Staubsaugen nervt. Vor allem mit einem Kabel-Staubsauger. Denn das ewige Umstecken des Stromkabels bei größeren Reinigungsflächen unterbricht ständig den Arbeitsfluss, außerdem sind die Geräte schwer und unhandlich. Saugroboter sind auch (noch) keine Lösung. Immerhin: Durch die Nutzung von Saugrobotern kann man vielleicht nicht ganz auf händisches Staubsaugen verzichten, aber zumindest lässt sich mit guten Modellen das Reinigungsintervall deutlich vergrößern. Die besten Saugroboter haben wir in dieser Top 10 zusammengefasst.
Ganz kommt man also nicht um eigenes Staubsaugen herum, gerade in den Ecken haben Saugroboter so ihre Schwierigkeiten. Eine deutliche Erleichterung beim Saugen sind allerdings Akkusauger: Sie sind leicht, sparen das ständige Umstecken des Kabels und sie sind inzwischen ähnlich saugstark wie Kabelsauger. Möglich macht das teilweise eine andere Technik und Herangehensweise dieser Modelle. Wir verraten, worauf es beim Kauf ankommt.
Bürste - Soft oder Borste?
Eine dieser Unterschiede ist der Saugkopf bei Akkusaugern. Denn entgegen typischen Bodensaugern, die zum Betrieb Strom aus der Steckdose benötigen, wird hier nicht einfach nur Luft angesaugt, sondern Akkusauger haben zudem fast immer eine motorgetriebene Bürstenwalze. Damit wird Schmutz zusätzlich vom Boden gelöst und dann mit der im Vergleich zu 230V-Modellen geringeren Saugkraft aufgesogen. Diese Walze besteht für Teppich am besten aus Borsten. Teure Modelle haben meist zusätzlich Stoffwalzenköpfe mit im Lieferumfang, günstige Sauger kommen ausschließlich damit zum Kunden. Diese Walzen eignen sich aber ausschließlich für Hartboden, auf Teppich haben sie kaum Wirkung.
Mit oder ohne Staubbeutel?
So gut wie alle Akkusauger abgesehen von den günstigsten Modellen setzen auf beutellose Zyklontechnologie, bei der Schmutz in einer Wirbelbewegung angesaugt wird. Das hat den Vorteil, dass keine Staubbeutel nachgekauft werden müssen. Stattdessen wird der Schmutz einfach direkt in den Hausmüll entsorgt. Nachteil: Ein direkter Kontakt zwischen Nutzer und Schmutz ist grundsätzlich möglich, vor allem, wenn sich etwas im Inneren des Schmutzbehälters verfängt. Allergiker sollten daher lieber auf die Möglichkeit achten, Beutel verwenden zu können.
Filter - HEPA für maximale Sauberkeit
Die meisten Akkusauger haben zusätzlich einen oder mehrere Luftfilter eingebaut, die normalerweise austauschbar oder sogar auswaschbar sind. Viele Modelle bieten HEPA-Filter, die besonders viele Schwebstoffe aus der Umgebung filtern. Den Rekord hält aktuell Samsung mit einer Filterleistung von 99,999 Prozent nach eigenen Angaben – gerade Allergiker dürften sich darüber freuen.
Saugkraft - welche Angabe ist wichtig?
Der schönste Staubsauger nützt nichts, wenn er nicht ordentlich saugt. Früher wurden als Leistungsangabe dafür möglichst hohe Watt-Zahlen angegeben, die allerdings kaum Aussagewert besitzen. Denn nur, weil ein Staubsauger-Motor viel Strom braucht, bedeutet das nicht automatisch, dass er gut saugt. Hier wäre eine Angabe des Wirkungsgrades sinnvoller. Ganz falsch ist die Angabe der Leistung in Watt allerdings nicht, zumindest als grober Richtwert darf sie gelten. Akkusauger kommen hier bestenfalls auf 200 bis 400 Watt, Saugroboter sogar nur auf höchstens 50 Watt. Watt-Werte werden allerdings bei Akkusaugern oder Saugrobotern kaum noch angegeben.
Stattdessen tauchen hier meist Angaben wie Pascal oder AirWatt auf. Pascal bezeichnet eigentlich einen Druck, meint bei einem Sauger aber den maximal erreichbaren Unterdruck, der entsteht, wenn man etwa das Saugrohr zuhält. Häufig wird aber direkt am Motor gemessen, wodurch potenzielle Undichtigkeiten bis hinunter zum Saugrohr wegfallen. Ohne genaue Angaben zur Art der Messung ist diese Angabe also eigentlich wertlos. Hinzu kommt der Umstand, dass der Effekt einer Motorbürste nicht darin berücksichtigt ist. Akkusauger haben inzwischen Werte von um 15.000 Pa, Saugroboter liegen bei etwa 3000 bis 4000 Pa.
Eine weitere wichtige Angabe wäre eine zur Strömungsgeschwindigkeit, die zusammen mit dem Druck/Unterdruck unabdingbar ist – fällt sie zu niedrig aus, könnte Schmutz nicht bis in den Staubbehälter vordringen, sondern bliebe ggf. unterwegs hängen. Gute Akkustaubsauger erreichen hier bis zu 13m/s – leider wird auch dieser Wert von Herstellern normalerweise nicht angegeben.
Zu allem Überfluss gehen inzwischen Hersteller dazu über, Saugleistung in AirWatt (AW) anzugeben – dabei ist diese Angabe genauso nichtssagend, wie die oberen Angaben ohne konkrete Angaben zum Messverfahren. Denn AirWatt berechnet sich aus Luftstrom, Unterdruck und Saugöffnungsgröße, also aus Werten, die entweder uneindeutig von Saugerherstellern beschrieben oder gar nicht angegeben werden. Folglich ist also auch die AW-Angabe für einen Vergleich der Saugleistung eigentlich unzureichend. Dennoch als Richtwert: Gute Akkusauger werben aktuell mit AW-Zahlen von 220 bis 240.
Was bedeutet das nun? Eigentlich kann man auf die Herstellerangaben nichts geben. Tatsächlich sollten Nutzer daher Testberichte studieren, statt sich auf Daten und Zahlen der Hersteller zu verlassen. Da das aber nicht immer möglich ist und zudem nicht immer klar ist, wie seriös manche Seiten im Internet sind und wie gut sie testen, haben wir dennoch grobe Richtwerte im Text oben angegeben.
Zubehör - was ist wichtig?
Je teurer der Akkusauger, desto umfangreicher der Lieferumfang. Bei Samsung gibt es unter anderem eine Absaugstation, die Schmutz direkt aus dem beutellosen Sauger in einen Staubbeutel absaugt, Dyson legt eine Hartbodenbürste mit Laser zum Illuminieren von Schmutz auf dem Boden bei. Außerdem gibt es bei teureren Modellen häufig Standfüße statt Wandhalterung für Sauger und Zubehör - Bohren wird also überflüssig. Wer das nicht benötigt, kann an dieser Stelle sparen.
Akku
Die Akkulaufzeit liegt bei besseren Modellen bei etwa 20 bis 40 Minuten - je nach Saugstufe. Grundsätzlich gilt: Auf Teppichen wird eine höhere Saugleistung benötigt, entsprechend kürzer fällt die Akkulaufzeit aus. Sie kann sich dann auf wenige Minuten mit einer Akkuladung reduzieren. Bei vielen Modellen ist daher der Akku wechselbar, für größere Flächen lohnt womöglich die Anschaffung eines zweiten Akkus. Bei Premiummodellen ist bisweilen ein Zweiter dabei.
Weitere Punkte
Natürlich gibt es weitere Punkte, die kaufentscheidend sein können – manche davon sind dabei vielleicht eher persönliche Präferenzen als neutrale Kriterien. Dazu gehören etwa die Verarbeitung als Anhalt für die Langlebigkeit eines Produktes oder die Lautstärke. Solche Punkte lassen sich vorab kaum eruieren, sondern können oft nur aus Tests herausgelesen oder im Eigenversuch herausgefunden werden. Das gilt auch für das Handling: Das Gewicht allein sagt wenig aus, wichtig ist, wie leichtfüßig er sich im Alltag bewegen lässt.
Platz 1: Dyson V15 Detect
Den ersten Platz belegt in unserer Bestenliste der Dyson V15 Detect (Tetsbericht). Das bunte Design mag Geschmackssache sein und der hohe Preis von mindestens 749 Euro (UVP) schreckt sicherlich manchen Interessenten ab. Doch was die reine Saugleistung angeht, so macht diesem Akkusauger kein anderes Akku-Modell etwas vor. Hinzu kommen nette Gimmicks wie das Display, auf dem der Sauger dem Nutzer nach Größe sortiert anzeigt, wie viele Schmutzpartikel er aufgesaugt hat und die Slim-Fluffy-Laser-Bodendüse, die mittels grünem Laser-Licht Schmutz besser sichtbar macht. Je nach Paket erhalten Käufer einen praktischen Standfuß als Aufnahme für Sauger und Zubehör und einen Zweitakku, der die potenzielle Reinigungszeit verdoppelt. Etwas schade: Die Unterschiede der drei verfügbaren V15-Detect-Pakete sind auf der Homepage des Herstellers nur schwer zu finden, zudem beinhaltet das teuerste Modelle nicht automatisch alle Komponenten der günstigeren. Das geht transparenter. Außerdem hat uns der Umstand gestört, dass die Power-Taste kontinuierlich gedrückt werden muss.
Platz 2: Samsung Jet 90
Der Samsung Jet 90 (Testbericht) steht dem teureren Dyson-Modell eigentlich in nichts nach – außer bei der Saugkraft. Der Unterschied bei dieser Kernkompetenz eines Saugers ist zwar nicht riesig, aber spürbar, entsprechend sehen wir den Dyson V15 vorn. Ansonsten schlägt sich der Jet 90 hervorragend. Er bietet das unserer Meinung nach elegantere Design, etwas höhere Stabilität, ein höhenverstellbares Teleskoprohr und je nach Paket enthaltenes oder zukaufbares Sonderzubehör. Dazu gehört etwa der Wischaufsatz Spinning Sweeper und die Absaugstation Clean Station, die Dreck aus dem beutellosen Schmutzbehälter des Saugers für den Nutzer kontaktlos in einen Staubbeutel absaugt.
Platz 3: Roborock H7
Großer Vorteil des Roborock H7 (Testbericht): Der Nutzer kann selbst bestimmen, ob er Schmutz beutellos in den Schmutzbehälter oder in einen Beutel eingesaugt werden soll. Dafür liefert der Hersteller einen entsprechenden Einsatz für den Staubbehälter mit. Verarbeitung, Lieferumfang und Design des Akkusaugers sind klasse, Laufzeit und Reinigungsleistung ebenfalls – auch wenn letztere nicht an die des deutlich teureren Samsung-Modells heranreicht. Clever ist das OLED-Display, über die der Sauger diverse Zustände anzeigt. Hängt der H7 zum Laden in der Wandhalterung, dreht der Sauger den Inhalt so, dass er von vor dem Gerät stehend richtig herum abgelesen werden kann. Im Betrieb dreht er die Darstellung um 180 Grad, damit der Nutzer Inhalte richtig herum ablesen kann. Das machen die beiden besser platzierten Modelle nicht. Übrigens: Wer ohnehin den Staub in den Behälter und nicht in einen Beutel aufsaugen will, der kann getrost zum älteren Roborock H6 Adapt (Vergleich) greifen. Der unterscheidet sich in erster Linie beim Aufbau des Staubbehälters und ist mit etwas Glück noch einmal günstiger. Der Rest ist nahezu identisch aufgebaut.
Platz 4: Xiaomi Jimmy H9 Pro
Der Jimmy H9 Pro (Vergleich) hat das gleiche Problem wie viele andere Xiaomi-Produkte: Er wird mit der Zeit nicht günstiger, sondern mangels Verfügbarkeit sogar teurer. Entsprechend lohnt ein Kauf später eigentlich gar nicht mehr – dabei ist der H9 Pro definitiv nicht schlecht. Er bietet dank Borstenwalze ordentliche Leistung auch auf Teppich, wirkt ausreichend hochwertig und kommt mit einem praktischen Standfuß, auf den der Sauger zum Laden nur aufgehängt werden muss. Praktisch ist auch das mittig knickbare Saugrohr, mit dessen Hilfe leichter unter Möbeln gesaugt werden kann. Dafür ist der H9 insgesamt etwas schwerfälliger in der Handhabung. Bei Geekmaxi kostet der H9 Pro 355 Euro mit dem Code JimmyH9ProDE.
Platz 5: Xiaomi Jimmy H8
Der Xiaomi Jimmy H8 (Vergleich) ähnelt dem H9 Pro äußerlich bis auf die Farbe und das durchgezogene Saugrohr ohne Knickfunktion. Intern ändern sich auch ein paar Dinge, so ist etwa der Akku weniger leistungsstark und die Saugkraft daran angepasst abgeschwächt. Da der H8 aber mit Softwalze ausgeliefert wird und dadurch in erster Linie für Hartböden gedacht ist, gleicht sich dieser Nachteil wieder aus. Insgesamt fällt der Lieferumfang im Vergleich recht spärlich aus, ein Standfuß fehlt etwa. Bei Geekmaxi gibt es den Akkusauger schon für 160 Euro mit dem Code 3FA6wmZS.
Fazit
Diese Top 5 beinhaltet ausschließlich von uns getestete Akkusauger. Dass auf dem ersten Platz das teuerste Modell zu finden ist, wird manchen nicht wundern, wie eingangs erwähnt bedeutet das aber nicht, dass die anderen Modelle schlecht sind. Alle Geräte in dieser Bestenliste erfüllen ihren Zweck gut. Wem die Modelle hier trotzdem nicht zusagen, der findet eine schier unüberschaubare Menge an Akkusaugern jeglicher Preisklasse bei Anbietern wie Amazon, Geekmaxi oder Banggood. Hier gibt es auch Zubehör und Ersatzmaterialien.
Wer lieber gleich (fast) gar nicht selbst saugen will, sollte sich unsere 7 Tipps für den richtigen Kauf eines Saugroboters oder unsere Top 10 der besten Saugroboter anschauen. Mühelos Wischen lässt es sich zudem mit Wischsaugern wie dem Roborock Dyad (Testbericht) oder dem Dreame H11 Max (Testbericht). Auch wischen klappt sehr gut automatisch mit dem Dreame Bot W10 (Testbericht).