wie LEDs – um 20.000 bis 30.000 Stunden. Zudem bieten sie hohen Kontrast und können Farben im SDR-Bereich dank Software-Nachbearbeitung natürlich wiedergeben. Um die generell eher niedrige Helligkeit bei Consumer-Geräten auszugleichen, werden normalerweise Kombinationen aus Laser- und anderen Bilderzeugern wie etwa LCoS oder DLP verwendet. Da in Laser-Beamern aus Kosten- und Haltbarkeitsgründen oft blaue Dioden verwendet werden, muss das bläuliche Licht zudem mittels eines Phosphor-Rads zuvor gelblich/warmweiß gefärbt werden. Erst danach wird es dann per LCD oder DLP-Farbrad wie gewünscht angepasst.

Wegen des Laser-Lichts, das aus viel Blau und vergleichsweise wenig Grün und Rot besteht, ist ein homogenes Farbbild gerade für HDR-Wiedergabe schwer zu erzielen. Um das zu umgehen, werden inzwischen drei Laser eingesetzt: entweder zwei blaue und ein rotes Modul oder eins in Rot, Grün und Gelb. Im ersten Fall wird einer der beiden blauen Laser per G-Refiner-Linse in Grün umgewandelt. Dadurch entfallen Phosphor- und Farbrad und der damit unter Umständen zusammenhängende Regenbogeneffekt. Zwar werden auch hier die reinen Farben nacheinander angezeigt und so durch die Trägheit des menschlichen Auges „gemischt“, allerdings in deutlich höherer Frequenz (um 900 Hz) als bei herkömmlichen DLP-Beamern (um 350 Hz). Laser-Beamer sind allerdings immer noch recht teuer.

Mit der Auflösung ist die Anzahl der darstellbaren Bildpunkte eines Bildes gemeint – das kennt man von Fernseher, Monitor oder Smartphone. Grundsätzlich gilt: je höher die Auflösung, desto schärfer das Bild. Das ist bei Beamern nicht anders, allerdings gibt es hier den Unterschied zwischen nativer und darstellbarer Auflösung. Das erinnert an Digitalkameras, die früher oftmals hohe Auflösungen ihrer Fotos per Interpolation versprachen, das aber nur durch Software-Tricks erreichten. Das wirkte sich normalerweise negativ auf die Bildqualität aus.

Native Auflösung meint beim Beamer die Anzahl an projizierten Pixel, während darstellbare Auflösung nur die maximal zu verarbeitende Auflösung angibt. Bedeutet: Ein „4K-Beamer“, dessen native Auflösung 1080p und dessen darstellbare Pixelanzahl bei 4K liegt, kann zwar 4K-Inhalte etwa von einer Blu-Ray abspielen, ohne Fehler wie „no Signal“ auszugeben, gibt das 4K-Material aber nur in Full-HD (1080p) auf die Leinwand. Dennoch dürfte er als 4K-Beamer beworben werden – das Gerät „kann“ 4K, außerdem ist 4K als Begriff im Gegensatz zu UHD (Ultra High Definition) nicht eindeutig definiert.

Gerade sehr günstige Beamer im unteren dreistelligen Euro-Bereich werben daher offensiv mit 4K-Auflösung, meinen damit aber nicht native, sondern darstellbare Auflösung. Auch viele teurere Modelle erreichen die volle 4K-Auflösung nur durch Tricks wie Upscaling oder Pixelshift-Technologie. Andere Bezeichnungen dafür sind 4K-Enhancement oder e-Shift. Dabei wird jedes Pixel eines (meist) Full-HD-Chips um ein halbes Pixel diagonal mittels eines kippbaren Glases im optischen System zwischen Linse und Bildgenerierung bei 120 Hz optisch verschoben und mehr oder weniger verdoppelt. Durch die Trägheit des menschlichen Auges entsteht ein einzelnes, schärferes Bild als bei normalem Full-HD. Da bei Full-HD selbst nach Verdopplung der Pixel nicht die benötigte Pixel-Anzahl für 4K erreicht ist und die Pixel beim Verschieben sich immer noch teilweise überlagern, handelt es sich hierbei eigentlich nicht um echtes 4K. Ausnahme ist hier nur die XPR2-Technologie von Texas Instruments, die trotz technischer Trickserei immerhin echtem UHD entspricht. Natives 8K ist derzeit unbezahlbar.

Echtes 4K gibt es meist nur jenseits der 5000-Euro-Grenze und vor allem bei Sony. Grundsätzlich reicht je nach Sitzabstand und Bildgröße sowie von der Qualität des dargestellten Materials abhängig auch heute noch ein Full-HD-Beamer für Heimkino. Der Trend geht aber wie beim Fernseher längst zu 4K, daher sollte aus unserer Sicht die (möglichst native) Auflösung nicht mehr niedriger gewählt werden. Der Unterschied ist durchaus sichtbar, die Bildschärfe einfach noch höher.

Die Auflösung hängt zudem direkt mit dem Seitenverhältnis zusammen. Die meisten Beamer für den Hausgebrauch setzten auf Filmwiedergabe und kommen daher im Format 16:9. Präsentations-Beamer bieten normalerweise eher 16:10 für bessere Tabellendarstellung an und es gibt sogar Beamer im 4:3-Bildformat.

Den Unterschied von Full-HD zu 4K haben wir uns im direkten Vergleich zwischen einem älteren Benq W1070 (UVP 2013: knapp 900 Euro) und einem aktuellen Benq W1800i angeschaut. Der hat eine UVP von 1299 Euro und war zum Artikelzeitpunkt auch kaum günstiger zu bekommen. Der Beamer wird mit 2000 ANSI-Lumen angegeben, bietet native UHD-Auflösung und HDR sowie 3D. Als Betriebssystem kommt Android zum Einsatz. Das Gerät war sehr einfach eingerichtet und lässt sich übersichtlich bedienen, der eingebaute Lautsprecher reicht zum antesten aus, obwohl er nur 5 Watt bietet. Das Bild hat uns sehr gut gefallen, Helligkeit und Farbwiedergabe sind auf Wunsch klar ausgeprägt. Angetan hat es uns die Bildschärfe, die schon von einem Fire-TV-4K-Stick sichtbar höher als beim alten Full-HD-Modell war. Den Stick haben wir verwendet, da wir trotz Google Play Store die WOW-App (ehemals Sky Ticket) nicht finden konnten. Das war beim Ausprobieren aber auch der größte Kritikpunkt. Der Lüfter ist zwar vergleichsweise laut (Benq gibt ihn mit 35 dB, nicht dB(A) an), im Vergleich zum Orkan W1070 ist das aber geradezu harmlos.

Grundsätzlich gilt: Je heller das Bild eines Beamer ist, desto besser – zumindest, sofern darunter nicht andere Größen wie Kontrast oder Farben leiden. Aber was bedeutet hell? Das hängt immer auch von der Umgebungshelligkeit ab – zu Hause im Heimkino bei geschlossenen Rollladen wird meist ein Beamer mit um die 2000 ANSI-Lumen locker reichen, während tagsüber mit unverhängten Fenstern gerne auch 3500 ANSI-Lumen oder mehr als Richtwert dienen dürfen. Ein Präsentations-Beamer sollte eher 4000 oder mehr bieten, da Konferenzräume oft nicht verdunkelt sind. Mobile Beamer sind meist deutlich schwächer, hier sind schon um 1000 ANSI-Lumen ein guter Wert. Das setzt möglichst völlige Dunkelheit im Raum voraus, um ein kontrast- und farbreiches Bild zu erzeugen.

Die Rede war bislang ausschließlich von ANSI-Lumen, dabei geben Hersteller oft andere Werte an. Zur einheitlichen Messung von Beamer-Helligkeit hat das American National Standards Institute (ANSI) den ANSI-Lumen-Standard geschaffen. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Messmethode, die in Lumen angegeben wird. ANSI-Lumen beziffert die wahrgenommene Leuchtkraft des Lichtes im Lichtstrom, hier genauer: an der Leinwand. Das ist bei Lumen und Lux anders, bei denen die Helligkeit der Lichtquelle gemessen wird. Da durch unterschiedliche Linsensysteme und die Umlenkung und Umwandlung des Lichtes innerhalb des Beamers rund 70 Prozent des Lichtes verloren geht, ist die Angabe in ANSI-Lumen praxisnäher als bei Lux oder Lumen. Aus dem genannten Grund sind Lux- oder Lumen-Angaben meist deutlich höher und werden gerade bei günstigen Beamern gern auf den Verkaufskarton gedruckt. Außerdem gibt es noch die Angabe der Helligkeit in LED-Lumen, die darauf beruht, dass farbiges Licht heller als weißes Licht wahrgenommen wird. Als grober Anhalt und zum Vergleich der verschiedenen Angaben untereinander gilt vereinfacht:

  • 2000 ANSI-Lumen <-> 3400 LED-Lumen <-> 20.000 Lumen/Lux

Lens Shift und Keystone beschreibt Möglichkeiten der Bildanpassung, um die Position des Beamers zur Leinwand zu optimieren. Denn nicht immer kann der Beamer genau mittig oder gerade zur Leinwand oder auf perfekt waagerechter Oberfläche platziert werden. Keystone, auch Trapezkorrektur genannt, kann manuell oder automatisch horizontal (seltener), vertikal (häufiger anzutreffen) oder über vier oder mehr Ecken (sehr selten) das Bild anpassen und erlaubt so umfangreiche Optimierungen gegen Bildverzerrung. Die manuelle Korrektur erfolgt dabei über Verschiebung der Linse, automatisch regelt das eine Software. Damit lassen sich die meisten Probleme beheben, etwa, wenn der Beamer zwar gerade vor der Leinwand, aber zu hoch oder zu niedrig platziert (vertikal) oder schräg vor der Leinwand (horizontal) aufgestellt ist. Allerdings geht das oft zulasten der Bildhelligkeit, zudem wird die Anzahl anzuzeigender Pixel reduziert. Wer das nicht will, greift zu Lens Shift und muss den Offset des Beamers beachten.

Einen festen Offset haben nahezu alle Beamer, das deutsche Äquivalent ist Bildverschiebung. Offset beschreibt die feste vertikale Abweichung des Bildes nach oben oder unten, sie wird in Prozent in Relation zur Bildhöhe angegeben. Offset 10 bedeutet also: Bei einer Bildhöhe von 1 Meter wird das Bild fix um 10 Zentimeter verschoben. Null ist normalerweise die gedachte gerade Linie aus der Linse.

Lens Shift bieten Beamer erst ab einer bestimmten Preisklasse, gemeint ist damit die Möglichkeit zur Linsenverschiebung. Diese Anpassungsmöglichkeit kommt etwa dann zum Einsatz, wenn der Offset an der Decke dazu führt, dass der Beamer Teile der Zimmerdecke mit anstrahlt. Dafür gibt es die Möglichkeit, das Bild horizontal zu verschieben, auch vertikales Lens Shift beherrschen manche Modelle. Erneut geht es um eine Abweichung von der gedachten, geraden Linie aus der Linse, allerdings wird hier normalerweise eine höhere Zahl stehen. Ein Lens Shift von 40 Prozent bedeutet dann bei einer Bildhöhe von 1 Meter, dass das dargestellte Bild um 40 Zentimeter vom untersten bis zum obersten Punkt verschoben werden kann. Oftmals schränken der gleichzeitige Einsatz von horizontalem und vertikalem Lens Shift die Darstellungsfläche ein, sodass die Anzeige etwa in den Ecken abgeschnitten wird. Darum ist eine möglichst gute Positionierung des Beamers bei allen technischen Spielereien letztendlich enorm wichtig.

Hier gilt zur Abwechslung mal nicht die Standard-Antwort „so hoch wie möglich“ – aus mehreren Gründen. Grundsätzlich sollte er zwar durchaus so stark wie möglich sein, aber die Hersteller tricksen an dieser Stelle enorm und bedienen sich – ähnlich wie bei der Helligkeit – unterschiedlicher Kontrast-Angaben. Oft ist gar nicht erkennbar, welche das genau sind. So misst die gern herangezogene FOFO-Berechnung (Full On Full Off) die Differenz zwischen einem komplett weißen und einem komplett schwarzen Bild und erzielt so sehr hohe Werte. Im Alltag ist das aber unrealistisch, da in einem Film normalerweise keine rein weißen und komplett schwarzen Bilder vorkommen – darauf ist schließlich nichts zu sehen. Zudem tricksen die Hersteller hier zusätzlich noch mit sogenanntem dynamischem Kontrast. Das bedeutet im Wesentlichen, dass der Beamer bei ausschließlicher Darstellung von Weiß die Lampenleistung maximiert, während er bei komplett schwarzem Bild die Leistung senkt. Dabei machen sich die Hersteller den Umstand zunutze, dass mit zunehmender Helligkeit der Kontrast schwächer wird – weniger Licht bedeutet umgekehrt tieferes Schwarz. Das sieht man schön bei den zahllosen Angeboten von angeblichen Beamern mit hohem Kontrast bei Amazon.

Einzig verlässlicher Wert wäre der ANSI-Kontrast, den aber viele Hersteller aus nachvollziehbaren Gründen nicht angeben, da er niedriger ausfällt. Wie schon bei ANSI-Lumen handelt es sich auch hier wieder um eine standardisierte Angabe, die mehr Wert auf ein realistisches Alltagsszenario legt. Zur Messung wird ein Bild aus abwechselnd weißen und schwarzen Quadraten herangezogen, anschließend vergleicht man die durchschnittliche Helligkeit der hellen und der dunklen Quadrate. Einen direkten Zusammenhang zwischen FOFO-Kontrast und ANSI-Kontrast gibt es dabei nicht, sodass ein höherer FOFO-Kontrast nicht zwingend einen höheren ANSI-Kontrast bedingt.

Aus den genannten Gründen können sich Interessenten kaum auf Kontrast-Werte der Hersteller verlassen, hier hilft meist nur Ausprobieren oder das Studium einschlägiger Tests.

Die reinen Betriebsgeräusche eines Beamers sollten so leise wie möglich sein. Hauptgeräuschquelle ist hier meist die Kühlung durch Lüfter, aber auch Vorgänge wie Pixelshifting zur Hochrechnung niedrigerer Auflösungen etwa auf 4K macht leise Geräusche. Mit Lautstärke ist es so eine Sache, denn ein Pegel von 40 Dezibel wird von Mensch zu Mensch anders wahrgenommen. So kann mancher beim leisen, aber sehr hohen Surren einer Mücke im Schlafzimmer nicht mehr schlafen, während das eigentlich deutlich lautere, aber tiefe Brummen des Kühlschranks vielleicht sogar schlaffördernd wirkt.

Die Lautstärke eines Beamers wird normalerweise in dBA angegeben, also Dezibel nach der international genormten Frequenzbewertungskurve A in Abhängigkeit der Reichweite zur Geräuschquelle. Sie beträgt normalerweise 1 Meter und wird in einem Winkel von 30 Grad gemessen. Hinzu kommen weitere Parameter wie eine genormte Umgebungstemperatur. Die oben angesprochenen Wahrnehmungsunterschiede bleiben dabei außen vor. Ob sich Hersteller an diese Vorgaben halten, können Nutzer meist nicht erkennen.

Grundsätzlich sind LED-Beamer leiser als Beamer mit UHP-Lampe, allerdings gibt es auch hier Ausnahmen. Denn die Lautstärke ist vor allem von der Leistung eines Beamers abhängig – viel Helligkeit braucht mehr Kühlung als wenig. Außerdem geben Hersteller meist eine Lautstärke in Normal- und Eco-Modus an. Im Eco-Modus wird die Helligkeit reduziert, das verlängert die Lebensdauer des Leuchtmittels und gleichzeitig die benötigte Kühlleistung. Im Schnitt sollte die Geräuschkulisse eines Heimkino-Beamers nicht über 30 bis 35 dBA hinausgehen, um das Kinoerlebnis in ruhigen Szenen nicht zu stören. Der Eco-Modus ist meist 5 bis 10 dBA leiser. Ob das Lüftergeräusch in Wohn- oder Konferenzzimmer für den eigenen Geschmack erträglich ist, klärt erneut nur Ausprobieren.

Grundsätzlich kommt es für den richtigen Sitzabstand zur Leinwand auf Auflösung des Beamers und das Gerät an sich an. Allgemein gilt, dass bei einfacher Full-HD-Auflösung der Sitzabstand etwa das 1,4-fache der Bildbreite betragen sollte. Bei Ultra-HD oder 4K „darf“ man näher ran, hier entspricht der Sitzabstand der Bildbreite.

Bedeutet im Klartext: Bei einer Leinwand mit 150 Zoll Diagonale (b x h: 332 x 187 Zentimeter) sollte der Sitzabstand für Full-HD-Beamer etwa 4,65 Meter betragen, für 4K hingegen gerne auch nur etwa 3,32 Meter. Dabei handelt es sich aber nur um eine Faustformel, denn der richtige Abstand ist von vielen weiteren Faktoren wie der Beschaffenheit der Leinwand, der Helligkeit im Raum, dem zugespielten Bildmaterial und nicht zuletzt dem persönlichen Geschmack abhängig. So mögen viele Cineasten eine nähere Sitzposition an der Leinwand, da so die Immersion stärker ist. Durch die nähere Sitzposition endet das Bild nicht schon direkt knapp abseits des anvisierten Punktes, sondern selbst aus den Augenwinkeln heraus nimmt man noch einen Teil des Bildes wahr – wie im echten Leben.

Generell raten wir für echtes Heimkino-Feeling zu 4K-Beamern, da sie noch mehr Bildschärfe generieren. Reicht das Geld dafür nicht, ist das aber kein Beinbruch. Wie bereits erwähnt, kommt es auch auf das zugespielte Material an. So wirkt erfahrungsgemäß der in puncto Bildqualität sehr hochwertige Film Avatar von Blu-Ray mit einem guten Full-HD-Beamer genauso scharf wie viele andere Blu-Ray-Filme auf einem 4K-Beamer der gleichen Preisklasse. Je näher man am Bild sitzt, desto eher raten wir allerdings zu 4K.

Die richtige Leinwand-Größe für einen Beamer hängt nicht nur vom eigenen Geschmack und Geldbeutel ab, sondern auch vom Beamer selbst. Der Hersteller gibt auf der Homepage zu seinem Produkt oder in der Bedienungsanleitung Minimal- und Maximalabstand an, für die das Modell ausgelegt ist. Diese Angaben stehen dort meist im Format Projektionsratio 1,4 – 1,7:1 und bezeichnet Minimal- und Maximalabstand, um ein Bild mit 1 Meter Breite zu erzeugen. Im genannten Beispiel müsste der Beamer also mindestens in 1,4 Meter, maximal aber in 1,7 Meter Abstand zur Leinwand stehen. Soll das Bild 3 Meter breit sein, müssen die Angaben verdreifacht werden: 4,2 Meter mindestens und 5,1 Meter maximal. Sind diese Informationen nicht zur Hand, hilft der Rechner auf next.de. Dort sind zahlreiche Modelle vieler Hersteller angegeben und der optimale Sitzabstand lässt sich anhand der vorhandenen Leinwandgröße oder umgekehrt berechnen.

Wird der Abstand zur Leinwand zu groß oder zu gering gewählt, kann das Gerät Inhalte nicht mehr scharf darstellen. Bei zu großem Abstand kommen außerdem Helligkeits- sowie Farb- und Kontrastverlust hinzu. Viele Modelle bieten eine variable oder bisweilen sogar austauschbare Linse an. Über den Zoom kann das Bild dann bei unterschiedlichen Entfernungen an die Leinwandgröße angepasst werden.

UKD- (Ultra Kurz Distanz), UST- (Ultra Short Thrower) oder Laser-TV-Beamer werden nicht einige Meter, sondern nur wenige Zentimeter unter und vor eine Leinwand gestellt. Meist wird das Bild per Laser erzeugt, eine spezielle Weitwinkeloptik auf der Oberseite der Beamer sorgt selbst bei einem Abstand von 20 Zentimeter je nach Modell für Bildgrößen ab 60 Zoll. Der Vorteil eines UKD-Beamers liegt auf der Hand: Bei wenig Platz im Raum oder Problemen mit der Verkabelung bieten sich die Nahbereichs-Projektoren geradezu an. Wer dann noch auf vollwertigen Kino-Sound verzichtet, greift auf die meistens eingebauten Lautsprecher zurück und verwendet zudem die ebenfalls inzwischen fast immer integrierten Streaming-Dienste – außer Strom wird dann keine weitere Verkabelung benötigt. Internet kommt am einfachsten über WLAN zum Beamer. Das ist genauso simpel wie bei einem Fernseher, auch wenn Laser-TVs normalerweise keine eingebauten Empfangseinheiten für lineares Fernsehen bieten.

Vorteile sind neben dem vergleichsweise geringen Platzbedarf und je nach Anspruch keiner nötigen Verkabelung der oft geringe Stromverbrauch im Vergleich zum Fernseher mit ähnlicher Bilddiagonale, außerdem gibt es keine störenden Schatten wie bei einem herkömmlichen Beamer, wenn jemand durchs Bild läuft. Nachteilig kann sich die Baugröße auswirken, UKD-Beamer mit 4K-Wiedergabe sind im Schnitt doppelt so breit und hoch wie normale Projektoren und auch tiefer. Außerdem benötigen UKD-Projektoren eine absolut ebene Projektionsfläche, denn durch den spitzen Winkel der Projektion von unten wird jede Welle oder sonstige Unebenheit der Leinwand verstärkt und fällt extrem auf. Hier bieten sich CLR-Rahmenleinwände (Ceiling Light Rejecting) an, die speziell für UKD-Beamer entwickelt wurden. Gute Modelle kosten in 120 Zoll aber schnell über 1500 Euro.

Wir haben uns für den Artikel den Ultra-Kurz-Distanz-Beamer LG HU715QW angeschaut, der zum Erstveröffentlichungszeitpunkt etwa 2600 Euro kostete. Die UVP liegt bei 3299 Euro. Er bietet 4K-Auflösung per e-Shift samt HDR, setzt auf Laser und DLP-Technik, hat nach Herstellerangaben bis zu 2500 ANSI-Lumen und ist für eine Bildgröße bis 120 Zoll ausgelegt. Gut gefallen haben uns die einfache Einrichtung und Bedienung sowie die Optik mit der grauen Stoff-Vorderseite. Praktisch sind die voreingestellten Streaming-Dienste wie Amazon Prime und Netflix – einfach Anmeldedaten eintragen und das Vergnügen geht los.

Der Sound der als 2.2-Kanal angepriesenen Lautsprecher geht zum einfachen „Fernsehen“ oder für Serien zwischendurch in Ordnung und ist ausreichend voll und recht laut. Ein „unglaubliches Surround-Sound-Erlebnis“ haben wir dabei aber nicht wahrgenommen und für einen echten Kinoabend ist uns das auch nicht ausreichend. Eine Soundbar (Ratgeber) sorgt hier aber problemlos für Abhilfe. Die Lüftergeräusche halten sich ebenfalls in Grenzen, zumal der Beamer nicht in der Nähe der Zuschauer steht, sondern vorn an der Wand. Helligkeit, Kontrast und Farben im Heimkino bei verdunkeltem Raum haben uns überzeugt, bei Tageslicht verlieren Beamer für unseren Geschmack aber generell zu schnell an Kontrast und Farbsättigung. Grundsätzlich hat uns die Bildschärfe überzeugt, bei unserem Testgerät nahm die aber nach oben hin stark ab – unabhängig von der Projektionsfläche. Eine günstige Motorleinwand, auf der bei herkömmlichen Front-Beamern selbst bei Kamera-Schwenks kaum Wellenbildung auffällt, war das projizierte Bild damit insgesamt nach oben hin zunehmend unbrauchbar – das ist aber zumindest überwiegend der unpassenden Leinwand zuzuschreiben. Das Gesamtkonzept überzeugt, mit einer CLR-Leinwand vermutlich auch bei Tag.

Beamer gibt es schon für unter 100 Euro, für unter 1000 Euro sind die oft sogar richtig ordentlich. Gerade bei den günstigen Modellen handelt es sich meist um sogenannte Mini-Beamer, die dem Namen entsprechend vor allem durch ihre kompakte Bauweise auffallen. Hinzu kommen bisweilen Akkus, die einen Einsatz abseits der Steckdose erlauben. Kleines Gehäuse und niedriges Gewicht bieten auf der Hand liegende Vorteile, normalerweise aber auch schwerwiegende Nachteile: Mini-Beamer sind deutlich weniger hell als ihre normal großen Konkurrenz-Modelle und bieten meist weniger Auflösung. Insgesamt ist die Bildqualität daher im Schnitt schlechter, sodass sie in einem halbwegs ordentlichen Heimkino nichts zu suchen haben. Zum Einstieg in das Thema, auf winzigem Raum oder zum Mitnehmen für unterwegs haben sie dennoch ihre Daseinsberechtigung. Das zeigen unsere Top 10 der besten Akku-Beamer, unsere Top 5 der besten China-Beamer bis 250 Euro und unser Vergleich Billig vs. Teuer von 60 bis 700 Euro.

Ein Heimkino-Beamer muss mindestens einen HDMI-Eingang mit möglichst hoher Versionsnummer haben (derzeit am besten 2.1), alternativ geht theoretisch auch noch ein HDCP-fähiger (High Bandwith Digital Content Protection) DVI-Anschluss. Eins von beidem (am besten HDMI) wird benötigt, um kopiergeschützte Inhalte in möglichst hoher Auflösung, Bildwiederholrate und 3D sowie HDR (High Dynamic Range) wiederzugeben. Meist haben Beamer aber noch viel mehr Anschlüsse, gerade bei mobilen Präsentations-Beamern erleichtert eine größere Anschluss-Vielfalt die Kommunikation mit Zuspielern. Daher verfügen viele Modelle nach wie vor über analoge Anschlüsse wie Chinch-Video, S-Video, YUV/Component und VGA.

Bessere Bild- und Tonqualität liefern die moderneren digitalen Anschlüsse, außerdem werden sie für HD-Inhalte zwingend benötigt. Dazu gehören die erwähnten HDMI- und DVI-Anschlüsse, aber auch weitere Standards wie Displayport und USB-C. Dazu gesellen sich meist noch Audio-, Steuerungs- und Datenanschlüsse. Zu den Audioanschlüssen zählen 3,5-Millimeter-Klinke in und out, S/PDIF (optisch) sowie Stereo-Cinch. Zur Steuerung dienen RS-232(C), USB-B und LAN, als Datenanschluss ist USB-A verbreitet. Moderne Beamer verstehen sich längst auch auf kabellose Verbindungen. Die gebräuchlichsten sind WLAN, Miracast, Bluetooth und Apple Airplay.

Nötiges Zubehör für einen Beamer hängt von Montageort und Anspruch ab. Aus unserer Sicht immer nötig ist eine Leinwand. Sie ist mehr als ein Stück „Stoff“, sondern weist bestimmte Reflexions- und Absorptionseigenschaften auf, die das Bild nachhaltig verbessern. Wer das nicht glaubt, sollte einfach mal sein Beamer-Bild hälftig auf (selbst eine günstige) Leinwand und die andere Hälfte auf weiße Wand oder Betttuch beamen – der Unterschied ist immens. Das gilt erst recht für UKD-Beamer. Für mehr Sound stehen eine Soundbar, möglichst mit externem Subwoofer (Ratgeber), oder ein Surround-System bestehend aus Lautsprechern (Ratgeber), Subwoofer (Ratgeber) und AV-Receiver (Ratgeber) zur Verfügung. Hinzu kommen HDMI-Kabel (Ratgeber) oder Funk (Ratgeber), für „normale“ Beamer eventuell eine Deckenhalterung und falls gewünscht (und nicht schon im Beamer enthalten) Zuspieler wie 4K-Streaming-Sticks (Top 10) oder Blu-Ray-Player (Ratgeber).

Wenn es um Heimkino geht, kommt man inzwischen bei vielen modernen Beamern fast ohne Anschlüsse aus. Denn die Projektoren bieten verstärkt Features wie installierbare Apps und ab Werk integrierten Streaming-Dienste, sodass auf externe Zuspieler je nach Anspruch ganz verzichtet werden kann. Andere Features sind hingegen nur sehr schwierig nachrüstbar.

Ein wichtiges Feature ist etwa die Zwischenbild-Berechnung FI (Frame Interpolation), die je nach Hersteller MotionFlow, TrueMotion oder etwa PureMotion heißen kann. Klassisches Film-Material von DVD oder Blu-Ray bietet nur 24 Hz, also 24 Bilder pro Sekunde. Bei Kameraschwenks oder schnellen Szenen führt das zu Rucklern und/oder Unschärfe, was gerade bei modernen 4K-Projektoren auffällt. Denn hier ist der Unterschied zwischen unbewegtem, sehr scharfem Bild und einem dann unscharfen Schwenk noch deutlicher als bei Full-HD. Selbst das Fernsehbild, das in Europa mit 50 Hz übertragen wird, ist bei schnellen Bewegungen wie Sport-Übertragungen nicht komplett scharf. Wer das verhindern will, braucht FI. Dabei berechnet der Beamer dem Namen entsprechend nicht vorhandene Zwischenbilder und erhöht so die Frequenz, wodurch das Gesamtbild auch bei Bewegung scharf bleibt. Durch qualitativ schlechte Umsetzung oder Gewöhnung an Film und Fernsehen kann das aber auch unnatürlich wirken, oftmals wird das als Soap- oder Soap-Opera-Effekt beschrieben. Die Intensität der FI lässt sich daher normalerweise vom Nutzer regeln.

HDR (High Dynamic Range) bieten inzwischen immer mehr Beamer in den höheren Preisklassen an. Gemeint ist dabei vereinfacht gesagt ein Hochkontrastbild, bei dem auch bei hohen Helligkeitsunterschieden in der Szene Details in hellen und dunklen Bereichen zu erkennen sind. Dafür werden punktuell und zeitlich begrenzt hohe Lichtströme benötigt. Wenn die Möglichkeit besteht, sich für ein HDR-Modell zu entscheiden, sollten sich Interessenten dafür entscheiden. Ansonsten beeindrucken Beamer-Bilder auch ohne HDR durch ihre schiere Größe, sofern die sonstige Qualität stimmt.

3D war eine Zeitlang in Mode, vor allem der bereits erwähnte Film Avatar, der in „echtem“ 3D gedreht und nicht anschließend per Software umgerechnet wurde, setzte neben einigen Animationsfilmen Standards für die dritte Dimension auf Leinwand. Inzwischen ist dieser Trend aber deutlich abgeschwächt, sodass viele Beamer 3D gar nicht mehr unterstützen. Ein Grund dafür könnte sein, dass 3D im Heimkinobereich fast ausschließlich mit spezieller 3D-Brille funktioniert, die teilweise auch noch Strom per eingebautem Akku bieten müssen. Außerdem war 3D oft zu schlecht oder unsinnig eingesetzt. Daher ist 3D beim Beamer inzwischen eher etwas für Enthusiasten – ob man als Interessent dazugehört, sollte man am besten vorher ausprobieren.

Weitere Features wie eingebaute Lautsprecher oder Sprachsteuerung halten wir für wenig nützlich. Lautsprecher können unter bestimmten Umständen hilfreich sein, dürften aber gerade im Heimkinobereich fast immer durch kräftigere Sounderzeuger ersetzt werden. Für Sprachsteuerung sehen wir bei einem aufgedrehten Heimkino kaum sinnvolle Einsatzmöglichkeiten.

Beamer sind faszinierend, sie erhöhen Spaß an Film, Serie und Fernsehen deutlich. Dennoch sind sie unserer Meinung nach – abgesehen von sogenannten Laser-TVs – kein Ersatz für den herkömmlichen Flachbildfernseher, sondern Ergänzung. Preislich sehen wir heute für gute Beamer kaum noch Vorteile im Vergleich zu großen TVs, zumal eine ordentliche Leinwand – die wir für unabdingbar halten – auch eine Stange Geld kostet. Wer nicht selbst Handanlegen (etwa für eine DIY-Rahmenleinwand) oder auf gebrauchte Technik zurückgreifen will (dabei unbedingt auf die im Gerät hinterlegte Laufzeit achten, denn ein Wechsel des Leuchtmittels ist teuer!), der sollte für brauchbares Heimkino-Erlebnis inklusive gekaufter Leinwand nicht unter 1500 Euro ausgeben. Nach oben, aber auch unten sind kaum Grenzen zu setzen, Hersteller Sony etwa hat Beamer für 15.000 Euro im Portfolio und es geht noch weit teurer. Mini-Beamer gibt es hingegen schon im zweistelligen Bereich, doch hier gilt oft die alte Weisheit: Wer billig kauft, kauft zweimal. Präsentations-Beamer sehen wir etwa ab 700 Euro.

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