Adapter und Lautsprecher mit Bluetooth, WLAN, Funk: So geht kabelloser Sound

Wireless-Lösung zur Audio-Übertragung

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Musik lässt sich am günstigsten per Kabel zu Lautsprechern transportieren, doch die Strippen stören oft. Lösung sind kabellose Lautsprecher – oder die Nachrüstung kabelgebundener Speaker.

Seit Jahren gibt es immer mehr sogenannter Bluetooth-Boxen, also Lautsprecher, die sich über den Nahbereichsfunk Bluetooth kabellos mit einem Zuspieler wie dem Smartphone verbinden. Zu Hause setzen Lautsprecher meistens nach wie vor auf die Kabelverbindung als Mittel der Wahl, um Fernseher oder Beamer mit AV-Receiver, Soundbar oder andere Lautsprechern zu verbinden. Das ist besonders für Surround-Sound umständlich, da dafür etwa hinter den Hörern Lautsprecher benötigt werden. Zuschauer und Surround-Lautsprecher befinden sich normalerweise auf der anderen Raumseite als Verstärker und Fernseher, daher ist eine Verkabelung entsprechend schwierig oder bisweilen sogar unmöglich. Lösung versprechen hier kabellose Systeme. Wir haben uns angeschaut, was es da gibt und welche Vor- und Nachteile sie bieten.

In diesem Artikel geht es um die kabellose Übertragung von Audio-Daten. Wie man Video-Daten überträgt, erklären wir uns im Ratgeber 4K über weite Strecken mit HDMI; Funk-Übertragung, Glasfaserkabel, Extender oder LAN? Empfehlenswert ist zudem ein Blick in unsere Themenwelt Heimkino. Dort haben wir weitere Ratgeber veröffentlicht, etwa Lautsprecher, Subwoofer und AV-Receiver: Das braucht man wirklich für gutes Heimkino.

Es wurde bereits erwähnt: Die sogenannten Bluetooth-Boxen sind inzwischen weit verbreitet. Gemeint sind damit normalerweise eher kleine, transportable Lautsprecher, die überwiegen mit einem eigenen Akku ausgestattet sind. Diese Lautsprecher können aufgrund der kompakten Bauform bequem in den Park oder an den Baggersee mitgenommen werden, sie bieten eine eigene Stromversorgung und als Zuspieler von Musik dient das, was heute ohnehin fast jeder dabei hat: das Smartphone. Am einfachsten ist hier eine Verbindung per Bluetooth, da keine Kabel benötigt werden.

Von Vorteil ist die kompakte, geringe Größe und vor Ort wird keine externe Stromquelle benötigt, sofern der Akku der Geräte zuvor geladen wurde. Die Verbindung per Bluetooth ist einfach und man kann sich nicht in Kabeln verheddern. Nachteile gibt es aber auch. So hält der Akku solcher Geräte meist nur einige Stunden, die generelle Soundqualität ist im Vergleich zu größeren und hochwertigen (Stand)Lautsprechern geringer und sie wird in der Theorie durch Komprimierung der Bluetooth-Übertragung weiter gesenkt.

Dem Spaß draußen tut das normalerweise aber keinen Abbruch, denn wer in freier Wildbahn Musikhören möchte, muss wegen der Umgebungsgeräusche ohnehin damit rechnen, nicht jede Nuance mitzubekommen. Bleibt noch die Verbindungsreichweite, die realistisch auf etwa 10 Meter begrenzt ist, sofern es nicht zu Aussetzern in der Übertragung kommen soll. In Gebäuden kann das schnell ein limitierender Faktor sein, da Wände das Signal weiter schwächen.

Grundsätzlich ist es einfach, mit einem Bluetooth-Dongle auch andere (aktive) Lautsprecher zum Streaming-Empfänger etwa für das Smartphone zu machen. Eine Reihe entsprechender Dongles zeigen wir hier, weitere Informationen bietet unser Ratgeber Bluetooth-Adapter für Stereoanlage, Kopfhörer, iPod-Dock und TV.

PVG Bluetooth-Adapter

Außerdem gab und gibt es auch Sender und Empfänger mit Bluetooth, die über diesen Nahbereichsfunk Kabel ersetzen wollen. Wegen der bereits beschriebenen Nachteile raten wir davon aber ab.

Zu Hause setzen die meisten Hersteller auf WLAN und/oder Funk, Frequenzen variieren hier oft zwischen 2,4 und 5,8 GHz. Wer den Subwoofer nicht in der Nähe von Fernseher oder AV-Receiver stehen haben will, muss aufwändig Kabel durchs Zimmer ziehen und verstecken, gleiches gilt für Surround-Sound im Heimkino. Alternativ gibt es hier ebenfalls kabellose Übertragungsmöglichkeit für Audiosignale.

WLAN/Funk bietet den Vorteil, dass ein WLAN-Netz normalerweise einfacher erweitert werden kann und die Reichweite größer als bei Bluetooth ist. Mehr dazu erklären wir im Ratgeber WLAN-Verstärker, Repeater oder Mesh: So bekommt man das beste WLAN. Ein WLAN-Netzwerk kann auf Wunsch ein größeres Areal zuverlässig abdecken. Zudem können durch seine große Bandbreite Audiosignale unkomprimiert verschickt werden, was der Klangqualität entgegenkommt. Außerdem sind Latenzen meistens deutlich kleiner, sodass es zu weniger oder möglichst keinen Zeitversätzen zwischen Ansteuerung der Lautsprecher und ausgegebenem Ton kommt. Das ist gerade im Zusammenspiel mit mehreren Lautsprechern wichtig.

Ein Nachteil ist der Strombedarf solcher Systeme – ohne Steckdose kommen Lautsprecher mit WLAN normalerweise nicht aus. Außerdem sind sie auf die eher stationären WLAN-Netzwerke beschränkt und dadurch nicht mobil.

Im Wohnzimmer ist es mittels WLAN- und/oder Funk-Adaptern möglich, aktive Lautsprecher kabellos mit dem Zuspieler zu verbinden. Auch hier sind günstige Bluetooth- und WLAN-Adapter erhältlich, um Musik direkt auf die heimische Musikanlage zu bringen. Hier geht es als Zuspieler zwar auch um das Smartphone, aber vor allem AV-Receiver, Fernseher oder Beamer. Der für diesen Artikel wichtigere Punkt ist allerdings ein anderer. Hier geht es weniger darum, die Boxen zum direkten Abspielen von Audiofiles zu bringen, sondern sie wie sonst per Kabel anzuschließen – nur eben einfacher ohne Kabel. Auch dafür finden sich zahlreiche Funk-Lösungen, die schon unter 100 Euro losgehen.

Entscheidend ist erneut, dass es sich dabei um aktive, also bereits verstärkte Lautsprecher handeln muss, da die WLAN- und Funk-Sender und Empfänger das Audiosignal nur unverstärkt übermitteln können. Besonders einfach ist das daher bei typischen Heim-Subwoofern, die fast ausschließlich aktiv, also mit integrierter Verstärkertechnik, ausgelegt sind.

Dabei gibt es sowohl integrierte als auch externe Lösungen von bekannten Hi-Fi-Herstellern oder Drittanbietern. Bei den in die Lautsprecher integrierten Komponenten sind Interessenten auch für die Gegenseite auf Hersteller-Equipment festgelegt. Ein anschauliches Beispiel sind Anbieter wie Yamaha, Sonos und teilweise Teufel.

Wer etwa den Teufel-Subwoofer T10 mit eingebautem Funkempfänger betreiben will, muss auf den Subwoofer Wireless Transmitter vom gleichen Hersteller setzen. Zudem gibt es etwa bei Teufel auch Subwoofer wie den gewaltigen S 6000 SW mit bereits integrierter Aufnahme für einen Funkempfänger, das passende Subwoofer Wireless Modul ist aber nicht beim Kauf enthalten. Auch hier kommt nur der Subwoofer Wireless Receiver von Teufel zum Anschluss an den AV-Receiver infrage, wenn der Sub kabellos betrieben werden soll. Zusätzlich hat aber Teufel auch ein Paket aus externem Subwoofer, Wireless Receiver und Transmitter im Angebot, mit dem auch Hersteller-fremde Subs kabellos betrieben werden können.

Wir haben das kabellose Funksystem für Subwoofer mit T10 und S 6000 SW ausprobiert und konnten keine Nachteile im Vergleich zu einer direkten Kabelverbindung feststellen. Lediglich in einer Konstellation, in der der T10 trotz eingebautem Wireless-Modul per Kabel angeschlossen war, während der 6000 SW wireless verbunden werden sollte, gab es Probleme. Dabei passierte es immer wieder, dass der per Kabel angeschlossene Sub trotz entsprechender Einstellung auf der Rückseite die Wireless-Verbindung abfing, sodass der eigentlich kabellos angeschlossene Sub stumm blieb. Lösung war in unserem Fall eine Zeitverzögerung beim Einschalten der Subs, die wir elegant und bequem mit smarten Steckdosen (Ratgeber: Smarte Steckdosen mit Homekit, Bluetooth, WLAN, Zigbee und Co) lösen konnten.

Auch für normalerweise passiv ausgelegte Surround-Lautsprecher hat Teufel eine Lösung: die sogenannte Rearstation. Sie ist Empfänger/Sender sowie Verstärker in einem, mit knapp 400 Euro aber auch nicht ganz günstig. Hier gab es ebenfalls keine Probleme im Betrieb. Wichtig ist aber festzuhalten, dass all diese externen Wireless-Lösungen Strom benötigen – eine Steckdose muss also in der Nähe vorhanden sein. Ganz ohne Kabel geht es also auch „wireless“ nicht.

Alternativ gibt es zahlreiche Drittanbieter, die kleine Zusatzverstärker für solche Zwecke anbieten. Anschließend können Funkstrecken zur Verbindung von AV-Receiver und Lautsprechern von Drittanbietern verwendet werden. Als Beispiel dienen hier Modelle von Monitor Audio (WR-1 und WT-1 für je etwa 50 Euro) und SVS (Soundpath für etwa 140 Euro). Allerdings gibt es auch hier wie schon bei Wireless-HDMI die Tendenz, dass Anbieter entsprechender Gerätschaften Produkte auslaufen lassen – vermutlich, weil aufgrund der vergleichsweise hohen Preise das Interesse potenzieller Käufer ausbleibt.

Die Frage, ob es unbedingt kabellose Übertragung von Musik an einzelne Lautsprecher wie Surround-Speaker oder Subwoofer sein muss, lässt sich finanziell eindeutig mit Nein beantworten. Denn ein ordentliches Kabel kostet nur einen Bruchteil dessen, was die Hersteller für vernünftige kabellose Lösungen verlangen. Da kann man schon auf die günstige Lösung mit einem Kabelkanal setzen. „Die hässliche Plastikröhre“ ist angesichts von 200, 400 Euro oder mehr für Wireless-Kits plötzlich gar nicht so schlimm. Eine Ausnahme bieten Streaming-Nachrüstlösungen, die oft nur wenige Dutzend Euro kosten.

Wenn der Anschluss von Sub oder Surround-Lautsprechern aber – aus baulichen oder ästhetischen Gründen – nicht anders geht, sind Wireless-Lösungen per WLAN und/oder Funk technisch eine einwandfreie Lösung. Bei richtiger Anwendung müssen Nutzer dabei keine Nachteile für den Musikgenuss in Kauf nehmen.

Soll neben Audio- auch Video-Inhalt kabellos übertragen werden, raten wir zu einem Blick in unseren Ratgeber 4K über weite Strecken mit HDMI; Funk-Übertragung, Glasfaserkabel, Extender oder LAN? Generelle Tipps für Musik- und Heimkinogenuss findet man zudem in unserem Ratgeber Lautsprecher, Subwoofer und AV-Receiver: Das braucht man wirklich für gutes Heimkino. Dort gibt es zudem weiterführende Links zu den einzelnen Unterbereichen wie Lautsprecher, Subwoofer, Beamer, AV-Receiver und mehr.

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