Dabei kommen dann oft Summen heraus, die erstaunlich "billig" klingen. Ein 20-Dollar-Handy von Nokia beispielsweise kostet nach einem Artikel vom Juli gerade einmal 14,20 Dollar in der Produktion, und die Einzelteile eines iPhone 5 kamen vor einem Jahr auf 197 Dollar .
Und was ist mit dem Rest? Auch, wenn es so wirkt – selbst Apple steckt sich nicht mal eben 300 oder 400 Dollar Gewinn pro Gerät in die Tasche. Rücklagen für Reparaturen und Service, ein aufwändiges Vertriebsnetz, Rücklagen für juristische Scherereien, Zertifizierungen, dazu Transport, Gewinne für Händler und die Mehrwertsteuer ... Da kommt einiges zusammen. Was genau, verrät uns Fairphone in einem Dokument, in der das Unternehmen die Kostenstruktur seines "so-fair-wie-möglich" produzierten Android-Smartphones aufschlüsselt – und zwar dieses Mal nicht bezogen auf die Hardware-Komponenten, sondern auf das ganze Drumherum.
Für mich die interessanteste Information: Gerade einmal 22 Euro des 325 Euro teuren Geräts kostet die Fairness gegenüber Zulieferern, Arbeitern, Rohstoffproduzenten und so weiter. Viel Geld zwar in einer Industrie, bei der es auf jeden Cent ankommt – aber wenig Geld für Nachhaltigkeit. Schade, dass mich andere Hersteller nicht fragen, ob ich beim Smartphone-Kauf nicht 22 Euro zusätzlich auf den Tisch lege und damit Kinderarbeit, die Unterstützung von Bürgerkriegsparteien oder die gnadenlose Ausbeutung der Umwelt ausschließe – zumindest bei der Produktion meines einen Smartphones. Ich würde es tun.
Quelle: heise online