Mit dem Galaxy Note 3 knüpft Samsung nicht nur an die Vorgänger an, sondern setzt an einigen Stellen in diesem Bereich Maßstäbe. Leider stand bei Redaktionsschluss der Preis für das neue Phablet noch nicht fest – ein Faktor, den wir in unseren Artikel leider nicht einfließen lassen konnten.
Gehäuse
Optisch hat sich beim Galaxy Note 3 einiges getan. Die Koreaner allerdings immer noch auf Plastik – weil das ja klar war. Trotzdem wirkt das Material besser. Der Rahmen besteht aus Polycarbonat im Metall-Look, die Oberseite erinnert ebenfalls an gebürstetes Aluminium. Die Rückseite dagegen mutet wie Leder an – Korea-Leder vom Plastik-Rind. Natürlich ist der Deckel auch aus Plastik, aber er fühlt sich tatsächlich weich, gut und sogar ein bisschen hochwertig an.
Der Formfaktor hat sich leicht verändert. Die Ränder des neuen Geräts sind nicht mehr so stark abgerundet, wie es noch beim Galaxy Note 2 der Fall war. Das Gerät soll es in drei Farben – Schwarz, Weiß und Pink – geben.
Das 5,7 Zoll große Display nimmt fast den ganzen Platz der Vorderseite ein. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Galaxy Note 2, ist die Bildschirmdiagonale also nochmal um 0,2 Zoll gewachsen. Die Abmessungen des Geräts haben sich im Vergleich dazu aber sogar verschlankt: Die Ränder um das Display sind deutlich geschrumpft. Auf diese Weise ist das Galaxy Note 3 kaum größer als sein Vorgänger. Mit 168 Gramm hat es 15 Gramm abgespeckt. In der Dicke hat Samsung sein neues Phablet-Flaggschiff um 1,1 Millimeter abgespeckt: Das Note 3 misst an seiner dicksten Stelle nur noch 8,3 Millimeter.
Display
Genaue Messungen konnten wir leider aufgrund der Kürze der Zeit nicht vornehmen und müssen von daher auf die Samsung-Fakten und unsere subjektive Wahrnehmung zurückgreifen. Aber das, was wir auf der Präsentation gesehen haben, gefällt uns – sogar sehr. Der Bildschirm nimmt nicht nur fast die gesamte Vorderseite ein und verdränkt den Rand und selbst den Home-Button an die äußersten Ecken, sondern auch Farben, Helligkeit und Schärfe sind im wahrsten Sinne des Wortes sehenswert.
Der Super-Amoled-Screen löst in Full-HD (1920 × 1080 Pixel) auf und misst, wie schon geschrieben, in seiner Diagonalen 5,7 Zoll.
Hardware
Bei Redaktionsschluss hatten wir leider nicht alle technischen Daten vorliegen, so dass hier gewisse Abweichungen möglich sind. Das Galaxy Note 3 soll in Europa den Snapdragon 800 von Qualcomm mit einer Taktung von 2,3 GHz bekommen. Gleichzeitig ist auch eine Variante mit dem Samsung-eigenen Octa-Core-Prozessor Exynos 5 vorgesehen, die das Unternehmen aber wahrscheinlich hierzulande nicht bringt. Der RAM hat eine Größe von 3 GByte. Über den microSD-Karten-Slot lässt sich der Speicher noch um bis zu 64 GByte erweitern.
Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixeln auf und kann auf einen LED-Blitz zurückgreifen. Außerdem kann das Teil auch Videos in 4K-Auflösung aufnehmen. Allerdings dürfte das eher ein Marketing-Gag als wirklich praktkabel sein. Schließlich sind die Video-Dateien dann auch vier mal größer als Full-HD und brauchen entsprechend mehr Platz im Gerät oder auf der Speicherkarte. Wie qualitativ hochwertig die Aufnahmen dann werden, ist auch fraglich. Schließlich ist die Größe des Bildsensors dafür entscheidend. Noch dazu mangelt es einfach an Wiedergabegeräten für 4K – oder habt Ihr so einen Fernseher schon zu Hause? Es ist aber wahrscheinlich, dass man Videos auch in 1080p aufnehmen kann. Die Frontkamera löst 2 Megapixel auf und nimmt Videos bis 720p auf.
Der Akku hat eine Leistung von 3200 mAh. Das klingt erstmal nach viel, ist aber wahrscheinlich notwendig, um das Galaxy Note 3 mit seinem großen Display mit ausreichend Strom zu versorgen. Ausführliche Tests stehen hier aber noch aus.
Der S-Pen – also der mitgelieferte Stift des Note – hat ebenfalls eine Design-Änderung bekommen. Er lässt sich jetzt deutlich leichter in das Gerät zurückschieben. Das Drücken der Taste für Air Command ist aber immer noch eine kleine Herausforderung. Menschen mit kleinen Fingern sind bei der Bedienung im deutlichen Vorteil.
Smartphone | Samsung Galaxy Note 2 | Samsung Galaxy Note 3 |
Straßenpreis | unbekannt | unbekannt |
Betriebssystem | Android | Android |
Display | 5,50 Zoll / AMOLED | 5,70 Zoll / AMOLED |
Auflösung | 1280 × 720 Pixel / 267 ppi | 1920 × 1080 Pixel / 386 ppi |
Kamera | 8 Megapixel / k. A. | 13 Megapixel / BSI-CMOS |
Blitz, Videoleuchte | Foto-LED | Foto-LED |
Auflösung (Video) | 1920 x 1080 | 3840 x 2160 |
Frontkamera | 1,9 Megapixel | 2 Megapixel |
Prozessor | Samsung Exynos 4 4412 / 1,6 GHz / 4 Kerne | Qualcomm Snapdragon 800 MSM8974 / 1,9 GHz / 4 Kerne |
Speicherkartenslot | ja / microSDXC bis 64 GByte | ja / microSDXC bis 64 GByte |
LTE | nein / k. A. | ja / 800, 850, 900, 1800, 2100, 2600 |
WLAN | 802.11 a/b/g/n | 802.11a/b/g/n und ac |
Bluetooth | 4 | 4.0 Low Energy |
NFC | ja | ja |
GPS / Glonass | ja / ja | ja / ja |
Radio / FM-Transmitter | ja / k. A. | k. A. / k. A. |
Akku-Kapazität | 3100 mAh / k. A. | 3200 mAh / k. A. |
Standby / Gesprächszeit 2G | k. A. / k. A. | k. A. / k. A. |
Standby / Gesprächszeit 3G | k. A. / k. A. | k. A. / k. A. |
Abmessung | 80 × 151 × 9 mm | 79 × 151 × 8.4 mm |
Gewicht | 180 Gramm | 168 Gramm |
Software
Samsung geht neue Wege: Beim Galaxy Note 3 gehen die Koreaner nicht den Weg "Funktionen – Hauptsache viele", sondern haben sich bei der Auswahl offenbar Gedanken gemacht. Man wolle die Menschen bei ihren wichtigsten, täglich anfallenden Arbeiten unterstützen, sagt man uns bei Samsung. Die Koreaner denken, dass man dies mit einem neuen Menü namens Air Command erreichen kann. Dieses lässt sich mit einem Klick auf den Button des Stifts öffnen, während man diesen in geringem Abstand zum Display hält.
Im Air-Command-Menü stehen dann fünf Funktionen zur Verfügung – drei davon sind neu beziehungsweise wurden deutlich überarbeitet:
Action Memo
Mit Action Memo lassen sich schnell Notizen mit dem Stift erfassen. Der Clou dabei ist, dass ein Klick eine Texterkennung startet. Einmal erkannt, lassen sich aus den darin enthaltenen Informationen weitere Aktionen ausführen. Hat man sich beispielsweise eine Telefonnummer notiert, startet ein weiterer Klick die Telefon-App. Bei einer E-Mail-Adresse kann aus Action Memo heraus sofort eine Nachricht an die Person geschrieben werden; eine "normale" Adresse lässt sich in Google Maps anzeigen.
Springt aus Action Memo über die beschriebenen Befehle in eine andere Applikation, bleibt die Notiz als kleines Icon auf dem Bildschirm. So kann man jederzeit erneut in das Notizblatt springen, um beispielsweise während eines Telefonats weitere Ideen darin aufzuschreiben.
Scrapbook
Im Galaxy Note 3 ist auch eine Art Ideenheft integriert. Darin lassen sich auch umfangreichere Ideen und Multimedia-Inhalte abspeichern. Diese Aufzeichnungen landen dann in verschiedenen Kategorien – zum Beispiel Geschenkideen, Technik oder Bücher.
Sieht man beim Browsen durch's Netz eine interessante Webseite, speichert Air Command den Inhalt, in dem der Nutzer einfach einen Kreis auf das Display zeichnet. Im Scrapbook sind die Bilder, URL und andere nützliche Informationen gespeichert. Will man diese spezifische Seite dann später wieder besuchen, reicht ein Klick auf das Bild im Scrapbook. Zusätzlich ist es möglich, auch handschriftliche Notizen zu hinterlegen. Über eine Freitextsuche lassen sie sich später wieder abrufen.
Smart Search
Mit dem Galaxy Note 3 stellt Samsung auch eine neue, über das gesamte Gerät hinweg globale Suche vor. Diese Funktion funtkioniert App-übergreifend. Neben vordefinierten Filtern (zum Beispiel Zeiträume, Orte, Dateien, handschriftliche Notizen, usw.) gibt es auch eine Volltextsuche. Diese spuckt nicht nur Notizen oder Scrapbook-Inhalte aus, sondern auch beispielsweise Optionen in den Einstellungen.
Drag & Drop
Als praktisch könnte sich die neue Drag-and-Drop-Funktion herausstellen. Hat man beispielsweise zwei Programmfenster im Galaxy Note 3 geöffnet, lassen sich Inhalte wie Bilder, Text aber auch Karten aus Google Maps in das andere Fenster ziehen. Bei unserem ersten, kurzen Hands-On hat das ausgezeichnet funktioniert und macht Lust auf mehr.
Multi-Threading
Samsung präsentiert in seinem neuen Phablet echtes Mulit-Threading. Es lassen sich damit im Split-Modus zwei Programme öffnen und unabhängig voneinander bedienen. Sogar zwei Instanzen von einer App sind möglich – und damit etwa zwei Webbrowser nebeneinander.
Nutzt man ein Programm sehr häufig parallel zu einer anderen Applikation, lässt sich dieses nun festlegen und über das Malen eines Rechtecks auf dem Bildschirm automatisch aufrufen. Die Lieblingsapp startet dann als kleineres Fenster über dem bereits aktiven Programm. So lassen sich dann beide Apps gleichzeitig bedienen. Verkleinert man die Lieblingsapp, bleibt sie als kleines Icon auf dem Screen aktiv und öffnet sich bei einem Klick darauf wieder.
MyMagazine
Samsung hat sich von HTC inspirieren lassen: Beim Galaxy Note 3 kommt eine neue Funktion, die auf den Namen MyMagazine hört. Im Endeffekt handelt sich dabei um nichts anderes als BlinkFeed – also einen personalisierten RSS-Reader im Magazin-Format. Der einzige Unterschied: MyMagazine läuft nicht immer auf dem Hauptscreen, sondern lässt sich mit einem Wisch von unten nach oben aufrufen.
Samsung Galaxy Note 3 im Hands-on
Fazit
Das Galaxy Note 3 ist nicht nur ein optischer Hingucker geworden, sondern dürfte im Phablet-Bereich Maßstäbe setzen. Für diejenigen, die gerne und viel mit dem Stift arbeiten und auf große Displays stehen, dürfte das Galaxy Note 3 zu einer Verführung werden.
Samsung setzt zwar wieder auf Plastik als Hauptmaterial, schafft es aber, dieses hochwertig zu gestalten. Bei der Software setzen die Koreaner endlich wieder auf das Prinzip weniger ist mehr. Die neu präsentierten Funktionen sind allesamt sinnvoll und passen ausgezeichnet zum Stift-Konzept des Galaxy Note 3.
Die Preise und die Verfügbarkeit für Deutschland, Österreich und die Schweiz standen bei Redaktionsschluss leider noch nicht fest. Wir liefern diese aber schnellstmöglich nach.