Djay 2 im Test: Schick, coole Funktionen und günstig

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Früher waren Partys auch schon lustig. Es gab aber immer die Herausforderung, die Musikauswahl im Vorfeld zu besprechen und zu klären. Jeder hatte die Aufgabe Platten, CDs oder Kassetten mitzubringen, wollte man möglichst vielfältig Musik anbieten. Und trotzdem konnte man sicher sein: Einige Songs, die zu einer bestimmten Uhrzeit perfekt gepasst hätten, waren nicht im Sortiment.

Mit Smartphones und MP3-Dateien kam die Erlösung: Seither ist es einfach, viele tausend Musikstücke mit sich in der Tasche herumzutragen und immer für perfekte Stimmung zu sorgen. Mit der iPhone- und iPad-App Djay 2 vom Entwickler algoriddim kommt sogar noch das passende DJ-Equipment dazu, mit dem sich perfekte Übergänge und Effekte auf dem Smartphone oder Tablet zaubern lassen. Seit Ende Juli 2013 ist der Nachfolger von Djay erhältlich – und wir haben uns das Programm für Euch angesehen.

Unter iOS gibt es mittlerweile einige Apps, die das tun, was Djay 2 verspricht: DJ Mixer Pro, iDJ2Go oder auch der Platzhirsch Traktor DJ sind nur einige davon. Nach dem Öffnen von Djay 2 fällt das Design gleich angenehm ins Auge. Im Vergleich zur Konkurrenz macht die App des jungen Entwickler-Studios eine glänzende Figur.

Das User Interface beim iPhone ahmt zwei Turntables nach. Es gibt zwei Plattenteller, auf denen das Album-Art-Work der aufgelegten Titel zu sehen ist. Jeder Plattenteller hat außerdem zwei Pitchregler, mit denen die Geschwindigkeit der jeweiligen Tracks gesteuert werden. In den oberen Ecken befindet sich die Anzeige für die sogenannten "Beats per Minute" (BPM) – also die Schläge pro Minute. Diese Einheit ist vor allem dann wichtig, wenn man zwei Lieder übergangslos ineinander mischen möchte.

Djay 2 visualisiert die Musik – zum Einen stark verkleinert direkt neben der BPM-Anzeige, zum Anderen in der Slice-Ansicht. Hier lässt sich auf einen Blick erkennen, wie das Programm die Musik in einzelne Stücke (Slices) zerschnitten hat, um so beispielsweise schneller auf einen anderen Beat draufmischen zu können.

Mal ehrlich, was will man von einem DJ-Programm, das auf einem Telefon läuft, denn schon erwarten? Vielleicht ein Crossfader für die Übergänge, ein paar nette Animationen und ein Pitch für die Geschwindigkeitsregulierung der Songs. Das war zumindest meine Denke vor dem ersten Start des Programms.

Nach nur wenigen Minuten war ich überrascht: Was uns der Entwickler algoriddim hier mit Djay 2 anbietet, ging weit über meine Vorstellungen hinaus. Im Grunde genommen hat die App fast alles, was ein guter Amateur-DJ zum Mixen benötigt: Es gibt einen kleinen, rudimentären Equalizer für beide Spuren, mit dem sich die Höhen, die mittleren Töne und die Bässe steuern lassen. Außerdem kann man hier auch die Lautstärke für jede Spur anpassen.

Im Effekte-Menü stehen gut klingende FX (Effects) zur Auswahl: Echo, Flanger oder Phaser – um nur einige davon zu nennen. Mithilfe von Fingerbewegungen auf dem Display oder aber auch mit weiteren Filtern lassen sich die Effekte steuern. Der damit erzeugte Sound ist richtig gut und braucht sich selbst vor teuren Lösungen nicht zu verstecken.

Djay 2 bietet sogar die Möglichkeit von Loops . Damit ist es möglich, Takte beziehungsweise Beats aus dem Musikstück zu wiederholen. Die Längen sind dabei variabel und gehen von 1/16- bis zu 32 Beats. Loops lassen sich auch "bouncen " – also per Bildschirm-Berührung in verschiedenen Geschwindigkeiten so oft wiederholen, bis man den Finger vom Display nimmt. Scratchen ist an dieser Stelle übrigens auch möglich, erfordert aber ziemliches Fingerspitzengefühl und klingt, selbst wenn man es kann, so naja...

Auf viele Funktionen, wie das Setzen von Cue-Punkten oder dem automatischen Überblenden des Crossfaders, kann man an dieser Stelle aus Platzgründen gar nicht mehr eingehen. Hier sollte man dann die App einfach am Besten selber ausprobieren.

Musik kann man aus der iTunes-Bibliothek auf dem Telefon auswählen. Für ein echtes Ärgernis sorgen hier die iCloud und DRM: Tracks, die sich nicht auf dem Gerät befinden, können aus Djay 2 nicht direkt heruntergeladen werden. Stattdessen muss man zunächst in die Musikbibliothek wechseln und dort die Stücke herunterladen. Ein Umweg, der viel Zeit kostet. Außerdem hatte ich beim Test mehrfach den Hinweis, dass ich einen Titel aufgrund seines DRM-Schutzes nicht laden konnte. Dabei habe ich irgendwann alle Tracks auf iTunes+ (Upgrade auf DRM-freie Musik) umgestellt.

Hat man keine Lust auf manuellen "Plattenwechsel", kann man auch die App für sich arbeiten lassen. Mit der Funktion "Automix " sucht die App Musik aus und mischt diese dann automatisch.

Für alle Profis: Djay 2 lässt sich auch mit einigen Midi-Controllern verbinden und steuern. Wie gut das funktioniert konnten wir leider nicht ausreichend testen. Wir werden allerdings versuchen das noch nachzuholen. Sollte das allerdings gut funktionieren, wäre Djay 2 sogar für gehobene Amateur-Ansprüche eine preisgünstige und trotzdem professeionelle Lösung.

So viele Funktionen – so wenig verfügbare Fläche für das User Interface. Der Djay-2-Entwickler dürfte vor einer echten Herausforderung gestanden haben, als es um das Design ging. Alles in allem ist es algoriddim gut gelungen, eine nutzbare Oberfläche über das Programm zu legen. Und doch tut man sich hier und da schwer: Wo finde ich schnell nochmal den Equalizer? Wie komme ich von hier zur Musikbibliothek? Wie kann ich den Sampler (einige Sounds und Beats sind standardmäßig vorhanden) schnell mit einer Berührung erreichen? Die Antworten erschließen sich bei der iPhone-Version nicht immer sofort – ein echtes Problem, will man auf einer Party damit ordentlich auflegen.

Neben dem "Finden" ist auch die Größe der Buttons nicht immer ganz einfach. Der wenige Platz fordert hier ebenfalls seinen Tribut: Die virtuellen Tasten sind recht klein – und sie korrekt zu treffen bisweilen eine echte Herausforderung.

Trotzdem: Die für das Unterbringen vieler Funktionen widrigen Bedingungen des nur 4 Zoll großen iPhone-Displays wurden gut genutzt. Nach einigem Üben fällt einem das Navigieren auch deutlich leichter.

…oder sollte man – bei einer DJ-Software – nicht eher "boombastic" schreiben. Egal – Fakt ist, dass Djay 2 eine App ist, die rockt. Rappt. Danced. Und das zu einem ziemlich kleinen Preis. Die iPhone-App Djay 2 kostet im App Store gerade mal 1,75 Euro. Für die iPad-Version fallen 8,99 Euro an – hier ist die Bedienung deutlich besser, weil mehr Platz verfügbar ist. Allerdings haben wir uns im Test auf das iPhone konzentriert.

Für alle, die auf Partys DJ sein wollen, ist die App genau das Richtige. Selbst bessere Amateure oder Profis werden mit Djay 2 ihren Spaß haben.

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