Gestern hat der Gouverneur von Kalifornien ein Gesetz unterzeichnet , das die Geräte-Hersteller in die Pflicht nimmt: Alle ab Juli 2015 dort verkauften Handys und Smartphones müssen standardmäßig mit einem sogenannten Kill-Switch ausgestattet sein. Bedeutet: Kommt ein Handy „abhanden“, muss der rechtmäßige Eigentümer die Möglichkeit haben, es nachträglich zu sperren. Dadurch wird das Smartphone nutzlos, bis es wieder aktiviert wird – zum Beispiel durch die Passwort-Eingabe des Käufers.
Damit will die Regierung von Kalifornien das Diebesgut praktisch wertlos machen. Schon im Mai hat mit Minnessota der erste US-Bundesstaat ein solches Kill-Switch-Gesetz verabschiedet. Der Unterschied ist nur: In Kalifornien hat der Kill-Switch standardmäßig aktiviert zu sein.
Das ganze ist eine Reaktion auf die immens angezogenen Straftaten rund um den Handy-Klau. 2012 wechselten in den gesamten USA etwa 1,6 Millionen Handys ihren Besitzer unfreiwillig, 2013 waren es mit 3,1 Millionen fast doppelt so viele.
Soweit, so klug. Allerdings warnt die Electronic Frontier Foundation , dass sich mit dieser Technik auch Grundprinzipien der Demokratie aushebeln ließen – etwa dann, wenn Behörden per Kill-Switch verhindern, dass Menschen sich zu Demonstrationen zusammenfinden. Der EFF zufolge ist nicht eindeutig geregelt, wer überhaupt Zugriff auf diesen Kill Switch hat.