Was genau Saugroboter können müssen und was es für wie viel Geld gibt, haben wir in unserer Kaufberatung: Saugroboter von 50 bis 1000 Euro ausführlich besprochen. Entscheidend ist aber wie bei allen technischen Produkten nicht nur, was auf dem Datenblatt steht, sondern wie gut der Roboter die Features auch um- und einsetzt. Da gibt es etwa Negativbeispiele wie den Trifo Max Pet (Testbericht), der mit extremer Saugleistung beworben wird, aber bei Navigation und Reinigungsleistung wenig überzeugte. Außerdem benötigen Nutzer gleich noch einen Gehörschutz – das haben wir bislang selten so heftig erlebt.
Wir zeigen daher hier in unserer Bestenliste, welche Geräte uns 2022/2023 tatsächlich am meisten im Test überzeugt haben. Neben Kriterien wie Funktionsumfang, Navigation, Saugleistung und Design haben wir im Zweifel auch Wert auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gelegt; die Liste führen aber die absolut besten Modelle der Branche an. Bei den einzelnen Modellen erklären wir nicht nur kurz die Stärken und Schwächen der Geräte, sondern auch, warum wir die jeweilige Platzierung für gerechtfertigt erachten.
Platz 1: Roborock S8 Pro Ultra
Der Roborock S8 Pro Ultra (Testbericht) ist zweifelsfrei unsere neue Nummer Eins. Er macht zwar keinen großen Sprung vom Vorgänger, dem viertplatzierten Roborock S7 MaxV Ultra, ist aber im Detail in fast allen Bereichen besser. So ist die Reinigungsstation schicker und praktischer, zudem trocknet sie den Wischmopp nun mit warmer Luft. Der Sauger selbst kommt mit einer abgeänderten Hauptbürste - genaugenommen sind es nun zwei gegenläufige Gummiwalzen wie bei iRobot. Das sorgt - zumindest im Intensivreinigungsmodus für Teppich - sogar dafür, dass Tierhaare von kurzfloriger Auslegeware entfernt werden. Dabei hebt er natürlich weiterhin das Wischtuch an, um den Teppich nicht nass zu machen und in einem Durchgang Teppich und Hartboden reinigen zu können. Außerdem hat Roborock die Objekterkennung per Frontkamera und KI weiter verbessert, sie ist jetzt zuverlässiger als zuvor. Zu guter Letzt hat der Hersteller auch noch einmal Hand an die Wischfunktion gelegt. Die jetzt fest installierte Wischplatte bietet nun zwei Vibrationsbereiche und damit ein noch etwas besseres Wischergebnis. Der Wassertank im Roboer ist nun fest installiert, er wird von der Station regelmäßig aufgefüllt. Insgesamt ist der S8 Pro Ultra nicht zuletzt dank toller Reinigungsstation unsere Nummer Eins unter den getesteten Saugrobotern.
Platz 2: Xiaomi X10+
Der Xiaomi X10+ (Testbericht) bietet alles, was ein moderner Saugroboter können muss, um zur Spitze zu gehören: Er saugt gut, navigiert klasse auch dank 3D-Objekterkennung, wischt hervorragend mit anhebbaren Mopps und reinigt diese anschließend vollautomatisch in seiner kombinierten Absaug- und Waschstation. Hinzu kommt eine Trocknung der Mopps mittels warmer Luft und der Preis ist auch noch vergleichsweise niedrig. Daher ist es kaum verwunderlich, dass unser größter Kritikpunkt zum Gerät lautet, dass Xiaomi damit eigentlich nur zur Saugroboter-Elite des vergangenen Jahres aufgeschlossen hat - entsprechend ist die aktuelle Spitzenklasse mit dem S8 Pro Ultra wieder besser und folgerichtig auf dem ersten Platz.
Platz 3: Dreame Bot L10S Ultra
Wenn der Dreame Bot L10S Ultra (Testbericht) funktioniert, ist er ein richtig tolles Gerät. Leider gab es besonders bei den ersten Geräten teils unlösbare Probleme, was den Kauf zu einem gewissen Glücksspiel macht. Zur Not können Käufer aber immer noch vom Kauf zurücktreten, vor allem, wenn sie im Internet kaufen. Im besten Fall erreicht die neuen Besitzer dann ein Saug- und Wischroboter, der mit schickem Design, toller Navigation, guter Objekterkennung, hervorragender Saug- und Wischfunktion und großer Autarkie dank der grandiosen Reinigungsstation mit automatischer Absaugung und Wassertausch. Die beiden drehenden Mops hebt er auf Teppich auch an - ein tolles Gesamtpaket. Leistungstechnisch liegt er um Haaresbreite hinter unserer Nummer Vier, dem Roborock S7 MaxV Ultra, dafür ist er aber rund 150 Euro günstiger zu haben und schneidet so insgesamt besser ab.
Platz 4: Roborock S7 MaxV Ultra
Der Roborock S7 MaxV Ultra (Testbericht) aus dem vergangenen Jahr behält alle Tugenden des Vorgängers S7+ wie etwa ein vibrierendes und anhebbares Wischtuch bei und kommt zusätzlich mit neuen Features. Die beiden wichtigsten sind die 3D-Objekterkennung mittels Frontkamera und die neue Ultra-Reinigungsstation. Mittels der Objekterkennung ist der Roboter im Umgang mit Möbeln nahezu berührungslos, zudem umfährt er Hindernisse wie Kabel und Hinterlassenschaften von Haustieren, um sich nicht festzufahren oder eine riesige Sauerei zu fabrizieren. Das funktioniert wie bei fast allen Konkurrenten nicht vollständig perfekt, aber doch sehr gut. Besser ist auf diesem Gebiet nur der Samsung Jet Bot AI+ (Testbericht), der dafür ansonsten nicht recht überzeugt.
Die andere und zweifelsfrei beste Neuerung ist aber die Ultra-Station. Sie saugt automatisch den Staub aus dem internen Behälter des Saugers ab, befüllt beim Andocken den Wassertank des Saugers wieder mit Frischwasser und reinigt das Wischtuch, während das Schmutzwasser in einen separaten Tank abgesaugt wird. Das alles hat seinen Preis, der aber immerhin rund 400 Euro niedriger als bei unsere Nummer Eins ist.
Achtung: Den Roborock S7 MaxV gibt es auch einzeln und als MaxV+ mit Absaugstation ohne die beschriebene Wasserversorgung.
Platz 5: Roborock S7 Pro Ultra
Auf dem fünften Platz sehen wir noch ein Modell mit der grandiosen Ultra-Reinigungsstation, nämlich den Roborock S7 Pro Ultra (Testbericht) – nicht ohne Grund titelten wir seinerzeit "Das beste Topmodell ohne 3D-Objekterkennung". Im Prinzip hat Roborock hier "nur" den eigentlichen S7 leicht überarbeitet und so angepasst, dass er die geniale Ultra-Reinigungsstation nutzen kann – et voilà: fertig ist ein nahezu perfekter Saug- und Wischroboter – nur eben ohne Objekterkennung. Wer das nicht will oder braucht, spart Geld und erhält dennoch die tolle Reinigungsleistung des S7 gepaart mit der maximalen Autonomie des erstplatzierten Roborock S7 MaxV Ultra.
Bei Geekbuying bekommt man das Gerät mit Coupon-Code NNNFRSOLDES7PRO derzeit für 819 statt 879 Euro. Bei Geekmaxi zahlt man ebenfalls nur 819 Euro mit Code 8ZY32FC4.
Platz 6: Roborock S8
Der Roborock S8 (Testbericht) hat nur ein Problem: Er kommt ohne Reinigungsstation. Wer die will, muss tiefer in die Tasche greifen und unsere Nummer Eins kaufen. Ansonsten bietet der S8 die gleichen Vorteile wie der S8 Pro Ultra, kommt aber doch mit einigen wenigen Unterschieden. So ist der Wassertank des "einfachen" S8 vom Nutzer entfernbar (was wir als Vorteil sehen), das Wischtuch ist ebenfalls entfernbar (Vorteil), bietet aber nur eine Vibrationszone (Nachteil) und die Saugrollen können nicht wie beim Pro Ultra zum reinen Wischen angehoben werden. Letzteres sehen wir aber nicht als Nachteil, sondern eher beim Pro-Ultra-Modell als nice to have und eher Spielerei.
Bei Geekbuying bekommt man das Gerät mit Coupon-Code NNNFRSOLDES8 derzeit für 579 statt 599 Euro. Auch Online-Shop Geekmaxi bietet den Roborock S8 für 579 Euro an – hier mit Code 7ZJWHA4Q.
Platz 7: Roborock S7+
Auf Platz Sieben packen wir den Roborock S7+ (Testbericht) - der ist zwar inzwischen schon fast "alt", aber immer noch richtig gut. Käufer bekommen nicht nur einen Roboter mit hervorragender Navigation, einwandfreiem Saugergebnis und ordentlicher Wischfunktion mit vibrierendem Wischtuch, sondern der Sauger kann das Wischtuch auch noch selbstständig anheben. Das bietet kein anderes weiter unten positioniertes Modell in dieser Top 10. Was auf den ersten Blick wie Spielerei klingen mag, entpuppt sich im Alltag als große Bereicherung im Hinblick auf Autonomie: Während der Mensch bei allen anderen Saugrobotern eingreifen muss, damit die Haushaltshelfer nicht mit feuchtem Tuch über Teppich schrubben, erledigt der Roborock S7 alles ganz allein.
Platz 8: Midea S8+
Der Midea S8+ (Testbericht) punktet primär, wenn auch nicht nur, über das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Er saugt ausreichend gut und navigiert ordentlich, die Wischfunktion ist grundsätzlich sogar sehr gut. So autonom wie deutlich teurere Modelle mit anhebbaren Wischutensilien ist der Midea-Sauger allerdings nicht, hier mussten im Test sogar händisch Sperrzonen fürs Wischen eingerichtet werden. Ansonsten möchte der Sauger nämlich auch mit aktiver Wischfunktion auf den Teppich. Das ist aber eine einmalige Arbeit, anschließend überzeugt der S8+ trotz niedrigem Preis mit einer Absaugstation und insgesamt ordentlicher Leistung.
Platz 9: 360 S10
Auf dem neunten Platz landet der hierzulande kaum bekannte Saugroboter 360 S10 (Testbericht). Highlight des Gerätes: Es kommt trotz Laser-Navigation ohne Laserturm oben auf dem Sauger aus und beherrscht zudem 3D-Objekterkennung! Der typische rotierende Laser steckt im Gehäuse und erlaubt eine Abtastung nach vorn heraus. Damit ist die Navigation so gut wie bei Laser-navigierten Saugrobotern, er ist aber nur so hoch wie einer mit Kamera-Navigation und kann entsprechend unter flache Möbel fahren. Zusätzlich erkennt er unachtsam liegengelassene Gegenstände im Reinigungsbereich und umfährt sie. Durch die mangelnde "Sicht" des Lasers zu den Seiten muss sich der Sauger allerdings immer mal wieder zur Orientierung zur Seite drehen – das kostet Zeit und sieht bisweilen etwas unkoordiniert aus.
Ansonsten punktet das Gerät mit Navigations- und Reinigungsleistung auf Augenhöhe mit dem erstplatzierten Roborock-Modell, mangels anhebbarem Wischtuch ist die Autonomie beim Wischen aber deutlich geringer ausgeprägt und eine Absaugstation gibt es auch nicht.
Platz 10: Xiaomi Dreame D9
Zugegeben: Den Xiaomi Dreame D9 (Testbericht) haben wir bereits 2021 getestete, eigentlich gehört er dann gar nicht mehr in diese Bestenliste. Aber er ist einfach nach wie vor gut und zudem richtig günstig in Anbetracht der gebotenen Leistung - wenigstens auf dem letzten Platz wollten wir ihn daher dabei haben. Aufgrund des Alters kann der D9 das Wischtuch nicht automatisch anheben, außerdem vibriert es nicht. Das macht aus dem Gerät einen typischen "Staubwischer", viel Dreck bekommt er nicht aufgewischt.
Dafür saugt er umso besser, hier liegt der Dreame D9 fast auf dem Niveau deutlich teurere Modelle. Das gilt auch für die Navigation, auch wenn es keine 3D-Objekterkennung gibt. Der App fehlen nur Kleinigkeiten wie eine Sprachassistenten-Integration. Preis-Leistung sehen wir bei diesem Modell ganz weit vorn, der Dreame D9 ist nach wie vor einer unserer All Time Favourites.
Fazit
Unsere bisherigen Saugroboter-Tests zeigt einen schönen Querschnitt aus allen möglichen Bereichen: mit Laser-, Kamera- oder Gyro-Navigation, mit und ohne Wischfunktion, mit und ohne Absaug- oder sogar Wischstation und einiges mehr. Dass es nicht alle Sauger in unsere Bestenliste schaffen können, dürfte klar sein. Entsprechend finden sich hier ausschließlich Modelle mit Laser-Navigation - die ist einfach besser als ausschließliche Kameraorientierung. Modelle ohne diese Merkmale gehören aktuell unserer Meinung nach nur in einen normalen Haushalt, wenn es besonders günstig sein soll. Marktführer iRobot scheidet da ohnehin aus.
Generell Hilfe, was man beim Kauf eines Saugroboters beachten sollte, geben wir in unserem Ratgeber Saugroboter ab 50 Euro: 7 Tipps für den richtigen Kauf. Soll es doch lieber ein selbst bedienter Akkusauger sein? Dann empfiehlt sich ein Blick in unsere Akkusauger-Bestenliste. Die besten manuellen Saugwischer und wofür man sie braucht, erklären wir an anderer Stelle.