Bei Tablets denken die meisten an Geräte zwischen 10 und 11 Zoll zum Streaming auf der Couch. Aber auch kleinere Tablets haben in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen, insbesondere solche mit einer Größe von etwa 8 Zoll. Im Vergleich zu größeren Modellen sind sie handlicher und leichter, was die Mobilität und den Transport erleichtert. Zudem sind sie abgesehen von den Modellen von Apple preisgünstiger als größere Tablets.
Kleine Tablets eignen sich ideal für unterwegs oder für den Einsatz als E-Book-Reader oder Notizbuch. Sie sind zudem ideale Zweit- oder Drittgeräte, etwa für den Nachttisch zum Lesen, wenn man das Smartphone nicht mehr hervorkramen möchte. Wir zeigen in dieser Bestenliste die unserer Meinung nach zehn besten kompakten Tablets von 8 bis maximal 8,7 Zoll.
Preiswerte Alternativen zeigen wir auch im Ratgeber Billige Tablets bis 100 Euro: Schrott oder günstiges Entertainment? Größere Tablets finden sich in unserer Top 10: Die besten Tablets 2023 bis 250 Euro.
Display
Die Display-Größen reichen in unserem Testfeld von rund 8 Zoll bis 8,7 Zoll. Als Bildschirm-Technologie kommen ausschließlich LC-Displays mit IPS-Panel zum Einsatz. Kompakte Tablets mit OLED sind uns derzeit nicht bekannt. Die Bildwiederholfrequenz liegt bei allen Geräten bei 60 Hz. Für den Einsatz im Freien bei Sonnenschein sind die meisten Displays nicht hell genug. Eine Ausnahme sind das iPad Mini, das mehr als zwei Jahre alte Outdoor-Tablet Samsung Galaxy Tab Active 3 (Testbericht) sowie erstaunlicherweise auch das Amazon Fire HD 8 Plus (Testbericht) mit etwa 500 cd/m².
Das schärfste Bild bietet das Apple iPad Mini mit einer Auflösung von 2266 × 1488 Pixel bei einer Pixeldichte von 327 ppi (Pixel pro Zoll). Hier sind keine Pixel mehr mit dem Auge zu erkennen. Spitzenreiter unter den Androiden ist das Samsung Galaxy Tab Active 3. Es bietet Full-HD mit 1920 × 1200 Pixel bei einer ordentlichen Pixeldichte von 283 ppi. Die übrigen Tablets lösen alle nur maximal mit 1340 Pixel x 800 Pixel bis 1280 Pixel x 800 Pixel (HD+) auf. Die 7-Zoll-Tablets schaffen sogar nur 1024 Pixel x 600 Pixel.
Leistung
Richtig viel Power hat nur das iPad Mini 6, das den Apple A15 Bionic aus dem iPhone 13 nutzt. Alle übrigen Tablets kommen nicht einmal im Ansatz an diese Leistungsklasse. Wer also ein kompaktes Tablet sucht, um etwa Spiele mit aufwendiger Grafik zu zocken, kommt am iPad Mini nicht vorbei.
Dahinter folgen das Samsung Galaxy Tab Active 3 mit dem mittlerweile fünf Jahre (!) alten Exynos-9810-Prozessor und Realme Pad Mini (Testbericht) mit Unisoc Tiger T616 sowie das Nokia T10 (Testbericht) mit Unisoc Tiger T616. Deren Leistung ist höchstens mittelmäßig. Die übrigen Tablets setzen auf einfache Mediatek-Chips und leisten nur das „Nötigste“. Zum Browsen oder für Videoclips reicht das gerade noch aus, aber es eine Menge Geduld vom Nutzer gefragt.
Den größten Arbeitsspeicher bieten das iPad Mini und Galaxy Tab Active mit 4 GByte RAM. Die restlichen Tablets verfügen noch über 3 GByte RAM – weniger ist eigentlich nicht zu empfehlen. Die günstigsten Modelle kommen auf lediglich 2 GByte RAM. Hier kommt es schnell zu Rucklern, speziell, wenn mehrere Apps geöffnet sind.
Sonstige Ausstattung
Die Speicherausstattung reicht von 64 GByte bei beiden Tablets auf den oberen Plätzen bis zu 32 GByte beim restlichen Feld. Das ist wenig Platz, um viele Apps zu nutzen oder unterwegs Videos oder Musik für den Offline-Gebrauch herunterzuladen. In erster Linie sind die Geräte dazu gedacht, bei bestehender WLAN-Verbindung Inhalte zu streamen. Bis auf Apple erlauben aber alle Hersteller eine Erweiterung per microSD-Karte.
Versionen mit 5G gibt es nur vom iPad Mini für einen stolzen Aufpreis von mindestens 100 Euro. LTE-Varianten sind für Samsung Galaxy Tab Active 3 (Testbericht), Realme Pad Mini (Testbericht), Nokia T10 (Testbericht), Lenovo Tab M8 sowie Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht) erhältlich. Der Aufpreis beträgt zwischen 15 und 50 Euro. USB 3.2 bieten nur iPad Mini und Galaxy Tab Active. Fast alle Tablets verfügen über USB-C, auch Apple – lediglich das Amazon Fire 7 und Lenovo Tab M7 nutzen noch eine Micro-USB-Buchse.
Bluetooth unterstützten alle Geräte aus unserem Testfeld. GPS beherrscht das iPad Mini nur als 5G-Modell. Beim Realme Pad Mini gilt das Gleiche für die LTE-Variante. Nokia T10 sowie Samsung Galaxy Tab A7 Lite und Lenovo Tab M8 bieten GPS auch in der Wifi-Version. Die Fire-Tablets kommen ohne GPS aus. Eine brauchbare Kamera bietet nur das iPad Mini, mit Abstrichen vielleicht noch das Galaxy Tab Active 3. Der Rest führt jeweils eine Haupt- und Frontkamera als Alibi.
Software & Updates
Geht es um Software, ist man bei Apple-Produkten einfach in den besten Händen. Das Betriebssystem iPadOS wird regelmäßig gepflegt und mit Updates versorgt – über mehrere Jahre hinweg. Zudem ist die Hardware auf die Software perfekt angepasst.
Android-Nutzer genießen diesen Luxus nicht, auch wenn immer mehr Hersteller wie HMD Global (Nokia) oder Samsung hier eine Besserung zeigen. Das Nokia T10 nutzt nahezu unverändertes Android 12 und kann mit Sicherheits-Patches bis 2026 sowie zwei großen Android-Updates rechnen. Das Galaxy Tab A7 Lite bekommt derzeit schon das Upgrade auf Android 13. Sicherheits-Updates gibt es quartalsweise für vier insgesamt vier Jahre. Das Galaxy Tab Active 3 hat bereits ein Update auf Android 13 bekommen, Support sollte es noch bis 2024 geben.
Schlechter sieht das bei Realme oder Lenovo aus. Das Realme Pad Mini läuft noch mit Android 11, Patches gibt es nur sporadisch. Bei Lenovo gibt es mit etwas Glück eine weitere Android-Version, aber nur bei Geräten der jüngsten Generation. Der Support mit Patches endet spätestens nach drei Jahren.
Eine Sonderzolle nehmen die Fire-Tablets ein. Diese nutzen Amazons Fire OS – das auf Android 11 basiert. Patches liefert Amazon regelmäßig aus, von Haus laufen aber auf diesen Tablets weder Google-Dienste noch -Apps. Wie man dennoch den Play Store aufs Amazon-Tablet bekommt, verrät unser Ratgeber: Amazon-Tablets mit Google-Apps: Billig zum Top-Tablet?
Was ist das beste Tablet mit 8 Zoll?
Diesmal ist die Antwort relativ einfach: Kein Android-Gerät im kompakten Format ist dem iPad Mini gewachsen. Allerdings kostet das kleine Apple-Tablet sogar mehr als das größere iPad und fast viermal so viel, wie das preiswerteste Android-Gerät in dieser Bestenliste.
Sämtliche Android-Tablets bis 8,7 Zoll gehen maximal als Einsteigergerät durch. Sie bieten kein Full-HD und nutzen sehr langsame Prozessoren. Das Gleiche gilt für die Fire-Tablets von Amazon, die von Haus aus ohne Google-Apps und Dienste auskommen müssen.
Platz 1: Apple iPad Mini 6
Das iPad Mini 6 ist das beste kompakte Tablet – in nahezu allen Kategorien. Das Retina-Display mit 8,3 Zoll bietet eine sehr hohe Bildschärfe, der A15-Bionic-Prozessor ist allen Geräten seiner Klasse vollkommen überlegen. Die Verarbeitung ist gewohnt hochwertig. Einen Speicherkartenslot gibt es aber nicht. Das alles hat einen ziemlich hohen Preis: Erst ab 599 Euro geht es los – selbst das iPad 10 ist günstiger.
Platz 2: Samsung Galaxy Tab Active 3
Es sagt schon viel aus, dass ein mehr als zwei Jahre altes Tablet hier auf dem zweiten Platz landet. Das Samsung Galaxy Tab Active 3 (Testbericht) ist als Outdoor-Tablet ein echter Exot. Es gehört neben dem größeren Samsung Galaxy Tab Active 4 Pro (Testbericht) zu den wenigen wasserdichten und stoßgeschützten Tablets auf dem Markt.
Der Samsung Exynos 9810 bietet eine ausreichende Leistung, der USB-C-Anschluss liefert immerhin USB 3.2. Die Akkulaufzeit von knapp unter neun Stunden kann sich sehen lassen. Als exotisches Gerät ist es mit Preisen ab 415 Euro ebenfalls teuer – die LTE-Variante kostet dafür sogar etwas weniger als das Wifi-Modell. Ein Upgrade auf Android 13 wurde bereits ausgeliefert.
Platz 3: Nokia T10
Geht es um kompakte Android-Tablets, dann ist das Nokia T10 (Testbericht) unsere aktuelle Empfehlung. Preis-Leistung ist in einem akzeptablen Verhältnis. Für drei Jahre sichert Hersteller HDM Global Sicherheits-Patches zu sowie Updates bis Android 14.
Die CPU Unisoc Tiger T606 ist ausreichend für die meisten Aufgaben, auch wenn mit gelegentlichen Denkpausen zu rechnen ist. Das Display löst maximal mit 1280 × 720 Pixel auf, dank Widevine Level 1 ist eine Wiedergabe mit Netflix & Co. wenigstens in HD möglich. Zu haben ist das 8-Zoll-Tablet mit 3/32 GByte ab 170 Euro, wir raten gleich zur LTE-Version mit 4/64 für 199 Euro zugreifen.
Platz 4: Realme Pad Mini
In einigen Bereichen ist das Realme Pad Mini (Testbericht) sogar besser als das T10 von Nokia. Es ist günstiger, bietet mit 8,7 Zoll eine minimal größere Display-Fläche, ohne allzu viel bei den Ausmaßen zulegen zu müssen und nutzt den etwas besseren Prozessor Unisoc Tiger T616. Das LC-Display konnte uns allerdings nicht ganz überzeugen, zudem läuft es noch immer mit Android 11.
Platz 5: Samsung Galaxy Tab A7 Lite
Als eines der günstigsten Tablets im Portfolio der Koreaner kann das Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht) nicht ganz mit den Rivalen von Nokia und Realme mithalten. Das 8,7-Zoll-Display liefert nur HD-Auflösung sowie eine mittelmäßige Bildqualität und Helligkeit.
Der Speicher mit 3/32 GByte fällt klein aus. Der Prozessor ist zudem langsamer als bei den weiter oben platzierten Tablets. Besser sieht es mit Software aus: Ein Update auf Android 13 ist auf dem Weg, nächstes Jahr sollte Android 14 folgen. Für Patches ist bis 2026 gesorgt. Es ist zudem preiswert mit Preisen ab 125 Euro für die Wifi-Version oder 150 Euro für das LTE-Modell.
Platz 6: Lenovo Tab M8
Jetzt wird es etwas unübersichtlich. Das Lenovo Tab M8 mit 8 Zoll gibt es mittlerweile in vierter Generation (TB300FU/XU), wir beziehen uns hier aber noch auf das Modell der dritten Generation (TB-8506FS/XS). Das hat den Hintergrund, dass der Nachfolger ein Downgrade darstellt: Statt Metall setzt Lenovo auf Kunststoff, die CPU Mediatek Helio A22 ist noch lahmer als der ohnehin schon schwache Helio P22T.
Mehr wie Android 11 ist bei der dritten Generation nicht drin, der Software-Support endet zudem im März 2024. Die vierte Generation bekommt immerhin Android 13 und Sicherheits-Patches bis 2026. Mehr als HD-Auflösung bietet keine Version – das ist schade, denn es gab schon einmal die zweite Generation des Lenovo Tab M8 mit Full-HD (Testbericht). Diese ist aber nicht mehr erhältlich. Von Geräten der ersten und zweiten Generation (TB-8505F/X/N) raten wir ab, da es keine Software-Updates mehr geben wird.
Platz 7: Amazon Fire HD 8 Plus
Das Amazon Fire HD 8 Plus (Testbericht) hat jüngst ein Update erfahren – allerdings hat sich gegenüber dem Vorgänger kaum etwas geändert. Für das Tablet spricht das robuste Gehäuse, der Rest macht weniger Spaß. Der Prozessor ist erstaunlich langsam.
Das 8-Zoll-Display ist zwar vergleichsweise hell, liefert aber nur eine mäßige Bildqualität in HD. Mit Werbung auf dem Startbildschirm (zeigt es nur im Ruhemodus an) und 3/32 GByte Speicher kostet es dafür nur 135 Euro.
Platz 8: Amazon Fire HD 8
Nochmals abgespeckt ist das Fire HD 8. Statt 3 GByte RAM bietet es nur 2 GByte. Das 8-Zoll-HD-Display ist nicht ganz so hell – der Rest ist gleich. Dafür bekommt man es mit Werbung schon ab 110 Euro.
Für Eltern gibt es eine interessante Nische: Beim Amazon Fire HD 8 Kids Edition (Testbericht) kommt das Tablet in einer nahezu unzerstörbaren Schutzhülle aus Styropor zum Kunden. Eltern können hier zudem einen speziellen Kindermodus einrichte, bei dem nur bestimmte Apps zugänglich sind.
Platz 9: Lenovo Tab M7
Wer es noch kleiner haben will: Das Lenovo Tab M7 der dritten Generation bietet eine Diagonale von 7 Zoll und ist kaum größer als ein Taschenbuch oder Kindle. Die Auflösung liegt bei mageren 1024 × 600 Pixel. Der Prozessor leistet nur das Nötigste. Der Arbeitsspeicher beträgt ebenfalls dünne 2 GByte. Dafür bekommt man es schon ab 82 Euro.
Platz 10: Amazon Fire 7
Das kleinste Tablet von Amazon bietet ebenfalls ein Display mit 7 Zoll bei 1024 × 600 Pixel. Der Rest entspricht weitgehend dem HD 8. Eine Kids Variante ist erhältlich. Mit 32 GByte Speicher bekommt man das Fire 7 schon ab 75 Euro.
Fazit
Kleine Tablets bis maximal 8,7 Zoll eignen sich ideal für alle, die das Gerät häufig mitnehmen wollen oder es vorwiegend zum Lesen von E-Books oder Webseiten nutzen möchten. Mit Preisen ab 75 Euro sind sie im Android- und Amazon-Umfeld eine kostengünstige Option.
Das iPad Mini 6 hat eine Sonderstellung – denn es ist sogar teurer als das größerer iPad 10. Dafür bietet es Top-Technologie, die man bei Android-Tablets in dieser Größe nicht findet. Full-HD bietet bei Android-Tablets sonst nur das schon etwas ältere, aber dafür wasserdichte und robuste Samsung Galaxy Tab Active 3 (Testbericht). Unsere Empfehlung für Android-Nutzer ist das Nokia T10 (Testbericht), noch etwas günstiger und für längere Zeit mit Updates gesegnet ist das Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht). Eine preiswerte Variante ist das Amazon Fire HD 8 Plus (Testbericht). Das Amazon-Tablet ist allerdings technisch veraltet und bietet von Haus aus keine Google-Apps oder -Dienste.
Weitere günstige Alternativen zeigen wir im Ratgeber Billige Tablets bis 100 Euro: Schrott oder günstiges Entertainment? Größere Modelle zum fairen Preis zeigen wir in der Top 10: Die besten Tablets 2023 bis 250 Euro. Besser Technik bieten Geräte in der Top 10: Die besten Tablets 2023 bis 500 Euro.