10 offizielle Retro-Konsolen im Vergleich

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Nach Nintendos Erfolg mit dem NES Mini wirft fast jeder Hersteller eine "offizielle" Retro-Konsole auf den Markt. Wir zeigen 10 Konsolen, erklären, welche sich lohnen und wovon man die Finger lassen sollte.

Hat man Retro-Konsolen eine Zeit lang als kleine Kuriosität abgetan, so ist deren Anzahl heute auf eine beachtliche Summe angewachsen. Mittlerweile gibt es von fast jeder Systemplattform eine offizielle Miniaturausgabe oder einen All-In-One-Arcade-Stick, der das Original emuliert - da kann es unübersichtlich werden. Mit unserem Vergleich schaffen wir Überblick und zeigen, welche Geräte sich wirklich lohnen.

Dieser Beitrag ist inzwischen veraltet. Die neue Version mit aktuelleren Geräten und Alternativen ist unter Bestenliste: Die zehn besten offiziellen Retro-Konsolen zu finden.

Der NES Mini ist die erste Retro-Konsole, die erschienen ist und den Trend losgetreten hat. Nintendo hat dabei ordentlich vorgelegt: Die Verarbeitung ist sehr gut, die zugehörigen Controller fühlen sich fast wie das Original an und die Spieleauswahl mit 30 Titeln ist ordentlich.

Es sind ein paar exzellente Klassiker dabei, wie Metroid oder Castlevania. Größtes Problem ist aber das Zubehör: In der Packung liegt nur ein einzelner Controller bei, womit der zweite hinzugekauft werden muss. Auch sind deren Kabel mit 0,7m lächerlich kurz. Wer nicht unbedingt direkt vor der Glotze hängen will, muss also noch Verlängerungskabel kaufen.

Spieleauswahl: gut
Verarbeitung: sehr gut
Zubehör: ausreichend
Emulation: sehr gut
Empfehlung: ja

Nachdem der NES Mini ein Erfolg wurde und wochenlang ausverkauft war, wirkte der SNES Mini (Testberich) wie der nächste logische Schritt. Und auch hier macht Nintendo fast alles richtig: Mit 21 Titeln ist die Spieleauswahl zwar geschrumpft, dafür ist deren Qualität ohne Ausnahme durchweg beeindruckend.

Angefangen von absoluten Must-Plays wie Super Mario World 2: Yoshi’s Island und Secret of Mana sind auch Raritäten dabei, deren Module auf dem Gebrauchtmarkt hoch gehandelt werden. Earthbound ist so ein Titel, der über die Jahre Kultstatus erlangt hat.

Auch schön: Mit dem SNES Mini wurde zum ersten Mal offiziell Star Fox 2 veröffentlicht, von dem jahrelang nur eine unfertige ROM durch das Internet geisterte. Diesmal sind auch zwei Controller dabei, die Verarbeitung und Emulationsqualität ist exzellent. Bloß die Kabel sind mal wieder zu kurz, auch wenn sie gegenüber dem NES Mini ein paar Zentimeter hinzugewonnen haben.

Spieleauswahl: sehr gut
Verarbeitung: sehr gut
Zubehör: gut
Emulation: sehr gut
Empfehlung: ja

Die insgesamt ausgewogenste und beste Retro-Konsole ist für uns eindeutig der Mega Drive Mini (Testbericht) . Hier stimmt wirklich alles: Das Gehäuse ist ein Quäntchen liebevoller nachgearbeitet als bei Nintendos Minis, es liegen zwei gut verarbeitete Controller mit einer Kabellänge von über 2 Meter bei.

Das Wichtigste: Spieleauswahl und Emulation sind herausragend! Sega ist nicht nur eine abwechslungsreiche Mischung aus Geheimtipps und Klassikern gelungen, sondern mit 42 Titeln auch eine große Auswahl. Einziger Wermutstropfen: Die Controller kommen bloß mit dem 3-Button-Layout daher. Das geht für die meisten Spiele klar, aber für Street Fighter 2 sind es eindeutig zu wenig Knöpfe. Eine 6-Button-Version kann man wenigstens bei Drittherstellern nachkaufen.

Spieleauswahl: sehr gut
Verarbeitung: sehr gut
Zubehör: sehr gut
Emulation: sehr gut
Empfehlung: ja

Der Neo Geo Arcade Stick Pro ist keine Miniaturkonsole, sondern ein vollwertiger Arcade-Stick, der auch an Android-Devices und den PC benutzt werden kann. Zusätzliche Kompatibilität schafft zudem der separat erhältliche Game Linq, ein kleiner Adapter, mit dem dann auch ein Anschluss an der Switch, Playstation 4 oder Playstation 3 möglich ist.

Der Clou an dem Arcade Stick: Es ist ein Neo Geo-Emulator eingebaut, der bis auf ein paar Differenzen beim Sound sehr gut funktioniert. Gegenüber dem Neo Geo Mini ist die Bildqualität deutlich besser. Die enthaltene Basis-Ludothek von 20 Titeln richtet sich allerdings ausschließlich an Prügelspielfans, denn ein anderes Genre ist gar nicht erst enthalten. Das schränkt das Zielpublikum ein, aber durch Software-Update ist die Tür offen für weitere Ergänzungen. Mit einem Firmware-Update (Stand 16.12.2019) hat SNK sogar bereits kostenlos Metal Slug 1 und 2 hinzugefügt. Daumen drücken, dass da noch mehr kommt!

An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern: Das Teil ist robust, der Joystick klickt ordentlich und die Buttons fühlen sich gut an. An die Qualität des vergleichbaren Capcom Home Arcade kommt es trotzdem nicht ganz heran, weil dort Sanwa-Bauteile enthalten sind. Wer generell gerne plattformübergreifend Fighting Games spielt, findet mit dem Neo Geo Arcade Stick ein schönes Rundum-Paket.

Spieleauswahl: befriedigend
Verarbeitung: sehr gut
Zubehör: sehr gut
Emulation: gut
Empfehlung: ja

Hinter dem etwas seltsamen Namen theC64 steckt ein detailgetreuer Nachbau des Commodore 64. Das bedeutet: Es hat die gleiche Größe und eine funktionierende Tastatur! Um das Gefühl von damals einzufangen, kann man sogar in den Optionen die Eingabeaufforderung als Standard-Menü auswählen. Alle andere haben ein Menü-Karussell wie bei den anderen Mini-Konsolen zur Auswahl.

Viele der enthaltenen Spiele verfügen über einen 2-Spieler-Modus, daher ist es bedauerlich, dass kein zweiter Joystick beiliegt. Die Qualität ist immerhin deutlich besser als beim theC64 mini: Es ist ein stabiler Nachbau des Competition Pro mit Mikroschaltern, der auch deftigen Rüttelaktionen standhalten sollte.

In der Ludothek sind ein paar Klassiker wie Speedball 2 vorhanden und mit 64 Titeln (ha!) hat man eine Weile zu tun. Wer trotzdem ein Spiel vermisst, kann es von USB-Datenträger abspielen. Zwar dürfte die Zielgruppe für den C64 schmaler sein als bei den anderen Retro-Geräten, und ehrlich gesagt hat an den allermeisten Spielen zweifelsohne der Zahn der Zeit genagt. Trotzdem ist die Nachbildung so liebevoll, dass man es Nostalgikern empfehlen kann. Sehr cool: Man kann das System in einen Vic 20-Modus schalten!

Spieleauswahl: ausreichend
Verarbeitung: sehr gut
Zubehör: gut
Emulation: sehr gut
Empfehlung: ja

Nachdem Nintendo mit seinen Mini-Konsolen durchschlagenden Erfolg feierte, wollte Sony auch etwas vom Kuchen abhaben. Deren Playstation Classic (Testbericht) macht jedoch den Eindruck, als sei es mit der heißen Nadel gestrickt worden. Äußerlich ist das Gerät sehr schön und zeigt sich als liebevoll designtes Gehäuse, das vom Größenverhältnis perfekt zu den anderen Minis passt. Ernüchternd sind die Controller: Die funktionieren gut und sind solide gebaut, aber es handelt sich um die allererste Version des damaligen PS1-Originals, ohne Dual-Shock oder Analog-Sticks. Durch die USB-Anschlüsse kann man sie aber immerhin auch an anderen Systemen benutzen.

Während die Spieleauswahl ein paar Klassiker, wie Crash Bandicoot, vermissen lässt, sind immerhin ein paar tolle Titel dabei, die eindeutig zur Playstation-DNA gehören. Destruction Derby spielt sich heute z.B. nicht mehr so gut wie in Erinnerung, aber man assoziiert es mit der Konsole. Scheitern tut die Playstation Classic aber völlig bei der Emulation: So gut wie keines der Spiele läuft mit Originalgeschwindigkeit und hat mit Framerate-Problemen zu kämpfen. Die Ironie: Installiert man per Hack Retroarch, laufen die Spiele besser! Wer also Bastelei nicht abgeneigt ist, kann noch mehr Wert aus dieser ansonsten enttäuschenden Mini-Konsole rausholen.

Spieleauswahl: befriedigend
Verarbeitung: sehr gut
Zubehör: befriedigend
Emulation: mangelhaft
Empfehlung: eingeschränkt

Konzeptuell ist der Neo Geo Mini (Testbericht) die bisher mit Abstand interessanteste Retro-Konsole: Hier wird nicht die Heimkonsolenversion als Miniformat nachgebildet, sondern ein kleiner Arcade-Automat. Komplett mit Steuerungspult und Bildschirm! Das macht den Neo Geo Mini auf dem Schreibtisch zu einem echten Hingucker.

Zwar fühlt sich der Joystick wegen fehlender Mikroschalter etwas schwammig an, doch das Gerät funktioniert als Standalone-Variante trotzdem ziemlich gut - auch wenn es Strom per USB braucht und nicht mit Batterien betrieben werden kann. Die Spieleauswahl ist exzellent, variiert aber auch von Version zu Version.

Es gibt neben der ersten Fassung auch eine Christmas-Edition und eine Samurai Showdown-Variante (die gleich mit zwei externen Controllern kommt), auf denen jeweils unterschiedliche Spiele installiert sind. Es lohnt sich also vor dem Kauf die Listen zu vergleichen. Bei allen sind die Spiele aber ausnahmslos gut. Das große Manko ist aber der HDMI-Output: Während die Arcade-Klassiker ordentlich emuliert werden, wirkt das Bild am großen Fernseher schwammig. Es ist, als sei eine Art Weichzeichner im Einsatz, den man nicht ausstellen kann. Je nach Bildschirmgröße kann das den Spaß enorm trüben.

Spieleauswahl: gut
Verarbeitung: gut
Zubehör: -
Emulation: ausreichend
Empfehlung: eingeschränkt

Über das Design des Capcom Home Arcade kann man sich streiten: Es ist kein klassischer Arcade-Stick und keine Mini-Konsolen-Nachbildung, sondern ein gigantisches Capcom-Logo. Das ist gut und stabil verarbeitet, vor allem weil der Stick aus Sanwa-Komponenten gebaut ist. Trotzdem hat das klobig wirkende Teil die Aura einer Reklametafel.

Das Innenleben ist enttäuschend: Zwar gibt es tolle Spielhallen-Klassiker wie das Beat’em Up Alien vs. Predator, aber es sind nur 16 Stück an der Zahl. Das ist bei einem stolzen Preis von 200 Euro (das teuerste Gerät in unserem Kaufberater) einfach zu wenig. Immerhin ist die Emulationsqualität exzellent. Für Ärger sorgt das verbaute WLAN-Modul, denn es funktioniert in den meisten Fällen einfach nicht.

Die Verbindung bricht ständig ab und sollte einmal ein Firmware-Update kommen, ist das Aufspielen wohl Glückssache. Interessant ist die Capcom Home Arcade daher wohl nur für beinharte Capcom-Fans und Modder. Das Gerät lässt sich nämlich durch das aufgeräumte Innere ganz gut mit anderen Teilen umrüsten, wie man es von guten Arcade Sticks kennt. Der Nutzen ist jedoch gering, denn im Gegensatz zum Neo Geo Arcade Stick lässt sich der Capcom Home Arcade nicht als Controller für andere Plattformen nutzen.

Spieleauswahl: ausreichend
Verarbeitung: sehr gut
Zubehör: -
Emulation: gut
Empfehlung: eingeschränkt

An dem Atari Flaschback 8 Gold stimmt überhaupt nichts: Die Verarbeitungsqualität ist miserabel, weil das Gehäuse aus spürbar dünnem Plastik besteht. Die Holzmaserung ist ein simpler Aufkleber in bescheidener Druckauflösung. Es hat weder die Originalgröße, noch ein zu anderen Mini-Geräten passendes Kleinformat, sondern irgendetwas dazwischen.

Zum Ausstellen im Regal für die Retro-Sammlung also obsolet. Zwar sind zwei Joysticks und zwei Paddels dabei, aber sie sind so billig verarbeitet, dass man beim Anfassen das Gefühl hat, sie lösen sich gleich in Luft auf. Entsprechend schlecht reagieren sie bei den Spielen. 120 Stück davon sind vorhanden, aber der frühen Generation entsprechend ähneln sie sich stark.

Immerhin sind ein paar Klassiker wie Frogger oder Pitfall dabei, die wenig überraschend auch ordentlich laufen. Sicher, man kann mit der Sammlung durchaus ein paar Stunden Spaß haben, aber die lieblose Plastik-Haptik des ganzen “Drumherums” würdigt den Atari in keinster Weise.

Spieleauswahl: ausreichend
Verarbeitung: mangelhaft
Zubehör: mangelhaft
Emulation: sehr gut
Empfehlung: nein

Neben der großen Fassung von theC64 gibt es mit the C64 Mini (Testbericht) auch eine kleine Variante. Bei ihr fehlen der Vic 20-Modus und eine funktionierende Tastatur. Das Gehäuse sieht zwar immer noch schick aus, aber man kann keine Tasten drücken - ausgerechnet das macht für Liebhaber des alten Computers aber einen großen Reiz aus.

Als Mini-Konsole neben den ähnlich großen Kollegen ginge das Gerät schon klar, wenn da nicht ein großer Kritikpunkt wäre: Der beigefügte Competition Pro ist eine Katastrophe! Keine Mikroschalter, ein knarzendes Gehäuse und schlecht reagierende Knöpfe - es ist quasi unmöglich eines der 64 (!) Spiele aus der Sammlung zu genießen.

Brauchbar wird der Mini-Computer erst, wenn man ein neues USB-Joypad oder -Joystick anschließt, aber bei der Kompatibilität zeigt sich die Retro-Kiste als ziemlich wählerisch. Und wer will denn C64-Titel mit einem Playstation 2-USB-Controller bedienen? Eben! Immerhin kann man wie bei der großen Schwester auch hier weitere Spiele über USB-Stick ergänzen. Wer ein richtiges C64-Erlebnis am modernen Fernseher haben möchte, greift lieber zum großen theC64. Diese kleine Fassung macht nur für Sammler Sinn, die auch schon die anderen Mini-Konsolen im Regal aufstellen und zwecks Einheitlichkeit die gleiche Gehäusegröße bevorzugen.

Spieleauswahl: ausreichend
Verarbeitung: sehr gut
Zubehör: -
Emulation: gut
Empfehlung: nein

Braucht man eigentlich diese Retro-Konsolen, wenn man mit dem Raspberry Pie oder Android-Boxen kompetente Emulator-Maschinen bauen kann? Ja und Nein. Geht es bloß um die Spiele an sich, tut es sicher auch eine DIY-Lösung. Aber wer Fan eines bestimmten Systems ist, wird sich trotzdem über die Nachbildungen freuen. Einen vergleichbaren Controller wie damals in der Hand zu halten macht viel aus. Zudem kann eine Reihe von Retro-Konsolen im Regal oder auf dem TV-Rack charmant wirken. Die Playstation Classic, als auch die Varianten von Nintendo und Sega kann man prima nebeneinanderstellen und sei es bloß zur Dekoration. Davon abgesehen sind die kleinen Geräte auch tolle Alternativen für Spieler, die sich nicht erst mit “Computerkram” auseinandersetzen wollen. Man schließt sie an und sie funktionieren.

Das einzige Gerät, dass über den üblichen Leistungsumfang einer Retro-Konsole hinaus geht, ist der Neo Geo Arcade Stick. Der lässt sich auch als üblicher Fighting Stick an Android-Devices, an dem PC und via Game Linq an weiteren Konsolen benutzen. Daher fällt es in unserem Vergleich auf positive Weise aus der Reihe. Am Horizont für 2020 befindet sich der PC Engine / Turbo-Grafix-16 Mini, der von Konami entwickelt wird. Ob die Retro-Flut danach abebbt? Naja, ein paar Systeme sind ja noch offen, etwa der Nintendo 64 oder der Amiga 500.

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