Anleitung: Retro-Gaming auf dem Smartphone oder Tablet

Anleitung: Retro-Gaming auf dem Smartphone oder Tablet

Teile diesen Beitrag

Beliebt auf TechStage

Ultimative Fahrrad-Handyhalterung: Powerbank, Sound & Airtag für unterwegs

Ultimative Fahrrad-Handyhalterung: Powerbank, Sound & Airtag für unterwegs

Digitaler Türspion mit und ohne App: Günstig und schnell montiert ab 30 Euro

Digitaler Türspion mit und ohne App: Günstig und schnell montiert ab 30 Euro

Kühlboxen für Auto, Camping & Co. mit App, Akku, Eiswürfelmaschine ab 13 Euro

Kühlboxen für Auto, Camping & Co. mit App, Akku, Eiswürfelmaschine ab 13 Euro

Das beste Mikrofon für Podcasts, Gaming und Interviews ab 10 Euro finden

Das beste Mikrofon für Podcasts, Gaming und Interviews ab 10 Euro finden

Mal wieder Lust auf alte Gameboy-, Playstation, NES- oder Gamegear-Spiele? Das ist mit jedem Android-Device problemlos möglich. Wir haben ausprobiert wie es funktioniert und erklären, was dazu alles nötig ist.

Als Plattform für unsere Games setzen wir auf ein Android-Smartphone. Dieses muss nicht sehr leistungsstark sein und darf auch eine ältere Android-Version an Bord haben.

Um das Spiele-Erlebnis zu verstärken, sollte außerdem ein passender Controller zur Verfügung stehen. Bluetooth-Controller haben den Vorteil, das sie auch ohne weitere Hardware funktionieren. Ihr großer Nachteil ist, dass sie einen zusätzlichen Akku haben, den man auch laden muss.

Praktischer ist die Nutzung eines USB-Joysticks, der am Smartphone oder Tablet angesteckt ist. Diese funktionieren allerdings nur in Verbindung mit einem USB-OTG-Adapter. Nicht alle Android-Devices unterstützen USB-OTG (USB on the go), so dass man sich vor der Anschaffung informieren muss, welcher Controller passt.

OTG-Adapter gibt es sowohl für ältere Geräte mit einem Micro-USB-Anschluss als auch mit USB-C.

Wer keinen Joystick braucht und lieber am Touchscreen des Smartphones spielt, kann auch komplett auf einen externen Controller verzichten. Das funktioniert allerdings nur für maximal einen Spieler und macht nur halb so viel Spaß.

Um die alten Spiele von Gameboy, SNES, Sega, Neogeo oder Playstation abzuspielen, ist eine Emulations-Software nötig. Diese bildet die Hardware von Arcade-Automaten und Konsolen nach und ermöglicht so das Spielen der alten Originale.

Die Auswahl an passenden Emulations-Apps ist sehr groß. Neben Emulatoren für einzelne Konsolen gibt es auch Emulatoren für mehrere Systeme. Wer das ganze ausprobieren möchte, sollte zunächst auf die einfacheren, kostenlosen Varianten zurückgreifen. Wer Spaß an der Sache gefunden hat, kann sich dann immer noch für eine kostenpflichtige und werbefreie Varianten entscheiden.

Spiele, beziehungsweise deren Images, sind bei den Emulatoren nicht dabei. Die Spiele-Abbilder, die ROMs, muss man sich im Internet zusammensuchen. Das ist zwar nicht sonderlich schwierig, aber zumindest rechtlich kritisch.

Legal sind üblicherweise die ROMs von selbst programmierten Spielen, den sogenannten Homebrew-Games. Diese werden von unabhängigen Entwickler und Fans entwickelt – auch für Jahre alte Hardware. Eine Plattform für diese kostenlosen Retro-Spiele ist beispielsweise PDRoms . Hier gibt zahlreiche Titel für Systeme von Gameboy über Sega Megadrive bis hin zu Playstation und Xbox. Die bekannten Spiele-Klassiker wie Super Mario Kart, Sonic oder Metal Slug sind hier allerdings nicht vertreten.

Das Auffinden und Herunterladen von ROMs von Nintendo & Co. ist keine große Herausforderung. Allerdings ist die Rechtslage kritisch – schließlich gilt das Urheberrecht noch immer, obwohl die Games teilweise seit Jahren nicht mehr erhältlich sind. Konkret zu dieser Problematik geäußert hat sich der Hersteller Nintendo : Das Unternehmen sieht Downloads seiner alten Hits wie Super Mario World oder Super Mario Kart als illegal an.

Abgesehen von der Urheberrechts-Problematik gibt es auch schwarze Schafe unter den Download-Anbietern. Die Eingabe persönlicher Daten vor dem Download sollte in jedem Fall hellhörig machen. Auf Ebay angebotene Spiele-Pakete mit hunderten oder gar tausenden ROMs sind zwar verlockend, aber definitiv illegal.

Wir benutzen für unseren Praxistest ein aktuelles Android-Smartphone (Huawei Mate 10 ). Die Mindestanforderungen sind aber nicht besonders hoch, weshalb auch mehrere Jahre alte Geräte kompatibel sind. Wir haben testweise den Multi-Konsolen-Emulator ClassicBoy und die App Snes9x EX+ nur für Nintendo-SNES-Spiele mit einem USB-Controller und einem Bluetooth-Joystick getestet.

Vor dem Start der Emulations-App stecken wir den USB-Controller mit Hilfe des OTG-Adapters in das Smartphone. Alternativ verbinden wir an dieser Stelle unseren Bluetooth-Controller.

Nach dem Start einer Multi-Konsolen-Emulation wählt der Nutzer zuerst die gewünschte Spielekonsole aus. Wenn die App nur eine einzige Konsole simuliert, entfällt dieser Schritt. Als nächstes wählt man ein Spiel aus. Mit dem Smartphone oder Tablet heruntergeladenen ROMs liegen direkt im Download-Ordner von Android. Die Spiele können auch als ZIP-File zur Verfügung stehen, Entpacken ist nicht notwendig.

Direkt nach der ROM-Auswahl startet zunächst die App mit der Emulation und dann das Spiel. Wurde ein Game bereits gespielt und der Spielstand abgespeichert, kann man sich an dieser Stelle dafür entscheiden, weiter zu spielen oder neu zu beginnen.

Die auf dem Bildschirm eingeblendeten Joystick-Knöpfe sind bei den meisten Emulatoren übrigens nicht ausblendbar und werden auch dann angezeigt, wenn ein externer Joystick angeschlossen ist.

Sogar zu zweit Spielen klappt problemlos. Wir verwenden dazu den USB-Controller und den Bluetooth-Joystick. Das USB-Gamepad funktioniert auf Anhieb problemlos und muss auch nicht weiter eingestellt werden, den Bluetooth-Controller müssen wir hingegen erst konfigurieren.

In der App Snes9x EX+ befinden sich die Einstellungen beispielsweise unter dem Menüpunkt Key/Gamepad Input Setup . Im Gamepad Setup sind ganz unten alle verfügbaren Controller aufgelistet, darunter auch unser Bluetooth-Joystick mit dem Namen Gamepad . Ein Klick auf den Controller öffnet dessen Einstellungen. Der erste Punkt Player legt fest, welcher Spieler das Eingabegerät benutzt. In unserem Fall stellen wir hier Spieler Nummer zwei ein. Unter dem Punkt Set Gamepad/Keys definieren wir anschliessend die Funktionen der Tasten.

Beim Emulator ClassicBoy finden sich diese Einstellungen in den Global Settings unter dem Punkt Controller . Dort müssen wir aktivieren, dass wir zu zweit spielen wollen. Das Zuweisen der Controller erfolgt hier erst beim Start des Spiels.

Das Einstellen der Controller funktioniert bei den meisten Emulatoren sehr ähnlich. Bei den von uns getesteten Apps haben sowohl USB-Joystick als auch Bluetooth-Gamepad auf Anhieb funktioniert. Wer an dieser Stelle nicht weiter kommt, sollte einfach einen anderen Emulator testen und schauen, ob er damit besser zurecht kommt.

Wie realistisch das Retro-Feeling ist, hängt nicht zuletzt vom verwendeten Controller ab. Sehr günstige Controller, wie unser SNES-USB-Nachbau, sehen zwar authentisch aus, haben aber oft einen etwas schwammigen Druckpunkt. Das Resultat ist ein gebremster Spiele-Spaß. Wenn der Joystick wieder nicht reagiert und man deshalb verliert, ist das verdammt nervig. Wer wirklich lange Freude am Zocken haben will, sollte deshalb nicht zum günstigsten Modell greifen.

Ausprobieren! Retro-Gaming wo und wann immer man möchte: Besser geht es fast nicht. Schade nur, dass es keinen Weg gibt, legal an all die alten Games zu kommen. Zwar gibt es einzelne Titel wie Sonic the Hedgehog auch im Appstore von Google und Apple , aber ein Großteil der alten Spiele ist nicht verfügbar.

Das Spielen auf dem Touchscreen ist die einfachste und günstigste Variante, allerdings bei weitem nicht so spaßig, wie mit einem echten Gamepad.

Wer gerne ausgiebig zockt, wird mittelfristig mehr Freude an einer Konsole mit TV-Anschluss haben. Am flexibelsten ist dabei ganz sicher eine selbstgebaute Retro-Konsole , ansonsten empfehlen wir unseren Favoriten Nintendo SNES Classic Mini oder die Arcade-Station Pandora's Box .

Tags:

Affiliate-Information

- Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.